Katja Wolf und Bodo Ramelow / dpa

Katja Wolf im Porträt - Gegen die Ufos

Über 30 Jahre war Katja Wolf, Oberbürgermeisterin von Eisenach, Mitglied zuerst der PDS, dann der Linken. Nun will sie mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht für neue Mehrheiten im Thüringer Landtag kämpfen.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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„Irre ins Irrenhaus, die Schlauen ins Parlament, selber schuld daran, wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt“, heißt es in einem alten Lied der Punk-Band Keimzeit. Es sind Stücke wie diese, auf die Katja Wolf als Jugendliche in den späten 1980er, frühen 1990er Jahren tanzte. Songs mit revolutionärem Impetus, die auch in der damaligen DDR gehört wurden. Etwa auf DT64, dem Jugendprogramm des DDR-Rundfunks, das auch Musik spielte, die der SED nicht gefiel. 

Doch dann passierte die Wende. Und weil der Westen glaubte, dass fast alles, was aus der DDR kam, irgendwie kontaminiert wäre, wurde der Sender dichtgemacht – und Wolf protestierte mit anderen Jugendlichen dagegen. „Durch den Kampf um dieses Jugendradio bin ich in die Politik gekommen, durch den Kampf dafür, ein Stückchen Identität zu erhalten“, sagt sie Cicero

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Ernst-Günther Konrad | Mi., 6. März 2024 - 11:25

Sie ist nicht die Erste und nicht die Letzte, die sich in der neuen Partei von Sarah einen Schub in der Karriere verspricht. Vom OB zum LT-Abgeordneten und die Pension weiter dadurch erhöhen und sichern, kann man ihr zunächst mal aus rein materieller Sicht niemand verübeln. Ob die durch Umfragen im Moment gehypte BSW tatsächlich so gut abschneiden wird, bleibt abzuwarten. Sicher aber dürfte sie durchaus in den LT in einigen Ländern kommen und da werden Politikprofis ja gebraucht. Und das die LINKE weiter verlieren dürfte scheint klar zu sein. Bodo kann es egal sein, er ist altersversorgt, hat er seine Amtszeit doch entgegen seines Versprechens über die voll Periode gebracht. So sympathisch mir Sarah Wagenknecht ist, so recht sie in einigen Sachfragen hat, so eloquent, sachlich und unaufgeregt sie ihre brillante Rhetorik darbietet. Sie ist und bleibt eine Marxistin und wo das hinführt, wissen unsere in der DDR "sozialisierten" Mitbürger am besten. Deshalb begehren sie ja besonders auf.

Ingofrank | Mi., 6. März 2024 - 20:34

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Das ist schon mehr als zutreffend, dass die in der DDR Sozialisierten und dann auch noch im Westteil des Landes bzw. in einer Westfirma gearbeitet haben mehr als nur sensibel gegenüber linken Ideen ist. Und ja ich sehe es genau so, Frau Wagenknecht war und ist eine Sozialistin. Und wohin der Sozialismus führt, konnte ich in eigener tatsächlicher Erfahrung erleben und was ich noch als viel viel wichtiger erachte, ich kann „Vergleiche“ zwischen dem einem & dem anderen System ziehen. Und glauben Sie mir, die Maktwirtschaft ist nicht perfekt, teilweise mit Fehlern behaftet, A B E R alles in allem bringt dieses System viel mehr Wohlstand für einen weit aus größeren Teil der Bevölkerung als es der Sozialismus es je gebracht hat.
Und deshalb ist es mir auch so etwas von unvorstellbar, dass alles was die Marktwirtschaft ausmachte unter Merkel begonnen und jetzt von der Ampel fortgeführt, zu Grabe getragen wird. Wo bleiben die Demos gegen den Niedergang dieses Landes ?
M f G a d Erf. Republik

Hans-Hasso Stamer | Mi., 6. März 2024 - 20:39

Antwort auf von Ernst-Günther Konrad

Ich frage mich aber, was dieser Artikel im "Cicero" soll. Geht es darum, Höcke zu verhindern? Er wird fälschlich als "Rechtsaußen" bezeichnet. Er ist aber bestenfalls ein Nationalromantiker, und die von "Faktencheckern" verbreiteten Zitate sind aus dem Zusammenhang gerissen.

Wer wissen will, wie er wirklich tickt, sollte seine Reden im Zusammenhang oder sein Buch lesen, am besten beides. Er wird auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen, egal, wie die Wahlen ausgehen. Dass man sich aber die Dame oben merken muss, bezweifle ich.

Sicher doch. Hoecke würde selbst im Streichelzoo noch als Lämmchen auffallen.

Gestatten Sie eine Frage? Lauschen Sie eigentlich immer gerade dem Sandmännchen, wenn Hoecke seinen "völkischen Quatsch" in die Welt brüllt?

