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Die Verlagsgruppe Passau verkauft ihre polnischen Aktivitäten an Staatskonzern / dpa

Polnischer Staatskonzern kauft Verlag - Wie die PiS die Pressefreiheit aushöhlt

Polska Press, eine Tochter der Verlagsgruppe Passau, ist eines der größten Medienunternehmen an der Weichsel. Doch nun verkaufte das bayerische Verlagshaus seine polnische Tochter an einen staatlichen Mineralölkonzern. In Polen weckt das berechtigte Ängste.

Autoreninfo

Thomas Dudek kam 1975 im polnischen Zabrze zur Welt, wuchs jedoch in Duisburg auf. Seit seinem Studium der Geschichts­­wissen­schaft, Politik und Slawistik und einer kurzen Tätigkeit am Deutschen Polen-Institut arbei­tet er als Journalist.

So erreichen Sie Thomas Dudek:

Es war der britische Economist, der Anfang Oktober zuerst über einen deutsch-polnischen Wirtschaftsdeal berichtete, der große Auswirkungen auf die Presselandschaft zwischen Oder und Bug haben dürfte. Die Verlagsgruppe Passau führe Gespräche über den Verkauf ihrer polnischen Tochter Polska Press mit dem staatlichen Mineralölkonzern PKN Orlen.

Seit Montagnachmittag ist die Meldung vom Oktober nun Realität. Voller Stolz vermeldete Daniel Obajtek in einer in den sozialen Netzwerken verbreiteten Videobotschaft den Deal. „Ich möchte Sie informieren, dass der polnische Mineralölkonzern Orlen den Verlag Polska Press übernimmt“, verkündete der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, das in Deutschland unter dem Label Star um die 580 Tankstellen betreibt. „Konsequent erweitern wir unser Tätigungsfeld“, erklärte der Manager, der seit 2018 die Geschicke des Unternehmens leitet.

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die die rechts-katholisch-nationalistische Regierung zweifellos in höchsten Tönen loben werden!

Dabei erinnerte die gleiche Regierung die Deutschen doch vor nicht allzu langer Zeit an Nazi-Greuel und angeblich ausstehende Reparationsleistungen.

Worauf die Liebe zu den polnischen Rechtsnationalisten sich temporär abkühlte.

..aber eben nur temporär.

Schliesslich ist er wendig, der deutsche Wutbürger.

Und eine kontrollierte Presse, die die RICHTIGEN Medien verbreitet, ist solchen Menschen allemal lieber als irgendeine freiheitliche und pluralistische "Lügenpresse!"

Ironie Ende.

Demokratie ist eben nur, wenn Trump (oder Kaczynski, oder Orban, oder Putin usw.) bereits vor den Wahlen als Wahlsieger feststehen.

Eine entsprechende Presse, wie in Polen oder Ungarn, darf da gerne behilflich sein.

Detlev Burggräf | Di., 15. Dezember 2020 - 15:22

Antwort auf von Enka Hein

Staatsmedien besser ?

Merkel hat doch während ihrer ewig langen Herrschaft Ihre eigene Hofberichterstattung aufgebaut.

Wer als Journalist nicht spuren will, nicht brav ist, fliegt raus.
Hinzu kommen die herrlichen Geldmittel von 1 Mrd. Euro die
für den Kampf gegen Rechts gesponsert werden.

Da wollen doch die finanziell gebeutelten Medien vom Kuchen auch was abhaben.
Also, was macht man da ? etwa Kritik üben?

Schlimm ist es eben woanders, doch nicht bei uns.

Meiner Meinung nach konnte 1949 niemanden ahnen, was für einen Einfluss Medien einmal auf die Politik haben werden, obwohl dieser Einfluss natürlich auch damals schon existierte.
Heute, in Zeiten ununterbrochener Erreichbarkeit und einem Überfluss an Informationen, die der Bürger nur dadurch bewältigen kann, dass er oberflächelt, sind die digitalen Medien die größte Macht in jedem Staat. Infos werden in Sekundenschnelle ausgetauscht, Demos organisiert, Gleichgesinnte gesucht. Das alles unreflektiert. Wer die Medien lenkt, der lenkt also auch die Menschen, der lenkt also auch die Politik. So einfach ist das. Es geht nur noch um Deutungshoheiten.

Man hat einfach versäumt, die Gesetzeslage an die digitale Entwicklung anzupassen. 1933 waren die Notstandsverordnungen durch den Reichskanzler die Lücke im System, heute sind es Filterblasen und mediale Gleichschaltung. Ein schleichender Prozess, dem man nichts entgegen setzen kann, weil jede unliebsame Meinung einfach gelöscht wird.

