Annegret Kramp-Karrenbauer und Angela Merkel
Annegret Kramp-Karrenbauer: Kanlzerin im jüngeren Gewand? / picture alliance

CDU-Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer - Thronfolgerin ohne Schubladen

Annegret Kramp-Karrenbauer ist Angela Merkels Wunschnachfolgerin für Peter Tauber als CDU-Generalsekretärin. Ohne Option auf noch höhere Weihen wird sie ihren Job im Saarland kaum aufgegeben haben. Zunächst muss sie aber eine fast unmögliche Aufgabe bewältigen

Alexander Marguier

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Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

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Eine der ulkigsten Szenen im politischen Betrieb der jüngeren Vergangenheit haben wir Angela Merkel und ihrer Auswahl des CDU-Generalsekretärs zu verdanken. Sie spielt im Jahr 2000, und die damals noch junge Parteivorsitzende hatte die unangenehme Aufgabe, der Öffentlichkeit einen Nachfolger für den nach bereits einem halben Jahr im Amt gescheiterten Ruprecht Polenz zu präsentieren. Die Wahl war auf Laurenz Meyer gefallen, einen schnittigen Bundestagsabgeordneten mit einer – sagen wir es mal so – recht direkten Art. Vor versammelter Hauptstadtpresse gab Meyer bei dieser Gelegenheit jedenfalls frohgemut kund, „einen zweiten Missgriff“ könne sich Merkel nun nicht mehr leisten. Womit er in einem Atemzug die neben ihm stehende Parteichefin desavouiert hatte und seinen Vorgänger gleich noch mit. Ganz nebenbei mussten sich die Anwesenden in diesem Moment auch fragen, ob Meyer mit seinem ungeschickten Statement tatsächlich der bessere Kandidat sei als Polenz. Er blieb dann immerhin vier Jahre im Amt.

Kramp-Karrenbauer bereit für höhere Weihen

18 Jahre und vier Generalsekretäre (Kauder, Pofalla, Gröhe, Tauber) später hat Merkel jetzt also eine neue Person gefunden, um – so definiert es Wikipedia – „die eher politische Seite der Parteiorganisation“ zu übernehmen und „die politischen Standpunkte der Partei besonders zugespitzt nach außen“ zu vertreten. Hinzu kommt die interne Organisation der CDU. Sollte der Sonderparteitag am nächsten Montag dem Vorschlag zustimmen, wäre Annegret Kramp-Karrenbauer die zweite Frau in dieser Funktion. Die erste war übrigens Angela Merkel selbst (1998-2000), woraus nun eine Art Thronfolge abgeleitet wird. Von wegen: Die nächste Bundeskanzlerin muss eine Saarländerin sein! Und tatsächlich ist kaum davon auszugehen, dass Kramp-Karrenbauer ihren beschaulichen Job im kleinsten deutschen Flächenland mit knapp einer Million Einwohnern ohne Option auf höhere Weihen aufgibt.

Bereits vor vier Jahren war in Cicero nachzulesen, dass Kramp-Karrenbauer die Wunschnachfolgerin Angela Merkels für das Bundeskanzleramt sei. Damals reagierte der ganz überwiegende Teil der deutschen Presse noch mit Hohn und Spott auf diese Meldung: Die unscheinbare Ministerpräsidentin von der Saar? Soll das ein Witz sein? Niemals! Heute hört sich das etwas anders an, mitunter bekommt man den Eindruck, als wäre bereits die künftige Bundeskanzlerin ausgerufen worden. Aber in einer Demokratie läuft das dann doch ein bisschen anders – sogar nach zwölf Jahren Kanzlerschaft Merkels. Jedenfalls sind längst nicht alle CDU-Bundestagsabgeordnete begeistert von der Personalie Kramp-Karrenbauer, die zwar mit ihrer Wiederwahl als saarländische Ministerpräsidentin im vergangenen März den bis dahin noch als SPD-Hoffnungsträger geltenden Martin Schulz entzauberte. Von der man aber auch weiß, dass sie im Zweifel lieber mit den Sozialdemokraten regiert (wie bisher) oder mit den Grünen (die 2017 wie die FDP den Einzug in den Saarbrücker Landtag verfehlten).

