Annalena Baerbock mit Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Christian Lindner (FDP) / dpa
Annalena Baerbock mit Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Christian Lindner (FDP) / dpa

Koalitionsverhandlungen - „Christian Lindner und Annalena Baerbock haben Druck“

In Sondierungsgesprächen loten die Parteien derzeit ihre Gemeinsamkeiten aus. Doch was ist die beste Verhandlungsstrategie? Und wie setzt man am Ende seine Ziele und Ideen durch? Ein Gespräch mit der Verhandlungsmanagerin Uta Herbst.

Autoreninfo

Charlotte Jost studiert Political- and Social Studies an der Julius-Maximilians Universität in Würzburg und ist Hospitantin in der Cicero Online-Redaktion.

So erreichen Sie Charlotte Jost:

Prof. Dr. Uta Herbst, unterrichtet Verhandlungsmanagement an der Universität Potsdam und leitet seit 2013 die Negotiation Academy Potsdam (NAP), eine gemeinsame Universitätsinitiative der Universität Potsdam und der Universität Stuttgart/Hohenheim. Die Akademie fokussiert sämtliche Verhandlungsbereiche im wirtschaftlichen und politischen Alltag und versucht eine Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen.

Frau Herbst, für wie klug halten Sie die Entscheidung der Parteispitzen von FDP und Grüne ein gemeinsames Selfie von sich ins Netz zu stellen, auf welchem sie beinahe wie Freunde aussehen? 

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Hansgeorg Voigt | So., 3. Oktober 2021 - 09:20

Im Grunde genommen signalisieren die Herrschaften, dass sie die Macht in Deutschland in der Hand zu haben glauben. Sie machen den Kanzler als 3. Kraft. Aber in Wirklichkeit habe Grüne und FDP, insbesondere die dazu gehörige Wählerschaft, ganz andere Ziele für Deutschlands Zukunft. Und so müssen sie aufpassen, dass sie aus den Verhandlungen und den nächsten Wahlen nicht als die Looser hervorgehen.

Ernst-Günther Konrad | So., 3. Oktober 2021 - 09:54

Wer soll den machen? Den Bürgern ist es doch egal, wer da mit wem. Sonst hätten sie eindeutiger ihre Stimmen verteilt. Am Ende hoffen die meisten Menschen, es gehe irgendwie weiter und sie selbst sind am wenigsten betroffen. Wenn Menschen sich fast zwei Jahre mit Corona Irrsinn täglich belatschern lassen und alles mitmachen, was ohne Sinn und Verstand ist, welche Ansprüche sollten sie denn haben an die Politik? Natürlich schnell eine Regierung, egal wie die aussieht und dann zurück in den Alltag. Hoffentlich bald Corona zu Ende und keine Zwangsimpfungen. Bloß keine Wahrheiten und keine "Überraschungen", irgendwie ruhig weiter. Die Deutschen haben mehrheitlich nach wie vor die Etablierten auserwählt, die Lösungen zu finden, die sie seit Jahren schon nicht haben.Mir ist die Taktik eigentlich egal. Herr Brodkorb hat bereits beschrieben, wie das bei den Parteien geht. Posten, Machterlangung und bloß keine allzu konkreten Aussagen, bemüht sein die Konsequenzen für den Bürger zu vertuschen.

Peter Sommerhalder | So., 3. Oktober 2021 - 13:34

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

sind das wahre Worte...

Gerhard Lenz | So., 3. Oktober 2021 - 15:41

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Da sitzt einer im Glaskasten, hat die Jalousien heruntergelassen und sich von der Welt verabschiedet. Gelegentlich besorgt er sich ideologischen Treibstoff bei Verschwörungspropheten und Demokratieverächtern, auf Kanälen, die er für neutral hält, und glaubt, dass das, was ein paar Extremisten ihm als Wahrheit unterjubeln, wäre das wahre Leben. Und so lamentiert er unverdrossen über Corona-Irrsinn und Zwangsimpfung, hält sich dabei für einen unbeugsamen Widerständler und ist doch nur ein williges Instrument; einer, der den Schuß nicht gehört hat und von Militärdiktatur oder der sozial-nationalen Revolution träumt.
Unterdessen suchen Liberale und Grüne nach Gemeinsamkeiten und gegenseitiger Akzeptanz . Alle Seiten stehen unter Druck. Liberale bevorzugen Jamaika, glauben sie könnten zusammen mit der Union den Elan der Grünen ausbremsen. Letzte jedoch tendieren klar zur Ampelkoalition.
Laschet möchte noch immer gerne regieren, Scholz sollte es eigentlich. Aber mit der FDP?

SPD-Grüne-Linke ... oder ... Union-FDP-AfD
Bei beiden sind Extreme vertreten ... und bei ersterer Gruppierung hatte Scholz ein Bündnis mit den Linken nicht ausgeschlossen ...

