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() Norman Borlaug
Der Agrarexperte"Ohne Kunstdünger würde das Essen knapp"

Sie plädieren für Hochertragslandwirtschaft, warum? Als ich geboren wurde, lebten 1,6 Milliarden Menschen auf der Welt. Nun sind es 6,5 Milliarden und jedes Jahr kommen 75 Millionen neue Erdenbürger hinzu, die essen wollen. Mit der Agrartechnik, die 1950 üblich war und die ziemlich dem Bio-Landbau von heute entspricht, bräuchten wir 1,1 Milliarden Hektar Ackerfläche mehr, um das Getreide für die Welternährung sicherzustellen. Durch Wissenschaft und Technik haben wir den Ertrag pro Hektar in fünfzig Jahren verdreifacht. Durch diesen Erfolg musste das Ackerland im gleichen Zeitraum nur um zehn Prozent ausgeweitet werden. Was wäre mit den Wäldern, den Steppen geschehen ohne diesen wissenschaftlichen Fortschritt? Alles wäre unter den Pflug gekommen. Wäre Biolandbau nicht besser für den Planeten? Unsinn. Das hieße, dass wir den Nutztierbestand verfünffachen oder versechsfachen müssten, um den notwendigen Dünger zu gewinnen, den wir für die Ackerböden brauchen. Der Pflanze ist es schnurzegal, ob der Stickstoff, den sie braucht, aus dem Sack mit Kunstdünger kommt oder aus dem Kuhstall. Ohne Kunstdünger könnte die Landwirtschaft weltweit nur 2,5 bis 3 Milliarden Menschen ernähren. Das bedeutet, die Hälfte der Menschheit müsste sterben. Ich frage mich, wo die Freiwilligen dafür herkommen sollen.

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