Ukrainischer Soldat
Ein ukrainischer Soldat in einem Graben an der Trennlinie zu prorussischen Rebellen / dpa

Russischer Einmarsch in die Ukraine - Bluff oder Ernst?

An diesem Dienstag sprechen Wladimir Putin und Joe Biden wegen des russischen Truppenaufmarschs an der Grenze zur Ukraine. Aber wie plausibel ist das Szenario einer russischen Invasion? Fakt ist: Moskau hat existentielle strategische Interessen. Womöglich stellt der Kreml aber auch nur die Entschlossenheit des US-Präsidenten auf die Probe.

Autoreninfo

George Friedman, 74, ist einer der bekanntesten geopolitischen Analysten der Vereinigten Staaten. Er leitet die von ihm gegründete Denkfabrik   Geopolitical Futures  und ist Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt erschien „Der Sturm vor der Ruhe: Amerikas Spaltung, die heraufziehende Krise und der folgende Triumph“ im Plassen-Verlag.

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Vor zwei Wochen analysierte ich an dieser Stelle die russische Militärstrategie unter dem Titel „Das russische Trauma“. Hier eine kurze Zusammenfassung: Als die Sowjetunion kollabierte, verlor sie die Kontrolle über die westlichen Grenzgebiete, die jahrhundertelang das Fundament ihrer Sicherheit gewesen waren. Diese Grenzgebiete schufen eine strategische Tiefe, die potentielle Invasoren zu einem langen und anstrengenden Feldzug zwang, dem Russland widerstehen konnte. Russland war im 18. Jahrhundert von den Schweden, im 19. Jahrhundert von Frankreich und im 20. Jahrhundert zweimal von Deutschland angegriffen worden. Im 18. und 19. Jahrhundert hatte es auch Kriege mit der Türkei gegeben. 

1991 wurden diese Grenzregionen unabhängig, und aus russischer Sicht versuchten der Westen im Allgemeinen und die Vereinigten Staaten im Besonderen, die neu entstandenen Staaten zu kontrollieren. Dies stellte für Russland nichts Geringeres als eine existenzielle Bedrohung dar.

Einige Tage nach „Das russische Trauma“ verfasste ich einen weiteren Artikel, in dem ich argumentierte, dass man, um einen Feind zu besiegen, objektiv verstehen muss, wie dieser sich selbst sieht. Und Russland sieht sich als verwundbar an – vor allem vom Westen aus, von dem in der Vergangenheit die gefährlichsten Bedrohungen ausgingen. Weißrussland und die Ukraine bilden den Kern der russischen Ängste. Die ukrainische Grenze ist nur wenige hundert Kilometer von Moskau entfernt und stellt daher eine große Gefahr dar, sollte sie in die Hände von Feinden geraten. Die relativ kurze Entfernung wird einen Feind, der von dort aus angreift, nicht zermürben.

Tief sitzende Ängste

Aus russischer Sicht deutet die mangelnde Bereitschaft der Vereinigten Staaten, diese tief sitzenden Ängste anzuerkennen, auf aggressive und gefährliche Pläne der USA hin: Der einzige vorstellbare Wert, den Belarus und die Ukraine für die Amerikaner demnach haben kann, besteht darin, Russland in eine Lage zu versetzen, in der es sich den Vereinigten Staaten in allen kritischen Fragen beugen muss – oder eine regelrechte Invasion zu riskieren. Wo die Vereinigten Staaten keine übergeordneten Interessen haben, hat Russland hingegen existenzielle Interessen.

Russland muss deswegen handeln. In Belarus hat es das bereits getan. Voriges Jahr gewann Präsident Alexander Lukaschenko eine zweifelhafte und stark kritisierte Wahl. Die Russen griffen ein, um Lukaschenko zu retten, und üben nun die effektive Kontrolle über Weißrussland aus, wodurch die nordeuropäische Tiefebene, die wichtigste Invasionsroute von Europa nach Moskau, gesichert ist. Damit bleibt die Ukraine, ein viel größerer und wichtigerer Staat, im Fadenkreuz Russlands.