Keine Beruhigung für den konservativen Flügel

Insofern stünde Kramp-Karrenbauer durchaus für eine Fortsetzung der Kanzlerschaft Merkels in jüngerem Gewand. Das passt aber insbesondere jenen Unionlern nicht, die sich eine Rückkehr ins alte politische Lagerdenken wünschen; jenen, die ihre Partei nur noch als eine vom konservativen Markenkern befreite Hülle sehen, welche sich damit abgefunden hat, dass die AfD dauerhaft die rechten politischen Gefilde bewirtschaftet. Auch wenn Kramp-Karrenbauer sich beim Thema gleichgeschlechtliche Ehe reservierter zeigte als mancher Parteifreund und sich in der sogenannten Flüchtlingspolitik die eine oder andere kritische Anmerkung erlaubte, dürfte das den konservativen Flügel kaum zur Ruhe bringen. In einem Porträt Kramp-Karrenbauers, das ich im Jahr 2013 geschrieben habe, steht folgendes: „Annegret Kramp-Karrenbauer ist ein Musterbeispiel für die neue CDU: unideologisch, pragmatisch, ein bisschen links, ein bisschen liberal. ,Modern‘ würden manche in der Union dazu sagen. Andere eher: ,beliebig‘. Sie selbst formuliert es so: ,Ich bin schwer in Schubladen einzuordnen.‘“ Daran dürfte sich seither wenig geändert haben.

Nun ist die CDU bekanntlich keine Programmpartei, heute weniger denn je. Und insbesondere in linken Unionskreisen wird immer wieder darauf verwiesen, dass sich die Christdemokratie neben der konservativen auch aus einer liberalen und einer christlich-sozialen Quelle speise. Aber zumindest ein halbwegs klares Profil, das wünschen sich in der CDU all jene zurück, die den wetterwendischen Kurs ihrer Vorsitzenden längst nicht mehr als gesunden Pragmatismus empfinden, sondern als orientierungslosen Opportunismus. Und beim Wirtschaftsflügel der Union dürfte nicht vergessen sein, dass Kramp-Karrenbauer einst dafür geworben hatte, den Spitzensteuersatz auf 53 Prozent zu erhöhen. Diese Forderung, in deren Folge der damalige Wirtschaftsminister Rainer Brüderle die Ministerpräsidentin von der Saar als „schwarz lackierte Sozialistin“ bezeichnete, wurde alsbald wieder unter den Teppich gekehrt. Aber Kramp-Karrenbauer war es durchaus ernst damit.

Die Aufgabe: Parteibasis mit Parteiführung versöhnen

Als Regierungschefin im Saarland stehe die 55-jährige Politologin eigentlich nur einem großen Landkreis vor, heißt es immer mal wieder etwas despektierlich aus Kreisen der CDU-Bundestagsfraktion. Das muss kein Nachteil sein, denn gerade in Zeiten der Massenmigration ist eine kommunalpolitische Erdung besser als die abgehobene Vogelperspektive. Wenn es im Kanzleramt heißt, „Wir schaffen das!“, dann lässt sich das hinterher nämlich am besten in den Gemeinden oder eben auch in Landkreisen von der Größe des Saarlandes verifizieren. Kramp-Karrenbauers Aufgabe in den nächsten Jahren wird also darin bestehen, die Parteibasis mit dem Führungspersonal zu versöhnen und apodiktische Verheißungen im Zusammenhang mit der Zuwanderung in ein halbwegs vernünftiges Konzept zurück zu argumentieren. Vor allen muss sie, sollte es zu einer Neuauflage der Großen Koalition kommen, ein wie auch immer geartetes politisches Profil der CDU herausarbeiten. Darum ist sie nicht zu beneiden, zumal dieser Versuch ohne Beschädigungen Angela Merkels wird ablaufen müssen.

Annegret Kramp-Karrenbauer ist politisch erfahren und intelligent genug, dass ihr das beinahe unmögliche Scheinende gelingen kann. Und sie weiß auch, dass der Wind in Berlin um einiges rauer weht als in ihren heimischen Gefilden. Wenn sie Erfolg hat und gleichzeitig die Merkel-Kritiker aus den konservativen und den wirtschaftsliberalen Parteikreisen einbindet, könnte sie sich tatsächlich für Höheres qualifizieren. Mit reiner Merkel-Lobhudelei nach dem Vorbild des noch amtierenden Generalsekretärs ist sie hingegen zum Scheitern verurteilt. Eines wird Annegret Kramp-Karrenbauer aber gewiss nicht passieren: Dass sie Peter Tauber öffentlich als „Missgriff“ qualifiziert. Auch wenn er das aus heutiger Sicht wohl war.
 

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Olaf Voß | Mo., 19. Februar 2018 - 16:57

Sie wird Muttis Kurs gnadenlos fortsetzen.

Christa Wallau | Mo., 19. Februar 2018 - 17:40

Antwort auf von Olaf Voß

lieber Herr Voß.
Sie ist eine Merkel-Intima und hat nie etwas anderes gemacht als Karriere in der Politik. Damit ist alles gesagt.

André Hoppe | Mo., 19. Februar 2018 - 17:19

Es ist mit Kramp-Karrenbauer beschlossen und verkündet, dass die CDU auch fürderhin nicht gedenkt, dem konservativem Wähler wieder Heimstatt zu werden. NRW-Ministerpräsident Laschet hat dieser Ausrichtung in der FAZ am Sonntag publizistisch vorbereitend (die CDU solle in der Mitte bleiben) den Weg öffentlichkeitswirksam geebnet. Übrigens derselbe Laschet, der bei der NRW-Wahl gerne die Hilfe des konservativen Bosbach in Anspruch genommen hat. Auch der 44jährige MP Daniel Günther aus SH ist kein Konservativer. Er war für die Ehe für alle und gegen den Stop einer Familienzusammenführung und bestätigt Laschet und Merkel in ihren Ausführungen. Der Weg der Mitte tue der CDU gut, so Günther. Nein, es ist keine Frage des Alters, sondern eine der Haltung. Die CDU hat beschlossen hip und linksbürgerlich zu werden. Die Grünen sitzen schon in den Startlöchen. Ich hoffe, der tatsächlich Konservative erkennt nun den Missbrauch seiner Stimme durch die CDU und weiß sich zu wehren.

Olaf Voß | Mo., 19. Februar 2018 - 17:46

Antwort auf von André Hoppe

Die Merkel-Vasallen werden alles dafür tun, dass die AfD zur Volkspartei avanciert, während CDU und SPD in naher Zukunft nur noch ein Nischendasein fristen werden. Ob es dann noch gelingen wird, dieses kaputte Land nur halbwegs wieder flott zu machen, möchte ich bezweifeln. Der Linksterror wütet jetzt schon allerorten und wird kaum noch zu bändigen sein.

Dr. Florian Bode | Mo., 19. Februar 2018 - 17:54

Antwort auf von André Hoppe

.. erinnert mich an eine Figur aus der Feder Loriots

Simon Tanner | Mo., 19. Februar 2018 - 17:34

Merkel beginnt, ihre Nachfolge zu regeln. Das ist schön. Ob Frau Kramp-Karrenbauer schließlich einmal Kanzlerin werden wird, entscheiden bis dato aber noch die Wähler. Die Betreffende war bisher unauffällig in jeder Hinsicht. Sie wird entscheiden müssen, ob sie der eisernen Kanzlerin treu dienen oder eigenes Profil gewinnen will. Wir werden sehen. Um die Aufarbeitung der Ära Merkel wird man sie, falls sie so lange bundesweit im Amt bleiben sollte, nicht beneiden. Anzunehmen ist, dass für die Zeit, in der Frau Merkel weiter im Amt bleibt, keine entscheidenden Weichenstellungen erfolgen werden durch wen auch immer in der CDU. Land und Leute und Parteisoldaten müssen sich also auf ein stoisches "Weiter-So" einstellen. Wobei Kontinuität im Falle Merkels ja sehr abhängig zu sein scheint von einsamen, spontanen Entscheidungen der Regentin. Gespannt darf man auf die Zeit nach 2021 sein: man wird sehen, welchen politischen Kurs die CDU dann einschlagen wird, mit oder ohne Kramp-Karrenbauer.

