Mark Speich fand in der Merkel-Zeit der CDU keine passende Rolle. Das hat sich jetzt geändert / Antje Berghäuser

NRW-Staatssekretär Mark Speich - „Was macht dieser Mann hier?“

Eigentlich ist der NRW-Staatssekretär in der Hauptstadt ein Meister des Kompromisses. Doch Mark Speich ist auch ein wichtiger CDU-Vordenker im Umfeld von Hendrik Wüst.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Die erste Begegnung von Mark Speich mit Angela Merkel war ein Missverständnis. Der Fraktionsmitarbeiter kam zu einer Besprechung ins Kanzleramt in den Kabinettssaal, anwesend waren fast nur Minister. „Was macht dieser Mann hier?“, fragt die Bundeskanzlerin. Fraktionschef Volker Kauder erklärt, er habe seinen Planungschef mitgebracht, für die grundsätzlichen Überlegungen. Das war nicht vorgesehen. „Dann soll er halt dableiben“, hat Merkel gesagt. 

Genau diese grundsätzlichen Überlegungen aber sind die Spezialität des promovierten Politikwissenschaftlers, der seit fast 25 Jahren auch im Umfeld der CDU arbeitet. Mark Speich repräsentiert jene Art Vordenker und Zuträger, ohne die die Politik eigentlich nicht auskommt. Doch nicht immer sind sie erwünscht, manchmal nur geduldet, weil eben die Zeit und der Sinn für strategische Überlegungen fehlen. „Dann soll er halt bleiben“: Merkels Satz steht dann für eine Politik, die im Alltagsgeschäft und im Krisenmodus den Blick für die langen Linien verlieren kann. Das gab und gibt es immer wieder.

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Ingofrank | Mi., 13. September 2023 - 13:36

Hoffentlich setzt der Herr nicht auf‘s falsche Pferd.
Wüst und sein Gesinnungsgenosse Günther setzten auf Koalitionen mit den Grünen & oder der SPD ganz im Sinne der Ex- Kanzlerin.
Und dem sich im Dauerentschuldigundmodus befindlichen Sauerländer bei Seite zu schieben ist möglich, würde aber ein unschönes Bild auf Wüst & Co. werfen, und die allerletzten treuen Konservativen zur AfD treiben. Und wenn, was ich stark hoffe, die Grünen noch weiter abspecken so wie im Osten 24 gerade um die 5% und die SPD ihre linken Wähler an W- Partei verliert, könnte es auch für eine GroKo eng werden. Und ob beim derzeitigen rot grün gelben Kuschelkurs die 30% der CDU zu halten sind steht auch auf einem anderen Blatt zumal die nächste Grütze der Fortschrittskoalition zu erwarten ist, und da sicherlich die AfD wieder einmal „mehr“ davon profitieren, und ihren Nimbus auf „Platz 1“ verlieren kann.
Und, auf eine Unbekannte sei hingewiesen. Wagenknecht, da ist im linken Teich alles möglich.
M f G a d E Rep.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 13. September 2023 - 14:16

Wüst hat halt diesen Herrn Speich. Kenne ich nicht, lese den das erste Mal hier. Er wird die Schlangenzunge des Herrn Wüst sein, der ihm wie bei Herr der Ringe schon einflüstern wird, wie man im BUND schwarz/grün am besten hinbekommt. Da hat Wüst sicherlich einen für sich brauchbaren Mann als Brückenkopf Kommandeur für NRW in Berlin postiert, um den Mitgliederstärksten Landesverband zu vertreten. Würde mich mal interessieren, ob da auch Verwandte, Freunde und Bekannte in irgendwelchen Gremien untergebracht und versorgt wurden. Das ist doch sicherlich kein Alleinstellungsmerkmal des Märchenerzählers der GRÜNEN. Merz sollte klar sein,. wenn er die Merkelianer nicht in den Begriff bekommt ist seine Zeit als Vorsitzender gezählt und der Griff nach der Kanzlerkrone ist ohnehin nur eine Vision. Tja, man muss genau hinschauen, welche Netzwerker an welcher Stelle grünen Strom unter der UNION verteilt. So, so ein Amt hat er nie angestrebt, aber Staatssekretär ist er.