Russland scheint seine Streitkräfte entlang der ukrainischen Grenze zusammengezogen zu haben. Es wird vermutet, dass es sich um ein beträchtliches Kontingent handelt. Wenn das Ziel darin bestehen sollte, die Ukraine zu besetzen, reicht die Kraft zwar nicht aus, um die ukrainische Armee zu besiegen – aber Russland könnte zumindest ukrainische Schlüsselgebiete besetzen. Bei der Invasion eines Landes kann die Notwendigkeit, ständig Truppen abzuziehen, um verschiedene Gebiete zu besetzen und zu befrieden, die eigenen Kräfte schnell überfordern. Wenn die Berichte stimmen, ist dies also ein riskantes Unterfangen.

Der russische Kriegsplan ist natürlich geheim, aber die ukrainische Regierung hat eben erst ihre Vorstellungen über den Ablauf einer russischen Invasion veröffentlicht. Er besteht demgemäß aus drei Vorstößen, die darauf abzielen, Kiew zu isolieren und zu besetzen: von der Halbinsel Krim, von Weißrussland und von Wolgograd aus. Gemeinsam würden russische Verbände Kiew umzingeln und einen großen Teil der Ukraine durchqueren, was den Russen maximale Möglichkeiten für eine kostengünstige Befriedung bieten würde.

Drei große Probleme

Bei dieser Strategie gibt es aber drei Probleme. Das erste Problem ist logistischer Natur: Diese Kräfte mit mehreren Divisionen würden in hochintensive Manöver und Gefechte verwickelt sein. Alle drei Divisionen müssten versorgt werden und würden bei der Annäherung an Kiew eine kreisförmige Formation einnehmen. Da davon auszugehen ist, dass die Gefechte mit abnehmender Bewegung zunehmen, würden in der ersten Phase große Mengen an Erdöl, Öl und Schmiermitteln benötigt. Die zweite Phase würde große Mengen an Munition aller Art erfordern. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es zu unkoordinierten Pausen beim Vormarsch käme und die russischen Flanken offen blieben.

Das zweite Problem besteht darin, dass ein komplizierter Mehrfrontenkrieg entstünde, der von unerfahrenen Truppen geführt werden müsste. Die Russen haben seit dem Zweiten Weltkrieg keine derartige Mehrfrontenschlacht mehr geführt. Ihr Militär ist kompetent, aber keiner ihrer Befehlshaber hat diese Art von Schlacht je befehligt. Kriegsspiele und Manöver sind sicherlich wichtig, aber eine unerprobte Truppe, die zum ersten Mal unter Beschuss steht, braucht eine sehr ausgefeilte Kommandostruktur. Die Russen dürften kaum wissen, ob sie eine solche haben – bis sie es ausprobieren.

Das dritte Problem sind die Amerikaner, die wahrscheinlich nicht versuchen werden, den Vormarsch mit ihren eigenen Truppen abzublocken. Die Zeit drängt, aber einem Feind Reibungsverluste aufzuerlegen, ist an sich schon wertvoll. Die USA sind in der Lage, zum Beispiel polnische Truppen zu transportieren, um diese Reibung zu erzeugen (vorausgesetzt, die Polen sind dazu bereit). Würden sie jedoch ihre eigenen Truppen entsenden, würden sie Russland in einen vollumfänglichen Kampf zwingen – und das zu einem Zeitpunkt, auf den es nicht vorbereitet ist.