Joachim Wittenbecher | Mo., 19. Februar 2018 - 17:40

Frau Kramp-Karrenbauer wird oft als Kopie von Merkel dargestellt; dies ist sie jedoch keinesfalls; sie ist heimatverbunden und sozial verankert; sie ist mehrfache Mutter, so dass ihr die Sorge um die gute Zukunft Deutschlands unterstellt werden kann. Ihre saarländische Heimat lässt Zuneigung zu Deutschland und Europa erwarten; sie ist sozial und liberal und hat zumindest eine geistige Schnittstelle zum Konservatismus; Merkel geht das alles ab. Auch wenn Merkel noch einmal Kanzlerin werden sollte, ihre Zeit ist jetzt schon vorbei und sie weiß das. Gut so.

Achim Scharelmann | Mo., 19. Februar 2018 - 17:51

Sie wird im Prinzip nur unter der Rubrik Generalsekretärin geparkt um dann im Bedarfsfall sofort das Kanzleramt übernehmen zu können und das im Sinne der großen Vorsitzenden weiterzuführen, denn hier handelt es sich um die ersten Anzeichen, daß sie sich zurückziehen wird, sobald es nicht nach ihrer Vorstellung läuft und deswegen auch die für viele nicht nachvollziehbare Positionierung, denn eine ehemalige Ministerpräsidentin wird nicht so naiv sein um nicht schon mehr zu wissen, damit sie sich in diese verkleinerte Position hineinmanövrieren läßt. Das wird Merkels letzter großer Coup, bevor sie verschwindet, denn insgeheim hat sie schon längst bedauert, daß sie nochmals angetreten ist und mit dieser Nummer will sie sich zum Schluß noch elegant aus der Affäre ziehen, in der Hoffnung, daß vom Lack noch etwas übrigbleibt.

Christine Sander | Di., 20. Februar 2018 - 22:13

Antwort auf von Achim Scharelmann

Wenn Sie sich mal nicht irren! AKK wurde schon als Nachfolgerin von außen gehandelt und hat sich auch schon ehrgeizig in Stellung gebracht. Also ist es doch nur folgerichtig, solche Leute zum Generalsekretär zu ernennen , ihnen das Kanzleramt zu versprechen und sie dann genüßlich ins Messer laufen zu lassen, damit alle Welt sieht, daß sie Fehler machen und unfähig sind. Und schon regiert man wieder unangefochten und stellt sich bei der Wahl 2021 wieder auf.

Dr. Florian Bode | Mo., 19. Februar 2018 - 17:53

Diese Personalie ist das personifizierte "Ich wüsste nicht, was wir anders machen sollten". Aber wer hätte von der realitätsentfernten und abgewirtschafteten CDU-Parteivorsitzenden eine mutige Wahl erwartet?

Elfriede Jung | Mo., 19. Februar 2018 - 18:17

Sind wir denn schon zur Erbmonarchie verkommen?
Egal, wen Frau Merkel aufstellt, ich als alte CDU-Wählerin werde nie mehr die CDU wählen. Diese Partei ist genauso orientierungslos und opportunistisch geworden wie ihre Staatsratsvorsitzende.

Detlev Dinter | Mo., 19. Februar 2018 - 18:36

Ein Wahlerfolg bei 800.000 Wahlberechtigten (Spötter sagen: ein Stadtteil einer Großstadt)
legitimiert zu nichts.
Wenn sie Merkels Auserwählte ist, sollte man schon skeptisch sein, denn Widerspruch duldet Madame ja nicht.
Wer das Amt einer MPin aufgibt um unter Merkel zu dienen, hat sicher einen Plan aber ich bezweifle die Umsetzbarkeit.