Es ist der Herdentrieb, dem sie folgen. 90%, die sich dieses Bashing anschließen, wissen nicht, was lt. Umfragen unter den Begriffen Rechts, Rechtsaussen, Rechtextremismus genau zu verstehen ist Seine Reden sind oftmals provokant. Dass sind Reden von vielen Politikern, neben persönlichen Angriffen und den Griff in die Fäkalienschublade der Altparteien auch. Liegt daran, dass man keine Argumente hat. Seine werde aber aus dem Zusammenhang gerissen oder umgedeutet, um einen Bezug zum Rechtsextremismus, bzw. zu Nazideutschland herstellen zu können. Nochmal, Höcke ist als Feindbild hochgejubelt worden, weil er zu einem für ihm ungünstigen Zeitpunkt am falschen Ort war, an dem Lügenpresse skandiert wurde. Wäre er nicht da gewesen, hätte es einen anderen getroffen.
Ein Gespräch zwischen ihm und dem CDU-Vertreter wird dies an den Tag bringen.
Davor haben sie „Angst“ und wollen es mit allen Mitteln verhindern. Sie wissen, dass der CDU-Mann Höcke intelligenzmäßig nicht das Wasser reichen kann.

Christa Wallau | Mi., 6. März 2024 - 14:24

...da hilft auch keine Sahra Wagenknecht!

Sollte die CDU tatsächlich mit dem BSW zusammen in Thüringen die Regierung stellen, statt mir der AfD zu koalieren, dann hat sie in meinen Augen den letzten Rest ihres einstigen Kerns aufgegeben und reiht sich damit endgültig ein in die große Schar derer, die ich nur noch verachten kann.

Honorige, verantwortungsbewußte Menschen wie Prof. Dr. Lucke, Gauland, Konrad Adam, Dr. Maaßen usw. wurden von der CDU (!) wie giftige Kröten ausgespuckt, aber mit einer modernisierten SED-Ikone tut man sich zusammen.

Mehr Verrat am Konservatismus geht nicht.

Werte Frau Wallau, ich sehe schon: Ihnen geht es wie mir. Auch Sie bringen ständig Dinge durcheinander. Ist wohl eine Frage des Alters. Sie kennen ja meinen Standpunkt: Die Jungen müssen ran. Wir Alten können ja fast nichts anderes mehr, als nur noch meckern.

Dieses Mal ist das kein Problem. Ich kann allerdings nicht immer auf Sie aufpassen.... Deshalb hier meine kleinen Korrekturen:

Lucke hat Ihre feine Partei verlassen, nachdem er in Essen mit Hilfe von Busladungen ostdeutscher Radikaler von der Parteispitze entfernt wurde.

Konrad Adam ist ausgetreten, weil er nach eigenen Worten in der AfD keine bürgerlich-konservative Kraft mehr sah.

Über Maaßens Extremismus oder Gaulands Altersradikalisierung brauche ich nichts mehr zu schreiben, ist alles oft genug gesagt worden.

Die CDU deswegen als giftige Kröte zu bezeichnen, bedient wohl eher Ihre ausgeprägte Abneigung gegen demokratische Parteien, hat aber mit dem eigentlichen Thema - wie meist bei Ihren Kommentaren - gar nichts zu tun.

ich vermute, wir haben eine sehr große Schnittmenge bei der Schar derer, die man nur noch verachten kann. Man muss sich nur Figuren wie Wüst oder Günther anschauen oder all die Brandmaurer in dieser Partei. Die haben mit Konservatismus nichts mehr zu tun, seit Merkel sie zu einem kontur- und charakterlosen Klatschhasenverein transformiert hat. Merkel, die Mutter alles Verachtenswertens. Trotzdem sie die schwer verletzte konservative Seele rhetorisch sehr gut pflegt und streichelt, ist S. Wagenknecht als bekennende Marxistin einfach vollkommen unwählbar. Bei ihr sind auch wieder die Funktionäre der Mauernschützenpartei beteiligt. Ich frage mich, wo deren Vermögen (also das der anderen, ihrer Opfer) steckt.

