Politik der Depression - „Das linke Mindset macht Menschen traurig und passiv“

Eine in den USA veröffentlichte Studie weist eine Korrelation zwischen linken Überzeugungen und depressiver Stimmung auf. Im Interview erklärt der Psychologe Florian Becker, wie ein linkes Mindset bei Menschen das Opfer-Narrativ stärkt und ihnen die Eigenverantwortung abgewöhnt.

„Letzte Generation“: Schon der Name deutet nicht auf ein sonniges Gemüt hin / dpa
Anzeige

Autoreninfo

Ilgin Seren Evisen schreibt als freiberufliche Journalistin über die politischen Entwicklungen in der Türkei und im Nahen Osten sowie über tagesaktuelle Politik in Deutschland. 

So erreichen Sie Ilgin Seren Evisen:

Anzeige

Florian Becker ist Diplom-Psychologe und Autor vieler Bücher zu Positiver Psychologie, Führung und Motivation. Er forschte und lehrte lange an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, ist im Vorstand der Wirtschaftspsychologischen Gesellschaft und hat eine Professur an der Technischen Hochschule Rosenheim. In Beratungsprojekten und Vorträgen zeigt er, wie Psychologie Menschen effektiver und glücklicher macht, wie Menschen Motivation entfesseln und Resilienz aufbauen.

Herr Becker, Sie erreichen in Sozialen Medien mit Ihren kritischen Posts zu gesellschaftlichen Fragen teilweise hunderttausende Menschen. Was interessiert Ihre Leser?

Psychologen äußern sich eher selten zu politischen und gesellschaftlichen Fragestellungen. Das finde ich schade, denn Psychologie hat unserer Gesellschaft sehr viel zu bieten. Meine Leser interessieren sich für die psychologischen Hintergründe von Ereignissen. Ein Beispiel: Die Bildungsleistung in Deutschland fällt seit über zehn Jahren deutlich. Doch warum ist das so? Tief im Bericht der PISA-Studie schlummert eine spannende Auswertung. Länder, die die größten Unterschiede zwischen Schülern zulassen, erreichen die höchste Bildungsleistung. Länder, die Unterschiede bekämpfen, leiden unter der niedrigsten Bildungsleistung. Eine hohe Korrelation, doch darüber spricht niemand. Das ist interessant und widerspricht dem derzeitigen Denken und Streben, möglichst gleiche Bildungsergebnisse für alle zu erzwingen. Bildungsideologen wollen sogar Hausaufgaben abschaffen, weil davon manche Kinder mehr profitieren als andere. Nochmal: Etwas soll weg, weil davon jemand mehr profitieren könnte als andere. Lieber profitiert also niemand. Meinen Post dazu haben über 150.000 Menschen gesehen. Das zeigt mir ein starkes Interesse an der Psychologie, die unsere Gesellschaft antreibt.

Vieles in Ihren Stellungnahmen dreht sich um Verlust von Leistungsfähigkeit, abnehmende Motivation und die psychologischen Ursachen dahinter. Sollten Psychologen nicht positiv denken?

Persönlich bin ich durchaus ein Freund von Optimismus. Er hat viele Vorteile, unter anderem ist man als Optimist beliebter und hat eine höhere Lebenserwartung. Doch es ist wichtig, sich auch dem Realismus zu öffnen, wenn man Herausforderungen wirklich lösen will. Tatsächlich bekomme ich viel Zustimmung dafür aus der Praxis. Mir haben Führungskräfte und Unternehmer gesagt: Ich kann diese Blümchen-Psychologen nicht mehr sehen, die mir immer erzählen wollen, dass alles prima sei, obwohl es das nicht ist. Auch in der klinischen Psychologie wird ein Patient nicht zufrieden sein, wenn man ihm einfach sagt: Betrachten Sie Ihre Zwangsstörung doch einfach positiv, Händewaschen hat auch sein Gutes.

Sie schreiben auch darüber, dass das linke Mindset Menschen traurig macht. Was meinen Sie damit?

