
- Mit Kiril Petkov weht der Wind des Wandels
Am Montag wurde Kiril Petkov von der neuen liberalen Partei PP zum Ministerpräsidenten gewählt. Vor allem jüngere Wähler erhoffen sich von ihm Kampf gegen Korruption und eine rechtsstaatliche Erneuerung. Doch wird es ihm gelingen, seine ideologisch höchst diverse Regierungskoalition zusammenzuhalten?
Winterstürme fegen dieser Tage über Bulgarien, setzen im Mittelgebirge der Rhodopen Orte und Landschaften unter Wasser. Politisch weht in der Hauptstadt Sofia die sanfte Brise des Wandels. Am Montagnachmittag hat die 47. Bulgarische Volksversammlung den 41-Jährigen Kiril Petkov von der neugegründeten liberalen Partei „Wir setzen den Wandel fort“ (PP) zum Ministerpräsidenten gewählt. Nach acht Monaten hat das Balkanland wieder eine reguläre Regierung.
„Harvard regiert Bulgarien“, spotten die dem neuen Regierungschef kritisch eingestellten Medien unter Anspielung auf dessen Abschluss als Master of Business Administration an der Universität Harvard. Im nationalistischen Unterton der Presse ist auch die Furcht herauszuhören, der Harvard-Absolvent könnte durch sein Regierungshandeln als „unbulgarisch“ empfundene Werte wie die Istanbul-Konvention im rechtgläubigen Bulgarien etablieren.