Einigung im Industriestrom-Streit - Der Strommangel bleibt

Die Ampelregierung hat ihren Streit um Hilfen für die energieintensive Industrie beigelegt. Statt direkter Subventionen sollen Steuersenkungen kommen, von denen auch kleinere Betriebe profitieren. Das ist ein guter erster Schritt, löst aber nicht das eigentliche Problem.

Daniel Gräber

Autoreninfo

Daniel Gräber leitet das Ressort Kapital bei Cicero.

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Die Debatte um die deutsche Energiepolitik ist dermaßen verkorkst und verworren, dass es manchmal schwerfällt die neusten Wendungen nachzuvollziehen. Das hängt damit zusammen, dass sie von Leuten geprägt wird, die sich partout nicht eingestehen wollen, dass ihre vor Jahrzehnten ausgedachten luftigen Ideen am Boden der harten Wirklichkeit scheitern. Und weil sie das nicht einsehen können oder wollen, treiben sie das Ganze immer weiter, erfinden neue Ideen, mit denen die alten gerettet werden sollen. Es wird dadurch immer teurer und immer komplizierter.

Das nur als Vorrede. Nun zur aktuellen Nachricht. Und die ist erstmal eine gute. Die Ampelkoalition hat sich in einem monatelangen Streit um den von Robert Habeck vorgeschlagenen Industrie- oder Transformations- oder Brückenstrompreis, was alles das gleiche meint, auf einen Kompromiss geeinigt. Dass es eine Einigung gibt, ist an sich schon mal eine gute Nachricht. Denn nichts ist für die Wirtschaft giftiger als Unsicherheit über die politischen Rahmenbedingungen.

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Klaus Funke | Do., 9. November 2023 - 18:24

Da bietet ein Atommeiler günstigen Industriestrom an, aber die ideologischen Großkotze in der Grünlobby und Regierung gehen darauf nicht ein, lieber werden bürokratische Monster belebt. Es ist schon so: Wir haben die mieseste Regierung von ganz Europa, etwa mit südamerikanischem Niveau. Die wissen offenbar nicht, dass die ganze Schose kurz vor dem Zusammenbruch steht. Wir werden den Lügen-Scholz und seine Amateure davonjagen und vor Gericht stellen. Nichts anderes hilft mehr.

Karl-Heinz Weiß | Do., 9. November 2023 - 18:24

Der Ex-BASF-Chef verkörpert das ganze Dilemma dieser Energiepolitik. Sein früherer Arbeitgeber hat die Möglichkeit, deren Folgen zu entkommen und baut in China für 10 Milliarden Euro ein neues Werk. Deutschland wird zur Stromwirtschaft umgebaut, obwohl die oft jahrzehntelangen Verteilernetze dafür nicht ausgelegt sind. Und spätestens seit dem Ukrainekrieg sollte doch jedem klar sein, wie anfällig die Strom-Infrastruktur ist.

Ingofrank | Do., 9. November 2023 - 19:03

Was sagte unser bester WM aller Zeiten:
„Wir haben kein Stromproblem“ also doch ? ? ?
Aber Spaß bei Seite, wer zahlt denn die „Steuererleichterungen der Industrie“? Dreimal dürfen Sie raten lieber Herr Gräber, genau, Sie & ich die Steuerzahler die damit ihre „eigenen Arbeitsplätze“ sanktionieren. Und da drängt sich die Frage auf, wer greift uns unter die Arme die die fast höchsten Strompreise in der EU & weltweit tragen?
Und wenn die straffähigen Maßnahmen des GEG für 24 beginnen, verknappt und verteuert sich der Strom noch mehr.
Eine Wende und das Ende der Misere kann frühestes nach der nächsten BTW erfolgen.
Es gibt mir Mut als ich die heutige Umfrage zur LT Wahl in Thüringen las in dem die Grünen auf 4% landeten und bliebe es so wäre m W Thüringen das erste BL welches diese Sekte aus dem Landtag „wählt“. Das die Thüringer AfD nun auch bei 34% liegt und die SPD bei 9% liegt, sei nebenbei erwähnt.
Mit freundlichen Grüßen aus der Erfurter Republik

