KLimageld
Mit dem Klimageld wollte die Ampel Klimaschutz und sozialen Ausgleich verbinden. /dpa

Ampel-Koalition streitet ums Klimageld - Wie man ein geniales Narrativ zerstört

Die Ampel hatte mal eine ziemlich gute Idee: das Klimageld. Mit ihr sollten Klimaschutz, Sozialismus und Kapitalismus versöhnt werden. Übrig geblieben ist ein kommunikatives Desaster.

Porträt Mathias Brodkorb

Autoreninfo

Mathias Brodkorb ist Cicero-Autor und war Kultus- und Finanzminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Er gehört der SPD an.

So erreichen Sie Mathias Brodkorb:

Seit ungefähr zehn Jahren gilt das „story telling“ auch im Journalismus als letzter Schrei. Ganze Kohorten junger Nachwuchsautoren wurden in Journalistenschulen oder Fortbildungskursen auf das Erzählen von Geschichten getrimmt.

Guter Journalismus soll heute also nicht mehr darin bestehen, einfach bloß Fakten zu präsentieren und zu analysieren. Eine lebensnahe, nahezu voyeuristisch Rahmung der Fakten soll die Eintrittskarte in die verstärkte Aufmerksamkeit des Publikums sein.

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Peter Eberl | So., 21. Januar 2024 - 18:47

Nur der Ordnung halber: der Mensch und z.B. Verbrennungsmaschinen emittiieren CO2, in einschlägigen Zusammenhang geht es nicht um die Photosynthese! Soviel Sorgfalt muss schon sein!

Christoph Kuhlmann | So., 21. Januar 2024 - 19:27

Mit der Glaubwürdigkeit der Politik ist es nicht mehr weit her. Die SPD mit Hartz 4, die CDU 2015 mit der Migrationspolitik und nun die Ampel mit einer sozialverträglichen Klimapolitik. Jedes mal haben die entsprechenden Parteien erhebliche Einbußen bei den folgenden Wahlen erlitten. Das Problem ist, den Wechselwählern gehen die Optionen aus. Jeder Hausbauer finanziert sein Bauvorhaben solider als diese Regierung den Bundeshaushalt. Der Wirtschaftsminister, ein Kinderbuchautor, der Finanzminister meines Wissens mehrfach insolvent gewesen und Scholz leidet unter Amnesie bei allem, was mit Cum Cum / Cum Ex sowie der Warburg Bank zu tun hat. Die Verteilungskämpfe werden die nächsten Jahre prägen. Hinzu kommt eine lautstarke Intoleranz gegenüber den Wahlentscheidungen anderer Wähler. Viel zu viele fühlen mehr als sie denken und viele denken dann auch noch das falsche. So kommt es zwangsläufig zu einer 360 Grad Wende nach der anderen.

Marita Fritsch | So., 21. Januar 2024 - 19:29

Lieber Herr Brodkorb,

Kompliment und Dank für Ihren wieder einmal äußerst lesenswerten Artikel.
Nur eine kleine orthografische Anmerkung:

Horst Schlämmer wird mit "ä" und nicht "e" geschrieben.

Guten Abend aus der Prignitz

Ihre Leserin

Marita Fritsch

Gerhard Lenz | So., 21. Januar 2024 - 19:55

Claas Relotius betrieb kein Story telling, sondern erfand Geschichten. Das ist schon noch etwas anderes, als Fakten in einen erzählerischen Rahmen einzupassen. Etliche seiner "Erfindungen" wurden übrigens vom Cicero veröffentlicht - nur für den (wahrscheinlichen) Fall, dass einige Übereifrige sofort auf den Spiegel zeigen.

Was das Klimageld angeht, muss man wohl den situativen Rahmen berücksichtigen: Seit der ersten verlorenen Landtagswahl spielt die FDP regierungsinterne Opposition. Durch ständiges Quertreiben hat sie natürlich die Ampel in jeder Hinsicht erheblich beschädigt und mindestens indirekt den Aufstieg der rechtsextremen AfD begünstigt.
Lindners Ministerium ist noch nicht so weit, mit den Zahlungen des Klimageldes zu beginnen? Ist für die Wirtschaftsliberalen, die lieber die Besserverdienenden entlasten möchten (z.B. durch Anhebung des Kinderfreibetrages), wohl auch eher eine ärgerliche Angelegenheit. Eilt ja nicht.

