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Die Planung der Bundesregierung: Maskenpflicht und Lockdown / dpa

Maßnahmen gegen die Pandemie - Kann es Deutschland nicht besser?

Bittere Ernüchterung in Deutschland: verlängerter Lockdown, holprige Einführung der Maskenpflicht und ein stagnierender Impfprozess. Die Bundesregierung ist stets überfordert mit der derzeitigen Lage. Es bedarf einer besseren Planung im Umgang mit der Pandemie.

Michael Rogowski

Autoreninfo

Michael Rogowski, Jahrgang 1939, ist Wirtschaftsingenieur und ehemaliger deutscher Manager. Er war von 2001 bis 2004 Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie.

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Die einen sagen, der Verlauf der Covid-19-Pandemie lasse sich nicht planen und der Umgang mit ihr dementsprechend auch nicht. Die anderen vermissen eben dies, nämlich mehr und vor allem eine bessere Planung.

Wir alle kennen das Bonmot, wonach Planung schwierig ist – insbesondere dann, wenn sie sich mit der Zukunft beschäftigt. Tatsächlich stellt sich die Frage: Wie kann man einigermaßen sinnvoll nach vorne blicken, wenn so wenige Erfahrungswerte aus der Vergangenheit existieren? Wenn es kaum etwas gibt, auf das man sich beziehen kann und woraus man hoffentlich gelernt hat? Wenn wir wollen, was wir eigentlich wollen müssten, nämlich begreifen, dann sollten wir akzeptieren, dass es in dieser Situation die viel beschworene „Planungssicherheit“ nicht wirklich geben kann. Und damit auch keine „verbindlichen Versprechen“.

Ein Maximum an Sicherheit

Planung, das ist in Sachen Corona ein Iterationsprozess – also ein Prozess, der sich schrittweise, den besten Weg suchend, vortastet. Der beste Weg ist gemäß unserem Menschenbild derjenige, der ein Maximum an Sicherheit für unsere Bürgerinnen und Bürger verspricht, ohne andererseits unser Leben – das wirtschaftliche, das soziale, das kulturelle und das sportliche Leben – durch totale Absperrung und Isolation zu zerstören. Es geht also um Abwägung und um Kompromisse. Diese zu finden, ist letztlich Aufgabe unserer Regierung(en), und zwar unter Einbindung der Parlamente. Insbesondere zu letzterem Punkt gäbe es einiges Kritische anzumerken, dies ist jedoch ein anderes Thema.

Was nützt Planung? 

Unser Thema heißt Planung, um möglichst gut und schnell aus der Pandemie und den diversen Lockdowns herauszufinden. Die berechtigte Frage ist, ob trotz aller Unwägbarkeiten und Unsicherheiten wenigstens das tatsächlich Planbare ordentlich erledigt wurde. Meine Antwort heißt: in vieler Hinsicht nein!
Die Vorgabe von Maskenpflicht, die Bereitstellung von Masken in geeigneter Qualität und ausreichender Menge sind an sich kein Hexenwerk. Erstens darf man Demokratie nicht überstrapazieren. Zweitens kann man sich in Asien seit geraumer Zeit anschauen, wie sie wirken. Und drittens muss man kontrollieren, wenn man sicherstellen will, dass die wirken.

Unser Weg zur Maskenpflicht und der Weg vom nicht selten selbstgebastelten Alltagsmodell zur FFP2-Maske war ziemlich holprig und die Kontrolle mangelhaft. Ein Beispiel: In meiner Nachbarschaft befindet sich eine Kirche der „Christengemeinschaft“. Und jedes Wochenende staune ich, wie viele Menschen dort beieinander stehen, ohne eine Maske zu tragen. Überzeugung hin oder her, ich empfinde das als unsolidarisch. Anders gesagt: Was nützt Planung, wenn Menschen sich verweigern und gleichzeitig die Kontrollen versagen?

