Kirche im See
Steht der Kirche das Wasser bis zum Hals? Kirche St.Katharina von Alt-Graun im Reschensee, Südtirol /dpa

Studie belegt dramatische Entkirchlichung - Weniger Gott, mehr Politik?

Eine aktuelle Studie empfiehlt den Kirchen, sich weniger mit dem Religiösen und mehr mit dem Politischen zu beschäftigen. Das passt in die Selbstverzwergungslogik mancher Funktionäre und könnte sich als unheiliger Irrtum erweisen.

Autoreninfo

Volker Resing leitet das Ressort Berliner Republik bei Cicero. Er ist Spezialist für Kirchenfragen und für die Unionsparteien. Von ihm erschien im Herder-Verlag „Die Kanzlermaschine – Wie die CDU funktioniert“.

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Jeden Tag werden in Deutschland rechnerisch gesehen rund 754 Kinder christlich getauft. Das sind immerhin rund 38 Prozent aller Geburten täglich. Der Anteil der Kirchenmitglieder an der Gesamtbevölkerung beträgt knapp 50 Prozent. Das sind statistische Zahlen. Legt man sie neben die Ergebnisse der jetzt veröffentlichten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) sind sie doch erstaunlich.  

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Karl-Heinz Weiß | Mi., 15. November 2023 - 18:57

Zu früheren Zeiten waren die viel zahlreicheren persönlichen Kontakte bei Zusammenkünften ein wesentliches Fundament der christlichen Kirchen. Dies ist in muslimischen oder jüdischen Gemeinden auch weiterhin der Fall. Ob der Gottesglaube früher ausgeprägter war ? Entscheidender war eher das Bedürfnis nach Gemeinschaftserlebnissen (z.B. in der kirchlichen Jugendarbeit). Diese Erinnerungen halten viele Ältere vom Kirchenaustritt ab. Keine gute Perspektive, trotz vielen Taufen.

Ingofrank | Mi., 15. November 2023 - 18:59

einmischt ist an vielen Beispielen zu sehen.
Ob bei der Seenotrettung, der Unterstützung der Regierenden in Asyl & Migrationsfragen oder Kirchenasyl für Abschiebekandidaten um nur einige Beispiele zu benennen.
Auch habe ich mir einige Berichte vom letzen Kirchentag angesehen und dachte he, ist das ein Freiluftparteitag der Grünen? Aber wie dem auch sei… da die evangelische Kirche nicht mehr meine Kirche ist, ist mir egal was die Pfaffen treiben.
Unverschämt finde ich nur, als ich kurze Zeit AL war, mußte ich Kirchensteuer abdrücken obwohl ich Jahre vorher ausgetreten bin. Ach das wiederum zeigt die engen Verquickungen zwischen Staat & Regierung.
Aber da mehr & mehr muslimische Einwanderer in unser Land strömen wird es nicht mehr all zu lange dauern und wir sehen mehr Minarette als Kirchtürme in diesem Land. Und dann, hat sich eh die ganze Diskussion um die Kirche & den christlichen Glauben erledigt.
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik
.

Gunther Freiherr von Künsberg | Mi., 15. November 2023 - 19:11

Kirchen sind in einer merkwürdigen Situation. Der katholischen Kirche wird vorgeworfen sie sei nicht bereit zu Reformen, der evangelischen Kirche wird vorgeworfen sie würde sich nicht nur dem Zeitgeist anpassen Nein, sie würde sich diesen anbiedern, wenn z.B. auf einem Kirchentag grün und vegan gedacht wird. So sind Vorurteile entstanden, wonach katholische Priester konservativ sind, weibliche Priester gibt es nicht. Evangelische Pfarrer sind angeblich alle linkssozialistisch oder grün. Dies gilt auch für Pfarrerinnen. Das hat zur Folge, dass Konservative aus der evangelischen Kirche austreten, allgemein als progressiv Angesehene aus der katholischen Kirche. Ein Dilemma, für das es voraussichtlich keine allgemeine Lösung gibt. Es wäre von Interesse statistisch zu erfahren, ob und wenn ja in welchem Umfang Sekten Zulauf haben.

Tomas Poth | Mi., 15. November 2023 - 19:43

Die Kirchen als Parteien in Bund, Land und Kommunen?
Liebe Kirche laßt die Kirche im Dorf!

