
- Die Angst, es schon wieder zu vermasseln
Um weiteres Staatsversagen in der Corona-Krise zu vermeiden, sollen die Praktiker aus der Privatwirtschaft ran. So entstehen quasi über Nacht überall Testzentren. Weniger Bürokratie ist da hilfreich, doch weniger Kontrolle lockt Betrüger an. Und schon wieder ist der Staat gefragt.
Wer im brandenburgischen Mahlow, direkt an der Grenze zu Berlin gelegen, größer einkaufen will, macht das wohl hier, am Stadtrand. Riesige Netto-, Rewe- und Lidl-Filialen stehen direkt nebeneinander. In der Ecke des Supermarkt-Parkplatzes könnte man den vielleicht zehn Quadratmeter großen Container glatt übersehen. „Covid-19 Testzentrum“ steht darauf in weißer Schrift auf roter Farbe, „Gratis Corona Test“.
Irgendwie hatte man sich die Dimensionen anders vorgestellt, als die Schwarz-Gruppe, die in Deutschland die Lidl- und Kaufland-Märkte betreibt, Ende März angekündigt hatte, ein „Corona-Schnelltest-Netzwerk“ aufzubauen. Aber es soll wohl vor allem schnell gehen. Ziel sei es, „mehrere Hundert Testzentren in Deutschland aufzubauen“ und so „ein flächendeckendes Angebot von kostenfreien Tests im Rahmen der Corona-Testverordnung des Bundesgesundheitsministeriums zu schaffen“.