Meyers Blick auf... - ...was die SPD von Dänemark lernen kann

Der Schweizer Journalist, Medienberater und Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer spricht mit Cicero-Redakteur Alexander Kissler über den desolaten Zustand der SPD und Wege aus diesem Dilemma

Frank A. Meyer lobt den harten Kurs der dänischen Sozialdemokratie in Fragen des Sozialen und der Migration

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Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 6. Juni 2019 - 19:37

Sie sind wahrlich ein sozialdemokratischer Denker und Stratege als Bürger.
Dieses Bürgerrecht haben sich und anderen die Sozialdemokraten erstritten.
Ich bin stolz, Mitglied der Partei zu sein.
Die SPD hat Hitler nicht ermächtigt, Kommunisten sassen schon im Knast, und sie wären auch gegen eine z.B. stattdessen wohlgemeinte Implementierung der "Wehrmacht" als Ordnungsfaktor aufgestanden, was eben auch im Rahmen der Appeasementpolitik der Siegermächte wieder zu einem Erstarken ich sage nicht antidemokratischer Kräfte, aber evtl. autoritärer Kräfte hätte führen können.
Sie steht für Moderne.
Was auch mit der SPD geschehen wird, ich glaube Ihre tiefsinnige und erhellende Analyse wie Huldigung würden fast alle Parteien unterschreiben.
Die SPD wird geachtet, aber zusammen- neu er- finden muss sie sich schon selbst.
Hoffentlich hört die SPD auch Ihnen zu.
Wirklich gut Herr Meyer!

Urban Will | Fr., 7. Juni 2019 - 08:45

ist vielleicht ein Opfer eines – typisch deutschen – Milieus, mal die Eliten, mal der Mainstream genannt, in dem das Wort Patriotismus extrem negativ belegt ist.

Es herrschen dort Pflichtüberzeugungen, Nachfragen und Kritik sind sehr unerwünscht und werden sofort mit „Nazi“- oder „Rassisten“ - Keulen beharkt. Es herrscht Arroganz.

Dieses Milieu bestimmt auch große Teile des politischen Spektrums.
In keinem Land dieser Welt – um ein Beispiel zu nennen –wäre jemand Parlamentspräsident/in, der sein Land öffentlich ein „Stück Scheiße“ nennt und zu dessen „Verrecken“ aufruft.

Dieses Milieu „musste“ Merkels Jahrhundertdummheit ihrer Migrationspolitik beklatschen.
Auch die SPD.
Und verriet damit ihre Stammklientel, Herr Meyer hat das sehr trefflich beschrieben.

Dieses Milieu ist einer der Existenzgrundlagen für die AfD.

Die Grünen fühlen sich wohl darin und agieren ungehindert.

Ohne linken Patriotismus hat die SPD keine Chance mehr.
Das Tor steht offen.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 7. Juni 2019 - 09:22

Herrlich klar und einfach beschrieben Herr Meyer. Vieles von dem las ich sicher mit anderen Worten formuliert, auch hier im Forum von vielen Kommentatoren. Die SPD - Troika sollte sich das ansehen, nachdenken und durch neues Personal eine zweite SPD-Moderne einläuten, dann klappt es auch wieder mit den Wählern.
Nur, wie schon gestern an anderer Stelle gesagt, wenn ein Olaf Scholz postuliert, er sehe Chancen für die SPD bei den "Wahlen" (Welcher und Wann?) könnten sie stärkste Partei werden und den Kanzler(in) stellen, habe ich keine Hoffnung, dass dort Realität einkehrt. Wenn es die SPD ehrlich meint, dann ab in die Opposition, neue Inhalte modernisiert bis zum Ende gedacht zukunftsweisend generieren und in verständliche Konzepte dem Wahlvolk zur Diskussion gestellt. Das bedeutet aber auch, so wie es die Dänen vormacht, in puncto innere Sicherheit und Migration eine konsequent harte Linie zu fahren.
Erst kommt das eigene Volk (mit legal integrierten Migranten), dann Hilfe im Ausland.

Heidemarie Heim | Fr., 7. Juni 2019 - 19:15

Wie immer das Problem eloquent umrissen und mit Lösungen aufwartend. Man kann sich im Fall der SPD und ihrer suizidalen Tendenzen eigentlich kaum vorstellen, das die Partei-Funktionäre nicht selbst auf diesen Trichter kommen. Ist man da nicht nur betriebsblind sondern auch stocktaub?
Herr Meyer beschreibt nicht nur die soziale Arbeitervertretung früherer Zeiten, wie sie z.B. mein Vater sein Leben lang wählte. Sondern seine Ausführungen treffen auch auf Union und FDP zu, für die das Soziale zu diesen Zeiten programmatisch weniger wichtig war und somit den natürlichen Gegenpart zur SPD der kleinen Leute bildeten. Die Nichterkennbarkeit der als beliebigen Einheitsbrei daherkommenden Koalitionen im Dauer-GroKo-Dickicht lässt Basis und Wähler ratlos, frustriert und schließlich resigniert zurück. Dieser massive Vertrauensverlust in Politik,Recht und Sicherheit gepaart mit Verlust-/Zukunftsängsten bis in die Mittelschicht sind die Gründe für den Niedergang der ehemals Volksparteien!

Brigitte Miller | So., 9. Juni 2019 - 08:57

Herr Meyer
einfach grossartig.

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