Carsten Linnemann / dpa

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann - Konsens und Krawall

Der neue CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat sich als sogenannter Konservativer etabliert und schwankt dabei verlässlich zwischen Anpassung und Auflehnung. Friedrich Merz gilt seine ganze Loyalität, außer beim Fußball.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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„Ein Seismograf ist ein Gerät, das Bodenerschütterungen registrieren kann“, so steht es im Lexikon. Der neue CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat so eine Maschine zu Hause, sagt er. Doch der 45-Jährige, seit 2009 im Bundestag, misst nicht die geologische Unruhe, sondern immer wieder die Beben in der CDU. Hunderte Mails habe er nach der vergeigten Bundestagswahl 2021 erhalten, durchgearbeitet und persönlich beantwortet. Sie geben ihm ein klares Bild von den tektonischen Vorgängen im Fundament seiner Partei. Linnemann macht aus dem Lesen der Basiswellen seine Politik, will daraus Autorität gewinnen. 

Vor Jahren schon unternahm Linnemann eine Sommerreise, sammelte unzählige Gespräche ein, kleine und große – und goss sie in ein Buch. „Die machen eh, was sie wollen“ hat er dieses Panorama deutscher Befindlichkeiten genannt. Sowas mutet sich nicht jeder zu.

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Ingo Frank | Mi., 12. Juli 2023 - 11:51

Ich habe keine Ahnung….. Obwohl, noch schlechter als die CDU nach der letzten BTWahl und auch heute mit dem Sauerländer da steht, viel schlechter kann’s kaum werden.
Ehrlich gesagt, trotz langjähriger Wahltreue der CDU bei BT & LT Wahlen, selbst noch bis 2015,
interessiert diese Partei nicht mehr. Zu viel der Beliebigkeit zu viel die Modernisierung nach links. Viel zu wenig Opposition derzeit, zu viele Vorhaben der Fortschtittskoalition abgenickt, zu viel der vielstimmige Chor der CDUler in Verantwortung, zu viele Träger grüner Unterwäsche in der CDU, zu abgehoben, zu weit weg vom Leben in der eigenen Blase. Viel zu weit weg von den Sorgen & Nöten der Bürger.
Zu klein die Brandmauer nach links (Thüringen)
Zu hoch die nach „rechts“ im Besonderen obwohl nun dem 1. AFD Landrat seine Verfassungstreue attestiert wurde. Viel zu viel Angst vor den Linken Berufserneueren und Merkel -getreuen in der Partei
Liefern nicht labern und d a n n weiter sehen liebe CDU
M f Gruß aus der E Republik

Klaus Funke | Mi., 12. Juli 2023 - 12:31

Ob Linnemann oder ein anderer. Schade ist, dass mit Czaja ein Ostdeutscher gehen muss, wiewohl die "Ostdeutsche" Merkel der CDU nur Unglück gebracht hat. Die CDU ist nur zu retten, unter welchem Generalsekretär auch immer, wenn sie sich vom Erbe Merkels befreit. Merkel ist die schwarze Witwe der CDU. Merz hat es bis jetzt nicht geschafft, vielleicht sogar nicht gewollt, weil er im Grunde ein feiger Hund ist. Erst wenn die CDU Merkel dorthin schickt, wo sie hingehört, in die politische Wüste, wird diese Partei wieder Tritt fassen und unser Land führen können. Alles andere sind Nebenkriegsschauplätze. Eine echte Merkeldämmerung ist das Wichtigste!!!

H.Stellbrink | Mi., 12. Juli 2023 - 12:42

Die Wähler lechzen nach einer seriösen konservativen Partei. Viele wählen nur deswegen nicht AfD, weil sie sie nicht für seriös halten, aber der Zorn über die anderen Parteien ("Altparteien") steigt weiter und wird wohl bei Vielen auch diese Hemmungen beseitigen.
Vielleicht bildet Linnemann ja einen Arbeitskreis der Christdemokraten in der CDU? Dann könnte die Union irgendwann Merkel, ihre katastrophalen Fehlleistungen und ihren hemmungslosen Medienpopulismus hinter sich lassen.
Das könnte wie wieder zur Regierungspartei machen statt sie in die Irrelevanz zu führen.

Urban Will | Mi., 12. Juli 2023 - 12:50

nämlich die Renaissance des Bürgerlichen in Deutschland, dann gibt es nur zwei Optionen: Hinarbeiten auf eine absolute Mehrheit der CDU oder Suchen nach geeigneten Koalitionspartnern.
Ersteres ist derzeit recht unwahrscheinlich und brächte seinen Laden dann in Verlegenheit, wenn es für die Ampel nicht mehr reicht und eben auch für die CDU (evtl. mit einer „geläuterten“ FDP) nicht.
Man kann es drehen und wenden wie man will, Linnemann landet entweder als Bettvorleger, oder er geht auf's Ganze und dazu gehört mindestens: der Ausschluss einer Koalition mit der Sekte und der von deren Irrlehren durchsetzten SPD.
Und dann bleibt da nicht mehr viel an Optionen und – wenn der Irrsinn so weitergeht – das „Zugehen“ auf die vielleicht bald stärkste Partei im Lande (bei getrennter Betrachtung v CDU u CSU) wäre ganz einfach zu begründen: In einer Demokratie entscheidet einzig und alleine der Souverän, das Volk also.
Linnemann tritt eine schwere Reise an. Schaun mer mal, wo sie endet.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 12. Juli 2023 - 13:03