Fehlende Testkapazitäten und Engpässe im Bestellprozess

Dass schnelles und wiederholtes Testen möglichst vieler Menschen wichtig ist, um die Verbreitung der Viren einzudämmen, wurde uns von anderen Ländern beigebracht. Wir hätten lernen und auf dieser Grundlage planen können, doch es fehlten uns die Testkapazitäten. Die angebotenen Schnelltests entpuppten sich als Marterwerkzeug, und bezüglich der Schnelltests im „Do it Yourself“-Verfahren wird uns von Experten wieder einmal ein Engpass im Bestellprozess vorhergesagt.

Es war sehr früh klar, dass ein Bändigen des Virus nur durch ein umfassendes Impfen möglich sein wird. Ob der Impfstoff auf nationaler oder auf europäischer Ebene bestellt wird, ist letztlich sekundär. Dass die Europäer sich für ein gemeinsames Vorgehen entschieden haben, ist soweit in Ordnung. Planerisch vorausschauend wäre es allerdings gewesen, frühzeitig von allen potentiellen Produzenten genügend zu bestellen, das Risiko in Kauf nehmend, dass nicht alle Produzenten liefern werden können. Genau das geschah aber nicht, jedenfalls nicht in Europa. Hier hat nach meinem Eindruck die Angst vor der eigenen Courage obsiegt. Beides, Planung und Umsetzung, waren völlig unbefriedigend.

Weder bedienerfreundlich noch hilfreich

Hinzu kommt: Deutschland ist eine Wüste bei der Digitalisierung in den Verwaltungen oder auch an den Schulen. So verwundert es deswegen kaum, dass die viel gepriesene „Corona-App“ nichts taugt. Auf meinem eigenen Mobiltelefon und auf denen der meisten Bürgerinnen und Bürger, die sie geladen haben, belegt sie zwar Speicherplatz (und dies nicht zu knapp). Ansonsten aber schlummert sie nutzlos vor sich hin. An Ausreden dafür mangelt es nicht. Ausreden sind jedoch keine Erkenntnisse. Und solange die Erkenntnisse fehlen, wird sich auch nichts fundamental ändern.

Ähnliches gilt für die Organisation des Impfprozesses. Es ist beschämend zu erleben, wie unser Staat im 21. Jahrhundert mit seinen Bürgerinnen und Bürgern umgeht. Auch das Impfen war planbar. Dass das Angebot einer zentralen Telefonnummer je Bundesland für die Anmeldung zum Impftermin enorme Warteschleifen nach sich ziehen würde, musste den Planern von vornherein klar sein. Die Alternative per Internet wiederum war weder bedienerfreundlich noch hilfreich, weil zunächst nur sehr wenige Impfzentren verfügbar waren. Als diese dann in ausreichend großer Zahl eröffneten, fehlte der Impfstoff.

Das Begreifbare auch begreifen können

Und nun noch zu den Lockdowns. Über die Sinnhaftigkeit der festgelegten Inzidenzen lässt sich streiten. Da aber die meisten von uns, wie auch ich, keine Experten sind, neige ich dazu, den politischen Verantwortungsträgern zu folgen – obwohl es schwer fällt, sich mit immer neuen Kennziffern konfrontiert zu sehen. Allerdings sollte man das an sich Begreifbare auch begreifen können. Für mich ist begreifbar, dass Friseure demnächst endlich wieder öffnen dürfen. Nicht begreifbar ist für mich dagegen, dass Restaurants weiterhin auf unbestimmte Zeit geschlossen bleiben sollen. Und zwar trotz sorgfältiger Planung, teurer Vorbereitung und trotz des Einsatzes vielfältiger Schutzvorkehrungen seitens der Gastronomen. Das lässt sich zwar erklären, nachvollziehbar ist es kaum. 

Bittere Ernüchterung

Was schließlich den Einzelhandel angeht, habe ich den Verdacht, dass diesem ohne Not der Garaus gemacht werden soll. Daran ändern auch Hilfszusagen nichts. Ähnliches gilt für die diversen Kulturbetriebe, die viel unternommen haben, um Ansteckungen zu vermeiden. Nach dem Abklingen der Pandemie werden wir mit bitterer Ernüchterung durch unsere Städte gehen und vergeblich nach den früheren, mit Zuwendung und guter Beratung geführten Geschäften und gemütlichen Restaurants suchen. Aber auch nach den bewährten Alternativen zum Internet, nämlich den Kinos.

