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Berlins Bürgermeister Michael Müller - „Die Arm-aber-sexy-Ära ist vorbei“

„Arm, aber sexy“: Der Satz von Klaus Wowereit wurde tausendfach zitiert. Im neuen Cicero grenzt sich Nachfolger Michael Müller von der Ära seines Vorgängers ab

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Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller möchte neuen Schwung in die Hauptstadt bringen und hat sich mit einem Bonmot von der Ära seines Vorgängers Klaus Wowereit  distanziert. „Die Arm-aber-sexy-Ära ist vorbei. Reich und sexy, das wäre es doch“, sagt der SPD-Politiker im Interview in der neuen Ausgabe von Cicero.

Mit seinem Ausspruch, Berlin sei „arm, aber sexy“, hatte Wowereit das Image der Hauptstadt während seiner 13,5 Regierungsjahre geprägt, bis er im Dezember 2014 von Michael Müller abgelöst worden war. Müller sagt nun, in Berlin sei inzwischen „ein neues Selbstbewusstsein entstanden“.

Er bedauert gleichzeitig, dass der immer noch unfertige Hauptstadtflughafen BER „zu einem Synonym für Projekte“ geworden sei, die nicht funktionierten. „Einige ziehen daraus den Schluss, sich gar nichts mehr zuzutrauen. Diese Haltung ist fatal. Deshalb müssen die Politik und die Verwaltung, aber auch die beteiligten Baufirmen jetzt beim BER zeigen, dass wir es doch schaffen können.“

Auch beim Thema Integration sieht der Regierende Bürgermeister Nachholbedarf. „In Berlin herrschte über viele Jahre leider die gut gemeinte Haltung, Integration werde sich irgendwie schon von allein organisieren. Das war falsch.“ Das gute Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen und Religionen setze Spielregeln voraus und müsse aktiv begleitet werden. „Damit haben wir zu spät begonnen.“

In dem Cicero-Interview spricht Müller außerdem über Kulturpolitik und Koalitionspartner, Faulheit und Ehrgeiz – und über die Arroganz der Bildungsbürger.

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