
- Im Einkauf liegt der Gewinn!
Daniel Stelter erklärt, warum die Bewertung eines Vermögenswerts zum Zeitpunkt des Kaufes entscheidend ist für die künftigen Erträge
Studien ergeben ein eindeutiges Bild: Wer langfristig sein Geld in Immobilien und Aktien anlegt, kann sich über Renditen von 6 bis 8 Prozent pro Jahr freuen. Wer hingegen sein Geld lieber in vermeintlich sicheren Anleihen parkt, kann froh sein, wenn er 1 Prozent pro Jahr erzielt. Der Unterschied im Ergebnis ist erheblich. Legt man 1000 Euro an und reinvestiert den jährlichen Ertrag, so hat man bei einer Anlage zu 1 Prozent Zins nach 30 Jahren ein Vermögen von 1350 Euro. Legt man sein Geld zu 6 Prozent an, ein Vermögen von 5743 Euro.
Manche ziehen aus diesen Daten den Schluss, dass es letztlich egal sei, wann man in Aktien oder Immobilien einsteigt. Der Gewinn wäre ja sicher. Doch dem ist nicht so. Im Gegenteil spielt die Bewertung eines Vermögenswerts zum Zeitpunkt des Kaufes eine entscheidende Rolle für die künftigen Erträge. Im Extremfall mussten Aktionäre Jahrzehnte warten, bis sie ihren Einstandskurs wiedersahen – so nach dem Börsenkrach von 1929 – oder warten noch heute vergeblich auf frühere Kursniveaus, wie die japanischen Aktionäre nach dem Platzen der Blase im Jahr 1990.