Horst Seehofer und Markus Söder beim Parteitag der CSU in Nürnberg
Horst Seehofer und Markus Söder: Die doppelte Inthronisierung von Nürnberg / picture alliance

CSU Parteitag - Bayerische Notgemeinschaft

Auf dem Parteitag der CSU haben sich wieder alle lieb. Markus Söder und Horst Seehofer liegen sich in den Armen, als habe es den Machtkampf zwischen ihnen nie gegeben. Doch wie lange hält der Parteifriede?

Autoreninfo

Christoph Seils war Ressortleiter der „Berliner Republik“ bei Cicero bis Juni 2019. Im Januar 2011 ist im wjs-Verlag sein Buch Parteiendämmerung oder was kommt nach den Volksparteien erschienen.

So erreichen Sie Christoph Seils:

Da saßen sie also Seit an Seit. Der CSU-Parteitag in Nürnberg war am Freitag offiziell noch gar nicht eröffnet worden, da waren die entscheidenden Bilder schon im Kasten. Horst Seehofer und Markus Söder in trauter Eintracht, miteinander tuschelnd, miteinander scherzend. So als habe es das tiefe Zerwürfnis zwischen ihnen beiden nie gegeben und auch nicht den brutalen Machtkampf, der die Partei seit der Bundestagswahl zerrissen hatte. 

Am Samstag folgte dann die doppelte Inthronisierung. Erst wurde Horst Seehofer im Amt des Parteivorsitzenden bestätigt, mit ordentlichen 83,73 Prozent der Delegiertenstimmen. Anschließend wurde Markus Söder für das Amt des Ministerpräsidenten nominiert, per Akklamation. Dazu lobten sich die beiden CSU-Granden gegenseitig über den grünen Klee. Die Inszenierung der beiden CSU-Politiker, deren gegenseitige Wertschätzung bekanntermaßen gering ist, war gelungen. 

Söder nicht zu stark, Seehofer nicht zu schwach

Die CSU geht also mit einer Doppelspitze in den für sie überlebenswichtigen Landtagswahlkampf im kommenden Jahr. Die tief gespaltene Partei teilt die Macht. Söder ist zwar der kommende Mann in der Partei, zumindest für die kommenden zehn Monate. Aber er ist nicht so stark, dass er die ganze Macht in der Partei hätte an sich reißen können. Seehofer war nicht so geschwächt, dass die Partei sich getraut hätte, ihn ganz vom Sockel zu stoßen. Dabei half auch, dass Söder nicht nur viele Freunde in der Partei hat, sondern auch viele erbitterte Gegner. 

So verständigte man sich recht pragmatisch auf eine Arbeitsteilung. Söder ist zukünftig für die Landespolitik zuständig, Seehofer für den Bund. Bei den Sondierungsgesprächen zu einer Großen Koalition der Union mit der SPD in Berlin hat Seehofer für die CSU das letzte Wort. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird er, sollte es zu einer Neuauflage der Großen Koalition kommen, in der nächsten Bundesregierung noch einmal Minister. Es ist ein Zweckbündnis zwischen Söder und Seehofer, ein Zweckbündnis auf Zeit zwischen den beiden verfeindeten Lagern, eine bayerische Notgemeinschaft.

Geschlossenheit in der Not

Bis zur Landtagswahl im September 2018 wird diese bayerische Notgemeinschaft ohne Zweifel halten. Schließlich hat die Bundestagswahl am 24. September die CSU in einen Abgrund blicken lassen. Die Partei war auf 38,8 Prozent abgestürzt, hat mit der AfD rechtsaußen politische Konkurrenz bekommen und fürchtet seitdem um den Verlust der absoluten Mehrheit im bayerischen Landtag sowie die Sonderstellung im bundesdeutschen Parteiensystem.

Der anschließende Streit hat die Partei sogar noch ein paar Schritte näher an den Abgrund herangeführt. So groß die Not war, so groß war auch das Erschrecken. Also wird in der CSU jetzt die Geschlossenheit beschworen. Jeder, der in den kommenden Monaten mit Querschüssen den Parteifrieden stört, wird von der Partei abgestraft werden. Not diszipliniert.

