Spargel
Die Preise sind gar nicht ungewöhnlich hoch, aber die Kunden haben weniger Geld zur Verfügung / dpa

Spargel-Krise - „Wir müssten eigentlich teurer verkaufen“

Deutsche Spargelbauern beklagen in dieser Saison eine geringe Nachfrage. Für Simon Schumacher, Geschäftsführer des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer, liegt es vor allem an der Inflation, dass Verbraucher bei Lebensmitteln zunehmend sparen. Doch auch Klima-Auflagen, hohe Steuern, steigende Energiekosten, Mindestlohn und Preisdruck durch Billig-Importe machen den Erzeugern zu schaffen.

Autoreninfo

Sophia Martus hat Soziologie studiert und absolviert derzeit ein Redaktionspraktikum bei Cicero.

So erreichen Sie Sophia Martus:

Simon Schumacher ist Vorstandssprecher und Geschäftsführer des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V. (VSSE).

Herr Schumacher, das Wetter ist gut, die Sonne lacht in Deutschland, ausreichend Erntehelfer sind auch wieder eingereist. Eigentlich ideale Bedingungen für den deutschen Spargel, aber in der Nachfrage scheint sich das in diesem Jahr nicht abzuzeichen. Wie erklären Sie das?

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Romuald Veselic | Di., 31. Mai 2022 - 17:40

meine Religion mir verbietet Spargel zu essen. Außer ungeraden Tagen zwischen April und Juli.
???

Wie gut, dass ich anders bin wie die anderen. ?

ingo Frank | Di., 31. Mai 2022 - 18:21

schlimmer als Feuer & Wasser.
Viele quatschen und schwadronieren über Öko und regionale Produkte aber die wenigsten können oder wollen die entsprechenden Preise dafür bezahlen. Gerade bei Arbeitsintensiven Produkten wie Spargel & Erdbeeren. Wir sind eine Gurken und Krautgegend. Der Krautanbau ist bis auf einige kleine Selbstvermarkter schon eingestellt. Bei den Einlegegurken sieht es ähnlich aus. Die ansässigen Verarbeitungsbetriebe importieren Kraut & Gurken um den Preisdruck der Lebensmittelketten aufzufangen. So sieht die Realität aus. Meine Produkte die ich anbaue Kaninchen nur verschenken verkaufen ist zu teuer.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Ernst-Günther Konrad | Mi., 1. Juni 2022 - 08:19

Immer und überall, zu jeder Zeit will man auch heimisch angepflanztes Gemüse und Obst, auch wenn die Zeit dafür nicht reif ist. Ich wohne in einer Spargelgegend und sehe, wie sich die Spargeläcker/Erdbeerfelder, oft nur noch in Großunternehmen angebaut, immer weiter ausbreiten. Hatte man früher maximal 6 Wochen Spargelzeit, es wurde einmal am Tag gestochen, dauert die Spargelzeit inzwischen 10-12 Wochen, gerne unter Folien bereits Ende März unter die Verbraucher gebracht. Die Erdbeeren werden gerne zum Selberpflücken angeboten, das spart Kosten. Nein, es ist eine Mär zu glauben, die Menschen wollen für regionale Produkte "gerne" mehr bezahlen. Und nein, es geht nicht ums Sparen, sondern um das noch bezahlen können. Die Jagd nach "Angeboten" aller Art wird immer heftiger. Warum? Die Leute haben das Geld schon lange nicht mehr, die horrenden Preise zahlen zu können. Statt einmal die Woche Spargel, allenfalls zwei bis dreimal in der Saison und ja, vom Discounter ist einfach billiger.

Seid etwa 3 Wochen gab es spanische Erdbeeren das Kg unter 5 €. Wir haben uns eingedeckt und uns Marmelade für den Winter gekocht.
Heute Morgen im Rewe deutsche Erdbeeren das kg für 10 €. Ich selber baue nur einige Pflanzen für meine Enkel an. Zu Arbeitsintensiv! Im übrigen habe ich die Erdbeeren stehen gelassen. Im Herbst muß ich Heizöl tanken und mein Audi fährt auch nicht mit Wasser sondern mit Diesel der an der Tanke heute noch teurer war, als in den Wochen zuvor.
MIT freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik