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(picture alliance) Wusste Chaplin schon mehr?

70 Jahre Angriff auf die Sowjetunion - Was Hitler wirklich wollte

Vor 70 Jahren begann am 22. Juni 1941 der deutsche Angriff auf die Sowjetunion. Doch was Adolf Hitler wirklich wollte, blieb selbst den meisten Generälen unbekannt: die Aufteilung des ganzen Globus unter deutsche und japanische Herrschaft.

Als die Wehrmacht vor 70 Jahren im Morgengrauen des 22. Juni 1941 mit 119 Infanteriedivisionen, 600?000 Pferden, 15 motorisierten und 19 Panzerdivisionen, insgesamt drei Millionen Soldaten und weiteren 500?000 Verbündeten die Sowjetunion angriff, hielt die Welt den Atem an. Würde Hitlers Armee gelingen, was Napoleon mit seinen Truppen 130 Jahre zuvor verwehrt geblieben war? Viele ausländische Militärexperten hielten einen schnellen deutschen Sieg für möglich. Die Kampfkraft der Roten Armee wurde als gering eingeschätzt. Wie schon im Ersten Weltkrieg begrüßten die Menschen in der Ukraine die deutschen Soldaten als Befreier. Aber dann sprach sich in Windeseile herum, dass hinter der Front sogenannte Einsatzgruppen von Sicherheitspolizei und SD mit Massenerschießungen begonnen hatten und damit die mörderischen rassistischen Pläne des NS-Regimes in die Tat umsetzten.

Über Nacht befand sich Stalins Sowjetunion in einem Überlebenskampf, trug jahrelang die Hauptlast des Zweiten Weltkriegs und bezahlte dies mit geschätzten 28 Millionen Kriegstoten. Als die Rote Armee dreieinhalb Jahre später in Ostpreußen einmarschierte und wenige Wochen darauf, Mitte April 1945, Berlin eroberte, hatte sie sich dreimal aufgrund der Verluste zwischen dem Sommer 1941 und der Schlacht um Stalingrad Ende 1943 erneuern müssen. Bis zur Entscheidungsschlacht um die Eroberung Berlins auf den Seelower Höhen forderte Stalin von seinen Befehlshabern die Bereitschaft zu gigantischen Menschenopfern.

Mit dem Angriffsbefehl im Juni 1941 beging Hitler wie die kaiserlichen Planer um 1900 den strategischen Fehler eines Zweifrontenkriegs, der gegen den Rest der Welt nicht zu gewinnen war. Gleichzeitig verfolgte der „Führer“ jenes Programm, das er 1925/26 im Zuge der Niederschrift von „Mein Kampf“ in der Haft von Landsberg konzipiert hatte. Damals hatte er auch gigantische Bauvorhaben für Berlin skizziert. Im Sommer 1941 ging es aber nicht nur um die Umsetzung der ersten Etappe dieses „Masterplans“, der Eroberung von sogenanntem „Lebensraum im Osten“, sondern um das Vorziehen weiterer Programmteile. Denn der schnelle deutsche Vormarsch in Russland hatte alle Berechnungen der Militärs über den Haufen geworfen. Er veranlasste nun selbst regimekritische Köpfe wie Generalstabschef Halder zu dem euphorischen Tagebucheintrag am 3. Juli 1941: „Es ist wohl nicht zu viel gesagt, wenn ich behaupte, dass der Feldzug gegen Russland innerhalb von 14 Tagen gewonnen wurde.“ 600?000 Kriegsgefangene befanden sich zu diesem Zeitpunkt bereits in den Händen der Wehrmacht, unter ihnen mehr als 70?000 Überläufer. Hitler selbst meinte einen Tag später: „Ich versuche mich dauernd in die Lage des Feindes zu versetzen. Praktisch hat er diesen Krieg schon verloren.“ Und die Euphorie der Militärs hielt trotz der nun auch in den eigenen Reihen einsetzenden hohen Verluste an. Binnen der ersten zehn Wochen fielen 84?000 Wehrmachtsangehörige, weitere 20?000 wurden vermisst. Dennoch betonte der Chef des Wehrmachtsführungsstabs im OKW, Alfred Jodl, der 1946 hingerichtet wurde, Anfang Oktober, dass man nach den erfolgreichen Kesselbildungen von Melitopol, Brjansk und Wjasma „endgültig und ohne Übertreibung den Krieg gewonnen“ habe.

Hitler war sich hingegen in klaren Momenten des Risikos, die Sowjetunion anzugreifen, voll bewusst. Einem Vertrauten hatte er am 22. Mai 1941, also genau vier Wochen vor Beginn des Unternehmens „Barbarossa“, gestanden: Misslänge es, sei sowieso alles vorbei. Die Wende im Krieg erfolgte dann auch nicht in Stalingrad, sondern bereits im Dezember 1941, als die Wehrmacht an der Peripherie von Moskau vom Gegner gestoppt wurde. In den Monaten zuvor war es der sowjetischen Führung gelungen – und auch dies erklärt die hohen, in Kauf genommenen Anfangsverluste –, große Teile der im Westen des Landes gelegenen Rüstungsindustrie abzubauen und hinter den Ural zu verlegen. Auf diese Beute hatte Hitler gehofft, der in der ersten Kriegsphase vom Ausrüstungsmaterial und von Produktionsstätten profitierte, die mit dem „Anschluss“ von Österreich und der Zerschlagung und Besetzung der Tschechoslowakei dem Regime in die Hände gefallen waren. Wenige Wochen später, im Februar 1942, sagte Hitler in einer Tischrunde: „Ich bin auch hier eiskalt: Wenn das deutsche Volk nicht bereit ist, für seine Selbsterhaltung sich einzusetzen, gut: Dann soll es verschwinden.“ Am Ende bezahlten die Deutschen den wahnwitzigen Ostfeldzug mit 2,7 Millionen Gefallenen – fast genauso viele Soldaten, mit denen das Unternehmen „Barbarossa“ begonnen hatte.

In den Wochen der grassierenden Euphorie, der Fehleinschätzungen Hitlers und seiner Generäle, wurde deutlich, was das NS-Regime wirklich vorhatte. Es wollte die Welt erobern. Die utopischen Pläne Hitlers, die Weltgeschichte mit einer rassistischen „arischen“ Revolution bei gleichzeitiger Vernichtung der Juden quasi anzuhalten, sie in einem biologistischen Status quo zu fixieren, hatten nur dann eine Realisierungschance, wenn sie dem ganzen Globus übergestülpt würden. In einem Brief an Mussolini schrieb Hitler 1941, die vergangenen 1500 Jahre seien nichts anderes als eine Unterbrechung gewesen, die Geschichte stehe im Begriff, „auf die Wege von einst zurückzukehren“. Hitler glaubte, dieses Ziel bis zum Jahre 1950 erreichen zu können. Bis dahin sollten die monumentalen Bauten, die an die Weltreiche der Antike, an Assyrien, an Ägypten und an Rom erinnerten, in Berlin, Nürnberg, München, Hamburg und Linz, den fünf „Führerstädten“ des Dritten Reiches, errichtet werden. Darüber hinaus waren für alle deutschen Großstädte, also für etwa 50 Kommunen, riesige Bauvorhaben geplant. Sie bestanden in der Regel aus den fünf Elementen einer breiten Aufmarschstraße, einer Versammlungshalle für bis zu 100?000 Personen, einem Appellplatz, einem die Stadt überragenden Glockenturm sowie Verwaltungsgebäuden für die Partei – die Perversion der Akropolislage mit 2500?jähriger Verspätung in Mitteleuropa. Ausgerechnet Weimar entwickelte sich zu dem am weitesten vorangeschrittenen Projekt dieser sogenannten Gauhauptstädte.

Hitler hatte den entscheidenden Gegner, die USA, immer vor Augen. Im nicht veröffentlichten sogenannten „Zweiten Buch“ aus dem Jahre 1928 hatte er den zu erwartenden Endkampf mit der Weltmacht schon angedeutet und in einer Reihe von Reden vor Offizieren in den ersten Kriegsjahren genauer ausgeführt. Die Herrschaftsarchitektur sollte das neue deutsche Selbstbewusstsein demonstrieren. Der neue Berliner Südbahnhof sollte wesentlich monumentaler als die New Yorker Grand Central Station ausfallen, damals die größte Bahnstation auf der Welt. Das Fassungsvermögen der Großen Halle von Berlin war auf 180?000 Menschen ausgelegt, nachdem Hitler 1933 zunächst für eine Größenordnung von 250?000 Menschen plädiert hatte. Das größte Gebäude der Welt hätte den 17-fachen Innenraum des Petersdoms umfasst, der Platz vor dem Gebäude sollte eine Million Menschen aufnehmen. In München befand sich ein neuer Hauptbahnhof in der Planung, die größte Stahlskelettkonstruktion auf der Welt, von dem doppelstöckige Züge nach Russland abgehen sollten. Eine Repräsentationsstraße mit 120 Metern Breite sollte an ihrem östlichen Ende mit einem gigantischen Denkmal der NSDAP abgeschlossen werden. In Hamburg befand sich ein Wolkenkratzer in der Planung, der das New Yorker Empire State Building an Höhe übertreffen sollte. Die westlich von Altona vorgesehene Hochbrücke über die Elbe sollte höher und länger als die Golden Gate Bridge in San Francisco ausfallen. Relativ weit waren die Arbeiten am Reichsparteitagsgelände in Nürnberg vorangeschritten, wo sich noch heute die Kongresshalle mit einem Fassungsvermögen für 60?000 Menschen befindet. Das „Deutsche Stadion“ wäre die weltweit größte Sportarena geworden, das benachbarte Märzfeld war für 500?000 Besucher geplant. Im österreichischen Linz wurden auf Weisung von Hitler mehrere große Bauvorhaben in die Tat umgesetzt. Sie prägen noch heute das Stadtzentrum. Dort sollten die geraubten Kunstschätze Europas und der Welt zusammengeführt werden und Hitlers Eltern ihre letzte Ruhestätte finden. Im norwegischen Trondheim sollte die größte deutsche Marinebasis gebaut werden, in Afrika ein riesiges Kolonialreich entstehen. Auf der Ostseeinsel Rügen wurde am größten Seebad der Welt gebaut. Bis zum Fall der Berliner Mauer war der kilometerlange Bau in Prora den Blicken der Öffentlichkeit entzogen, weil die NVA das Gelände nutzte.

Bereits seit 1938 kontrollierte die SS mit den „Deutschen Erd- und Steinwerken“ (DEST) die Mehrheit jener Unternehmen, in denen Stein gebrochen und Ziegel gebrannt wurden. Binnen eines Jahres wurde das Wachpersonal der KZs verdoppelt, deren Gefangene nun zum Teil an den Führerbauten arbeiteten. Vom Herbst 1941 an sollte ein Millionenheer von Arbeitssklaven aus Russland und anderen Gegenden des besetzten Europas auf den Großbaustellen in Deutschland einrücken, die im September 1939 stillgelegt worden waren. Es war beabsichtigt, die Menschen durch Helotenarbeit zu vernichten.

Am 14. Juli 1941 traf Hitler mit dem japanischen Botschafter Oshima im Führerhauptquartier zusammen und berichtete während der Unterredung von den Fortschritten im Russlandfeldzug. Der Widerstand im europäischen Teil Russlands werde allenfalls noch sechs Wochen anhalten, sagte der Diktator. Wohin die Russen dann gingen, wisse er nicht. Erst gegen Ende des zweistündigen Gesprächs, das mehr einem Monolog ähnelte, kam Hitler auf sein eigentliches Anliegen zu sprechen: Amerika drücke in seinem neuen imperialistischen Geist mal auf den europäischen, mal auf den asiatischen Lebensraum. Von Deutschland aus gesehen drohe im Osten Russland, im Westen Amerika, von Japan aus gesehen im Westen Russland, im Osten Amerika. Daher sei er der Meinung, dass man sie gemeinsam vernichten müsse. Eine Woche zuvor hatten amerikanische Luftstreitkräfte auf Island die britischen Stützpunkte übernommen, also im deutschen Operationsgebiet. Ohnmächtig und unfähig zur Reaktion sah das Dritte Reich dieser Entwicklung zu, die darauf hindeutete, dass die USA über kurz oder lang den europäischen Kriegsschauplatz betreten würden.

