Meyers Blick auf... - ...den Begriff Volk

Der Schweizer Journalist, Medienberater und Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer spricht mit Cicero-Redakteur Alexander Kissler über Volk, Leitkultur und das Verhältnis der Deutschen zu diesen Begriffen.

Es gibt die Möglichkeit, den Begriff „Volk“ zu missbrauchen, sagt Frank A. Meyer

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Tomas Poth | Di., 22. Januar 2019 - 13:15

wird von gewissen politischer Kreisen dämonisiert, weil er einst mißbräuchlich verwendet wurde.
Dabei ist doch im GG vom Deutschen Volk die Rede!
Wie kann z.B. ein Herr Habeck in ein Gebäude gehen und Politik betreiben, über dessen Portal der Schriftzug -Dem Deutschen Volke- steht.
Verzeihung aber ist das nicht etwas spinnert?

Ernst-Günther Konrad | Di., 22. Januar 2019 - 15:42

Ich hätte es nicht besser sagen können. Konsequent sind unsere Politikverdreher dann doch nicht. Die Vegatarier und die Veganer müssten eigentlich verboten werden, Hitler soll sich ja auch so ernährt haben. Der deutsche Schäferhund müsste verboten werden, liebten doch bestimmte Herren diese Hunderasse besonders. Der Reichstag müsste komplett umbenannt werden, der Begriff Volk am Reichstag entfernt werden, bei der Geschichte, die dieses Gebäude aufweist. Warum nicht gleich die deutsche Sprache ganz abschaffen, die Versuche alles zu veramerikanisieren und für alles mögliche die amerikanischen Begriffe zu benutzen oder neu zu kreieren sind ja in vollem Gange. Die Staatslehre müsste natürlich geändert werden, weil als eines der drei Säulen eines Staates nunmal das Volk eine Säule davon ist. Von länger hier lebenden spricht die Staatslehre nicht, aber unsere Kanzlerin.
Und wer sich die Bundestagsdebatten anschaut und aufmerksam zuhört, da kommt das Wort "Volk" nur bei einer Partei vor.

Gunvald Steinbach | Mi., 23. Januar 2019 - 10:33

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

... man denke nur an den deutschen Straßenverkehr... "Rechts vor links"... geht gar nicht!

Sepp Kneip | Di., 22. Januar 2019 - 17:47

Leider, leider, Herr Mayer, haben viele dem deutschen Volk abgeschworen. Es wird in Deutschland doch alles was Tradition hat, verunglimpft und als nazistisch gebrandmarkt. Ich bin mir sicher, das die Inschrift am Reichstagsgebäude "Dem deutschen Volke" nicht mehr lange dort stehen wird. Habeck ist kein Einzelfall. Das ganze rot/grüne Gedankengut ist davon durchdrungen, dass es ein deutsches Volk nicht mehr geben darf. "(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt." So lautet Artikel 1 Absatz 2 des Grundgesetzes, der Verfassung. Wer das deutsche Volk also leugnet und in Abrede stellt, müsste doch vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Nein, wird er aber nicht, sondern diejenigen, die für den Bestand des deutschen Volkes eintreten. Wer weiß wie lange Sie noch so offen in Deutschland reden können, Herr Mayer.

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 22. Januar 2019 - 20:37

ich glaube, Sie haben es in der Genese durchaus beschrieben, jedoch sage ich selten das Deutsche Volk, lieber die Deutschen und meine damit die hier in Deutschland Wohnhaften, sich zugehörig Fühlenden.
Allerdings bestimmt das dann nicht weiter die Art und Weise der Zugehörigkeit.
Ich sage auch lieber Bevölkerung oder Gesellschaft.
Der Begriff Volk scheint mir in die Jahre gekommen.
Ich will dem Prozess nicht vorgreifen oder ihn auf die Weise Merkels oder Habecks beschleunigen, denn "Länger hier Wohnende" scheint mir sehr verkrampft und "es gibt kein Volk" von Weitem zu bestimmt in der Negation.
Ich hätte gedacht, dass der Begriff der Nation, z.B. im Sinne der großen Nation USA, schon weiter ist als der Volksbegriff, der Staatsbegriff noch weiter entwickelt.
Ein europäischer Staat kann also viele Nationen umfassen.
Mich interessiert das WIE.
Sorgen machen mir nur alle evtl. abstrusen Erklärungen, warum es nur DEN europäischen Staat geben DARF, wie ihn sich JE Gruppen ausdenken.