Merkel wird hofiert

Und weil man schon dabei war, wurde auf dem Parteitag in Nürnberg auch noch die große Versöhnung mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel inszeniert, mit vielen warmen Worten, Blumen und kleinen Scherzen. Vor zwei Jahren, auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise, war Merkel auf dem CSU-Parteitag mit Eiseskälte empfangen und von Horst Seehofer auf offener Bühne gedemütigt wurden. Jetzt wurde sie von Seehofer hofiert und von den Delegierten gefeiert. Denn noch etwas haben die Christsozialen in den vergangenen Monaten schmerzhaft lernen müssen: Dem Wähler gefällt es vielleicht, wenn die Bayern gelegentlich gegen Berlin sticheln, aber es gefällt Ihnen überhaupt nicht, wenn sich die beiden Schwesterparteien bekriegen. 

Die Angst vor instabilen Verhältnissen 

So wie die CSU innerparteiliche Geschlossenheit braucht, braucht sie auch Ruhe in Berlin, um einen erfolgreichen Landtagswahlkampf zu bestreiten. Deshalb stützten die Chefs plötzlich Merkel und deshalb drängen sie auch darauf, dass es nach dem ganzen Jamaika-Hickhack nun schnell zu einer Verständigung mit der SPD kommt. Denn nichts fürchtet die CSU mehr als instabile Verhältnisse in Berlin oder gar baldige Neuwahlen zum Bundestag. Beides würde ihr den Landtagswahlkampf verhageln.

Die inszenierte Geschlossenheit, die Versöhnung mit der Kanzlerin und die Fortsetzung der Groko in Berlin: Reicht das alles, um die absolute Mehrheit in Bayern zu verteidigen?  Reicht das, um verlorenes Vertrauen beim Wähler zurückzugewinnen? Reicht das, um im Vergleich zur Bundestagswahl in Bayern 10 Prozentpunkte zuzulegen? Reicht das, um die AfD wieder unter die Fünf-Prozent-Hürde zu drücken? Es darf bezweifelt werden. 

Der Erfolg wird zum Problem

Die vergangenen beiden Jahre haben die strukturellen Probleme der CSU offengelegt, auch in Bayern sind die Wähler flexibler geworden, ihre Wechselbereitschaft ist sogar noch größer als in den meisten anderen westdeutschen Bundesländern. 

Gleichzeitig wird in Bayern der Erfolg für die CSU zum Problem. Bayern boomt, die Wirtschaft wächst, die Landeskassen sind gut gefüllt, es gibt fast Vollbeschäftigung. Aber die Wähler wählen Parteien nicht wegen der Lorbeeren der Vergangenheit, sondern wegen ihrer Erwartungen an die Zukunft. Da gibt es in Bayern nicht die zwei drei großen politische Projekte, mit denen sich die Wähler mobilisieren ließen. 

Stattdessen gibt es erstens einen bunten Strauß an Themen, bei denen sich die Menschen in Bayern über die Politik der Landespolitik aufregen. Sei es die Wohnungsnot in den bayerischen Großstädten oder die Zersiedelung auf dem Land, sei es ein Skilift, den die Landesregierung durch ein Naturschutzgebiet bauen lassen will, oder sei es, dass die Digitalisierung der ländlichen Räume stockt.

Hinzu kommt zweitens, dass viele Menschen trotz der guten wirtschaftlichen Lage Zukunftsängste umtreiben, die Ahnung, dass es nicht immer so weiter geht, dass der nächste Abschwung zwangsläufig folgt und dann offenbar wird, dass in Deutschland und in Bayern viele strukturelle Probleme ausgesessen wurden. 

Drittens wird die CSU aus Berlin im Wahlkampf auch Gegenwind spüren, der Preis für ein Bündnis mit der SPD werden Zugeständnisse nach links sein. Bei der Flüchtlingspolitik oder der Sozialpolitik. Da wird es der CSU schwerer fallen, die rechte Flanke zu schließen und die AfD zurückzudrängen.