Hitler vertraute weiterhin darauf, mit militärischen Blitzoperationen die USA von Europa fernhalten zu können, sie am Ende dazu zu bewegen, sich dem herausbildenden europäischen Machtgebilde anzuschließen. Amerika sei ohne jede Chance gegen die neue Hegemonialmacht, die „die dominierende Stellung auf der Welt“ habe. Gegen 130 Millionen Amerikaner stünden 130 Millionen im Reich, 90 Millionen in der Ukraine, dazu die anderen Staaten des Neuen Europas, zusammen 400 Millionen Menschen. Hitler setzte auf eine Art von „Weltblitzkrieg“, der bereits zum Jahresende 1941 weitgehend abgeschlossen sein sollte. Neben dem Russlandfeldzug, der im Oktober beendet sein würde, liefen Planungen für eine Zangenoperation, um die britische Position im Nahen Osten zum Einsturz zu bringen. Mit drei Stoßkeilen Richtung Iran, Syrien und Irak sowie nach Palästina sollte dies geschehen. Auch Afghanistan geriet im Sommer 1941 in das Visier der deutschen Militärstäbe. Die weit in den Süden der Sowjetunion vorgestoßenen Wehrmachtsdivisionen sollten diesen Auftrag in die Tat umsetzen. Noch im Herbst 1941 sollten andere deutsche Verbände Gibraltar einnehmen und eine Operationsbasis in Nordwestafrika und auf den vorgelagerten Azoren mit Frontstellung gegen die USA aufbauen. In einer Art Arbeitsteilung würden die Japaner von Singapur weiter nach Westen marschieren, um Indien zu umklammern, während sich deutsche Truppen von Westen her nähern würden. Gegenüber dem sowjetischen Außenminister Molotow, zu diesem Zeitpunkt noch ein Partner Hitlerdeutschlands, hatte Hitler bei einer Begegnung im November 1940 in Berlin, die durch einen Fliegeralarm unterbrochen wurde, von der „Weltkonkursmasse“ des britischen Empire gesprochen.

Als die Japaner ohne Abstimmung mit dem Dritten Reich am 7. Dezember 1941 Pearl Harbor angriffen und Hitler wenige Tage später den USA den Krieg erklärte, verfügte er nicht über eine Waffe, auf die er gesetzt hatte: Fernbomber. Sie sollten New York mit Terrorangriffen überziehen und die im Aufwuchs bestehende US-Rüstungsindustrie an den Großen Seen bombardieren. Willy Messerschmitt, ein begabter, aber chaotischer Flugzeugkonstrukteur und Hitler-Freund, hatte dem „Führer“ ein derartiges Flugzeug versprochen. Von den Flugplätzen des besetzten Frankreich aus sollte es nach Amerika fliegen, Bomben abwerfen und nach Europa zurückkehren. Zum Glück für die USA und am Ende für die Welt wurde die Messerschmitt 264 erst ein Jahr später fertig und nahm am 23. Dezember 1942 den Probebetrieb auf. Britische und amerikanische Dienststellen erkannten frühzeitig ihre Aufgabenstellung und bombardierten systematisch die Fertigungsstätte des Flugzeugs in Augsburg, das eine Reichweite von maximal 16?300 Kilometern (!) haben sollte. Die einfache Distanz zwischen Brest und New York beträgt 5500 km. Pläne, die USA mit Fernflugzeugen zu attackieren, gab es schon vor dem Zweiten Weltkrieg. Bei einer Rede vor Luftfahrtindustriellen hatte Hermann Göring auf seinem Landsitz Karinhall am 8. Juli 1938 gesagt, er benötige einen Fernbomber, „der mit fünf Tonnen Bombenlast nach New York und zurück fliegt“. Welche Auswirkungen die Bombardierung Manhattans, bis ins Detail geplant, für die Entscheidungsfindung der Roosevelt-Administration gehabt hätte, muss offenbleiben. In jedem Fall hätten die deutschen Angriffe, wie einer der beteiligten Spitzenmilitärs dem Autor dieses Beitrags mitteilte, Zeitgewinn für Hitlers Regime gebracht. Die Vernichtungsmaschinerie des Dritten Reiches hätte länger laufen können.