Helmut Bachmann | Di., 22. Januar 2019 - 23:47

wird, wenn sie weiter wächst nur die Vorstufe zu einem Kampf gegen andere Völker sein. Noch würden es die Grünen nicht wagen. Aber indirekt passiert es doch schon: Einmischung, Belehrung, Kopfschütteln über andere Völker nehmen in der LL-Elite zu. Doch Arroganz verhindert Einsicht.

Anna Bläser | Mi., 23. Januar 2019 - 10:27

Wenn eine sehr grosse deutsche Autofirma schon "Vollkswagen" heisst, zeigt dies ja klar, wie voll Nazi wir sind. Die Grünen sollten einen Gesetzentwurf einbringen, in dem VW zwangsweise umbenannt wird. Vorschlag: DDSLHL-Wagen (Die- die-schon-länger-hier-leben - Wagen). Auch die Eidesformel für Minister ("dem Wohle des deutschen Volkes...") ist ja sowas von faschistisch-völkisch. Alternativvorschlag: "Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle der Bevölkerung der ganzen Welt (besonders den Schutzbedürftigen) und der Rettung des Planeten, aller bedrohten Kröten und anderer Tiere, und des Weltklimas widmen werde."
Das wäre eine weltoffene, progressive, moralisch persilsaubere Entnazifizierungsmassnahme für das deutsche, ähh... fast hätte ich "V..." gesagt. Besonders für diese Rassisten im Osten, die störrisch darauf bestehen, dass sie Deutsche sind.

Jürgen Keil | Mi., 23. Januar 2019 - 13:01

Hermann Hesse, Briefe Bd. V, 1933-39, Suhrkamp
S.113 Brief an Bertha Markwalder
"Sie sagen, ich sei >stets unter den Feinden Deutschland< gewesen! Warum denn? Weil ich sehr häufig ein Gegner der deutschen Politik war? Aber ein Volk hat ja nicht bloß seine Politik, es hat auch seine Seele, seine Kultur, seine Landschaft, seine Sprache, seine Geschichte und Erinnerungen, sein Erbe an Geist und Kunst. An dem allen habe ich, seit ich lebe, mit meiner ganzen Lebensarbeit den innigsten Anteil, sowohl als Dichter wie als Kritiker." Hesse kann man ja nun kaum vorwerfen, ein Rechtspopulist zu sein.

Sehe ich genau so, mehr Beispiele von vorbildlichen Deutschen, die nicht im Verdacht stehen rechtsextremes Gedankengut zu verkörpern, sehr wohl aber ein normales, gesundes Verhältnis zum Deutschsein, zum deutschen Volk, zur deutschen Seele, zum deutschen Wesen repräsentieren.
Das ideologische Mainstream-Linkssein muss entlarvt werden:
Als eine Neurose fernab des gesunden Menschenverstandes.

Da liegen Sie völlig falsch, Herr Keil. Heutzutage kann man jedem, wirklich jedem, vorwerfen, ein Rechtspopulist, ein Faschist, ein Nazi, ein Rassist zu sein. Dazu reicht schon, wenn man - selbst in relativ vorsichtigen Ausdrücken - Regierung und die von oben verordnete Einheitshaltung kritisiert.
Ich kann mich an eine TV-Diskussion mit Cohn-Bendit erinnern (schon länger her), in dem ihm von einem Diskutanten halb scherzhaft vorgeworfen wurde, er rede wie ein Nazi. C-B antwortete darauf (ernsthaft), dass... doch genau wisse, dass der Nazi-Vorwurf inzwischen pure Waffe im politischen Kampf geworden sei.