Pro-Palästina-Demo in Berlin, ausgerechnet am Internationalen Holocaust-Gedenktag / dpa

Antisemitismus in Deutschland - „Es hat sich etwas Fundamentales verändert“

Der Bundestag hat heute der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Aber was ist mit dem heutigen Antisemitismus? Maram Stern, Sohn von Schoa-Überlebenden, spricht im Interview über die Demos gegen rechts und die Frage, warum nach dem 7. Oktober der Judenhass auch in bürgerlichen Kreisen wieder salonfähig ist.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

So erreichen Sie Volker Resing:

Maram Stern, geboren 1955 in Berlin, ist geschäftsführender Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses und lebt in Brüssel. 

Herr Stern, in Deutschland gehen mehrere hunderttausend Menschen auf die Straßen und demonstrieren gegen Rechtsextremismus oder auch „gegen rechts“. Wie blicken Sie auf die Demonstrationen?

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H. Stellbrink | Mi., 31. Januar 2024 - 13:46

Man möge sich nicht täuschen: Das Bekenntnis der deutschen Politik zu Israel ist ein Lippenbekenntnis (s. Abstimmungsverhalten in den UN). Dazu finden sich zu viele linke und grüne Aktivisten in der Regierung, die die Ideologie der grenzenlosen Immigration oft antisemitischer Muslime betreiben. So sehr es die auch bei deutschen Juden tief verankerten Reflexe erschüttern mag: Heute sind die "Rechten" die besseren Vertreter der Interessen von Juden. Von einer exterminatorischen oder relevant diskriminierenden Haltung Juden gegenüber ist unter den Wählern der AfD praktisch nichts zu erkennen, jedenfalls nicht mehr als bei Linken. Ihr Protest richtet sich gegen die unkontrollierte Immigration, die auch für Juden die größte Gefahr in Deutschland darstellt. Bei der reflexhaften Solidarisierung mit den Demonstrationen gegen die Opposition sollte im Kopf behalten werden, dass sich diese letztlich gegen die Demokratie richten.

Hallo,

wenn es wirklich nur ein Lippenbekenntnis der etablierten linken Parteien gegenüber den Juden ist, braucht man sich nicht zu wundern, wenn demnächst bei Millionen von Muslime und Islamisten in D wieder eine Judenverfolgung statt findet. D.h. die Juden müssen zum wiederholten mal aus D flüchten.
Ich will von solchen Parteien nie mehr den Satz ,"Nie wieder" hören.
Es ist einfach unglaublich was seit einigen Jahren in D los ist.
Manchmal glaube ich, daß es an dem Mrna- Impfstoff liegt, welcher die Gehirne angreift.
Leider bin ich ungeimpft, daher kann ich mich nicht in deren Lage versetzen.

Hans Jürgen Wienroth | Mi., 31. Januar 2024 - 13:53

Ich finde es bedauerlich, dass Maram Stern am Beginn des Interviews so auf den Rechtsradikalismus abzielt, als sei es der Inbegriff des Antisemitismus. Aber was ist, wo beginnt „Rechts“-Radikalismus, wie ist er definiert, wo der Beziehungszwang?

Auf der anderen Seite hat er Hemmungen, den linken Antisemitismus, der im Anti-Kapitalismus Gemeinsamkeiten findet, überhaupt zu erwähnen, beantwortet die diesbezügliche Frage nicht. Selbst der islamische Antisemitismus kommt recht zahm daher. Nur: Woher kommen dann tausende Antisemiten mit Palästinenserfahnen, gestützt auch von der Antifa.

Warum geht die Regierung gegen rechts auf die Straße (mit dem gleichen Fahnenmeer), nicht jedoch gegen den Mord in Israel? Warum stützt die Regierung die Palästinenser, so als gäbe es keine Beziehungen zwischen Hamas und der angebl. Zivilbevölkerung. Der Artikel von Susanne Schröter auf Focus „Ich gut, Du Rassist“ und die Aufdeckungen über die Verbindung von Hamas und UNRWA zeigt hier die Wahrheit.

Diese unerträgliche Verlogenheit, Falschheit & Respektlosigkeit unserer Block-Parteien, dem BfV & seine Ausläufer
aber vor allem die Gewaltenteilung, ganz vorn voran die Medien & Hetz-Bildungs-Stätten des linksgrünen Zeitgeistes

mit ihren unsäglichen HASS auf RECHTS
weil RECHTS sich NICHT den kommenden ZEITGEIST "Great Reset" unterordnet,

sondern an den demokratischen Regeln wie am GG & an unserer Verfassung der GRÜNDUNGSVÄTER von Ludwig Erhardt festhält

Und hier haben die HANDLANGER-Block-Parteien ein großes Problem,
die nicht im Gleichschritt & musizierenden Rechte, Ideoten, Schwurbler, Verschwörungs-Theoretiker, Querdenker &&&
& AFD wie Werte-Union

PS - & fmp. genau das gleiche Problem haben die Initiatoren von Great Reset zu Putin, der sein eigenes Süppchen kochen will, egal wie man diese Suppe nennt.