Günter Johannsen | Mi., 15. November 2023 - 19:50

Annette Kurschus sollte eigentlich wissen, dass die Evangelische Kirche keine Erziehungs-Einrichtung und auch kein Politisches Gremium ist. Die meisten Kirchensteuerzahler sind erwachsen und entscheiden für sich selbst. Aus vielen Gesprächen mit einzelnen Gemeinde-Mitgliedern weiß ich, dass die Mehrheit der Kirchensteuerzahler eine überbordente, grenzenlose und unkontrollierte Zuwanderung in unsere Sozialkassen nicht will. Eigentlich hatte ich gehofft, dass die Kirchenleitung sich mit der neuen Ratsvorsitzenden nun wieder ihren Kernaufgaben widmet und das einseitig-linke Politisieren lässt. Ich denke, die bisherigen Kirchenaustrittswellen aufgrund der einseitig-linken Dogmatik des Genossen Bedford-Strohm (SPD) sind jetzt genug. Frau Kuschus sollte nicht noch weitere Austrittswellen provozieren. Auf den Letzten Kirchentagen hat es sich für mich wie auf einem Grünen Parteitag angefühlt. Wenn ich in eine Grün-Linke Partei hätte eintreten wollen, wäre ich beim Original gelandet!

Naumanna | Mi., 15. November 2023 - 19:54

Nach meiner Meinung hat Politik in der Kirche nichts zu suchen. Die Kunst schon eher. Ich finde, man müsste Kirchen in Musentempel verwandeln - die Kunst in die Kirche zurückbringen - Musik Theater Film Malerei usw. - Kirche war mit Kunst stark verflochten - siehe die wundervollen Malereien von Michelangelo oder auch Chagall usw. - Bach hat seine Oratorien in Kirchen aufgeführt usw. - ich würde jeder Kirche neben dem Pastor oder der Pastorin einen künstlerischen Leiter geben, der das Profil bilden/formen kann. Einzelne Ausstellungen und Aufführungen gibt es ja jetzt schon, aber das ist mehr ein "Gemischtwarenladen" es gibt keinen wirklichen künstlerischen Leiter. Mit Sicherheit würden dann mehr Menschen in die Kirchen kommen, wer mag sich denn das unselige langweilige Gelaber der Pastoren noch anhören?

Günter Johannsen | Mi., 15. November 2023 - 19:55

... hatte ich in der untergegangenen DDR vierzig Jahre lang. Das reicht völlig!
Das „Liebe deinen Nächsten“ gilt eben auch für die eigene Bevölkerung, von deren Kirchensteuern die Kirchen-Funktionäre finanziert werden!
Kernaufgaben der evangelischen Kirche sind:
Verkündigung des Evangeliums (nicht linke Ideologie!); Seelsorge und Diakonie!

Henri Lassalle | Mi., 15. November 2023 - 19:57

der Kirchen sehen ich der Aufrechterhaltung ihrer rein sozialen Aktivitäten. Sie dürfen weder via Politik, noch weltanschaulich beeinflussen. Die Bibel ist nur einziges Buch, voller Märchen, Legenden und Abrisse jüdischer Geschichte - daran soll man blind glauben. "Jeder soll nach seiner Facon selig werden" (Friedrich II v. Preussen), aber der moderne Mensch, gewohnt an Resultaten der Naturwissenschaften und kritischem Denken, angestossen von Ludwig Feuerbach, Nietzsche........, lässt sich nicht mehr durch Hokuspokus-Geschichten verblöden. In zahlreichen Ländern sind die Kirchen noch Machtfaktoren, und Macht stand insbesondere bei der Kath.Kirche immer im Vordergrund, das lässt sich an ihrer Geschichte perfekt ablesen, aber eben dies hat zum Teil zu ihrer Verblassung in Westeuropa beigetragen. Nur in weniger entwickelten Ländern und in Staaten, in denen die Kirche Machthabern zuarbeitet (wie in Russland), kann sie noch dauern.