Ja, das sind spannende Daten aus den USA. Das läuft unter der Überschrift „the politics of depression“. Interessante Einblicke liefert ein Paper, das dazu im Journal SSM - Mental Health erschienen ist. Besonders betroffen von depressiven Stimmungen und Selbstabwertung sind demnach junge Menschen, die politisch den Demokraten zuneigen, davon wiederum interessanterweise besonders die Frauen. Wissenschaftler interpretieren das als Folge unterschiedlicher Blickwinkel auf die Welt in Abhängigkeit vom politischen Mindset.

Das heißt, linkes Denken schadet dem Wohlbefinden?

Florian Becker / privat

Dafür erweitere ich etwas die Perspektive. Eine Kernannahme im linken Denken ist der Sozialdeterminismus. Erfolg oder Misserfolg von Menschen wird dabei als reine Folge der sozialen Bedingungen gesehen. Wenn jemand beispielsweise eine schlechte Schulnote hat, dann führen politisch links eingestellt Menschen das tendenziell auf die Gesellschaft zurück, die dieser Person keine Bildungschance gegeben hat, sie irgendwie systemisch diskriminiert. Ähnlich ist es bei jemandem, der wirtschaftlich erfolglos ist. Folgt man dem linken Denken, dann liegt das an anderen Gruppen, die diese Person ausbeuten. Demnach ist nicht der einzelne Mensch mit seinen Entscheidungen, seinen Fähigkeiten, seinem Fleiß und seiner Disziplin für eigenen Erfolg oder Misserfolg verantwortlich. Es ist immer die Gesellschaft, die Menschen bevorzugt oder benachteiligt, ausbeutet oder zu Profiteuren des Systems macht. Das linke Narrativ ist: Die anderen sind schuld, dass du nicht erfolgreich bist. Du selbst kannst nichts daran ändern. Wenn ich so etwas glaube, dann macht mich das schnell deprimiert.

Wenn ich also glaube, dass andere verantwortlich für meinen Erfolg oder Misserfolg sind, macht mich das unglücklich. Das müssen Sie schon erklären. Ist es nicht viel angenehmer, wenn die anderen schuld sind?

Für unsere psychische Gesundheit und Motivation im Leben ist sehr wichtig, dass wir daran glauben, selbst etwas bewirken zu können. Das nennen wir in der Psychologie Selbstwirksamkeitserwartung. Das Gegenteil davon nennen wir erlernte Hilflosigkeit. Hilflosigkeitsgefühle sind typisch für depressive Menschen. Kommen wir nochmal konkret zum psychologischen Mechanismus dahinter. Zwei Schüler haben zum Beispiel eine schlechte Note in Mathematik. Ein Schüler glaubt: Die Gesellschaft ist schuld. Die Lehrerin diskriminiert mich systematisch, sie ist Teil dieses Systems. Ich kann nichts daran ändern. Die Gesellschaft muss sich ändern. Der andere Schüler glaubt: Ich habe selbst zu wenig gelernt. Nächstes Mal lerne ich mehr, dann wird die Note besser. Dieser letzte Schüler wird sich mittelfristig wesentlich besser fühlen, weil er überzeugt ist, seinen Erfolg selbst kontrollieren zu können. Er ändert sein Lernverhalten. Der erste Schüler sieht seinen Erfolg im Leben dagegen als Ergebnis des Spiels fremder Mächte. Er ist überzeugt, dass er seinen Erfolg selbst nicht beeinflussen kann. Er ist unzufrieden mit der Gesellschaft. Er fühlt sich hilflos und erwartet zunehmend unzufrieden und traurig, dass sich die Gesellschaft ändert.

Meinen Sie damit: Linkes Denken fördert das Opfer-Narrativ?