Die wichtigste Bedrohung durch die Amerikaner wären jedoch die Luft- und Raketenstreitkräfte. Ihre Ziele wären die logistischen Knotenpunkte. In der gepanzerten Kriegsführung, die anscheinend geplant ist, ist die Zerstörung von Erdöl, Öl und Schmiermitteln sowie von Munition gleichbedeutend mit der Zerstörung von Panzern. Die Russen müssten dem zuvorkommen, indem sie US-Luft- und Raketenanlagen ausschalten, und zwar höchstwahrscheinlich in globalem Maßstab. Dadurch würde der Krieg zum Weltkrieg eskalieren, und in dieser Situation würde das Risiko für Russland enorm steigen.

Die Vereinigten Staaten anerkennen die russische Bedrohung – oder wollen zumindest, dass Russland glaubt, man habe sie erkannt. Die Äußerungen von US-Präsident Joe Biden zu diesem Thema lassen ein Ausmaß an Besorgnis erkennen, das auf ein Eingreifen der Vereinigten Staaten im Falle eines russischen Angriffs schließen lässt. Zumindest müssen die Russen diese Möglichkeit in ihre Kriegsplanung einbeziehen. Die militärischen und politischen Auswirkungen einer amerikanischen Intervention verringern wiederum die Dringlichkeit, die Ukraine als Pufferzone zu beanspruchen.

Antesten als sowjetische Routine

Natürlich ist die Drohung mit einer Invasion nicht der einzige Aspekt bei dieser Strategie. Wenn Russland beabsichtigt, die Ukraine zu besetzen, wird irgendeine Variante notwendig sein. Eine Invasion könnte aber auch einfach darin bestehen, ein Stück der Ukraine im Osten oder Norden einzunehmen. Die USA, die einen Krieg in dieser Region vermeiden wollen, falls das Bedrohungspotential überschaubar bleibt, würden wahrscheinlich nur mit Sanktionen reagieren. Russland kann das offenbar verkraften, denn es droht mit weiterem Vordringen, ohne eine echte Einnahme in Aussicht zu stellen. Dies ändert die politische Dynamik, wenn Europa (das nicht in der Lage ist, sich zu verteidigen) sich entscheidet, Russland entgegenzukommen.

Allerdings könnte die ganze Drohung auch nur ein Versuch sein, Bidens Entschlossenheit zu testen. Während des Kalten Krieges gehörte das „Testen“ eines neuen US-Präsidenten zur sowjetischen Routine. Ein solcher Test könnte als risikoarmes und lukratives Unterfangen angesehen werden.

Tatsächlich gibt es viele Gegenargumente zu meiner Ansicht, dass eine vollständige Invasion in der Ukraine zu komplex und zu riskant ist, um sie zu unternehmen. Die Russen können sich in der gegenwärtigen geopolitischen Realität keine Niederlage leisten bei ihrem Versuch, die Ukraine zu sichern. Sie stehen nicht unter Zeitdruck – es sei denn, Putin, der unbedingt die ehemaligen sowjetischen Grenzverläufe wiederherstellen will, sieht jetzt einen günstigen Moment und ist bereit, um des Ruhmes willen ein Risiko einzugehen. Allerdings sind KGB-Männer wie Putin zur Vorsicht erzogen worden. 

Kurzum: Ich wette, dass es sich beim gegenwärtigen Angriffsszenario um einen Bluff handelt. Mein ganzes Haus würde ich aber nicht darauf verwetten.

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Tomas Poth | Di., 7. Dezember 2021 - 16:25

Alles sehr spekulativ. Dieses beschwören eines Angriffes (?Nato-Verschwörungstheorie?) das uns nun seit einiger Zeit verfolgt, was ist es?
Aufhetzung des Nato-Rudels, Rituale zur Einschwörung von Geschlossenheit?
Oder sieht die Nato ein günstiges Fenster zum Angriff auf Russland?
Was soll das alles?