Bernd Windisch | Mi., 31. Januar 2024 - 14:23

"wir sind kein rassistisches Land, welches sich pauschal gegen Ausländer oder einzelne Gruppen wendet."

Die AFD auch nicht. Die Partei pocht lediglich darauf die aktuell geltende Rechtslage zu beachten. Die von den Demonstranten proklamierte "No Borders" Politik und unbegrenzte Zuwanderungsphantasien sind nicht Anti rechts, sondern naiv und dumm. Die Toleranz gegenüber muslimischen Antisemiten auch.

Um Rechtsradikale zu bekämpfen, demonstriert man in Deutschland gegen rechts und lügt sich in die Tasche. Wer soll das noch ernst nehmen.

Tomas Poth | Mi., 31. Januar 2024 - 14:49

Was glaubt man wenn hier mittlerweile mehr als 5,5 Mio. Muslime in Deutschland hat!
Die Türken gründen eine muslimische Partei, die DAVA, die sich demokratisch nennt. Aber Demokratie und Islam geht nicht, oder nur wenn die Demokratie sich dem Koran und den Hadithen unterwirft!
Wo gibt es ein muslimisches Land, in dem die Demokratie Vorrang hat?!
Judenhass ist ubiquitär im Islam.
Auf die muslimische Buntheit haben sich besonders ja die Grünen gefreut.
Wir wissen, also wo die Feinde der Demokratie und der Juden ein zu Hause haben!

Ich stimme Ihnen vollkommen zu Herr Poth.
Ich schrieb vor kurzem darüber, das jeder für sich eine Hochrechnung machen sollte wie dieses Land 2050 aussehen wird.
Für mich stellt sich das so dar: wenn ich davon ausgehe, daß die DAVA in nächster Zeit dem deutschen Bundestag angehören wird (NIUS), und bis 2050, jährlich weitere 500 000 muslimische "Migranten" ins Land kommen, komme ich auf eine Zahl von ca' 19 Millionen Muslime. Diese wählen dann natürlich überwiegend die DAVA.
Wenn man das zulässt, wird in D das passieren, was man H.G. Maaßen nach Chemnitz unberechtigterweise vorgeworfen hat, nämlich antisemitische Hetzjagden auf Jüdische Mitbürger.
Und das in einem Land mit dieser dunklen Vergangenheit.
Ich möchte jeden warnen vor dieser Zukunft in D.
Wandert aus solange es noch geht, denn ich glaube nicht, daß sich das Blatt noch wenden lässt.
Zu groß ist die Übermacht von linker Ideologie im Einklang mit den Medien.

Hans Meiser | Mi., 31. Januar 2024 - 15:09

... sieht in jedem Problem einen Nagel.

So in etwa sehe ich das Dilemma von Herrn Stern und den Seinen.

Übertroffen nur von denen, welche sich nicht wagen, auf das Offensichtliche hinzuweisen.

Nun ja - solange rechts noch ein paar stehen, denen man die Schuld zuschieben kann, können wir doch alle ruhig schlafen ...

Christoph Kuhlmann | Mi., 31. Januar 2024 - 15:28

Wo endet die Kritik an Israel und wo beginnt der Antisemitismus?

Ist Zionismus Identitär und wo ist er zwischen rechts- und Linksidentitären einzuordnen?

Ist es in Deutschland gefährlicher mit der Kipa herumzulaufen oder mit dem Kopftuch? Gibt es regionale Unterschiede?

Wieso wurden die Zahlen der UNRWA zu den Opfern bei den Palästinensern in mehreren deutschen Qualitätsmedien unhinterfragt als glaubwürdig eingestuft. Jedenfalls bis zum Nachweis einiger Mitarbeiter dieser Organisation an den Massakern vom 7.Oktober. Dies soll nur die Spitze, der Spitze des Eisberges sein. In meinen Kreisen war nach kurzer Prüfung klar, das die UNRWA ein Instrument der Hamas Propaganda war. Bin ich nun rechts, Verschwörungstheoretiker oder Realist?