Abgerechnet wird nach der Landtagswahl

Es beginnen in Bayern nun neun spannende Monate. Und nach der Landtagswahl wird in der CSU abgerechnet. Dann wird die bayerische Notgemeinschaft aufgekündigt werden. Entweder Markus Söder wird als erfolgreicher Wahlkämpfer dann die ganze Macht in der Partei einfordern, den Seehoferflügel der Partei an den Rand drängen. Wahrscheinlicher ist, dass es anschließend in der CSU erst richtig zu Sache gehen wird. Verfehlt Markus Söder die absolute Mehrheit bei der Landtagswahl, werden die tiefen Gräben, die sich in der CSU aufgetan haben, wieder aufbrechen. Dann war der innerparteiliche Machtkampf der vergangenen Wochen nur ein Vorspiel gewesen auf den Krieg, der in der Partei ausbrechen könnte. 

Die inszenierte Versöhnung von Nürnberg mag der CSU eine Verschnaufpause verschafft haben. Aber der Überlebenskampf der CSU ist nicht vorbei, er hat gerade erst begonnen.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Heidemarie Heim | Sa., 16. Dezember 2017 - 15:14

Die applaudierenden Massen und Reihen geschlossen am Werk. Einige wenige Aufmüpfige, die sich weigerten auf der sorgfältig präparierten Schleimpiste ins Straucheln zu geraten. Hätte da mal einen Vorschlag für ein passendes Bühnenbild. Man könnte doch die Vortragenden/ Redner mit einer Art Polygrafen verbinden, dessen Aufzeichnungen zeitgleich im Hintergrund übertragen wird. Natürlich hochformatig für die Spitzenpeaks;). Bis wir technisch soweit dazu in der Lage und Willens sind, bewundere ich die Trainingserfolge der Kombattanten was die Beherrschung des "poker-facings" betrifft. Man braucht der Tage als politisch interessierter Beobachter in der Tat einen sehr starken Magen! MfG

Reiner Jornitz | Sa., 16. Dezember 2017 - 15:20

Host Seehofer hat die letzten 8-12 Jahre gebrüllt gegen Angela Merkel und es ist nichts geschehen, Obergrenze für Flüchtlinge-kein Wort mehr, man meint Merkel und Seehofer sind ein Ehepaar wo Horst Seehofer unter dem Esstisch sitzt und horcht was Angela im sagt was zu tun ist. Sehr faule Kompromisse mit Söder seinen Erzfeind. Tolle Glaubwürdigkeit. Bei der AFD sind herausragende Persönlichkeiten in Bayern positioniert. Die CDU und CSU müssen sich warm anziehen.

Christa Wallau | Sa., 16. Dezember 2017 - 16:15

Der CSU droht das gleiche Schicksal wie der CDU:
Wenn sie den konservativen Markenkern aufgibt,
hat sie keine Chance, ihre einstigen treuen Wähler,
die jetzt zum Teil zu den Freien Wählern und der AfD abgewandert sind, zurückzugewinnen.
Merkel und Seehofer sind - trotz aller zur Schau getragenen Fröhlichkeit - v e r b r a n n t in Bayern, und zwar einzig und allein durch ihr
abenteuerliches Verhalten in der Migrationsfrage.
Wenn es Söder nicht schafft, die Reihen wieder
fest zu schließen, wird es ein anderer (oder eine
andere) tun müssen.
Es stimmt: Der Überlebenskampf der CSU (als
bayerische Staatspartei) hat begonnen, und sein Ausgang ist ungewiß. Allerdings darf man
nicht vergessen, wie tief verwurzelt die Strukturen dieser Partei im gesamten öffentlichen Leben
in Bayern sind. Die Seilschaften, die sich über viele Jahrzehnte gebildet haben, überziehen wie ein engmaschiges Netz den ganzen Freistaat. Dieses kann so schnell von keiner anderen Partei zerrissen werden.

Juergen Winzig | Mi., 20. Dezember 2017 - 10:47

Antwort auf von Christa Wallau

ich denke und hoffe, wenn die Angst ums eigene Pöstchen zulegt, ists ganz schnell vorbei mit der Nibelungentreue gegenüber Merkel.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 16. Dezember 2017 - 17:17