in der Moderne ankommen muss und das immerhin könnte Papst Franziskus doch anstoßen oder begleiten.
Dazu auslegen muss er doch gar nicht?
Die Bedeutung der Evangelischen Kirchen liegt schon mal in der Neuzeit und Moderne.
Die Katholische Kirche hätte es für mich nicht sein können, bei allem tief und hoch empfundenen Respekt.
Wohin kann dann aber diese Kirche der Neuzeit und Moderne, die Evangelische Kirche heute und morgen gehen?
Ich kann nur sagen, dass es mir wichtig ist, dass es sie gibt.
Herr Johannsen brachte drei gute Punkte an.
Ansonsten habe ich ein bisschen das Gefühl, dass Gott* nicht zu uns oder mit uns spricht oder verstehen wir seine* Sprache nicht mehr?
Wir sprechen ihn* doch an und seinerzeit tat dies auch Rainer Maria Rilke, er schrie in seinen Elegien?
Ich werde seinen* Platz jedenfalls offen halten, sprechen und horchen, auch schauen und werde irgendwann vielleicht auch Antwort bekommen.
Bang ist mir aber nicht in dieser Stille, dazu war/ist meine Kirche zu bedeutend.

Gerhard Lenz | Mi., 15. November 2023 - 20:17

der Katholischen Kirche aber restlos überfordert sein. Da die Zeit der Wunder, Erscheinungen und sonstigen Hinweise auf eine extra-terrrestrische Existenz lange vorbei ist, eine Herkulesaufgabe. Mit Bibelzitaten, die eine seit Jahrhunderten verstummte Stimme zitieren, die den Menschen den rechte Weg zeigte, ist niemand mehr hinter dem Ofen vorzulocken. Ins Metapyhsische oder in die Religion flüchten meist nur noch jene, die vom Leben enttäuscht sind und/oder nichts mehr erwarten.
Reiigion ist eine menschliche Erfindung. Wie soll eine Schrift, die vor mehr als 2000 Jahren entstanden ist, heute noch als verbindliche "Anleitung zum Leben" funktionieren? Sie kann es nicht. Und da liegt der Fehler derjeniger, die meinen, vor 2000 Jahren sei schon alles gesagt worden. Religion muss sich ändern, denn als menschliches Produkt existiert sie nicht im luftleeren Raum, sondern fungiert auch immer als Spiegel menschlicher Gesellschaften. Jetzt gilt es, Klima und damit die Schöpfung zu schützen!

... lieber Herr Lenz, dass er nur moderne "Fakten-Fiktionen" und "Spiegel-Bestseller" mit Gewinn lesen könnte.

Freilich, der gewöhnliche Durchschnittsatheist will nichts von Philosophie und solchen Dingen wissen, die über seinem Horizont liegen. Ihm reicht die primitive Ideologie aus, die gerade im Schwange ist. Geschichte ist für ihn nur totes Wissen.

Es gibt zum Glück aber auch kluge und intelligente Atheisten, die wissen, dass wir heutigen Zwerge auf den Schultern von Riesen stehen. In Europa und auch in Deutschland gibt es eine alte Kultur, viele Werke, die vor Jahrhunderten entstanden sind und uns noch viel zu sagen haben: Euklids "Elemente", die "Sandrechnung" von Archimedes, Epikurs Briefe oder die Werke von Lukian, Homer, Aischylos, die Bibel usw.

Für gebildete Deutsche lohnt es sich (trotz "Fack ju Göhte") noch immer, Goethe im Original zu lesen und eine Bach-Kantate anzuhören.

Auch wenn sie kein Deutscher mehr achtet: diese Kultur wird weiter leben, gegebenenfalls in Asien.

und hat sich der Instrumentalisierung durch die kommunistischen SED-Ideologen konsequent verweigert. Dass diese EKD den Bach runter geht, liegt an der Ideologisierung durch links-vernebelte Ideologen, die sich als Theologen verstehen oder ausgeben. Auch das hat System?! Die Authentische Kirche in der DDR hat das kommunistische SED-Regime zum Einsturz gebracht. Davor haben heute die kommunistischen Strategen Horror und bauen deshalb vor, indem sie die Groß-Kirchen von innen heraus zersetzen durch Unterwanderung und Bevorzugung des Politischen Islam. Aber jedes Schlechte hat auch sein Gutes: "Die Menschen des Alten Testaments (der Bibel) konnten schon vor einigen tausend Jahren diese Erfahrung machen, dass jedes Schlechte auch sein Gutes hat, oder: Gott auf krummen Zeilen gerade schreibt! Hier wird noch einmal eindeutig klargestellt: Auch das Böse, oder wie wir es auch nennen wollen, ist dem Willen Gottes unterworfen!"
(aus "Als das Rote Meer Grüne Welle hatte" GHV)

