Europäisches Parlament
EU-Abgeordnete stimmten am 14. Juni über den AI Act ab / dpa

EU-Gesetz zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz - AI Act: Der Bürger kommt nicht vor

Von dem Gesetzeswerk des EU-Parlaments zur Künstlichen Intelligenz werden nur global agierende Unternehmen profitieren, die sich leisten können, Rechtsstreitigkeiten auszufechten. Wie sich die Bürger selbst vor den Gefahren der Künstlichen Intelligenz schützen können, interessiert offenbar nicht.

Autoreninfo

Jörg Phil Friedrich ist Philosoph, Publizist und Unternehmer. Er studierte Physik, Meteorologie und später Philosophie und schreibt über Fragen aus Wissenschaft, Religion und Politik. Zuletzt erschien sein Buch „Degenerierte Vernunft - Künstliche Intelligenz und die Natur des Denkens“. Seit 1994 ist er Geschäftsführer eines Softwarehauses in Münster.

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Man könnte meinen, dass das Europäische Parlament wirklich einmal schnell gewesen sei – nur wenige Monate nach dem ersten großen Hype um Systeme der Künstlichen Intelligenz und sogar nur ein paar Wochen, nachdem aufsehenerregende Mahnungen vor einem Auslöschen der Menschheit durch KI die Öffentlichkeit erreichten, hat das Parlament ein Gesetz zur Regulierung der Künstlichen Intelligenz beschlossen. Allerdings wurde inzwischen zwei Jahre daran gearbeitet – wenigstens kann man den EU-Abgeordneten aber nicht vorwerfen, sich erst spät oder zu spät mit der Materie beschäftigt zu haben.

Nun liegt ein umfangreicher Gesetzestext vor, rund 100 Seiten, 85 Paragraphen, voll von Vorschriften und Verboten, Richtlinien, Einschränkungen und Vorgaben. Damit sollen in Europa die Gefahren, die nach Ansicht vieler Politiker, Experten und öffentlicher Stimmen im Einsatz von KI-Systemen lauern, gebannt werden.

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Tomas Poth | Fr., 16. Juni 2023 - 16:15

Der Bürger soll nicht dabei stören was Regierungen und ihre Beratungsexperten auskungeln.
Friß Vogel oder stirb ist die Devise, alternativlos, seit Merkelzeiten.

Henri Lassalle | Fr., 16. Juni 2023 - 16:41

geben sich die Lobbys die Klinke in die Hand, da regiert das grosse Geld, Interessenpolitik dominiert. Die Bürger? Die wissen, dass die geduldig alles hinnehmen, auch vielleicht aus Bequemlichkeit, da man ohnehin nichts dagegen machen kann, so die gängige Meinung. Man darf sich dann nicht wundern, wenn rechtsnationale Parteien und Bewegungen immer mehr Erfolg haben, Politiker, die dem Volk versprechen, ihm seine Souveränität und Macht zurückzugeben.