Ingofrank | So., 21. Januar 2024 - 21:48

Von Klimaschutz, Kapitalismus & Sozialismus funktioniert nicht, kann nicht funktionieren !
Das Hauptmerkmal des Sozialismus ist die Vergesellschaftung von Produktionsmitteln. D.h. Abschaffung jeglicher privater Produktionsmittel und das bedeutet Abschaffung der Privatwirtschaft. Somit bestimmt die „Regierung“ was, wie und zu welchem Preis mit vorgegebenen Materialien produziert wird.
Das einzige was damit erreicht wird, ist eine mehr als vorstellbare Mangelwirtschaft.
Sicher, der Kapitalismus ist nicht perfekt aber durch privatwirtschaftliche Produktion die sich an Angebot & Nachfrage orientiert führt zu einem wesentlich höheren Wohlstand i d Breite wie in jedem bisher bekannten sozialistischen Staat.
Und allein aus dieser „Gegenüberstellung“ läßt sich ableiten, welches System zumindest tauglicher .zum Erfolg des Klimaschutzes führen wird.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Tomas Poth | So., 21. Januar 2024 - 22:59

Journalismus der sich mit Voyeurismus verquickt.
Das zeigt sich ganz besonders an der Story der nun so etikettierten "Wannseekonferenz".
Mit geheimdienstlichen Methoden belauscht eine von der Regierung mit Steuermitteln geförderte Organisation, correchtiv.org, eine private Veranstaltung, nebenbei ein strafrechtliches Verhalten gegen die Privatheit, nämlich Stalking, um anschließend von einer Remigrations-Verschwörung, ja sogar Deportation zu raunen.
Die einzige Verschwörung die erkennbar ist, ist die des Medienkartells, daß in einer Verleumdungskampagne über angebliches herzieht, was schon von Cum-Ex Olaf im Spiegel als dringende Maßnahme versprochen wurde.
OT "Wir müssen endlich im großen Stil abschieben"
Die "Demonstrationen gegen rechts" sind eine aus der rotgrünen Blase gesteuerte Aktion, als Fürbitte, die Ampel doch bitte zu schonen, damit sie mit ihrer zerstörerischen Politik weitermacht.
Es ist kein "Kampf gegen Rechts" sondern ein Kampf für den Untergang in den Sozialismus.

Norbert Heyer | Mo., 22. Januar 2024 - 06:47

Die Ampel beherrscht eines perfekt: Wirre Gesetze erlassen, die an Kompliziertheit nichts auslassen, wofür Tausende neue Beamten-Stellen geschaffen werden, die über Sachverhalte entscheiden, die noch nicht einmal genau definiert sind. Chaos ist die perfekte Bezeichnung über Gesetze, die noch nicht einmal durchführbar sind. Ist das Absicht oder Dummheit? Eigentlich kann niemand ernsthaft glauben, dass diese hektische, unüberlegte und sprunghafte Politik nicht durch mächtige Interessengruppen gesteuert wird. Anders ausgedrückt: Der Politiker ist nicht der Chef des Geschehens, sondern nur der Erfüllungsgehilfe. Es kann keine andere Erklärung geben, dazu ist die Gesamtlage in Europa zu sehr einheitlich. Die Zeitenwende soll eine neue Gesellschaft hervorbringen, die einheitlicher, windschnittiger und angepasster der Obrigkeit ergeben ist und die sämtliche negativen Veränderungen klaglos akzeptiert. Die persönliche Freiheit war gestern, heute ist das Kollektiv das Gebot der Stunde - Diktatur