Theo Lackner | Mi., 15. November 2023 - 21:07

Sie wissen nicht, was sie sein sollen, und immer mehr Menschen sind sie schlicht egal. Würden die Sozialkonzerne Diakonie und Caritas mit der AWO verschmolzen und direkt vom Staat übernommen (statt wie bisher nur finanziert), könnte man RKK und EKD zu kleine Freikirchen erklären. Säkularisierung bedeutet, dass man an Dinge glaubt, weil sie durch Interessen oder wissenschaftliche Fakten belegt sind, nicht durch uralte Texte und Phantasien.

Gott ist tot, und das ist gut so.

Henri Lassalle | Do., 16. November 2023 - 14:49

Antwort auf von Theo Lackner

Aber er ist nicht tot - tot kann nur jemand sein, der gelebt hat. "Gott" jedoch hat niemals existiert, also kann er nicht tot sein.

"In einer seiner Schriften führt Karl Marx die Existenz von Religionen auf die politischen Zustände in der Gesellschaft zurück und resümiert: „Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen ... Religion
ist (also) Opium des Volkes.“ Dagegen faszinieren mich immer
wieder die Aussagen solch herausragender Wissenschaftler wie
Albert Einstein „Je mehr ich weiß, desto mehr weiß ich, dass ich
nichts weiß”; oder die des Nobelpreisträgers Werner Heisenberg,
der Gott nicht beweisen will, sondern seinem Gespür folgt und
uns die Existenz Gottes greifbar nahebringt: „Der erste Schluck
aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf
dem Grunde des Bechers wartet Gott!“
(aus "Als das Rote Meer Grüne Welle hatte" GHV)

und überheblich gegenüber Gott finde ich Ihre Aussage. Das finden Sie selbst sicher nicht so, da Sie meinen Gott existiert nicht und hat nie existiert. Und was ist, wenn Sie sich irren? Die Ewigkeit ist ziemlich lang, und wenn Sie dann auf der falschen Seite stehen, ist es zu spät für Sie.

Der Tod Gottes dürfte Nietzsches Kutur- und Humanpessimismus entsprochen haben, aber auch seiner Liebe und also dem Schmerz über den Tod seines Vaters etc.
Aber evtl. anders als für Sie, lebte Gott für Nietzsche bis dahin, also konnte er beide "sterben" , besser, über die Brücke gehen lassen und Nietzsche sein großes Ja zum Leben sprechen. Nietzsches Schwester lebte, Denken war evtl. nicht ihr Ding, aber Nietzsche liebte sie und auch wenn er selbst nicht zum Leben finden konnte, er wollte, dass sie lebt. Soviel Liebe machte Nietzsche sehend, den Schmerz annehmend.
Das war schon übermenschlich, der er war, aber nicht Gott.
Der* hörte und verstand ihn aber...
Nietzsche hat mich wieder zum Glauben gebracht.
So für mich habe ich ihn also selig (gesellig) gesprochen.
Da mich erstaunlicher Weise einige verstanden haben, werden sich wahrscheinlich wieder Räume öffnen.
Wo und wie, whoever can see?
Asien klingt durchaus danach. Schauen Sie sich mal mit "Seoul Walker" das geschmückte Seoul an..

Ronald Lehmann | Mi., 15. November 2023 - 22:00

Kreuze abnehmen inklusiv die auf den Kirchen sind & dann politische Selbstkasteiung mit kirchlichen NGO & Friedensgebete für die Palästinenser, denn

die Juden waren für die römisch katholische Kirche & später dann auch unter Luther der Hauptfeind. Übrigens wie heutzutage wieder, wie der Islam die Juden als Staatsfeind Nr. 1 sieht

So dogmatisch, wie beide Konventionen sind, passen zu doch prima in die neue politischen Ecke des ISMUS

