
- ZDF, aber gelungen
Die neue ZDF-Klinik-Serie „Doktor Ballouz“ ist vieles: Gut geschrieben, ein Schauspieler-Fest, Gesellschaftsstück, menschliche Komödie – und dann spielt sie auch noch in der Uckermark. Ausreichend Gründe, sie zu sehen.
Vielleicht werden diese Jahre um 2020 herum einmal auch als die gelten, in denen die Ironie der Jahrtausendwende endgültig Geschichte wurde. Als eine Zeit, in der Emotionalität wieder genutzt wurde für das wirkungsvolle Bild einer besseren Menschenwelt. Anstatt zu Unterhaltungszwecken entweder unerträglich bieder und kitschig zugerichtet oder mit dauernden eingebauten Rückzugssignalen versehen zu sein – zur Sicherheit, falls jemand das alles allzu uncool fände.
Aber zunächst: Juchuu, die Uckermark! Die sei allen empfohlen, denen die Lust auf überwachtere Regionen des europäischen Tourismus noch auf wer weiß wie lange Zeit vergangen ist. Die Serien-Klinik am herrlichen See, spiegelglatt, mit goldenem Schilfrand. Das ebenso goldene Abendlicht. Diese Hügel, diese Alleen, diese Felder. Und das Hämmern der Spechte und die zikadenlauten Grillen und die Nachtigallen und die Amseln am frühen Morgen, und das Schreien der Wasservögel. Die Musik macht immer wieder den Naturtönen Platz. Ein Tonfest!