
- Die CDU vereint sich hinter Friedrich Merz
Auf dem Parteitag der CDU wurde Friedrich Merz mit fast 95 Prozent der Delegiertenstimmen zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Das zeigt: Die Christdemokraten legen zum Neustart nach der Ära Merkel größtmögliche Geschlossenheit an den Tag. Für den gescheiterten Kanzlerkandidaten Armin Laschet war es dagegen der wohl bitterste Parteitag seiner politischen Karriere – und zwei „Merkelianerinnen“ wurden klar abgestraft.
Da war der sonst so kühle Friedrich Merz sichtlich bewegt, kämpfte sogar mit den Tränen: 94,62 Prozent stimmten auf dem digital durchgeführten 34. Parteitag der CDU für ihn als neuen Parteivorsitzenden. Für den Mann, der gleich zwei Mal innerhalb von drei Jahren gescheitert war – 2018 gegen Annegret Kramp-Karrenbauer und 2021 gegen Armin Laschet –, ist das ein Auftakt nach Maß. Und sicherlich eine Genugtuung, dass er mit großer Hartnäckigkeit erreicht hat, was Angela Merkel und ihre parteiinternen Anhänger mit allen Mitteln zu verhindern versucht hatten: seine Rückkehr in die erste Reihe.
Die 1001 Delegierten, von denen 983 beim digitalen Parteitag abstimmten, beglaubigten sozusagen das Ergebnis der Mitgliederbefragung. Dabei hatte Merz sich sehr deutlich mit 62 Prozent gegen seine Mitbewerber Norbert Röttgen und Helge Braun durchgesetzt. Die 967 Stimmen für Merz bedeuten: Mehr als 300 Delegierte, die zwei Mal gegen Merz votiert hatten, legten jetzt offenbar großen Wert auf größtmögliche Geschlossenheit beim Neustart der am Ende der Ära Merkel inhaltlich wie personell ausgebluteten Partei.