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 22. Januar 2024 - 08:38

für direkte Massnahmen bin, also dann eine vorübergehende Klimageldsubvention für "hoch Belastete", solange erneuerbare Energien relativ teuer sind.
Ich halte allerdings die Kosten für Atomstrom für sehr hoch, gemessen an ALLEN anfallenden Kosten, weshalb von den Argumenten für die Atomenergie m.E. nur die Beständigkeit übrigbleibt, es sei denn, es macht noch "ordentlich Bumms", s. Loriot "Weihnachten bei den Hoppenstedts".
Bürger* kamen auch mit negativen Zinsen klar, was ich anfangs gar nicht vermutet hatte.
Es böte sich eventuell an zusätzlich eine vorübergehende Klimaabgabe für privat überdurchschnittlich Verbrauchende?
Die Ampel kann es richten und Reiche bitten ja um zusätzliche Abgaben.
Komplexität schreckt keine Deutschen aller "Art" ab, eigentlich Niemanden.
Oder war das jetzt das Konzept der Ampel?
Ich hatte zugegeben vertrauensvoll nicht weiter aufgepasst, als es zu dieser Koalition kam.
IHR SCHAFFT DAS!
Solange es keine Gesetzesvorlagen gibt, zahlen Reiche freiwillig ein?!

Ich zahle als Rentnerin freiwillig annähernd das Doppelte für meine Partei und Gewerkschaft, weil sie mir so wichtig sind und verzichte gerne auf anderes, da ich so gar nicht konsumorientiert bin.
Bei anderen Organisationen, die mir am Herzen liegen erhöhte ich meinen Beitrag, weil die ja auch jetzt mehr Abgaben haben und ich absetzen kann.
Ist immer noch nicht viel, weil ich ja nicht viel habe, aber "Kleinvieh macht auch Mist":)
Ich möchte auf den Cicero nicht verzichten, erhöht Ihr selbst?
Den Cicero kann man doch wohl nicht absetzen?
Wäre aber sinnvoll.
DIE ZEIT ist auch teuer:)

Brigitte Miller | Mo., 22. Januar 2024 - 09:06

wenn das CO2 gar nicht schuld ist?

Christa Wallau | Mo., 22. Januar 2024 - 12:04

Antwort auf von Brigitte Miller

Im Falle der CO2 - Erzählung darf es kein erlaubtes, sanftes Aufwachen aus dem Märchen geben wie beim Osterhasen und dem Weihnachtsmann, liebe Frau Miller.
Nein, alle Kinder m ü s s e n als Erwachsene unbedingt weiter daran glauben, auch wenn sich mitunter heftige Zweifel in ihnen regen.

Dafür stecken weltweit inzwischen viel zu viele Interessen dahinter!

Bei der CO2-Schuld am Klimawandel wird das Stadium des kindlich-naiven Glaubens mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln aufrecht erhalten.
Jeder, der auch nur im Ansatz Zweifel an der Richtigkeit dieser These anmeldet oder sogar noch Beweise dafür anführt, wird - wie einst beim Hexenglauben und der Inquisition - zum leibhaftigen Teufel erklärt.

Da muß man sich gut überlegen, wo man sich einordnet... ;-)

Herzliche Grüße!

Gerhard Lenz | Mo., 22. Januar 2024 - 12:10

Antwort auf von Brigitte Miller

Und wenn doch?

Tomas Poth | Mo., 22. Januar 2024 - 12:34

Antwort auf von Brigitte Miller

Was, wenn der Klimawandel und der damit verbundene Temperaturanstieg nur in den Klimamodellen auf das CO2 geschoben wird und das in voller Absicht?

Jens Böhme | Mo., 22. Januar 2024 - 09:32

Ist es der richtige Weg, wenn man von Wohlstand in Dritte Welt transformiert? Rettet man so acht Milliarden Menschen vor Krieg, Verteilungskämpfen, vor Hunger und Not? Interessiert es Russland in der Ukraine? Interessiert das China im Taiwankonflikt? Interessiert es Palästinenser und Israelis? Interessiert das dem Iran oder der Türkei? Sind die Weltklimakonferenzen nur Treffen, um so zu tun, als ob? Liest und hört man deutsche Medien, wäre überall Atomkraftrückbau im Gang und Milliarden von Menschen würden Müll waschen und akkurat trennen.