Der Streit der beiden Schwestern CDU und CSU war nicht der Hauptgrund für den Absturz in Bayern bei der Bundestagswahl. Die Ursache war vielmehr der Schwenk Seehofers in der Flüchtlingspolitik. Erst wollte er vor das Verfassungsgericht und dann wird kurz vor der Wahl Einigkeit zelebriert. Das konnten viele Wähler nicht nachvollziehen. Dazu kommen die allgemeinen Probleme wie Wohnungen, Bildung usw. Die Regierung lässt ca. eine Million „Flüchtlinge“ in das Land ohne dass es für diese Menschen Unterkünfte gibt. Es werden kurzfristig Notunterkünfte gebaut, die nach 1 ½ Jahren leer stehen aber der Wohnungsmarkt in den Großstädten ist leer. Es muss Sprach- und „Integrationsunterricht“ organisiert werden. Für die Menschen ohne deutsche Sprachkenntnisse fehlen die Lehrer. Lösungen: Nicht in Sicht. Das alles sieht der Wähler, besonders in Bayern, wo vorher die Welt in Ordnung war.

Als Ex-Münchner seit Jahren in einem noch sehr intakten Dorf zwischen München und Garmisch wohnend, kann ich Ihren Kommentar nur bestätigen. Und bei allem Respekt für Herrn Seils - da liegt er in der Hauptsache daneben. Dabei wurde im Cicero nach der Wahl bezüglich des AfD-Erfolgs richtig analysiert, dass deren Plakat "Wer Seehofer wählt, kriegt Merkel" den Nagel für Unzufriedene auf den Kopf getroffen hat. Was da die Herren Söder und Seehofer dagegen machen wollen oder können, entzieht sich meiner Kenntnis - spannend wird die nächste Zeit allemal, nicht nur hier in Bayern, und nicht nur hier in Deutschland ...

Gundi Vabra | Sa., 16. Dezember 2017 - 18:54

Noch ist in Bayern für die CSU nichts verloren. Rundum wurde in meinem Umfeld erklärt, dass Bundespolitik nichts mit Landespolitik zu tun hätte, als Wähler 2018 nicht anders als in der Vergangenheit abstimmen zu wollen. Pro CSU.
2018 wird Landespolitik für die nächsten Jahre gewählt und niemand kann in Bayern ernsthaft behaupten, dass es dort schlecht wäre.
Bodenständig wie die Bayern sind, ist das Kreuzerl bei der CSU deshalb gemacht, weil sich auch die Partei mit ihren Mitgliedern und Abgeordneten breit aufstellen, in Vereinen, am Stammtisch überall wird zugehört und Sorgen aufgenommen. Realistische Politik für die Bürger zu machen, gehört zur DNA der CSU. Ohne Fehler geht es auch nicht.
Markus Söder mag nicht allen gleich gut gefallen, aber er kämpft für Bayern und das ist gut so. Er schafft den Spagat da bin ich mir sicher. Die Zeichen stehen gut, dass aufgegriffen wird, was die Menschen bewegt und ein Schauen nach Österreich wird noch einiges verändern und in Bewegung setzen.

Sepp Kneip | Sa., 16. Dezember 2017 - 20:14

Der "Befreiungsschlag" der CSU ist nur zur Hälfte geglückt. Nichts halbes und nichts ganzes. Söder hätte beide Positionen übernehmen müssen. Parteivorsitzender und Ministerpräsident. Es hätte Besispiel sein müssen für die CDU, die sich auch von Merkel trennen müsste. Sowohl von ihr als Parteivorsitzende als auch von ihr als Kanzlerkandidatin. Wie soll es in der Union nach der Wahlpleite sonst einen Neuanfang geben? Die CSU würde mit einem stärkeren Söder auch stärker in den Landtagswahlkampf ziehen.

Der Personalwechsel hätte noch einen weitern Effekt gehabt. Man hätte bei den eventuell anstehenden Verhandlungen mit der SPD über eine GroKo auch die SPD dazu drängen können, mit neuem Personal aufzuwarten. Wie es jetzt aussieht, gibt es ein "Weiter so" in der deutschen Politik, mit dem niemand gedient ist. Im Gegenteil. Der Zug wird auf den eingefahrenen Gleisen weiterrollen bis er gegen die Wand knallt. Und diese Wand wird Neuwahlen heißen. Spätestens dann dürften Köpfe rollen.