Hans Page | Do., 9. November 2023 - 19:05

Sehr guter Kommentar aber mich wundert dass es erst jetzt auffällt dass die Grünen Konzepte nicht durchgerechnet sind und sich einfach nicht rechnen. Das war doch alles schon vor ein paar Jahren offensichtlich aber man hoffte, als Bürger, dass die verantwortlichen Ministerien aber auch die Opposition und Medien ihre Hausaufgaben gemacht und diese Widersprüche verstanden, und Lösungen entwickelt hätten.

Jetzt stellt sich heraus dass nur gestümpert wurde. Völlig unverantwortlich. Wen kann man zur Verantwortung ziehen?

Wer kritiklos und ohne Fachkenntnis einer grünen Propaganda folgt und sich oft noch für besser informiert und moralisch überlegen hält, ist dafür verantwortlich. Wer sich Meinungen anschließt, die zuvor von Profiteuren künstlich erzeugt wurden, ist dafür verantwortlich. Wer nicht Nachrichten von Propaganda oder Gesinnungsjournalismus unterscheiden will und sich alles vorkauen lässt, ist dafür verantwortlich. Wer es vorzieht sich stumpfsinnigen (Fernseh-) Unterhaltungen hinzugeben, statt sich mit wichtigen Themen zu befassen, ist dafür verantwortlich.
Kurz gesagt, wir alle sind für diese verkorkste Energiepolitik verantwortlich.

Wir alle sind verantwortlich ? Das weise ich strikt von mir. Verantwortlich sind die, die diese Links Grüne Politik als das ulitimative Erfolgsmodell der Zukunft in den Himmel hoben, die allen sagtenso geht das nicht, wo soll der Energiebedarf denn herkommen wenn man aus Atom- Kohle- Gaskraftwerken gleichzeitig aussteigt, nur mit Sonne & Wind die beide nicht grundlastfähig sind, da nicht durchgängig verfügbar & die Trassen und Speicher auch nicht
vorhanden sind. Hinzu kommt das die wenigen Kritiger politisch und medial abgebügelt wurden.
Dieser Aktionismus der den Weg in den Abgrund beschleunigt, ist doch nicht in der Energiepolitik allein zu beobachten, beim Thema Asyl ist’s doch genau so.
Erfolgsmeldungen das Problem in den Griff zu bekommen & dann ein weiter so. Die Kosten tagen alle Bürger!
Nein. den etablierten geht der A ….rsch auf Grundeis bei den Verlusten & den Gewinnen der AfD, die jetzt in Thüringen bei 34% , die SPD 9% Grüne + FDP 4%
CDU 21% Linke 20%
M f G a d E Rep.

... Hr. Chiste, es sind die gleichen Methoden der Propaganda wie wir sie aus NS- und SED-Zeiten kennen. Die Ziele sind teilweise andere. Die Menschen werden verführt/gedrängt, lassen sich verführen/drängen.
Die Masse ist eher träge und zu bequem, um sich über den angebotenen Einheitsbrei hinaus schlau zu machen. Erst wenn sie in der Falle sitzt muckt sie, leider zu spät, auf.

Thorwald Franke | Do., 9. November 2023 - 19:30

Was bei diesem Thema noch keiner bedacht hat: Wenn der Strom ab Januar billiger wird, werden die Unternehmen mehr Strom nachfragen. Sie werden nicht nur billiger produzieren (das ist gewollt), sondern auch wieder mehr produzieren (daran denkt keiner).

Aber wo soll der zusätzliche Strom herkommen? Er kann ja nur aus dem Ausland kommen. Oder Habeck entmottet noch mehr Kohlekraftwerke. Jedenfalls wird das Fehlen der Atomkraftwerke dann noch deutlichere Spuren in allen Graphiken hinterlassen.