Wenn ich den Wikibeitrag zu Frau Merkel lese, steht da ab und zu "Überraschend" und sogar die Bezeichnung "Quereinsteigerin". Man bekommt auch den Eindruck, dass sie es vor allem als "Kohls Mädchen" schaffte.
Wenn ich mir dagegen Frau Kramp-Karrenbauers Vita auf Wikipedia anschaue, so zeigt diese eine beachtliche CDU-Präsenz, sowie Studienfächer mitsamt der Abschlüsse, die mir doch für die Politik aussagekräftiger erscheinen als ein Physikstudium.
Frau Kramp-Karrenbauer studierte demnach Politik- und Rechtswissenschaften, war Grundsatz- und Planungsreferentin der CDU Saar und persönliche Referentin des späteren Ministerpräsidenten des Saarlandes Peter Müller.
Bitte gewähren Sie mir die Freude, an einer der Spitzenpositionen der CDU eine Frau zu sehen, die vermutlich eigenständige politische Sätze formulieren kann.
Zumindest ist es mir bei Merkel nie aufgefallen.
Das sagt noch nichts aus über ihre dann politische Eignung als evtl. Kanzlerin, aber über ihre politische Kultur.

Peter-Axel Lohmann | Mo., 19. Februar 2018 - 18:57

Honeckers Rache soll an Kramp Karrenbauer vererbt werden um das zerstörerische Werk Merkels zu vollenden. Wo sind die Charakteren die diesem Treiben ein Ende bereiten?

Ralph Lewenhardt | Mo., 19. Februar 2018 - 19:59

dann ist ihr machtpolitisch wieder etwas gelungen. Nicht fürs Land aber für ihre Macht in der CDU. Bloß wenn KK genau so uneinsichtig meint, man müsse das Volk, den grundgesetzlichen Souverän, bei allen wichtigen Entscheidungen zur Entwicklung des Landes und der EU ignorieren und per Gesetz weiter außen vor lassen und selbst entscheiden, dann ist es gleich, ob Tauber oder KK.
Die Position zu dieser Hauptursache der gesellschaftlichen Spaltung, entscheidet über die Zukunft der CDU und der SPD. Noch wäre Zeit!

Dennis Staudmann | Mo., 19. Februar 2018 - 20:31

Kamp-Karrenbauer mit der Aussicht auf die Thronfolge gelockt haben, nach Berlin zu kommen. Da aber Merkel ist, wie sie ist, steht diesbezüglich noch gar nichts fest. Jetzt geht es ihr erst einmal darum, zur Kanzlerin gewählt zu werden und dann, sobald sie wieder fest im Sattel sitzt, ihre parteiinternen Kritiker abzustrafen und deren Karrieren zu beenden. Dazu schliesst sie die Reihen. Ausserdem dient die Personalie Kamp-Karrenbauer gleichzeitig als Zeichen an alle, die von Merkel personelle und inhaltliche Erneuerung fordern, wie sie sich diese vorstellt. Am Sonntag folgt dann der nächste Zug. Julia Klöckner wird ins potentielle Kabinett berufen. Nach Merkels Logik kann dann niemand mehr sagen, man müsse "jünger" und "weiblicher" werden innerhalb der CDU Minister. Der finale Schritt Merkels, sobald dann die Regierung steht und sie zu Kanzlerin gewählt ist, wird sein, den Deutschen erneut zu vermitteln, dass es (leider) niemand gibt, der 2021 Kanzler werden könnte ausser ihr selbst.

"mit der Aussicht auf die Thronfolge gelockt...". Denn der Saarlänner geht nit gern schaffe im Reich.

Willi Mathes | Mo., 19. Februar 2018 - 23:25

Na ja, AKK sicher kein politisches " AKW " warten wir`s ab !

Freundliche Grüsse

Thomas Radl | Di., 20. Februar 2018 - 08:15

Was wir wohl auch nicht erleben werden (zum Glück!), ist, dass die wohl nächste CDU-Generalsekretärin einem Abgeordneten hinterherschreit: "Ich kann Deine Fresse nicht mehr sehen!" oder Meinungsabweichler als "Arschlöcher" tituliert. Aber die nächste Kanzlerin? Das muss man GLAUBEN wollen - und wie sagt der Volksmund: "Geglaubt wird in der Kirche!" AKK muss den Trend umdrehen, die CDU ist derzeit in der gleichen Richtung unterwegs wie die SPD: Wählerstimmenmäßig steil nach unten. Die letzte Sonntagsfrage nach INSA sah sie bei wo? Unter 30 %; d.h., die Definition für "Volkspartei" würde nicht mehr zutreffen. Ob es ihr gelingt (als getreuer Anhängerin der "Alternativlosen", was ja weitgehend bekannt ist) mit dem Verbleiben der meistüberschätzten Kanzlerin der Geschichte im Amt, wage ich für meinen Teil zu bezweifeln. Aber für eines muss man der Rautenhexe tatsächlich dankbar sein: Mit diesem Schachzug bringt sie ein wenig Spannung in die Politik zurück! Mir wäre GUTE Politik aber lieber!

ingrid Dietz | Di., 20. Februar 2018 - 08:39

war und ist der Leitspruch von A.K.K. !
Auf hochdeutsch heißt das:
"weiter so wie bisher" !