Wolfgang Selig | Sa., 16. Dezember 2017 - 23:57

Die entscheidende Frage wird sein, welche Richtungsentscheidung die CSU nach einer bayerischen Landtagswahl bzgl. Herrn Söder treffen wird. Holt er die absolute Mehrheit, wird er zügig Parteichef. Holt er gegenüber der Bundestagswahl 38-x, ist er weg. Ungeklärt und unglaublich spannend wird der Bereich dazwischen, wenn die AFD reinkommt. Mit FDP oder Freien Wählern kann die CSU koalieren, ohne ihr Programm zu gefährden. Mit SPD, Grünen oder gar AFD wird es spannend und völlig unberechenbar.Selbst die reine Anwesenheit einer AFD ohne Regierungsbeteiligung wird die Landtagsfraktion der CSU dauerhaft erschüttern.

Holger Stockinger | So., 17. Dezember 2017 - 00:04

ala Lauterbach ist wie das Betrachten einer Pußteblume ohne Blasen.

Mit einem Seehofer von Merkels Unterhosen sind weder Obergrenzen noch der "Staatsfeind Nummer eins: die AfD in Sachsen" in den Griff zu bekommen ...

Bitte Herr Stockinger, wie sieht sie aus, die "Zweiklassemedizin ala Lauterbach"?
Bitte, bloß keinen neuen Blumenvergleich, etwa einen mit Gänseblümchen, zu Weihnachten passend.

Friedhelm Nordmann | So., 17. Dezember 2017 - 01:33

Diese CSU geht weiter in Richtung Abgrund.
Wenn man die Courage gehabt hätte, der Königin
zu sagen: Die Menschen haben es satt und ein weiter so wird es mit uns nicht geben, wäre die CSU für viele wieder wählbar. Aber so wird es ein weiteres hinwenden der Wähler zur AFD geben.
Sebastian Kurz ist für viele Menschen in Deutschland ein Vorbild. Warum Frau Merkel immer noch gewählt wird, ist nicht mehr zu verstehen. Sind wir alle Lämminge, die den Abgrund nicht sehen ?

Sebastian Wagner | So., 17. Dezember 2017 - 09:10

Die zentrale Frage für die CSU wird sein, ob man es sich erlauben kann im Bund eine andere Politik zu fahren als im Bundesland Bayern und ob die Wähler so naiv sind, dieses charakterlose, opportunistische Spielchen mitzumachen. Die CSU hat im Bund nicht im Entferntesten dafür gesorgt, dass konservative Politik betrieben wurde, sondern nur warme Luft verbreitet und so ziemlich das ganze konservative Tafelsilber verscherbelt. Diese Zweigleisigkeit in Bundes- und Landespolitik wird der Partei den Rest geben. Es wurde nicht reiner Tisch gemacht - Seehofer oder Söder. Die AfD wird sich freuen und das auf Bundes- und Landesebene auszunutzen wissen. Und ich bin mir sicher, dass "Heißlufthorst" bei jeder passenden Gelegenheit im Bund bloßgestellt wird. Das wird einerseits sicher eine spaßige Angelegenheit - ich freue mich ehrlich schon auf die Debatten. Adererseits wird das politische System und das Vertrauen in die Politik durch dieses halslose Ämtergeschachere nachhaltig schwer beschädigt.

Olaf Voß | So., 17. Dezember 2017 - 15:48

Die CSU entscheidet selbst, wie lange sie noch im Kontext der Parteien bestehen will. Söder ist sicherlich eine gute Wahl, Seehofer kaum. Wenn die 10% Marke unterschritten wurde, dann kommt vielleicht endlich die Zeit des Erwachens. Bei der CDU habe ich da überhaupt keine Hoffnung mehr; für Merkel wird sich bis zur Unendlichkeit verbogen. Und Seehofer gehört zu diesen Verbiegern.

Peter Lieser | So., 17. Dezember 2017 - 18:39

Absolut lächerlich was die Politik und die vereinigten Medien dem gemeinen Wähler zumuten. Ich beneide alle die , in diesem Land bereits an Demenz leiden und ihnen somit tägliche Magenkrämpfe viele andere Leiden erspart bleiben. Dabei ist der CSU Kommödienstadel in der Polit Comedy-Szene an der Spitze dieser "Hochkultur".
Vorwärts Genossen - wir müssen zurück.............

