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Dr. Ballouz im Gespräch. Foto: picture alliance/dpa/ZDF | Stefan Erhard

Klinik-Serie „Doktor Ballouz“ - ZDF, aber gelungen

Die neue ZDF-Klinik-Serie „Doktor Ballouz“ ist vieles: Gut geschrieben, ein Schauspieler-Fest, Gesellschaftsstück, menschliche Komödie – und dann spielt sie auch noch in der Uckermark. Ausreichend Gründe, sie zu sehen.

Autoreninfo

Jens Nordalm leitete bis August 2020 die Ressorts Salon und Literaturen bei Cicero.

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Vielleicht werden diese Jahre um 2020 herum einmal auch als die gelten, in denen die Ironie der Jahrtausendwende endgültig Geschichte wurde. Als eine Zeit, in der Emotionalität wieder genutzt wurde für das wirkungsvolle Bild einer besseren Menschenwelt. Anstatt zu Unterhaltungszwecken entweder unerträglich bieder und kitschig zugerichtet oder mit dauernden eingebauten Rückzugssignalen versehen zu sein – zur Sicherheit, falls jemand das alles allzu uncool fände.

Aber zunächst: Juchuu, die Uckermark! Die sei allen empfohlen, denen die Lust auf überwachtere Regionen des europäischen Tourismus noch auf wer weiß wie lange Zeit vergangen ist. Die Serien-Klinik am herrlichen See, spiegelglatt, mit goldenem Schilfrand. Das ebenso goldene Abendlicht. Diese Hügel, diese Alleen, diese Felder. Und das Hämmern der Spechte und die zikadenlauten Grillen und die Nachtigallen und die Amseln am frühen Morgen, und das Schreien der Wasservögel. Die Musik macht immer wieder den Naturtönen Platz. Ein Tonfest!

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Fritz Elvers | Do., 15. April 2021 - 13:30

nur einen solchen Quatsch ansehen?

Ach nee, Lieblingsbeschäftigung der Deutschen: Nach'm Arzt gehen.

Gerhard Lenz | Do., 15. April 2021 - 14:21

Antwort auf von Fritz Elvers

Die Serie spielt doch in der Uckermark. Und damit verbinden wir doch Großartiges, Verdienstvolles, Fürsorgliches - für Volk und Vaterland! Heimat pur!

Personifiziert in unserer Übermutti, die in diesem Forum ja besonders beliebt ist.

Das darf man sich doch nicht entgehen lassen!

Deutschland-Ost ist doch mehr als Sachsen oder Thüringen! Es muss ja nicht immer Sachsenklinik oder Soko Leipzig sein...

Oder Hoecke, Kemmerich & Co. in den Nachrichten..

Hallo Herr Lenz!

Einer meiner Opas zog/musste "in den Krieg ziehen".
Auch mein Vater.
Ich hatte das hier des Öfteren erwähnt.

.. "für Volk und Vaterland"...
Werter Herr Lenz, man sagte "für Führer, Volk und Vaterland"
nice try!
Am 20. April würde Hitler 132 j alt ... aha, soso ... na und?

Damals eine Retoure von der "Front": pipapo und Gedöns
"Gefallen für FÜHRER, Volk und Vaterland."

Hauptbahnhof Koblenz:
Mein Opa kam zum Kurzurlaub und sein Bruder fuhr zwei Gleise gegenüber zur Ostfront. NEIN, sie haben sich niemals mehr gesehen!
(s.o.)
Wollt ihr den totalen Krieg?
Werter Herr Lenz: no comment!

Ich weiß nicht, welches Deutschland (ein böses Wort?) Ihnen genehm wäre.

Warten wir es ab -

... Testament, na klar!
... Patientenverfügung, na klar!

Des Abends sind u. a. die Herren Scholz sowie Prof. Lauterbach bei Frau Illner zu Gast.
Zett Dee FFF - Comme toujours = entre nous!

Alles Gute!

Klaus Funke | Do., 15. April 2021 - 13:43

... und dass die Serie auch noch in der Uckermark spielte, sei ein Grund, diese anzuschauen? Irrtum, verehrter Herr Nordalm, ausgerechnet dieser Umstand Uckermark, ist der einzige (nein, nicht der einzige, aber ein Hauptgrund) dieses Filmwerk nicht zur Kenntnis zu nehmen. Auch hier sehen wir die Hinwendung zu den Kulturidealen der totalitaristischen DDR. Sozialkitsch, Staatsverklärung. Und Honecker und sein Liladrachen waren immer die ersten Zuseher. Schon seit einigen Jahren meide ich alle TV-Produktionen, die im Hier und Jetzt spielen, auch die unsäglichen Tatortmachwerke. Das ist alles Systemverklärung und schlimmstes Psycho-Blah-Blah-Blah. Fast möchte man glauben, eine Art neuer Goebbels wandle durch die Studios und sage den Dramaturgen und Regisseuren wie Sie´s zu machen hätten. Neulich sah ich die jüngste "Krause"-Serie. Mein Gott, was ist nur daraus geworden. DDR-Remake. Dorfgemeinschaften alten Stils. Und gute Schauspieler machen den Mist mit. Sicher sind sie froh, zu arbeiten

...ja Herr Funke, auch ich habe nach kurzer Zeit abgeschaltet. Ist zum Erziehungsfernsehen verkommen. Man weiß mittlerweile nach drei Sätzen welche geistige Kinder da am Werk waren.
Und jetzt das ZDF Ding. Kein Arzt aus Polen oder Ungarn oder sonst wo aus der EU. Nein Syrien. Kommen ja die Guten her. Ich vergaß. Politisch Korrekt. Aus jeder Pore des ÖR. Würg.
ZDF! Aufhören!!!