Heidrun Schuppan | Mo., 22. Januar 2024 - 09:52

Habeck hat seine Spielwiese für die grüne Ideologie bekommen, dafür durfte Scholz den Kanzler mimen. Auch wenn das "Klimageld" im Koalitionsvertrag festgehalten ist – Schwamm drüber. Ist nicht auch im Vertrag erwähnt, dass die Ampel bzw. der Justizminister sich um das Mieten- bzw. Mietspiegelproblem kümmern solle? Tut er aber nicht. Stattdessen forciert auch er in erster Linie grüne Ideologiethemen wie das Selbstbestimmungsgesetz. Darauf hat die Welt bzw. haben die deutschen Bürger nur gewartet. Mieten? Wird ausgesetzt, bis die Ampel Geschichte ist. Deshalb auch die Eile mit diesen Klimbim-Themen. Buschmann zeigt Tatendrang.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 22. Januar 2024 - 10:58

Das Klimageld ist und war für mich nichts anderes als eine typische Betrugshandlung nach dem Schneeballsystem. Das können die nennen wie die wollen und das können woke Journalisten medial betrügerisch bewerben wie sie wollen.
Diese Ampel respektive die GRÜNEN haben nicht eines, aber wirklich nicht ein sinnvolles Projekt begonnen bzw. durchgesetzt. Alles richtet sich an der Realität vorbei gegen das Volk, wird mit Zwang jeder Art in der Androhung oder gar Durchführung versucht umzusetzen.
Und die Wähler Herr Brodkorb wollen vor allem eins, keine selbstgemachten Probleme, die nicht gelöst werden können und im Gegenteil noch verschlimmbessert werden.
Und was die Kommunikation der Ampel anbetrifft braucht man sich nur die Akteure anhören. Die einen sprachuntauglich (Schnatterinchen, fliegender Robert), die anderen inhaltlos und sinnbefreiend ohne Punkt und Komma labernd (Lang). Und alle kennzeichnet eines. Sie haben alle keine Ahnung und das fällt ihnen jetzt auf die Füße.

Martin Janoschka | Mo., 22. Januar 2024 - 15:07

Die ampel betrügt hier die Bevölkerung. Es war geplant, die Einnahmen der co2 Steuer den Bürgern als klimageld- unter Einbeziehung einer ineffizienten Verwaltung- zurückzugeben. Nun hat man die co2 Steuer drastisch erhöht, weigert sich aber, wie beabsichtigt das Geld zurückzugeben. Und wenn man es angeblich technisch nicht zahlen kann oder will- wer glaubt das- dann darf man halt die Steuer nicht erhöhen oder muß das geld auf ein Treuhandkonto einzahlen stattdessen wird es verprasst. Das ist nichts anderes als Betrug.
Nun, was will man auch von einer Regierung erwarten, der Recht, Gesetz, Vertrauen, Verlässlichkeit vollkommen gleichgültig ist, die Schuldenbremse mit den Verstößen hat es ja eindrucksvoll gezeigt.
Noch nie seit 1945 wurde unser Land derart schlecht regiert und noch nie war eine derartige verantwortungslose dilettantentruppe am Werk. Das gilt für alle 3 Parteien dieser "Regierung ".

Heidemarie Heim | Mo., 22. Januar 2024 - 17:59

Komisch, wenn es drum geht dem Bürger sein sauer verdientes Geld aus der Tasche zu ziehen oder das Finanzamt eine Steuernachzahlung zu bekommen hat, natürlich mit "Zahlungsfrist" und wehe dem, der irgendwelche Fristen versäumt;)!, gibt`s nie technische Probleme. Ist nicht jeder Bürger vom Säugling bis Greis irgendwo krankenversichert, bekommt Kindergeld überwiesen, Rente oder Pension, hat eine Steuernummer oder wie in Österreich möglich einen Briefkasten an seiner Meldeadresse? Denn dort beglücken sie ihre 8 Millionen Bürger auf wahlweise 2 Arten. Registriert bei Finanzonline für Steuererklärungen etc., bzw. wer regelmäßig irgend welche Zahlungen vom Staat bekommt muss nada tun und bekommt es automatisch direkt aufs Konto. Oder Variante 2:Der dort genannte Klimabonus kommt als Gutschein per Post mit einem RSa-Brief persönlich ausgehändigt o. man holt diesen mit Ausweis auf der Post und kann ihn in vielen Geschäften einlösen oder auf Banken bar auszahlen lassen. Zu simpel für uns hier?