Daß die SPD jahrzehntelang im Medienmarkt eine große Rolle gespielt hat und noch immer spielt und daß 90% aller Medien in Deutschland inzwischen von linken und grünen Journalisten/Redakteuren beherrscht werden - niemand außer ein paar Leuten, die als "Rechte" verschrien werden, regt das bei uns auf!

Aber bei den Polen glauben diese Hochmütigen täglich auf eine wachsende Einseitigkeit im Bereich der Medien mahnend und voller Entrüstung hinweisen zu müssen.

Wie war das noch mal mit dem "Balken im eigenen Auge"???

Lk 6,41 Was siehst du den Splitter in deines Bruders Auge, aber den Balken im eigenen Auge nimmst du nicht wahr?
6,42a Wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt still, Bruder, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen, und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge?
6,42b Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, danach kannst du sehen und den Splitter aus deines Bruders Auge ziehen.

Zusätzlich war die SPD lange ein großer Eigentümer von Zeitungen. Die TAZ steht den Grünen nahe und bei der Union ist das z.B die Welt. Die Politik wusste schon immer was wichtig ist. Übrigens, Merkel selber hat da diese Frauentruppe mit großem Medieneinfluss und natürlich bedient sie die immer. Der ÖR ist nur der Teil, der gerade im Blick steht und aktuell versucht die Politik im Internet ihren Einfluss auszubauen, um dort eine Situation wie gehabt zu erreichen. Sprich, man will eine weitgehend abgeschottete nationale / europäische Medienblase schaffen.

Marc Schulze-Niestroy | Mo., 14. Dezember 2020 - 11:31

Wie sieht es denn mit den anderen Zeitungen von Orlen aus? Sind die alle PiS lastig? Darüber schweigst sich der Artikel sehr bewusst aus. Abgesehen davon kenn ich kaum ein Land, in dem die Presse so durchgängig regierungstreu ist, wie in D. Wir sollten da erstmal vor der eigenen Tür kehren.

Alexander Mazurek | Mo., 14. Dezember 2020 - 12:08

... gibt es nicht, es sei denn in Kleinstädten. So John Swinton 1883 im Twilight Club, NY, wikipedia hilft weiter. Bei privaten Medien kann es gar nicht anders sein. Öffentlich-rechtliche haben aber (deshalb) den noblen Auftrag, objektiv zu berichten - und sie tun es inzwischen nicht mehr, sondern sind zu Instrumenten der jeweiligen Machthaber verkommen, ganz "auf dem Boden des Grundgesetzes" ...

Ernst-Günther Konrad | Mo., 14. Dezember 2020 - 12:57

Wenn Sie schon über die polnische Presse schreiben, dann doch bitte vollständig.
"Hinsichtlich Auflage und Gewinn bilden der Bauer-Verlag (Zeitschriften mit tv-guides), die zur Verlagsgruppe Passau gehörende Verlagsgruppe Polskapresse (regionale Tageszeitungen), die Agora S.A. sowie Axel Springer Polska (überregionale Tageszeitung Dziennik, Boulevardzeitung Fakt, Wochenzeitung Newsweek) die "großen Vier" der führenden Verlage. Quelle: Bundeszentrale für pol. Bildung
Jetzt ging also ein polnisches Tochterunternehmen eines deutschen Verlagshauses wieder in polnische Hand. Es könnte auf Regierungsdruck zurück zu führen, sein, Sie wissen es aber nicht.
"Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wurde innerhalb kürzester Zeit zum Propagandaorgan der nationalkonservativen Regierung umgebaut."
In DE gehören etliche Presseorgane und politische NGOs links/grünen Parteien. Der ÖRR wurde inzwischen mit Corona Hilfen gepampert und durch teure Corona Werbung regierungstreu umfunktioniert. Und jetzt?

Ingrid Hornung | Mo., 14. Dezember 2020 - 19:42

Ich gebe Ihnen vollkommen Recht.
Immer schön mit dem Finger auf andere zeigen. Scheint erfolgreich zu sein, in Deutschland merkt so etwas kaum noch jemand.

Michael Sauer | Mo., 14. Dezember 2020 - 20:11

Gibt es nicht in Deutschland das weit verästelte SPD-Medien-Imperium, das sogar in China Briefkastenfirmen unterhält? Ach ja, das sind ja die Guten, weil auf der richtigen - linken - Seite. Ich weiß, das nennt man Whataboutism, aber ich nenne es Messen mit zweierlei Maß. Bei den osteuropäischen Ländern ist das sehr auffällig.