Ingofrank | Mi., 6. März 2024 - 17:18

Zuerst einmal sind noch rund 6 Monate Zeit in der die Bundespolitik weiter auf die drei Ostländer „strahlt“ und der zu erwartende Druck im Kessel, wegen keinerlei Lösungen wie z.B. bei den Energiepreise, GEG, Migration, Bürgergeld, Ukraine, wird weiter steigen und damit die Frustration des Souverän. Das z.B. Grüne, und FDP in den LT einziehen ist nicht sicher. Das gleiche Schicksal könnte auch die SPD ereilen. Zum anderen wurde BWS einmal mit 14% und einmal unter 5% innerhalb weniger Tage von INSA & FORSA prognostiziert. Also Vorsicht ist geboten.
Auch die CDU dümpelt um die 20% die Linke etwas unter 20%.
Lediglich die AfD liegt noch etwas über 30%
Beim Jüngsten B a Sonntagstrennt wurde angemerkt, dass der Abwärtstrend der AfD auf Bundesebene gestoppt sei.
Und ich wiederhole mich zum x-ten Mal :
Eine Koalition, deren einzige Schnittmenge ist, die AfD an einer Regierungsbeteiligung zu hindern, wird nicht funktionieren. Die Bundesregierung macht’s vor, täglich !
M f G a d Erf. Republi

Gerhard Lenz | Mi., 6. März 2024 - 17:56

Die Windschlüpfrigkeit der AfDler: Als Wagenknecht noch in der Linken die eine oder andere AfD-Position vertrat (z.B. in Sachen Putin, Corona oder Migration) wurde Sie in diesem Forum wie eine Heldin gefeiert.

Jetzt steht ihre Partei, d.h. eigentlich Lafontaines nächstes Rache-Projekt, das gleichwohl unter Sahras Namen läuft, in Konkurrenz zu den Rechtsextremisten.

Jetzt heisst es: Doch nur eine Linke!. Eine Kommunistin! Und schlimmer noch: Sie hat ausgeschlossen mit dem Fascho Hoecke zu koalieren. Nun gut, ob man darauf viel geben kann, wird sich zeigen. Es gibt immer eine Lösung. Die AfD hat damals Kemmerich vorgeschickt, sie könnte auch jetzt anstelle des mehrfach disqulifizierten Hoeckes einen - scheinbar - akzeptablen Kandidaten suchen. Allerdings ist ein solcher in der AfD nicht zu finden. Da müsste man die FDP oder die Union mal wieder "auf die Schippe" nehmen.

Hans Süßenguth-Großmann | Mi., 6. März 2024 - 21:46

Die Selbstfesselung der CDU ist schon beeindruckend, aber wenn man die ganze Presse gegen sich hat, hat man es schwer vernünftig zu sein. Mir fällt der Name des SPD Mannes in Sachsen-Anhalt nicht mehr ein, der sich von der PDS 1994 hat tolerieren lassen. Warten wir es ab von wem sich der Herr Prof, Voigt tolerieren lässt

Sabine Lehmann | Mi., 6. März 2024 - 22:14

"SPD, Grüne u. FDP scheitern wohl an der 5% Hürde." Welch eine Freude, was für ein Traum, die gesamte Ampel zieht erst gar nicht ins Parlament ein!
Ich werde mir diesen Satz ausdrucken in der maximal möglichen Schriftgröße, die mein Apple raushaut, fett, fetter, am fettesten gedruckt und an die Wand tackern. Dann werde ich jeden Abend die Heilige Dreifaltigkeit "anrufen" und um Gehör bitten. Man möge mir diesen EINEN Wunsch erfüllen, dieser Satz möge in Zukunft über jeder Wahlprognose stehen. Ob Bundes- oder Landtag, Kreistag oder Stadtrat, diese Mischpoke gehört so was von abgewählt, dass die Schwarte kracht.
Wenn der Herrgott mich nicht erhört, rufe ich einfach bei "Inge & Renate" an. Unter der Rubrik "Wir sind Gott" regeln Inge und Renate im kleinen Chanel-Kostüm mit ondulierter Frisur die göttliche Bürokratie, z.B. wenn Jesus an Ostern fast die Auferstehung verpennt oder bei ähnlichen Unannehmlichkeiten rund um die Bibel. Wer lachen möchte, z.B.: www.youtube.com/watch?v=LAissldx14k

Klaus Funke | Do., 7. März 2024 - 12:49

Zwei, die sich nichts zu sagen haben. So ist der Zustand der Linken. Wobei ich den Genossen Ramelow aus tiefstem Herzen verabscheue. Er ist ein Mann, der ausschließlich an sich und seine Karriere gedacht hat, wobei er nach dem Peterprinzip jetzt dort angekommen ist, wo es für ihn nicht mehr weitergeht. Er hat Thüringen nicht genützt, sondern geschadet, vor allem hat er der deutschen Demokratie geschadet. Unter Merkel ist er der bequeme Vorzeigelinke gewesen, mit dem ein Kanzler keinerlei Ärger hat. Auch für seine Partei war er der Vorzeigelinke, einer, der es geschafft hat. Man frage allerdings nicht wie. Ich kenne die politischen Verhältnisse in Thüringen ein wenig. Meine Tochter lebt mit Familie in der Nähe von Erfurt.