Das Opfer-Narrativ ist Kern des linken Denkens. Typischerweise unterteilen linke Ideologien die Menschen in Opfer und Profiteure, also zum Beispiel ausgebeutete Arbeiter und rücksichtslose Fabrikbesitzer. Wer durch so eine ideologische Brille auf das Leben blickt, der ist permanent auf der Suche nach Unterschieden im Erfolg zwischen Gruppen, um diese als soziale Ungerechtigkeit zu bekämpfen. Das gilt für Schulleistung genauso wie für Wohlstand oder die Lebenserwartung. Etwas platt kann man die linke Botschaft so zusammenfassen: Die anderen sind schuld, dass du nicht reich bist, schlechte Schulnoten hattest und früher sterben wirst. Das würde mich auch wütend machen und zudem traurig, weil ich es ja nach diesem Denken nicht ändern kann, da die anderen für meinen Erfolg zuständig sind. Und diese anderen halten mich einfach arm, dumm und krank! Wenn das keine negativen Gefühle auslöst, was dann?

Wenn das linke Opfer-Narrativ uns langfristig traurig und unzufrieden macht, warum übernehmen es dann so viele Menschen?

Weil es kurzfristig angenehm ist. Die Frage, warum so viele Menschen an eine Ideologie glauben, nach dem Motto „die anderen sind schuld“, ist interessant. Diese Haltung bietet aus meiner Sicht den unmittelbaren psychologischen Nutzen, für das eigene Scheitern fremde Schuldige auszumachen. Das tut dem Ego gut. Man sagt sich ungern, dass man selbst schuld an einem schlechten Ergebnis ist. Leider zahlen die Betroffenen für diesen kurzfristigen psychischen Gewinn langfristig einen ungeheuren Preis. Sie sind passiv, verändern ihre Lebensrealität nicht zum Besseren und bleiben in ihrer traurigen Situation gefangen. Das ist hoch dysfunktional. Wir wohnen dann vielleicht mit 35 wieder bei unseren Eltern und jammern, dass die Mieten so hoch sind. Statt unsere Einnahmesituation objektiv zu verbessern, schieben wir die Schuld auf die Vermieter und die Gesellschaft, die uns keinen günstigen Wohnraum vor die Füße legt.

Wie schützen wir uns vor so einem Denken auf der ganz persönlichen Ebene?

Wenn man motiviert und glücklich sein will, dann sollte man etwas anstreben, das wir ein Growth-Mindset nennen. Menschen mit diesem Denken fokussieren im Leben auf Dinge, die in ihrer Kontrolle liegen, die sie verändern können. Ein Beispiel: Jemand hat den Job nach dem Vorstellungsgespräch nicht bekommen. Er sagt sich, dass er sich nicht gut genug vorbereitet hat, und bereitete sich auf das nächste Gespräch noch gründlicher vor. Das ist positiv und funktional. Wenig günstig ist dagegen ein Fixed-Mindset. Diese Menschen konzentrieren sich auf Dinge, die sie nicht ändern können. So jemand sagt sich möglicherweise, dass er den Job nicht bekommen hat, weil er von den Interviewern im Vorstellungsgespräch diskriminiert wurde auf Grund unveränderlicher Eigenschaften. Etwa wegen seines Alters. Das ist dysfunktional, da es zu keiner konstruktiven Strategie führt, die diese Person erfolgreicher und zufriedener machen wird.

 

Das könnte Sie auch interessieren:

 

Was bedeuten die Ergebnisse aus dieser Studie auf gesellschaftlicher Ebene?

Die oben angesprochenen Untersuchungen zeigen etwas Dramatisches. Bei Jugendlichen nehmen depressive Stimmung, niedriges Selbstwertgefühl und Selbstabwertung zu. Das ist einerseits für die Betroffenen nicht schön. Zudem senkt es die Leistungsfähigkeit. Viele Medien verbreiten täglich das Narrativ von Ungleichheit, Benachteiligung und Diskriminierung. Finnische Psychologen haben gezeigt: Kinder glauben immer weniger, dass sie selbst für ihren Erfolg im Leben zuständig sind. Im gleichen Maße sinken die Schulleistungen. Die jüngste PISA-Auswertung für Deutschland hat auch gezeigt, dass Schüler mit Fixed-Mindset schlechtere Bildungsleistungen erreichen als diejenigen, die ein Growth-Mindset haben. Auch das könnte einer der vielen Gründe hinter der sinkenden Bildungsleistung sein. Ein linkes Mindset als Brille auf die Welt kann aus meiner Sicht eine Abwärtsspirale aus Demotivation, mangelndem Erfolg, der Suche nach Schuldigen und Traurigkeit auslösen. Gesamtgesellschaftlich bedeutet das mehr demotivierte und passive Menschen, die Eigenverantwortung ablehnen und auf die Gesellschaft zeigen. Damit sind wir nicht zukunftsfähig.