Reiner Jornitz | So., 17. Dezember 2017 - 19:32

Glauben im Ernst Herr Seils, das wenn die beiden Parteien ihr Großmannsucht und durch ihr nichts tun abenteuerliche Phantasien ausleben und meinen die AFD zurück zu drängen? Als Wahlhelfer in der Provinz wo es Bayerischer nicht mehr geht hat die AFD 15,8% geholt der Wählerstimmen. Glauben sie mir eines : das war erst der Anfang! Diese Leute spielen im Vergleich Fußball in der Champions. Leage und die CSU in der Regionalliga was Kompetenz und Lösungsvorschläge geht

Peter Huber | Mo., 18. Dezember 2017 - 08:47

Der Kasperl und das Krokodil. Das Kasperl geht nach Berlin, das Krokodil bleibt in Bayern.
Der CDU Parteitag eine Aufführung der besonderen Art. Die Fasnacht in Franken / Veitshöchheim, kann man sich sparen. Der CSU Parteitag ist karnevalistisch gesehen nicht zu toppen !

Bernd Eifländer | Mo., 18. Dezember 2017 - 09:48

Der CDU "Heiligabend" ( sorry Parteitag meinte ich ) ein Winter-oder Weihnachtsmärchen ( je nach religiöser Orientierung ) aus dem tief verschneiten bayrischen Wald. So schaut's aus.

Dietmar Deibele | Mo., 18. Dezember 2017 - 10:51

wenn die CSU weiterhin die Merkel-Migrationspolitik mitträgt, auch mit der wachsweichen Obergrenze, bei der der 200Tausend und Erste Merkelant nicht abgewiesen wird, kann sie sich auf den Verlust der absoluten Mehrheit bei der LTW einstellen. Dann müssen sie auch nicht mit Söder hadern, denn einen besseren haben sie aktuell nicht. Söder macht das Beste draus, jedoch Merkel zerstört unsere Gesellschaft.

Achim Scharelmann | Mo., 18. Dezember 2017 - 11:51

Dieses Verhalten zeigt die Macht der Ohnmächtigen und sie können sich präsentieren wie sie wollen, denn solange sie sich von Merkel nicht lösen, werden sie mit ihr weiter in den Abgrund stürzen, denn die Bürger sind hellwach und lassen sich nicht mehr hinter die Fichte führen.

Johann Söllner | Mo., 18. Dezember 2017 - 12:13

Mein Vorschlag:bei nächster Bambiverleihung Diesen " Komötienstadl CSU Parteitag" ein Bambi als beste Komödie!
Auch Seehofer und Söder, beste Haubtdarsteller,erst Jahrelang streiten wie Kesselflicker und dann wieder liebhaben."Tolle Leistung" auch einBambi ! Beste Neben-darstellerin Merkel (am Rednerpult)auch wieder lieb,auch ein Bambi.Dies Leistungen müßen doch gewürtigt werden!!!

Hermann Neumann | Mo., 18. Dezember 2017 - 14:54

Ich fürchte, Seehofer wird die "Merkelsche Fußfessel" für Söder.
Die Partei wird`s bald begriffen haben und dann geht`s für das das bayerische Wetterfähnlein ab in den Ruhestand.

Gottfried Meier | Mo., 18. Dezember 2017 - 16:52

Wenn Herr Söder klug ist, gibt er dem Herrn Seehofer alle Zeit der Welt. Er braucht doch nur darauf zu warten, bis der von sich aus aufhört.

Rolf Pohl | Mo., 18. Dezember 2017 - 16:57

... es gab ein tiefes Zerwürfnis zwischen den beiden.
Oder, das sog. "tiefe Zerwürfnis" war lediglich die Interpretation einiger Journalisten.
Bayerns CSU zeigte sich stets pragmatisch wenn`s ums Eingemachte ging. Ziele sind da wichtiger als Rangeleien und/oder Zerwürfnisse zwischen Seehofer und Söder. Erst recht solche, aus längst vergangenen Zeiten.
Seehofer ist der Mann von gestern, Söder der von heute und morgen und das genügt zu wissen für`s Erste.
Dass Beste an der Sache, Frau Dr. Merkel bekommt nach Lage der Dinge mit Söder nicht nochmal einen bequemen Bettvorleger vor die Füsse gelegt.