Klaus Funke | Di., 7. Dezember 2021 - 17:36

Antwort auf von Tomas Poth

Wieder einmal viel Kremlastrologie. Ich denke, das Ganze ist ein Medien-Deal und ein Testballon, wie weit man Putin reizen und treiben kann. Aber auch diesmal, wird er die Ruhe bewahren. Er wird den Teufel tun, um die Ukraine anzugreifen, er wartet, dass dieses Staatsgebilde von US-Gnaden implodiert - und dies wird eher als alles andere passieren, denn die Ukrainer haben die Schn... voll von ihrer Regierung und der Fremdbestimmung. Es wird ein neuen, diesmal pro-russischen, Maidan geben und Putin braucht nur zu warten. Der Apfel wird ihm in den Schoß fallen. Die USA und der Westen sind einfach unfähig. Wie unfähig sieht man in Venezuela. Also abwarten. Und schließlich kann er seine Truppen auf seinem eigenen Schachbrett hin- und herschieben wie er will. Wer will ihm da Vorschriften machen. In der Ukraine befinden sich doch auch zwei Drittel ihrer Truppen in der Ostukraine. Warum fällt dies denn keinem auf?

Gerhard Lenz | Mi., 8. Dezember 2021 - 09:06

Antwort auf von Tomas Poth

genauer gesagt die Putin-Hörigen im Cicero-Forum.

NATO-Verschwörung und bevorstehender Angriff auf Russland?

Auch eine Möglichkeit, den russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine zu interpretieren.

Hauptsache Russland bleibt das Opfer, selbst wenn es endlich seine Marionetten in Kiew installiert hat. Ist sowieso alles nur Notwehr, Putin wurde selbstverständlich von EU und NATO zur offensiven Verteidigung seines Landes genötigt.

Ein Vorschlag zur Güte: Die russische Armee könnte ja ohne militärische Abzeichen die Ukraine überfallen? So, wie sie auch auf der Krim einmarschiert ist?

Sie und die anderen Putin-Anhänger könnten dann NATO-Truppen als Invasoren "identifizieren".

Die strategischen (Macht-/Militär-) Interessen, die viele Nationen haben, zu sehen und in eigene Überlegungen einzubeziehen, das ist für manche Zeitgenossen im Falle der USA völlig normal, im Falle Russland ist man, so man das tut, ganz fix als "Putinversteher" abgeurteilt und disqualifiziert. Natürlich sind die USA eine - bei so manchen Schwächen - eine ordentlich funktioniernde Demoktatie, was bei Putins Russland gesichert nicht der Fall ist.
Aber jeden Ansatz, Putins strategische Interessen und dementsprechenden Schritte in eigene politische Überlegungen einzubeziehen auf diese Weise zu brandmarken und damit zu verwerfen heisst nichts anderes, als ggf. sinnvolle Denk-/ Handlungsoptionen zu blockieren und das ist mit Verlaub dumm.
Die ukrainische Grenze ist gute 400km von Moskau entfernt, die weissrussdische ebenso. Daß Putin da militärische Überlegungen anstellt ist doch das Normalste auf der Welt! Das zu sehen ist Vernuft, nicht "Putinverstehertum". Ncht zu sehen, Schwachsinn.

Tomas Poth | Mi., 8. Dezember 2021 - 13:34

Antwort auf von Tomas Poth

Dieser Satz war eine bewußte Umkehrung der Spekulation, um die Unsinnigkeit der Ursprungsspekulation darzustellen.
Ein Testballon auf den prompt geschossen wurde.
Dennoch ist es so, daß die Nato Russland immer näher auf den Pelz rückt und Spannungen erzeugt.
Und wenn man die US/Nato Kriege in Nah-/Mittelost und Afrika betrachtet, die vergangenen und noch andauernden, wer also im Glashaus sitzt .... der sollte wenigstens so ehrlich sein und erkennen, daß da ein strategisches Ziel besteht Russland auf die eine oder andere Art flachzulegen. Niederrüsten und bedrängen, destabilisieren und wirtschaftlich aushungern ist die Variante, um eine großen Konflikt zu vermeiden.
Wie sagen doch sehr interessierte Kreise, mit welchen Recht sitzt Russland auf so einem großen Territorium mit so vielen Bodenschätzen? Die gehören doch uns allen!