Negativer Affekt und geringes Selbstwertgefühl bei Jugendlichen nehmen also zu. Welche Rolle spielen Medien und Eltern dabei?

In der Psychologie diskutieren wir den Einfluss von verstärkter Aufmerksamkeit auf und Emotionalisierung von Themen wie Klimawandel, soziale Ungleichheit und politisch gesellschaftliche Spaltung. Die Art der Mediennutzung spielt offenbar eine Rolle. Die jeweiligen ideologischen Brillen wirken dann stärker, da viele Jugendliche in ihrer eigenen Filterblase leben, keine widersprüchlichen Meinungen mehr mitbekommen. Sie glauben dann beispielsweise, dass der Klimawandel die Menschheit bald auslöschen wird, und können nicht fassen, dass niemand etwas tut. Sie sind hochsensibel für eine Welt voller Ungleichheit, die aus dieser Sicht heraus endlich abgeschafft werden muss. Je ungebildeter die Eltern, desto größer ist übrigens die Traurigkeit der Jugendlichen. Man hat das selbstverständlich statistisch kontrolliert auf sozioökonomischen Status. Das ist nicht der Grund. Eine Erklärung ist, dass gebildete Eltern ihre Kinder ideologisch etwas erden, Annahmen hinterfragen können und mit den Jugendlichen diskutieren. Jugendliche in den USA, die eher den Republikanern zuneigen, scheinen eher immun gegen diesen Trend zur Traurigkeit. Das ist spannend. Möglicherweise können ihre liberal-konservativen Überzeugungen ein Schutzschild sein gegen die Endzeitstimmung in den linken Narrativen.

Zumindest einige linke Jugendliche sind doch sehr aktiv, wollen beispielsweise den Klimawandel stoppen. Deprimiert und passiv wirkt das nicht.

Auch wenn das nur einige sind, nehme ich doch auch hier etwas sehr Verzweifeltes wahr. Nehmen wir nur die Bezeichnung „Letzte Generation“. Nach Optimismus hört sich das für mich nicht an. Diese Jugendlichen glauben, dass sie das Klima in hundert Jahren ändern können, wenn sie sich hier nur oft genug auf die Straße kleben oder Farbbeutel werfen. Gerade aus der Gruppe der Klima-Aktivisten kamen immer wieder Forderungen wie: Wir können uns die Reichen nicht mehr leisten! Zudem wurden Geschäfte, Golfplätze, Flugzeuge, Jachten und hochwertige Autos angegriffen. Der Kerngedanke ist also auch hier, dass die Gesellschaft, sogenannte Reiche und beliebige andere Gruppen schuld sind. Anstatt depressiv zu klagen, wird diese Szene allerdings aktiv, bekämpft die vermeintlichen Schuldigen.

Der genannten amerikanischen Studie zufolge betrifft das Gefühl der Niedergeschlagenheit besonders junge Frauen mit linken Überzeugungen. Wie erklären Sie sich die Vulnerabilität dieser Gruppe?