Erich Kästner hat übrigens einmal sehr treffend geschrieben: „Je üppiger die Pläne blühen, umso verzwickter wird die Tat. Man nimmt sich vor, sich zu bemühen, und schließlich hat man den Salat.“ Nichts gegen Salat, aber Deutschland kann es besser. Viele kleine und große Unternehmen beweisen es jeden Tag auf‘s neue.

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Günter Heß | Di., 16. Februar 2021 - 16:08

Selbstverständlich kann man planen und zwar Kapazitäten. Das heißt man kann planen, wann man die entsprechenden Kapazitäten braucht und wann man sie zur Verfügungstellen kann. Das gilt für Impfen, Herstellung von Impfstoff inkl.der gesamten Lieferkette, Testjkapazitäten und die Herstellung von Schnelltests. Das sind planbare Aufgaben. Spezialisten in der Industrie können das, man muss sie nur einladen. Physiker, Virologen, Ärzte, Epidemiologen haben das nicht gelerntt und können das nicht. Die Bundesregierung braucht ganz andere Experten, wenn sie eine Strategie erarbeiten will aus der Pandemie rauszukommen. Logistiker, Einkäufer, Fertigungstechnologen aus der Pharmabranche.

Gerhard Lenz | Di., 16. Februar 2021 - 18:52

Antwort auf von Günter Heß

behauptet hier ein Unbelehrbarer. Und dass die WHO die Pandemie im Januar schon als beendet erklärt hätte. Sowas nennt man dann wohl schlicht Fakenews.

Das passiert wohl, wenn man sich auf den falschen Seiten informiert, z.B. bei der vom VS beobachteten Stelle Journalistenwatch. Oder sonstwo "alternative" Fakten sucht und findet.

Nur zur Richtigstellung:
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor zu großem Optimismus angesichts der weltweit sinkenden Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen. Noch sei ein Sieg über das Virus nicht in Sicht, sagte WHO-Experte Mike Ryan am Montag in Genf.

https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-weltweit-oesterreich-se…

Die Pandemie, die ja nur angeblich eine war, beendet?

Vielleicht im Covidioten-Universum. Da wo Corona leugnende Ärzte und Wissenschaftler zu "kritischen Medizinern" schöngeschrieben werden.

Tomas Poth | Di., 16. Februar 2021 - 16:11

Es braucht besser Regierende in unserem Land, auf Bundes- und Landesebene.
Es fehlt der Mut den Merkelismus aus dem Spiel zu nehmen. Solange das nicht passiert geht das Chaos mit den falschen Maßnahmen weiter.

Ronald Lehmann | Di., 16. Februar 2021 - 18:38

Antwort auf von Tomas Poth

Und hier ist mir dieser Artikel zu einseitig geschrieben worden.
Natürlich gab es viel zu viel Versagen auf Verantw. - Ebene.
Es ging los mit Corona & der rote Faden zieht sich bis in die heutige Zeit weiter.
Unterlassung & Unterlassungen!!!
Gespickt mit Amtsanmaßung, wo eigentlich jeder Justizangestellte vom Hocker fallen müsste.
Es ging voriges Jahr damit los:
In China vom Hotel bis Flughafen 3x Corona-Test
In D. - bahne frei, Kartoffelbrei.
In China bekamen bereits bei Ausbruch alle relevanten Berufsgruppen eine ffp2 Maske.
Bei uns.... ohne Worte. Nur mal als Hinweis. Die OP-Masken sind auch weiterhin ungenügender Schutz!
Die, die den Virus am meisten verbreiten, unsere Kinder & Enkelkinder (die am Tag eine Vielzahl an Personen begegnen & dass ist gut so!!!) sind automatisch der größte Verbreiter von Viren.
Eure Planung:
"Operation gelungen-Patient Tod"
Und jetzt zur Einseitigkeit:
In D. KEINE ERHEBUNGEN ZAHLEN FAKTEN ANALYSEN & &
Um ZIELGERICHTET zu arbeiten
Und wenn ja ?