Hans Jürgen Wienroth | Do., 9. November 2023 - 22:28

Die Grünen wollen die Energieversorgung vollständig von den sog. erneuerbaren Energien abhängig machen. Da stellt sich doch die Frage: Cui bono?
Eine weitere Frage darf nicht gestellt werden: Hilft das alles gegen die festgestellte Erderwärmung? Wenn man manchen technischen Veröffentlichungen Glauben schenken darf, dann sind Zweifel angebracht. Wenn Photovoltaik die Luft darüber im Sommer auf 120° C erwärmt, wenn Solarthermieanlagen im Sommer über 100° C warm werden, trägt das dann nicht zur Erderwärmung bei? Was machen unsere Windkraftanlagen? Keine Diskussion!!
Wir wollen den viel zu vielen Strom im Sommer als Wasserstoff speichern. Von der Energie bleiben am Ende unter 20%. Geht der Rest als Wärme verloren?
Nur keine Diskussionen über den Sinn der Energiewende anfangen, so lautet das Mantra der Befürworter. Erneut taucht die Frage auf: Cui bono?

Tomas Poth | Do., 9. November 2023 - 22:31

... und wer zahlt/subventioniert dies, die vielen kleinen Steuerzahler, sie sind letztlich die Opfer dieser bekloppten CO2-Spinnerei!
Jagt die R2G-Bolschewicki aus allen Parlamenten, mit dem Stimmrecht funktioniert es!
Die Welt lacht über uns!

Albert Schultheis | Fr., 10. November 2023 - 00:23

Ich will russisches Erdgas geliefert durch die wieder instandgesetzte Nordstream Pipelines. Bitte nehmt Verhandlungen mit Putin auf, um mit den Russen wieder in Kontakt zu kommen. Allein das liegt im Deutschen Intetesse. Die Pipeline muss natürlich gegen Angriffe aus der Nato heraus geschützt werden!

Keppelen Juliana | Sa., 11. November 2023 - 09:48

Antwort auf von Albert Schultheis

Russland wurde derart vor den Kopf gestossen 1. durch den Bruch "keine Natoosterweiterung" und 2. durch die vielen Schienbeinstösse und Schikanen gegen die Gaslieferungen von Habeck und Baerbock. Kann mir nicht vorstellen, dass Russland uns auf absehbare Zeit vertraut geschweige denn zu den gleichen Konditionen Energie liefert wie vor diesem Regierungswechsel.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 10. November 2023 - 08:35

Am Ende zahlen das alles wir. Ob direkt oder indirekt. Was man uns vorne gibt, wird einem von hinten gleich zweimal wieder aus der Tasche gezogen. So gut und richtig ihrer Analyse ist. Das Grundproblem bleibt. Eine chaotische Energiepolitik, die auf Zerstörung, Lug und Trug aufgebaut ist.

Maria Arenz | Fr., 10. November 2023 - 10:13

Irgendwie erinnert mich die deutsche Energiepolitik inzwischen an Schilda. Nur die Idee, mit in Säcken eingesammeltem Sonnenlicht das ohne Fenster gebaute Rathaus zu erleuchten, fehlt noch. Aber Spaß beiseite. Daß es bei uns überhaupt soweit kommen konnte, hat ja eine Vorgeschichte, die doch eigentlich ein Totalversgaen auch unserer Wirtschfaft belegt. Daß es nie und nimmer funktionieren kann, ein Land mit dem Enrgiebedarf Deutschlands mit erneuerbaren Energien am Laufen zu halten, war von Anfang an klar. Statt das laut und unüberhörbar bei jeder Gelegenheit zu Gehör zu bringen, haben auch die Vertreter unserer Industrie zunehmend auf "Grün" gemacht und nicht einmal nach dem von Merkel aus denkbar dämlichen Gründen -Wahlen in Baden Württemberg- und mit ebenso dämlicher Begründung -Fukushima- verfügten Atomausstieg auf Totalopposition umgeschaltet. Stattdessen hat das feige Pack auf Ausnahmen für die eigene Branche oder das eigene Unternehmen gehofft, wenn man fein still schweigt.

