
- Oben ohne durch den Freistaat
Bayern beendet die Maskenpflicht in Bus und Bahn. Gut so, denn irgendwer muss irgendwann halt auch mal anfangen mit „oben ohne“, damit sich „oben mit“ nicht hält bis in alle Ewigkeit.
Wäre der große Humorist Loriot, der vor elf Jahren im bayerischen Münsing verstarb, noch am Leben und wäre er in jünger Zeit mit dem Zug über die bayerische Landesgrenze ins benachbarte Österreich gefahren, hätte er sich wohl gefühlt als befände er sich inmitten eines Sketches, den er selbst erdacht hat. Der Titel: „Oben mit bis Mittenwald, oben ohne dann ab Scharnitz.“ Das hätte ihm gefallen, dem Loriot, wie die Nudel im Gesicht, der „Papa ante portas“ oder Menschen, die alleine in der S-Bahn sitzen und Maske tragen, um „sich und andere zu schützen“.
Noch vier Tage, dann ist „Oben mit bis Mittenwald“ Geschichte und in Bayern fällt die Maskenpflicht in Bus und Bahn. In Sachsen-Anhalt bereits am Donnerstag. Damit wagt die Söder'sche Republik (auch) den Aufstand gegen der Deutschen liebstes Corona-Accessoire, ein Stück Stoff, das wohl nur funktionieren soll, so ist zu hören, wenn man es richtig trägt und nur mit Gamsbart auf dem Hut statt mit Vollbart im Gesicht. Aber so richtig weiß das eigentlich auch niemand, weil Maskentragen im Labor eben etwas anderes ist als Maskentragen in der freien Wildbahn, wo man sie aufbehält in Bus und Bahn, im Wirtshaus aber nicht.