Wolfram Fischer | Mi., 31. Januar 2024 - 22:28

Antwort auf von Christoph Kuhlmann

Werter Herr Kuhlmann, Sie stellen Fragen, geben aber keine Antworten. Daher kann ich Ihre letzte Frage nicht schlüssig beantworten. Ich vermute daher nur, daß ich Sie eher den Realisten als den anderen genannten Gruppen zurechnen darf.
Meine Antworten in Bezug auf Israel sind sehr klar... und zeitgeistig besehen werde ich mich mit diesen wohl als Rassist oder dergleichen "outen".
Was die "Weltgemeinschaft" mit Israel und den Juden im schlechten Fall macht und im weniger schlechten Fall klaglos zulässt, ist nur noch anwiedernd.
Israel wird immer - ganz egal was passiert und passieren wird - zum Täter umgedeutet.
Ob UNO, ob Presse, ob Auswärtiges Amt, ob "NGO"s, ob "FFF". Linksgrün in toto. Die muslimische Welt sowieso. Unsere "Gutmenschen", die Glauben machen wollen, unsere "Rechten" seien hier das Hauptproblem.
Oder hat je jemand auch nur geringstes Protestgeheul gehört, wenn, seit Jahren geht das so, Palis-Geschmeiss skandiert: "Hamas-Juden in's Gas".
Dröhnendes Schweigen unisono!

Henri Lassalle | Mi., 31. Januar 2024 - 16:20

Ausprägung bei vielen Deutschen verbreitet, ebenso wie die Abneigung bezüglich Ausländer, egal woher sie kommen.
Nach meiner persönlichen Beobachtung geht eine neue Antisemitismuswelle seit längerer Zeit von arabischstämmigen Migranten aus - das ist auch deutlich in Frankreich beobachtbar. Eine Möglichkeit wäre, im Strafgesetzbuch feindseliges Verhalten gegenüber Juden deutlich zu sanktionieren und mit dem Ausländergesetz zu synchronisieren: Bei Verstoss kategorisch Ausweisung.

"... Ausprägung bei vielen Deutschen verbreitet, ebenso wie die Abneigung bezüglich Ausländer ..."
Wo haben Sie das den aufgesammelt, Hr. Lasalle? Oder in welchem Umfeld leben Sie.
Ich kann sie da überhaupt nicht bestätigen.

Henri Lassalle | Do., 1. Februar 2024 - 13:53

Antwort auf von Tomas Poth

in welcher sozialen Stellung Sie sich befinden: Ob Sie einen Job oder eine Wohnung etc. suchen, Ausländer müssen damit rechnen, im Nachteil zu sein. Ich bin nicht der Einzige, der das behauptet. Ich sage aber nicht, dass Deutschland das einzige Land ist, in dem Ausländer Nachteile erleiden. Das ist ein ubiquitäres Phänomen in Europa.

Tomas Poth | Do., 1. Februar 2024 - 18:37

Antwort auf von Henri Lassalle

Hr. Lassalle, ich habe da andere Erfahrungen gesammelt, sowohl im Arbeitnehmermilieu als auch in den oberen sozialen Schichten.
Das es so etwas gibt kann man nicht ausschließen, aber es ist absolut nicht die Regel!
Jeder weiß, daß er bei Abschluss eines Mietvertrages einen Einkommensnachweis gegenüber dem Vermieter beibringen muß. Wer kein Einkommen hat, der wird es schwer haben. Aber hier rettet dann ja das Sozialamt und tritt als zuverlässiger Garant auf.

jemals nachvollziehen können. Möglicherweise hatte ich jüdische Freunde, ohne es zu wissen.

Ebensowenig Abneigungen gegenüber Ausländern, ob während des Studiums, noch während meiner beruflichen Tätigkeit. Während meiner beruflichen Tätigkeit für internationale Konzerne wäre dies auch fatal gewesen, absolut geistesgestört. In Frankreich kommen aber vielleicht die verdrängten Geschehnisse u.a. in Algerien hinzu.

Es ist leider alles anerzogen, ich hatte z.B. in Frankfurt/M einen indischen und eine pakistanische Kollegen, die kamen wohl aus ungefähr der gleichen Gegend und waren von Anfang an ein Herz und eine Seele.

In Paris bekam man als deutscher Tourist, wenn man, so wie ich, kein französisch kann, allerdings auch kein Bein auf die Erde.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 31. Januar 2024 - 16:45

Als ginge die Gefahr des Antisemitismus nur von den extrem Rechten aus, obwohl die noch größere Gefahr von den woken Linken aus und vor allem den täglich mehr werdenden Islamisten, die sich ungeniert trotz deutscher Staatsbürgerschaft, inzwischen ganz offen und rechtlich nicht verfolgt gegen die Juden wenden können und es auch tun. Ich bin gegen jede Verfolgung von Menschen, egal wegen ihres Glaubens oder Hautfarbe. Hier aber den Eindruck zu erwecken, die größte Gefahr ginge von rechts aus, was immer "rechts" bedeutet, macht also auch von UNION-Wählern und FDPlern nicht halt, die sich selbst ja nicht links definieren.
Wo waren diese Demonstranten bei den Demos gegen Judenverfolgung?
Das ganze Thema ist inzwischen total verwaschen worden. Man hält sich an wenigen Neonazis fest, um die vielen Linksextremisten und Islamisten zu übertünchen. Nur, das zieht nicht mehr.