Wenige Wochen vor Beginn des Zweiten Weltkriegs verlangte Hitler von seinem Chefarchitekten Speer eine Korrektur am Reichsadler, der die Große Halle von Berlin in 290 Metern Höhe bekrönen sollte. Dort, wo Hitler die unterjochten Völker der Welt einmal im Jahr zusammentrommeln wollte, befindet sich heute im Spreebogen die Grünzone zwischen Bundeskanzleramt und Reichstag. „Das hier wird geändert“, sagte Hitler. „Hier soll nicht mehr der Adler über dem Hakenkreuz stehen, hier wird er die Weltkugel beherrschen.“ In einem neben der Halle vorgesehenen Führerpalais plante Hitler, auf einer Fläche von zwei Millionen Quadratmetern zu residieren und die Unterwerfungsgesten der Besiegten entgegenzunehmen. Die Neue Reichskanzlei in der Voßstraße, unter der Leitung von Speer binnen weniger Monate hochgezogen, entsprach nicht mehr den Ambitionen des Diktators. Der Diplomatenweg zum „Herrn der Welt“, wie er sich im Russlandfeldzug während der sogenannten „Tischgespräche“ bezeichnete, sollte einen halben Kilometer betragen, auch dieser gigantische Komplex im Jahre 1950 fertig sein. Den „Anspruch auf Weltherrschaft“ meldete Hitler mit der Herrschaftsarchitektur des kommenden Weltreichs an, „lange bevor er ihn seiner engsten Umgebung mitzuteilen wagte“, hat Speer später in seinen „Erinnerungen“ festgestellt.

Vor 70 Jahren, in den ersten Wochen des Russlandfeldzugs, legte Hitler dann seine Karten auf den Tisch. Vertraute wie Walter Hewel, Militärs, Diplomaten und Staatsmänner befreundeter oder verbündeter Staaten erfuhren nun, dass er nicht nur die Sowjetunion erobern wollte. Die Weltkugel auf dem Kuppelbau, für den im Berliner Alsenviertel schon Häuser abgerissen und ihre jüdischen Bewohner vertrieben worden waren, wurde von Hitler „nicht nur im Symbol“ angestrebt. Vielmehr, so Speers späte Erkenntnis, hatte ich „an einem Krieg teilgenommen, von dem wir im engeren Kreis niemals im Zweifel sein durften, dass er der Weltherrschaft galt“. Nur die Leidensfähigkeit und der Widerstandswille der Russen, ergänzt um den Mut der Briten und das Potenzial der USA verhinderten Hitlers Absichten. Helmuth James von Moltke schrieb damals, dass das Schicksal der Welt vorübergehend in der Hand von ein paar Tausend Mitgliedern der Royal Air Force gelegen habe. Jedenfalls kam Hitler der Verwirklichung seiner Pläne zwischen dem 22. Juni und dem 7. Dezember 1941 gefährlich nahe.

An der Stelle, an der in Nürnberg die Ausschachtungsarbeiten für das „Deutsche Stadion“ mit 405?000 Sitzplätzen vorgenommen wurden, in dem nach dem gewonnenen Krieg für alle Zeiten die Olympischen Spiele stattfinden sollten, liegt heute ein See. In München gibt es bauliche Reste der Vergangenheit am Königsplatz, am Elbufer in Hamburg Überbleibsel eines Stützpfeilers für die Brücke. Auch in Berlin ist die Spurensuche schwierig. Das Bundeskanzleramt befindet sich dort, wo in der Welthauptstadt „Germania“, wie Berlin ab 1950 heißen sollte, die monumentale Nord-Süd-Achse mit der Ost-West-Achse zusammengetroffen wäre.

Übrig geblieben sind eigentlich nur Speers Laternen und das russische Ehrenmal vor dem Brandenburger Tor. Es setzte den Schlusspunkt unter das die Welt bewegende Ereignis vor 70 Jahren.

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Hans Gamlich | Di., 13. Dezember 2016 - 16:01

Es fehlen leider die konkreten und kompletten Quellenangaben, daher nicht zu verwenden!