Alexander Brand | Di., 7. Dezember 2021 - 17:21

Mich stört an der ganzen Thematik eine Sache massiv, es wird fast komplett außer acht gelassen welche Ursache die gesamte Ukraine-Problematik hat. Die VSA und die EU mischen sich seit Jahren in die Einflußsphäre Moskaus ein, man provoziert Putin wo es nur geht, man führt in vor, hält sich nicht an Abmachungen.

Man muß kein Putin Freund sein und das bin ich auch nicht, aber man zwingt ihn durch dieses Verhalten dazu solche Spielchen zu spielen. Wenn er es dann macht, dann wirft man ihm aberwitzige Dinge vor.

Die EU sollte sich aus der Ukraine zurückziehen, wir brauchen sie nicht, im Gegenteil, sie wäre ein massiver Klotz an unserem eh schon hinkenden Bein - ein Billionengrab. Die Ukrainer sind mehrheitlich pro-Russisch, laßt die Ukraine den Russen.

Wir brauchen die Russen in der Allianz gegen den Expansionsdrang der Chinesen.

Wenn die EU so weitermacht wie bisher und es zu einem Angriff kommen sollte, wovon ich aktuell nicht ausgehe, dann ist zu einem gehörigen Teil die EU schuld!

Karl-Heinz Weiß | Di., 7. Dezember 2021 - 17:23

Spätestens seit den angeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen sind US-Geheimdienstberichte mit Vorsicht zu betrachten. Das Provokationsthema einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine kam nur durch den angeblich begnadeten Außenpolitiker Biden wieder hoch. Unglaublich, dass ein früherer ukrainischer Komiker so ungeniert die nach der deutschen Wiedervereinigung festgezurrte europäische Sicherheitsarchitektur auszuhebeln versucht.

Werner Peters | Di., 7. Dezember 2021 - 17:49

Exzellenter Artikel bzw. Analyse. Sehe das wie der Autor, also eher ein Testen der Amis durch Putin
denn einen ernsthaften Angriffs-Krieg. Leider schüren unsere Mainstream-Medien, allen voran BILD und FAZ, die Kriegsangst. Völlig unverantwortlich.

Bernd Muhlack | Di., 7. Dezember 2021 - 18:11

"Betende Hände" eines Mannes (?) jedoch die Augen, der Blick einer Frau?
Das möge jeder selbst beurteilen.

Bekanntlich bin ich kein Militärexperte, gebe jetzt trotzdem meinen Senf dazu.
Eigentlich sollte ich ja Verteidigungsminister sein!

Ich denke die Zeit der ewigen Grabenkämpfe ist vorbei und es wird keine intensiven Kriege im üblichen Sinn mehr geben.
Das machen die "Asymmetriker" unter sich aus.

Wir machten mal ne längere Motorrad-Tour durch Belgien, Ostfrankreich, Elsaß usw.
Das war damals wohl die Hölle!
Gräber und Kreuze so weit das Auge reicht.
Lassen wir das besser.

Also:

DER RUSSE (als solcher) expandiert nach Westen:
руки вверх - ruki vverkh - Hände hoch!
Warum tut er das?
Weil der Russe als solcher die Schwächen des Feindes kennt!
& an Ostern ist er - der Russe - in Porto/Lissabon!

Hitler faselte im "Rausch" bis zum Schluß vom Endsieg; ich empfehle den Film "Der Untergang". Bruno Ganz als Hitler ist GENIAL!

"Eine Gesellschaft aus den Fugen!"
frei nach Scholl-Latour

Rob Schuberth | Di., 7. Dezember 2021 - 18:27

Betrachte ich die Geschichte, dann komme ich schnell auf die sogn. Kuba-Krise in den 60ern.
Der Auslöser waren die zuvor von den USA in der Türkei stationierten Raketen.
RUS hat damals nur das gemacht was die USA oft machen. Heimlich Fakten schaffen u. wenn der andere das bemerkt sich künstlich empören, da das so schön ablenkt u. die willfährigen Medien es sofort schlucken.