Wilfried Düring | Mi., 15. November 2023 - 22:09

‘... Wenn die Menschen aufhören, an Gott zu glauben, glauben sie nicht an nichts, sondern an allen möglichen Unsinn! Das ist die Chance der (falschen) Propheten - und die kommen in Scharen! ...’ (Gilbert Keith Chesterton).
Die Geschichte lehrt: Wer vor Gott kniet -
kann vor Menschen aufrecht stehen!
Wer aber seine Knie nicht freiwillig vor Gott beugt - den wird man ZWINGEN, sich vor Menschen zu beugen!
Der bankrotte selbsternannte 'Werte-Westen' ('unsere Demokratie') und seine gefeierte große blutige Revolution (Frankreich, 1789-1795; Völkermord in der Vendee - der erste der 'Neuzeit') sind dafür ein warnendes, ja ein abstoßendes Beispiel! Daran stört sich aber im besten Ger-Money kaum noch jemand, da man ja das Bildungsniveau der Massen über Jahrzehnte erfolgreich abgesenkt hat.
Übrigens: Die von den Anbetern des Klima-Baals und den System-Medien zu einer zweiten Jesuana Christa gepushte Klima-Prophetin wurde jetzt ENTTARNT: als kleine schmutzige Antisemitin und Judenhasserin.

Ernst-Günther Konrad | Do., 16. November 2023 - 07:29

So, So. Die Kirche soll politischer werden und den Glauben zurückschrauben. Genau u.a. das ist der Grund, warum sich Menschen vom kirchlichen Glauben abwenden. Anstatt sich zu modernisieren, mit alten überholten Regeln zu brechen, die Kirche offen zu machen für Frauen mit Gleichberechtigung, Gleichgeschlechtliche Liebe ja, Gender Gaga und viele andere Themen nein, haben eben nicht ins der Glaubenslehre zu suchen. Die Kirche hat sich durch den mangelnden Aufklärungswillen wegen der Missbrauchsfälle und ich meine nicht nur Kinder, auch sex. Übergriffe jeder Art, von den Gläubigen entfernt. Jetzt machen die auch noch in Politik, als reichen die Parteien und NGOS nicht. Die christliche Glaube nimmt weiter ab und den Islam verbreitet sich. Dazu tragen auch die christlichen Kirchen selbst bei, die sich von der Glaubenslehre immer mehr abgewandt haben. Aber mir letztlich egal. Mein Glaube ist gerade ohne institutionelle Hürden und Kirchenadministration gewachsen. Ich brauche keine Amtskirche.

Walter Bühler | Do., 16. November 2023 - 08:46

Herr Resing, Sie haben recht: Es gibt unzählige "NGO's", also Gruppen, die (entgegen ihrer Etikettierung) mit politischen Parteien des Staates und der Medien personell, finanziell und ideologisch eng verflochten sind. Die Kirchen sollten sich nicht von solchen NGO's kapern lassen.

Die BRD nähert sich wieder dem "gottlosen" Zuständen in der Nazizeit und im atheistischen Sozialismus, in denen die Kirche schon mal totgesagt war.

Die Zusammenbrüche 1945 und 1989 brachten jeweils ein Wiedererstarken der Kirchen - mit positiven Auswirkungen für unser Land.

Ich bin noch in der (ev.) Kirche, weil ich dort einige wunderbare Menschen kenne und mich in der kulturell-musikalischen Welt heimisch fühle. Gewisse religiöse Riten und theologische Denkanstöße verschaffen mir (hin und wieder) eine kritische Distanz zum öden intellektuellen Einerlei der Gegenwart.

Die Gesellschaft erleidet mMn. einen großen Verlust an Kultur und Bildung, wenn die Kirchen nur noch als Sozialindustrie oder NGO auftreten.

Dr. Armin Schmid | Do., 16. November 2023 - 09:04

So eine Umfrage auf breiter Basis ist so relevant wie eine Umfrage darüber, wie die Attraktivität von Swingerclubs gesteigert werden könne, unter Einbeziehung aller gesellschaftlichen Schichten, von biodeutschen Omas und ihren Enkeln bis zu jungen Muslimen, die alle wahrscheinlich nie beabsichtigen, zum Besucherkreis dieser Einrichtungen zu zählen. Als Ergebnis kommt dann wohl heraus, dass die angebotenen Häppchen für zwischendurch künftig auch vegan sein sollten.

