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(picture alliance) Barbara Schnitzler in "Der einsame Weg" am Deutschen Theater

Barbara Schnitzler - „Endlich einmal eine Hexe sein“

Barbara Schnitzler im Porträt. Die Schauspielerin, Integrationsfigur des Deutschen Theaters, hält gerne mal für andere die Reifen hoch, damit diese durchspringen und brillieren können. Wenn sie für ein Stück ihre Rolle kommentieren soll, singt sie schonmal im Mauerpark "Massenkompatibel".

Wer in der DDR lebte und Schnitzler hieß, weckte selbst am Theater nicht unbedingt Assoziationen zum berühmten Verfasser der „Traumnovelle“. Im Arbeiter- und Bauernstaat verblasste Arthur gegenüber seinem Namensvetter Karl Eduard von Schnitzler, dem Starintellektuellen der Sowjetzone, berüchtigt für seine wöchentliche Propagandasendung „Der schwarze Kanal“. Die Schauspielerin Barbara Schnitzler, seine 1953 geborene Tochter aus der kurzen Ehe mit der Schauspielerin Inge Keller, musste schon in der Schule die Schattenseiten ihres prominenten Namens kennenlernen. Von den unzufriedenen Eltern angestachelt, hauten die anderen Kinder feste auf die Tochter des inoffiziellen Regierungssprechers ein, ganz so, als könnte sie etwas für Mangelwirtschaft, Reiseverbote und politische Repressionen.

Sie mochte ihn trotzdem, ihren Vater. Nach der Scheidung verbrachte sie oft die Wochenenden bei ihm. In seinem offenen Haus verkehrten interessante Leute, sie war das jüngste Kind, und es gab reichlich Naschereien aller Art. Bei ihrer charismatischen Mutter ging es strenger zu, da herrschte das Diktat der hohen Kunst. Dem unterwarf sich Inge Keller, von 1950 bis 2001 am Deutschen Theater in Berlin engagiert, bedingungslos.

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