Heinrich Niklaus | Di., 20. Februar 2018 - 09:55

Wie soll eine "enge Vertraute von Frau Merkel" für einen Neuanfang in der CDU stehen?

Ein geschickter Schachzug, mehr nicht!

Aber das werden die CDU-Schnarchtypen auch noch begreifen.

Mathias Trostdorf | Di., 20. Februar 2018 - 12:22

Egal, wie es kommt. Nach Tauber, dem unterwürfigen Parteisoldaten, kann es eigentlich nur besser werden. Trotzdem wird spannend bleiben, wohin die partei sich inhaltlich bewegen und wie die Post-Merkel-Ära sich gestalten wird.

Guido Schilling | Di., 20. Februar 2018 - 19:29

Antwort auf von Mathias Trostdorf

Dass Merkel nicht aus der Großstadt stammt, sieht man ihr bis heute an. Mit AKK der Provinz-MP als Merkel 2.0 kann es gar nicht besser werden. Weinfest und Karneval, da ist sie sicher gut drin, aber Zukunft für Deutschland? "Im Leve net" wie der Saarländer sagt.

Wolfgang Tröbner | Di., 20. Februar 2018 - 13:55

tatsächlich den unabdingbarer Neustart der CDU hinbekommt und sich in den nächsten Jahren zur aussichtsreichen Kandidatin für das Kanzleramt entwickeln kann. Es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass das derzeit niemandem aus der derzeitigen CDU-Führungsriege gelingen kann. Es pfeifen ja schon die Spatzen von den Dächern, dass Merkel alle, die nicht auf ihrer Linie waren, aus der Partei weggebissen hat. Nur treue Merkel-Untergebene konnten politisch überleben. Und genau hier fängt das Dilemma der CDU an. Jeder des CDU-Führungspersonals wird sich von den potentiellen Wählern die Frage gefallen lassen müssen, wie er es mit Merkel gehalten hat. Was die CDU bräuchte, ist ein Sebastian Kurz, der aus Sicht der Wähler neu und unverbraucht ist und nicht im Verdacht steht, ein von Merkel geförderter Günstling zu sein.

Cecilia Mohn | Di., 20. Februar 2018 - 14:07

Um des Himmels Willen, lieber Gott verhindere das! Nicht noch einmal eine solche Frau. Die ist nicht anders als Merkel. Und im Uebrigen bin ich der Meinung, dass diese Bundesregierung aufgelöst werden muss... es bleibt kein anderer weg.

Stefan Schlegel | Di., 20. Februar 2018 - 19:30

Das Problem der CDU ist ihre Führungsriege und die Mehrheit will keine Person aus dem Dunstkreis von Angela Merkel. Die Menschen wollen Ergebnisse sehen, gehört haben sie zwischenzeitlich genug. Den Wählerschwund kann auch einn AKK nicht aufhalten.
Bei den Menschen hat ein Umdenken eingesetzt, wenn man die CDU heute im Büro/Kneipe o.ä. kritisiert ist fast gar kein Widerspruch mehr zu hören, dass war vor ca. zwei Jahren noch ganz anders. Der träge Deutsche wird langsam wach.

Ulrich Seiler | Di., 20. Februar 2018 - 23:26

...wenn AKK den sämtlichen Erwartungen nicht gerecht wird? Die Union ist in einer vergleichbaren Lage wie die SPD. Der einzige Unterschied ist der, dass die Sozialdemokraten ihren Diskurs öffentlich austragen. Was aber nichts mit der Intensität des Konfliktes zu tun hat. Der eigentliche Grund für den Konflikt der zum Niedergang der Volksparteien führt wird indes nicht korrigiert weil es angeblich keine Alternative gibt.