Achim Koester | Do., 16. November 2023 - 09:14

wird mit dieser Empfehlung völlig pervertiert. Wir brauchen im Gegenteil weniger religiösen Einfluss auf politische Entscheidungen, z.B ein Verbot der kirchlichen Schlepperschiffe im Mittelmeer.

Wolfgang Borchardt | Do., 16. November 2023 - 09:16

Diesem Bekenntnis ist die Kirche als Institution schon lange abgerückt. Eine Kirche, die sich dem Zeitgeist andient, ist nicht die verlässliche, Schutz, Rat und Hilfe bietende Burg. Der Aufstieg lohnt nicht mehr. Religiosität bedarf einer gottfernen Kirche nicht.

S. Kaiser | Do., 16. November 2023 - 13:14

Kirchen sollten sich also noch mehr politisieren und säkularisieren? Ist es nicht eher das, was die Kirchenaustritte befeuert? Anstatt eine 'repräsentative' Studie mit 5000 Befragten zu machen, sollte man vllt einfach mal Exit Gespräche führen, und die Kirchenaustreter mal befragen, warum sie denn austreten. Das wäre mE zielführender. Will man in der Kirche eine gewisse Spiritualität erfahren oder will man auch dort mit dem allgegenwärtigen Gerede konfrontiert werden, was sowieso schon von jedem Bildschirm auf einen niederprasselt? Ich denke schon, dass Glaube und Kirche für eine kohäsive Gesellschaft von Bedeutung sind, und man das nicht unterschätzen sollte, unabhängig davon wie der Einzelne dazu steht. Die Irrationalität, die momentan den öffentlichen Diskurs bestimmt, könnte auch ein Zeichen für die Entwurzelung vom Glauben sein. Wurde früher das Transzendente dort gebunden und "kanalisiert", schlägt es nun auf alle Bereiche aus , siehe zB die Begrifflichkeit „Klimareligion“.

... auch ich will in einer Kirche eben nicht "mit dem allgegenwärtigen Gerede konfrontiert werden, was sowieso schon von jedem Bildschirm auf einen niederprasselt."

Aber so sind halt die heutigen Kirchenfunktionäre. In Berlin ist die Pröpstin ganz stolz darauf, einen eigenen Wagen zum CSD-Karneval beizusteuern. Dabei ist das genau so mutig und originell, wie wenn Münchner Kirchenfunktionäre ein eigenes Bierzelt auf dem Oktoberfest organisieren würden.

Nun, wir sind allzumal Sünder*innen.

Günter Johannsen | Do., 16. November 2023 - 20:16

„Das strahlende Bild des Nazareners hat einen überwältigenden Eindruck auf mich gemacht. Es gibt nur eine Stelle in der Welt, wo wir kein Dunkel sehen. Das ist die Person Jesu Christi.
In ihm hat sich Gott am deutlichsten vor uns
hingestellt. Jedem tiefen Naturforscher muss eine Art religiösen Gefühls naheliegen, weil er sich nicht vorzustellen vermag, dass die ungemein feinen Zusammenhänge, die er schaut, von ihm zum ersten Mal gedacht werden. Im unbegreiflichen Weltall offenbart sich eine grenzenlos überlegene Vernunft. – Die gängige Vorstellung, ich sei Atheist, beruht auf einem großen Irrtum. Wer sie aus meinen wissenschaftlichen Theorien herausliest, hat sie kaum
begriffen. Im unbegreiflichen Weltall offenbart sich eine grenzenlos überlegene Vernunft. Wissenschaft ohne Religion ist lahm, Religion ohne Wissenschaft ist blind. Nicht Gott ist relativ und nicht das Sein, sondern unser Denken.“
(Albert Einstein (1879-1955) über Jesus Christus)

Brigitte Miller | Fr., 17. November 2023 - 09:39

Gemeinde gibt es eine Pfarrerin, die offen darüber spricht ( immerhin, andere verstecken es wohl eher) dass sie nicht an Gott glaubt und dass man auch sehr gut helfen und Seelsorge betreiben könne, ohne gläubig zu sein.
Nun, ich finde, dann braucht es keine Pfarrer mehr.
Sozialarbeiter und Psychotherapeuten können diesen Job auch erledigen , wahrscheinlich sogar besser.