Alfred Kastner | Mo., 18. Dezember 2017 - 17:32

Während die CDU auf geradezu erbärmliche Weise hinter ihrer „Ich-wüsste-nicht-was-ich-anders-machen-sollte“-Chefin Merkel hinterhertrottet, dreht sich die SPD im Kreis und bejammert ihr Schicksal, jetzt auf einmal doch regieren zu sollen.
Die CSU hingegen feuert ihren Ministerpräsidenten und zeigt sich fest entschlossen, bei der kommenden Landtagswahl die Mehrheit in Bayern zu verteidigen.
Man könnte meinen, in Bayern kann der Wähler noch etwas bewirken.
Auf dem Parteitag der CSU bemühten sich Seehofer und Söder Geschlossenheit zu demonstrieren. Die neue Doppelspitze wäre im Grundsatz eine gute Lösung, wären da nicht die Sticheleien und Gehässigkeiten, die sich die beiden Kontrahenten in der Vergangenheit gegeneinander geleistet hatten. Das Schicksal hat die Erzfeinde Seehofer und Söder aneinander gekettet. Beide gewinnen entweder gemeinsam, oder sie gehen gemeinsam unter.
Und mit ihnen die CSU.

Friedrich Rhein | Mo., 18. Dezember 2017 - 22:18

... der Begriff vom brutalen Machtkampf scheint Ihnen sooo zu gefallen, dass Sie wohl gar nicht mehr davon loskommen möchten. Wo sind denn all die vielen Leichen, die mehr oder weniger schwer Verletzten dieses so fürchterlichen Gemetzels? Ehrlich: Wenn in einer derart erfolgreichen Volkspartei wie der CSU gekämpft wird, dann ist das doch ein echt sportliches Ereignis. Der Beste wird Erster, und man freut sich für und mit dem Sieger - oder man bedauert den Verlierer, weil das eben auch ein mehr oder weniger lieber Mensch ist. (Lediglich bei Stoiber/Huber/Beckstein vor einiger Zeit wurde echt unfair und mit manchen Fouls gespielt; entsprechend war auch das Ergebnis, und offensichtlich hat man daraus gelernt.)

Friedrich Rhein | Mo., 18. Dezember 2017 - 22:20

Wer den Markus Söder in den letzten Tagen erlebt hat, etwa bei Markus Lanz (mit dem reichlich nervösen Herrn Spreng), der konnte sich von Söders Schlagkraft, seiner geradezu bodenständigen Intelligenz (durchaus vergleichbar mit der von FJS), seinem fränkischen Mutterwitz (den gibt es nämlich auch) und noch manch anderen nützlichen Eigenschaften überzeugen, die für einen führungswilligen und durchsetzungsfähigen Politiker unentbehrlich sind. Ich bin sehr zuversichtlich, was Bayerns Zukunft (= die Zukunft der CSU) betrifft und sehe eher Schwarz (großgeschrieben) als schwarz (kleingeschrieben).

Wolfgang Schuckmann | Mo., 18. Dezember 2017 - 23:35

Mit Markus Söder ist ein Mann gewählt worden, der weiß welche Herausforderung bei der bayrischen Landtagswahl im kommenden Jahr auf die Partei zukommt. Für mich hat er kurz vor seiner Wahl zum Nachfolger von Seehofer klar erkennbar gemacht, dass mit dem ständigen hin u. her der CSU in den letzten 2- einhalb Jahren das Geschäft Anderer betrieben wurde. Er hat in wohltuender Klarheit umrissen um was es im nächsten Jahr geht. Um nicht weniger als die Regierungsfähigkeit in Folge eines dafür notwendigen Wählervotums. Und eines ist ebenfalls klar: aus genau diesem Grund verbietet sich von selbst die dumme Fortsetzung eines Streites, der nicht nötig gewesen wäre, wenn der Amtierende in Bayern bereit gewesen wäre erstens keine so als auch vielleicht anders Politik gemacht hätte, und zweitens seinen Posten mit Anstand geräumt hätte. Für die CSU geht es deshalb nach dieser verheerenden BTW um die Wurst,wollte sagen um Bayern und den Bestand solider Endscheidungen. Kurz lässt Grüßen.