
- „Wenn wir ins Gefängnis kommen, ist das gut“
Bundesweit lädt die „Letzte Generation“ zu Aktionstrainings ein. Wir sind in Berlin dabei und erfahren, warum die Hauptstadt der ideale Ort für die umstrittenen Klimaproteste ist. Am Ende wird es handgreiflich.
Am späten Nachmittag, gegen Ende des achtstündigen Ausbildungstages, wird es ernst. Raúl – um die 30 Jahre alt, lange blonde, zu einem Zopf zusammengebundene Haare, Stoppelbart – stimmt die verbliebenen rund 20 Teilnehmer mit einer Meditationsübung auf den harten Teil des Aktionstrainings ein. „Atme Negativität und Angst aus. Und atme Positivität und Freude ein“, sagt er mit ruhiger Stimme. Die bunt zusammengewürfelte Gruppe sitzt auf dem Fußboden eines als Büro und Treffpunkt genutzten Ladengeschäfts in Berlin-Mitte.
Raúl trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „Stoppt den fossilen Wahnsinn“ und will die Neulinge, die sich bald im Namen des Klimas auf Straßen festkleben sollen, auf wütende Autofahrer vorbereiten. „Du bist jetzt auf der Straße. Es ist kalt. Stell dir vor du liegst in einer warmen, duftenden Badewanne. Leute schreien dich an, aber du bist ruhig, weil du weißt, du tust das Richtige.“