Kai Hügle | Mo., 14. Dezember 2020 - 21:59

Das kann man schon daran erkennen, dass sich Inhaltlich keiner der Foristen mit Ihren Ausführungen auseinandersetzt und das Ammenmärchen-derailing vom öffentlich-rechtlichen "Staatsfunk" für ein Argument hält.
Ich erlaube mir, die Einschätzung von "Reporter ohne Grenzen" hinzufügen, die Polen in Sachen Pressefreiheit auf Platz 62 (von 180, immerhin 27 Plätze vor Ungarn) verorten und Deutschland auf Platz 11.

https://www.reporter-ohne-grenzen.de/polen

Und nun werfe ich meine Popcorn-Maschine an und lasse mir erklären, dass alle NGOs vom rot-grün-versifften Bill Gates/George Soros-Komplex unterwandert sind... :-)

Im Jahresbericht der deutschen Abteilung der „Reporter ohne Grenzen“ sind auf Seite 28 die Einnahmen aufgelistet. Von insgesamt 1,5 Mio. EUR stammen 632.000 EUR aus Spenden, zuzügl. 600.000 EUR Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (= 40% der Finanzierung) und 180.000 EUR aus Mitgliedsbeiträgen. Bei 55% des Jahresbudget ist unbekannt wer unterstützt.
Also total unabhängig dieser „Verein“.

Auch in Frankreich und den Niederlande sieht es nicht besser aus, über weitere Länder kann ich keine Aussagen treffen.

Sie dachten, "Reporter ohne Grenzen" wäre ein rein deutscher "Verein", der das Ranking gewissermaßen i. A. der Bundesregierung erstellt? Das ist natürlich Unsinn! Bitte informieren Sie sich über die Organisation und die Methodik, mit der das Ranking zustande kommt.

Herr Konrad: Ich habe den Ausführungen Dudeks nichts hinzuzufügen und stelle lediglich fest, dass dieses Forum nichts zustande bringt außer auf vermeintliche (an den Haaren herbeigezogenen) Parallelen in Deutschland hinzuweisen.
Ihr Standardeinwand, "Das ist Sache der Polen", fehlt diesmal. Das hat mich überrascht.
Ich mache mir keinerlei Illusionen darüber, hier jemanden zu überzeugen. Auch Sie weigern sich ja, selbst konkrete Tatsachen zur Kenntnis zu nehmen; z. B. DASS Trump Exklusivrechte des Curevac-Impfstoffes erwerben wollte.
Also begnüge ich mich damit, hin und wieder eine andere Perspektive und Fakten anzubieten. Ich hoffe, das ist OK für Sie.

Walter Bühler | Mi., 16. Dezember 2020 - 10:44

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Herr Hügle, die Frage nach der Unabhängigkeit des Vereins "Reporter ohne Grenzen" ist doch von der Frage nach der Finanzierung - wenigstens für Normalsterbliche - nicht zu trennen! Sehen Sie das anders?

Aber natürlich: auch ich mache mir keinerlei Illusionen darüber, dass rationale Argumente nicht von jedermann nachvollzogen werden können, zumal wenn solche konkreten Fakten einfach nicht akzeptiert werden.

Nun Herr Hügle, an welcher Stelle haben Sie sich mit dem Inhalt des Artikels in Ihrem Kommentar auseinandergesetzt? Sie schreiben "gute Arbeit", das dürfen Sie gerne so sehen, aber dann machen Sie das, was Sie den übrigen Kommentatoren vorwerfen. Sie sagen nichts zum Inhalt, sie arbeiten sich durch einen pauschale Vorwurf angeblicher "Nichtbefassung" an den übrigen Foristen ab. Diese hätten das getan, was sie hier vorexerziert haben. Wenn Argumente in der Sache fehlen wird eben ein Selbstgespräch geführt.
Was sagen Sie denn nun dazu, dass ein Großteil der polnischen Medien in deutscher Hand sind? Dann sind ja deutsche Verlagshäuser offenbar Drahtzieher dieser von Ihnen behaupteten Pressezensur. Sie brauchen Herr Lenz nicht versuchen zu imitieren. Dessen flaches Niveaue werden Sie nicht erreichen können. Diskutieren Sie doch mal inhaltlich mit uns. Vielleicht überzeugen Sie mich oder andere ja.

Markus Schumann | Di., 15. Dezember 2020 - 00:00

Madsack = RND = SPD
ARD/ZDF-Volontäre zu 92% links, in der Reihenfolge Grün, SED, SPD

Aber die Polen!!!

Hubert Sieweke | Di., 15. Dezember 2020 - 11:35

Die ÖRR Sender sind 100% in Staatshand. Die MSM werden mit Alimenten ernährt, Anzeigenkampagnen und sogenannte Recherchedienste mit den StaatTV zusammen. Dazu noch der riesige Anteil der SPD Presse. Dann Merkels Freundinnen, Frieda und Bertelsmann, die ihre Richtstrahler aus dem Kanzleramt bekommen.

Ich verstehe überhaupt nicht, dass man sich immer mit Polen und Ungarn befasst.

Übrigens.... warum verkauft die Passauer Gruppe, wer stand dahinter.