Das ist ein interessanter Befund. Möglicherweise herrscht bei jungen Frauen die größte Verunsicherung. Ihre Rollenmodelle und Lebenswege haben sich insbesondere im linken Spektrum völlig aufgelöst. Das stellt junge Frauen vor tiefgreifende Fragestellungen. Welchen Weg will ich gehen? Möchte ich eine eher klassische Rolle anstreben? Oder will ich einen Lebensweg einschlagen, der bisher eher als männlich assoziiert war, oder etwas wie auch immer Hybrides? Solche Fragen stellen sich für junge Männer bislang deutlich weniger, da Emanzipation eher ein Weg der Frauen hin zu bisher männlichen Rollen und Verhaltensweisen ist. Auf junge Männer gibt es wesentlich weniger Druck, bisherige Rollenmuster in Frage zu stellen. Dazu kommt, dass sich zwar objektiv die Verhältnisse von Frauen sehr deutlich in Richtung der Männer bewegt haben, etwa rechtliche Gleichstellung. Doch subjektiv besteht eine viel größere Aufmerksamkeit auf nach wie vor bestehende Unterschiede. Diese werden gerade im linken Spektrum noch dazu häufig übertrieben dargestellt oder skandalisiert. Der Fokus darauf kann junge Frauen unzufrieden bis traurig machen.

„Die anderen sind schuld, wenn jemand nicht erfolgreich ist.“ Welche Auswirkungen kann dieses Mindset auf der politischen Ebene haben?

Die anderen sind schuld! Das ist ein Mindset, das auf persönlicher Ebene traurig macht und demotiviert, doch auf politischer Ebene in die Katastrophe führt. Aus meiner Sicht sind aus diesem Gedankensystem schlimmste politische Konsequenzen entstanden. Auf psychologischer Ebene treffen sich in diesem Aspekt linksradikales und rechtsradikales Denken. Es unterteilt Menschen in Gruppen, auf der Suche nach Ungerechtigkeit und Schuldigen. Kennzeichen beider politischer Denkrichtungen ist die Obsession mit Gruppen und deren Unterschieden im Erfolg beziehungsweise deren vermeintlicher Schuld am mangelnden Erfolg von anderen Menschen. Das endet oft sehr tragisch. Pol Pot etwa wollte ein sozialistisches Paradies in Kambodscha schaffen. Auf der Suche nach immer neuen aus seiner Sicht Schuldigen, die dieses Paradies verhindern, hat er politisch Andersdenkende, Intellektuelle, Unternehmer, ethnische Minderheiten und schließlich sogar buddhistische Mönche verfolgt und ermorden lassen. Doch das angestrebte Paradies wollte einfach nicht kommen. Ich bin überzeugt, dass eine gesunde Politik immer den einzelnen Menschen, seine Motivation, Leidenschaft und Lebensentscheidungen als Quelle des Erfolgs in den Mittelpunkt stellt.

Wie können wir das demotivierende und spaltende Opfer-Narrativ gesellschaftlich überwinden?

Es braucht einen gesellschaftlichen Glauben an das einzelne Individuum als gestaltendes Element seines Lebens. Menschen sollten sich als aktive Gestalter sehen statt als passive Opfer. Wir sollten aufhören, Jugendlichen zu erzählen, dass andere für ihren Erfolg im Leben zuständig sind. Das erfordert einen tiefgreifenden Wandel im vorherrschenden Denken vieler Menschen. Es gibt die verbreitete Fehlvorstellung, dass Menschen erst dann gleiche Chancen hätten, wenn sie die gleichen Ergebnisse erreichen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Menschen haben vollkommen unterschiedliches Potenzial und verschiedenste Voraussetzungen an Persönlichkeit, Selbstdisziplin, Fokus und Intelligenz. Gleiche Chancen würden sich also in einer starken Streuung der Unterschiede zeigen. Ich erinnere nochmal an die PISA-Daten, die ich zu Anfang angesprochen habe. Länder, die die größten Unterschiede zwischen Schülern zulassen, erreichen die höchste Bildungsleistung. Diese Länder ermöglichen es ihren Besten, zu wachsen. Statt Menschen und ihre Unterschiede einzuebnen, sollten wir uns über Erfolg und unsere Besten freuen. Wir brauchen sie.

Das Gespräch führte Ilgin Seren Evisen.

Anzeige