Für den sogn. Westen scheint RUS der ewige u. alleinige Buhmann zu sein.
Warum?
Wer hat daran Interesse?

Könnte es die US-Waffenlobby sein?
Die verdienen jedes Jahr Mrd. an der US-Auf- u. Ausrüstung.
Und die ganzen Exporte kommen noch obendrauf.

Na ja, und diese ganzen Waffen müssen ja auch mal eingesetzt werden, denn nur dann benötigen alle Parteien in diesem makaberen Spiel Nachschub.
M. E. will Putin keinen Krieg, denn der u. auch die Ukraine sind ihm beide viel zu teuer.
Was er wollte war die Krim f. seine Marine und die hat er ja.

Die USA dagegen hat Int. am Köcheln lassen.

Andre Möller | Di., 7. Dezember 2021 - 19:09

würde ich es nicht nennen wollen, es ist auch ein sehr amerikanischer Begriff. Russland hat schlicht Verhandlungsmasse aufgebaut. Was sollen die mit einem Weltkrieg, die sind doch nicht lebensmüde. Die Ukraine wird nicht NATO-Gebiet werden. Unter keinen Umständen, das möchte Moskau nach Kiew und Washington senden. Unmissverständlich - egal, was MSM-Schreiberlinge so absondern und wild spekulieren. Brüssel und Dtl, wie auch Frankreich sind keine ernsthaften Adressaten von russischer Seite mehr. Die hatten ihre Chance. Russland hat beschlossen, abseits von Öl und Gas ohne die EU leben zu können. Russland wird seine Interessen die Ukraine betreffend letztlich durchsetzen, früher oder später. Die Chancen dafür stehen gut. Ein sich selbst zersetzender Westen kann die Ukraine gar nicht "verdauen". Eine wie auch immer geartete westliche Ukraine hat keine Zukunft. Das Grenzland liegt dort, wo es liegt und kann dem nicht entkommen.

Hans Süßenguth-Großmann | Di., 7. Dezember 2021 - 22:27

In dem Kommentar wird die innenpolitische Lage der Ukraine gar nicht angesprochen. Ich habe eher den Eindruck der ganze Bühnenzauber wird eher veranstaltet, um die Ukraine innenpolitisch aufzurüsten, weil die goldenen Zeiten nicht gekommen sind. Außerdem hat mich der Drohnenangriff auf Lugansk ein bisschen an Karabach erinnert und daran, dass die ukrainischen Führung hofft auch so zu gewinnen.

Jost Bender | Mi., 8. Dezember 2021 - 03:12

& wurden von Putin auch gar nicht dementiert. Die Frage nach den Absichten ist natürlich spekulativ. Und werden von Friedman ausschweifend & spekulativ beantwortet. Aber die Umkehrung der (v.d. Ukraine so empfundenen & v. Russland bewusst so inszenierten) Bedrohungslage - wie in Ihrem absurden Satz: "...sieht die Nato ein günstiges Fenster zum Angriff auf Russland?" ist so grotesk-irrational & paranoid - angesichts der Nato-seitig ganz offensichtlich völlig fehlenden Intentionen, Motive, Möglichkeiten & Fähigkeiten (& Truppen) für ein so absurdes Phantasma..
Wie gesagt, in den letzten 70 Jahren gab es keine militärische Verletzung der territorialen Integrität Russlands durch äußere Mächte. Umgekehrt gab es solche Interventionen Russlands / der UdSSR in anderen Staaten reichlich. Bei allem Verständnis für Russische Interessen. Das Dilemma ist: Das völkerrechtl. Selbstbestimmungsrecht gilt auch für ehem. Ostblockstaaten o. Sowjetrepubl. - auch wenn es russische Machtinteressen tangiert.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 8. Dezember 2021 - 08:09