Brigitte Simon | So., 3. Oktober 2021 - 12:52

Wer besitzt den zweiten Schlüssel? Lindner? Er dürf-
te Scholz wichtigster, leider für ihn noch ein unsich-erer, Partner sein.

Bereits in den ersten gemeinsamen Koalitionsge-
sprächen dürfte Scholz zeigen wer der Chef sein wird.

Er, der Kanzler, dann die Partei, möglicherweise
noch die verblendeten Dummen, die ihn wählten.
Sein linkes Lager schüchtert er ein. Er benötigt die Esken GmbH, die Grünen kokettieren bereits in sei-
ner unsichtbaren, bei Bedarf kognitiven Hosenta-sche. Und nochmals zur FDP. Sie verleiht ihm die
Anschlußfähigkeit in die liberalen Kreise. Lindner kann seinen Anspruch des konstanten Liberalen, einsetzbar in jede Art von Regierungskonstellati-
onen, um sein Gesicht zu wahren.

Sieht so der Beginn der Scholz´ SPD für die Ewigkeit
aus?

Rob Schuberth | So., 3. Oktober 2021 - 12:55

Es ist für unsere Medien nat. eine völlig ungewohnte Situation.

Sie sind es die im Nebel stehen (soviel zu dem Art. von gestern) und sie müssen nun stochern u. Vermutungen etc. anstellen da sie nix wissen.

Am Ende werden wir die Ampel bekommen.

Die wurde, wenn auch nicht sooo deutlich, auch gewählt.

Die Union bekam die größte Klatsche.
Die Linke eine ebenfalls recht gr. Abfuhr u. hat nur durch Glück überhaupt noch eine kl. Eintrittskarte ins Parlament erhalten.

Die SPD, Dank ihres elder statesman Scholz, hat einen knappen Sieg eingefahren (Sieger gibt es immer nur1, egal wie knapp) u. darum wird die SPD auch den Kanzler stellen.

Die Grünen haben sich selbst zu oft ein Bein gestellt. Da war deutlich mehr drin.

Die FDP hätte mehr holen können, wenn sie sich im Vorfeld deutlich von der Union abgegrenzt hätte. Wer auf 2 Hochzeiten gleichzeitig tanzt, der tanzt nirgends gut.

SPD u. FDP bringen Ratio in die grünen Utopien. Dann läuft's.

Karl-Heinz Weiß | So., 3. Oktober 2021 - 14:03

Die bittere Wahrheit ist, dass 50% der Wählerschaft von Herrn Lindner am Nasenring vorgeführt werden. Der politische Anstand würde es gebieten, dass die stärkste Partei mit den Sondierungen beginnt. Aber nach 16 Jahren Merkel ist die Union in einer solch erbärmlichen Lage, dass ein sich selbst überschätzender Politiker die Szene beherrscht. Noch ist nicht 1932…..

Ronald Lehmann | So., 3. Oktober 2021 - 14:12

Volle Zustimmung, Herr Konrad, aber auch bei den vielen Artikeln & Inhalten zu diesen Thema vom Team Cicero.
Ja, die Wahlen haben meine vorherigen Gedanken wieder gespiegelt. Die Allermeisten Menschen haben sich für die Pille der betreuen Verführung & des Vergessens der eigenen Willens sich entschieden.
Heutzutage gibt es keine Diskussion mehr, welchen Weg mit welchen Gepäck & welchen Ziel ein jeder durchs Leben ziehen will. Nein, heutzutage ist das BETREUTE LEBEN ohne Fragen & widerspruchlose Annahme jeglicher neuen Spielregeln zum Kompass des Lebens geworden. Und die am meisten uninformiert sind, zeigen Anderen am meisten mit dem Finger der Moral auf andere.

Norbert Heyer | So., 3. Oktober 2021 - 15:04

Die Entsvheidung ist schon längst gefallen: Die SPD wird mit Grün und Gelb regieren. Alles Geplänkel, alle noch folgenden Gesprächsrunden sind nur Makulatur zur Verbesserung der eigenen Position in der geplanten Koalition. Keiner der Wahlgewinner hat ernsthaft die Absicht, mit der gerupften Union zu koalieren. Herr Lindner genießt geradezu seine hervorgehobene Stellung, die es ihm ermöglicht, die Union weiter zu demütigen. Diese werden natürlich versuchen, den beiden benötigten Partnern Zugeständnisse zu machen, die jeden erträglichen Rahmen sprengen würden. Nein, diese ausgebrannte und ziellos taumelnde Union ist nur noch ein trauriger Abklatsch einstiger Größe. Sie würde ihre möglichen Koalitionspartner mit in den Abgrund reißen, denn zu mehr als nackten Machterhalt ist diese einst selbstbewusste und stolze Partei nicht mehr fähig. Merkel und ihr treuen Lakaien müssen weg, mit dieser Resterampe ist ein Comeback unmöglich. Sie müssen sich vom Albtraum Merkel schnellstens trennen.