Ist das der Linnemann, der die Menschen bis 70 weiter arbeiten lassen will. Hat er trotz neuem Amt die Macht, die Merkelisten zu Lenken und zu steuern? Kann er die "Aufmüpfigen" Wüst, Günther & Co. im Zaum halten, gar pro Merz drehen? Soll dieser "Schachzug" Protestwähler und ehem. enttäuschte UNIONS-Wähler wieder zurückbringen? Vor allem aber, reicht seine Loyalität auch dafür, hinter verschlossenen Türen Merz auch mal kritisch zu begleiten? Ist Merz überhaupt kritikfähig? Ich meine NEIN. Ich könnte mir vorstellen, dass es da zwischen der sog. Werte Union, dem Merkel Flügel und den Merzanhängern ordentlich intern krachen wird. Gerade jetzt, wo Maaßen in der Partei bleiben darf. Auch wenn die AFD derzeit bei 20,5% stagniert, wird ein neuer Generalsekretär nichts am Mangel der UNION ändern. Und wenn die CSU womöglich an der 5% Hürde scheitern könnte, wäre die UNION derzeit bei knapp 20", bei geschätzten 6% CSU. Und Merz kann keinen Bohrhammer halten, um die Brandmauer einzureißen.

Gerhard Lenz | Mi., 12. Juli 2023 - 13:15

ein kleiner Krawallo, laut aber inhaltsleer. Vielleicht eine gute Merz-Kopie. Schwimmt auf der Post-Merkel-Welle: die CDU muss wieder (rechts-)konservativer werden.
Und hat so wenig wie Merz kapiert, dass damit nur das Gedankengut der AfD akzeptabler wirkt.

Jetzt hat Merz einen, der noch härter auf die Grünen eindreschen soll. Was soll das bringen? Für jedes Dezibel einen neuen Wähler? Wer's glaubt, heisst Merz. Oder Linnemann.

Es gab mal Zeiten, da wurden Oppositionsparteien dann als bessere Wahl bezeichnet, wenn sie kluge Programme, bessere als die jeweiligen Regierung, anboten. Davon hat sich Merz verabschiedet. Nach rechts rücken, rückwärts schreiten, die Leute zurückholen, indem man Ideen von gestern ausbudelt. Das wird nicht funktionieren. Dafür ist die Union in weiten Teilen zu modern, zu liberal. Wenn Merz sich an die rechte Wand stellen möchte, bereitet er die erste schwarz-braune Koaliton vor. Selbst wenn er das gar nicht will. Und Linnemann ist ein artiger Helfer.

Ingo Frank | Mi., 12. Juli 2023 - 17:26

Antwort auf von Gerhard Lenz

Nein Herr Lenz, das bringt nichts auf die Grünen verbal (ich darf vermuten, dass Sie das so meinen) einzudreschen, da diese Sekte in ihrem Glauben, obwohl schon einige Heils- Jünger von der ideologischen Fahne wie BUND NaBu u.a. Umweltorganisationen, gegangen sind, derart den Weltuntergang durch die Klimakatastrophe herbei beten und sich durch nichts beeindrucken lassen, geschweige von ihrer Richtigkeit ihres Glaubens abbringen lassen. Die Grünen und der harte Kern ihrer Jünger ist nicht mit Argumenten beizukommen. Das einzige was hilft, ist der Rauswurf aus allen Parlamenten durch den Wähler, wie beispielsweise in Thüringen mit derzeit 5% …. trotz oder gerade wegen KGE als gün Rotes Thüringer Urgestein, was man übrigens von Höcke nicht behaupten kann. Der ist West- Import wie Sie wissen.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik

Alexander Brand | Mi., 12. Juli 2023 - 13:49

noch zeigen, viel Hoffnung habe ich allerdings nicht.

Ein Positives hat das Ganze, der linksbeliebige Czaja ist weg, das ist ein Schritt in die richtige (konservative) Richtung wenn auch nur ein winzig kleiner. Vermutlich auch nur ein „geschickter“ Schachzug des Blenders Merz um die konservative Kundschaft zu besänftigen ohne inhaltlich was ändern zu müssen, die CDU wird also auch mit Linnemann vermutlich stramm auf Merkelkurs bleiben.

Tomas Poth | Mi., 12. Juli 2023 - 16:01

Er wird es nicht schaffen, da hilft auch kein Linnemann, der ist ja auch vor Maaßen geflüchtet.
Also CDU, adele, richtet euch so bei 25% ein. Schiebt Merkel samt Konsorten in die Verbannung, dann geht es vielleicht wieder bergauf.

Armin Latell | Do., 13. Juli 2023 - 13:43

wird auch weiterhin und immer höher ausschlagen auf der nach oben offenen Versagerskala. So lange die "Brandmauer nach Rechts" steht, so lange die Wüsts, Günthers und Mohrings massiv mit grün und rot liebäugeln und schmusen, solange die cdu dem Zerstörungskurs dieser "Ampel" nicht entgegentritt, solange sie mehr Regierungsunterstützung denn Kritik leistet, hilft dem Merz und der Merkelpartei auch kein Skat kloppender Linnemann. Mit diesem linksgrünen Personal darf es keine Regierungsverantwortung mehr geben. Ich hoffe, unsere ostdeutschen Mitbürger stutzen dieses Gründuplikat demnächst zurecht!