Der wievielte Artikel hier im Cicero und auch bei den Msm ist das schon, der sich damit beschäftigt, das Putin einen "Krieg" oder "feindliche Übernahme" planen könnte, er kurz davor steht, alle Zeichen darauf hindeuten usw.
Grundsätzlich ist alles denkbar. Aber an ihren Taten sollt ihr sie erkennen. Bislang ist da letztlich noch nicht viel passiert.
Mal sehen, was Sleepy Joe für Botschaften an Putin und die Welt bereit hält.
Wir werden es sicher zu lesen bekommen.
Ich jedenfalls beteilige mich nicht an Spekulationen. Ich halte mich an das Sprichwort: "Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt."

Christoph Kuhlmann | Mi., 8. Dezember 2021 - 09:57

Russland zwingt Europa auf diese Weise zu erhöhten militärischen und strategischen Anstrengungen. Das schlimmste was der EU widerfahren kann ist eine Phase ohne Krisen. Seien es die Banken, Migration, Corona oder Russland, das mit dem Säbel rasselt. Ich mache mir auf einmal weniger Sorgen, dass Polen aus der EU austritt oder die neue Bundesregierung die Militärausgaben kürzt.

Jost Bender | Mi., 8. Dezember 2021 - 16:56

Friedman schreibt "um einen Feind zu besiegen", muss man [...] "verstehen , wie dieser sich selbst sieht". Aber hier geht's weder darum, "e. Feind zu besiegen" (oder befinden wir uns schon in einem Krieg, von dem ich nichts weiß?), noch würde ich Russland überh. als "Feind" bezeichnen wollen. Diesen Kriegsjargon empfinde ich in Friedenszeiten als sehr unpassend, auch wenn einige von Putins 'Operationen' (auch in D. in den letzten Jahren eine gewisse 'Feindseligkeit' erkennen ließen).
Natürlich sollten wir uns für die Russische Perspektive interessieren! Aber das kann unmgl. so weit gehen, dass wir hier eine herbeiphantasierte Bedrohung durch eine Invasion Russlands durch den Westen plausibilisieren mit solchen Sätzen: "Die Hauptangriffslinie auf Russland ist die nordeuropäische Tiefebene" Auch die Wiederh. der hist. falschen Behauptung., dass das im 1. WK ein Angriff v D. auf R. gewesen sei, macht es nicht wahrer. Immer noch wahr: Friedman: "Die Russischen Ängste nähren sich selbst"

Thomas Steffen | Do., 9. Dezember 2021 - 11:28

Der Panikmodus der Russen leitet sich nicht nur von der eigenen Geschichte ab, sondern vielmehr davon, WER ihnen da an die Grenze rückt. Die NATO hat direkt oder indirekt 4 völkerrechtswidrige Angriffskriege innerhalb von 25 Jahren geführt: Jugoslawien, Irak, Libyen und Syrien. Alle vier mit falschen Behauptungen (Hufeisenplan, Massenvernichtungswaffen, Unterstützung demokratischer Bewegungen) angezettelt und im Bündnis mit extremistischen Gruppierungen (UCK, Dschihadisten) geführt. Mit von der Partie waren Länder wie Polen, Rumänien, die Ukraine und Georgien, welche keine Probleme haben, bei völkerrechtswidrige Feldzüge gegen hoffnungslos unterlegene Entwicklungsländer mit dabei zu sein.

Georgien hat im Glauben, die NATO hinter sich zu haben, versucht, unbotmäßige Provinzen einzukassieren. Und Aserbaidschan hat dies mit Unterstützung des NATO-Mitglieds Türkei auch z.T. geschafft. Es ist höchste Zeit für Russland, hier die Fronten zu klären und ein großes Stoppschild aufzustellen.