Yvonne Stange | Do., 15. April 2021 - 13:48

Das ist ja kaum zum Aushalten was man da lesen muß. EINE Serie wird produziert und derartige Lobhudeleien, man reiche mir den Eimer....
Tolle Sache, ich werde sie trotzdem meiden wie der Teufel das Weihwasser, schon wenn etwas auf diese penetranten Art und Weise gelobt wird. Oder sollte es Satire sein? Die Übergänge kann man ja derzeit kaum noch erkennen. Natürlich wäre niemals nicht ein deutscher Arzt gegangen oder mit einem anderen MiHiGru. Wahrer Humanismus kommt halt nur aus dem Nahen Osten. War klar.

Gelungene Satire! Das Augenzwinkern ist Herrn Nordalm sogar auf seinem Foto ein wenig anzumerken :-).
Ich habe die Sendung vergangene Woche meiner Partnerin zuliebe mit verfolgt.
Es gibt im Fernsehen weitaus schlimmere Bilder...

Bernd Muhlack | Do., 15. April 2021 - 15:47

Als Klinik-erfahrener Zeitgenosse kann ich auf solche Soaps gerne verzichten.

Jörg Schüttauf ist mMn ein guter Schauspieler; warum tut er sich das an?
Sicherlich ist das Schmerzensgeld angemessen!

Wieso ist Harald Schmidt nicht dabei?
Etwa als graue Eminenz der Verwaltung?
"Wer hat all diese Bleistifte bestellt?
Ungeheuerlich! Das muss sofort rückgängig gemacht werden!"

Nun ja, da die Gebühren/Beiträge sicherer als die Renten sind, kann man so etwas locker raushauen!

Mit dem Zweiten sieht man besser (nicht hin).

... habe ich persönlich schon, auch aufgrund eigener Klinikerfahrung.

Heute habe ich Teile einer Folge davon gesehen.

Immerhin wird in der Klinik nicht Pidgin-Englisch, sondern Deutsch gesprochen, und trotz (oder in) all dem Kitsch kommen meinem Eindruck nach die alten Tugenden (Verantwortung, Liebe, Hoffnung) in ihrer Bedeutung für das Leben durchaus zum Tragen.

Ist es nicht schön, dass die rettende Kraft der Liebe zwischen Frau und Mann endlich wieder im deutschen Fernsehen sichtbar wird?

Ist es nicht schön, dass wir dabei nicht an die "Diversity" oder "MeToo" oder "BlackLifesMatter" denken müssen? Es ist nicht von Belang, ob die Männer nicht in Wirklichkeit halbe oder ganze Frauen, und ob die Frauen nicht in Wirklichkeit halbe oder ganze Männer sind - alle haben ohne großes Theater einfach ihr Schicksal. Und sprechen dabei auch noch insgesamt gutes Deutsch.

Was können Konsumenten der Unterhaltungsindustrie bzw. des ÖRR mehr erwarten?

Wolfgang Reuter | Do., 15. April 2021 - 16:27

Dieser Kommentar ist doch Satire. Ich habe eine Folge gesehen. Vorabendniveau. Groschenromankitsch.

Sabine Lehmann | Do., 15. April 2021 - 19:47

Vorab: Ich habe im Gegensatz vielen Anderen, die sich hier "auslassen", die Sendung schon gesehen. Und ich war genauso überrascht, wie gut und unterhaltsam sie daher kommt. Insofern teile ich die Ausführungen von Herrn Nordalm durchaus. Dass es im ZDF auch ein Leben ohne Rosamunde Pilcher gibt, wer hätte das gedacht?
Sich hier fast ausschließlich polemisch über eine Sache zu äußern, die man nicht beurteilen kann, wenn man sich nicht mal damit beschäftigt hat, ist die eine Sache. Dass hier Einige aber einfach nur ihre offenbar schlechte Laune auslassen wollen, eine andere. Geht weit darüber hinaus, einfach nur einen anderen Geschmack zu haben, finde ich.
Ich schlage vor: einfach mal runter kommen, ein schönes Heißgetränk zu sich nehmen und vor allem: die Kirche im Dorf lassen. Sonst kommt das ZDF noch auf die Idee uns wieder nur Rosamunde Pilcher zu servieren. Und wer will das schon?

dieter schimanek | Fr., 16. April 2021 - 03:03

....an diese sogenannten Groschenromane wo Chefarzt und Krankenschwester sich in heimlicher, unerfüllter Liebe verzehrten. Ein Mist sondergleichen, nur damals war es im Schwarzwald und der löst bei mir keinen Brechreiz aus.

Kurt Kuhn | Fr., 16. April 2021 - 12:05

Ein ideologisch geprägtes Märchen: Herzensguter Migrant versus kalte Germanin durch untreuen Germanen.
In jeder Serie wird ein guter Mensch sterben und ein hoffnungsloser Fall geht gut aus. Wetten?
Schade um die gut eingefangenen Stimmungen in der Natur.

„Krause“ tue ich mir schon lange nicht mehr an, für den Michl gibt es genug Spott an anderen Stellen.

Vielen Dank für den Beitrag!