S. Kaiser | Fr., 10. November 2023 - 10:22

Es ist schwer auszumachen, inwieweit der dargestellte Sachverhalt, der m.E. völlig schlüssig scheint, in der Bevölkerung geteilt wird. Auch die Zitate von Hambrecht sind nachvollziehbar. Allerdings habe ich es im eignen Umfeld hinsichtlich der Abschaltung der AKWs im April erlebt, dass ein studierter Elektrotechniker und überzeugte Grünenwähler (man sollte meinen ein Oxymoron), das Abschalten der AKWs verteidigte, und es mit deren Gefährlichkeit begründete. Allerdings konnte er keine plausible Antwort bieten, wieso man in einer Energiekrise die bestehenden und funktionierenden AKWs abschaltet, dann aber einerseits den Atomstrom aus Frankreich bezieht (kein GAU wäre an Landesgrenzen zu stoppen), bzw die Kohlekraftwerke wieder anschmeißt, wenn doch das ausgestoßene CO2 die Klimakrise befeuern würde. Will sagen, Umstände, die einem selbst völlig widersinnig vorkommen, werden von Leuten, die es eigentlich besser wissen müssten, unterstützt. Das macht einen ernsthaft völlig ratlos ....

Christoph Kuhlmann | Fr., 10. November 2023 - 10:30

sind die Grünen eigentlich ganz schön flexibel. Das reicht immerhin für 0,2 bis 0,4% Wirtschaftswachstum in den nächsten zwei Jahren. Dann können wir auf eine Regierung hoffen, die an niedrigen Energiepreisen und Wirtschaftswachstum interessiert ist. Dafür, dass Habeck eigentlich das Gegenteil von dem machen müsste, was er vorhatte, geht es eigentlich noch.

Albert Schultheis | Fr., 10. November 2023 - 11:06

Ich habe über Jahrzehnte hinweg Mitarbeiter von großen internationalen Unternehmen im Projektmanagement ausgebildet. Wenn die Prämissen, das Fundament, die "Philosophie" eines Projektes bereits ideologisch völlig verkorkst ist, dann ist es eine unvermeidliche Folge, dass die Architektur des Projektes insgesamt nur noch in Pfusch und Stümperei ausartet. Dann ist der Projekterfolg meistens schon zu einem frühen Zeitpunkt gefährdet. Selbst ein ausgefeiltes Risikomanagement dreht dann leer, weil die eigentlichen Risiken des Projekts - die ideologische Basis - nicht thematisiert werden dürfen. Solche Projekte werden in aller Regel nie fertig, sie verschlingen hohe Kosten ohne substanziellen Fortschritt und richten einen enormen Flurschaden im Unternehmen und besonders in der Projektkultur an. Bis endlich einer im Unternehmen die Kraft entwickelt, das Desaster abzuwickeln und einzustampfen. Ich habe erlebt, dass solche Projekte zum Untergang selbst großer Unternehmen geführt haben.

Sabine Jung | Fr., 10. November 2023 - 11:15

hier anschliessen. Aber wie immer, sämtliche Rücktrittsforderungen, der Ruf nach Neuwahlen, Regressforderungen an die Politiker, all dies wird nichts werden. Dieser rot-grüne Filz sitzt so tief, den kann man nicht entflechten. Anklagen kann man nur Politiker, die nicht eine politische Immunität haben. Also erst Amtsenthebung, Aufhebung der Immunität, dann Staatsanwaltschaft und Strafverfahren. Wieder nur eine Idee, nix davon wird gehen.
Neuwahlen, auch nächstes Jahr stehen Wahlen in den östlichen Bundesländern an. Wir werden sehen, wie die AfD weiter diffamiert wird, am besten gar nicht zur Wahl zulassen, das ist doch das Ziel unserer Regierung.
Ich finde das alles so ausweglos.........., aber ein weiter so kann es nun wirklich nicht geben!

Die RotGrün-Tyrannei muß so oder so beendet werden. Parteien-Verbote werden aus dem Volk heraus eine sehr grobe Gangart gegen den Tyrann provozieren.