Günter Johannsen | Di., 16. Februar 2021 - 18:49

Antwort auf von Tomas Poth

Herr Poth, besser kann man es nicht sagen. Danke!

Helmut Sandmann | Mi., 17. Februar 2021 - 05:53

Antwort auf von Tomas Poth

Herr Poth, ich stimme Ihnen zu, es braucht besser Regierende in unserem Land, auf Bundes- und Landesebene. Aber woher nehmen? Die Minister der Bundesregierung ist eine Ansammlung von Clowns, gefuehrt von Frau Merkel die mit Hilfe der Medien den Mythos der eigenen Unfehlbarkeit erreicht hat obwohl Frau Merkel noch nie etwas auf die Reihe gebracht hat, und immer auf Sicht faehrt. Und auf Landesebene schaut es nicht besser aus. Einer der Gruende ist, dass sehr viele Politiker sich in der Partei hochgedient haben und nie in der Privatwirtschaft taetig waren. Und welcher klar denkende Mensch geht in die Politik? Einer meiner Dozenten sagte uns Studierenden "gehen Sie bitte nie in die Politik, denn da muessen Sie sich verbiegen".

Günter Johannsen | Di., 16. Februar 2021 - 16:32

... ist die falsche Frage. Dire richtiger Frage lautet:
Müssen wird die relevanten Entscheidungen an die EU-Kommission abgeben?
Dort ist das Problem Verschleppung der Impfstoffbestellung entstanden. Aber ursprünglich ist auch die Mitverantwortlich, welche den Befehl zur Abgabe an die EU gegeben hat, obwohl sie hätte einschätzen können, dass es schief geht. Deutschland kann es besser: aber nur mit kompetenten Politikern an der Spitze!

Leider konnten Merkel/Spahn, zusammen mit anderen Regierungschefs, keinen Eilauftrag an die EU-Kommission definieren und finanziell ausstatten, und, in Brüssel war niemand, der es hätte können. Dort hat man mit einem steering-committee begonnen zu überlegen wie man das Problem anfassen könnte. Das Ergebnis ist bekannt. Aber, was kann ihr Gesundheitsamt, ihr Amt für dies und das. Halten wir den Landesgesundheitsminister mit faulen Tomaten dafür verantwortlich wenn sein Dienstwagen technisch moderner ist als das Gesundheitsamt. Nein, haben es nicht getan. Das ist die breite Basis des Eisbergs. Wenn wir nicht von unten nach oben Effektivität und Effizienz einfordern und auch durchsetzen, dann wird es kein Staatsvertrauen geben.

Alfred Werner | Di., 16. Februar 2021 - 16:53

Ich muß mir nur den Berliner Flughafen, Stuttgart 21 oder die Straßen in meinem Heimatort anschauen, dann weiß ich was Deutschland noch kann. Aber zum Positiven: Affentheater*Innen an allen Ecken*Innen und Enden*Innen beherrscht es perfekt.

Dirk Jäckel | Mi., 17. Februar 2021 - 13:13

Antwort auf von Alfred Werner

Ergänzen Sie: Das Land ist unzwischen sogar zu dämlich, um mit etwas Schnee umzugehen. Selbst in meinem von mir verachteten Geburtsland DDR fuhren nach Schneefällen Bahnen - sehr unregelmäßig, aber sie fuhren.

Olaf Barthen | Mi., 17. Februar 2021 - 16:46

Antwort auf von Alfred Werner

Danke Herr Werner.
Habe mich erst über das Corona Chaos aufgeregt. Dann meine Post gelesen in der nicht "jeder" sondern "jed*er" geschrieben wurde.
Habe gleich danach ihren Kommentar gelesen und musste herzhaft lachen.

Ernst-Günther Konrad | Di., 16. Februar 2021 - 17:09

Die WHO hat die angebliche Pandemie seit Januar für beendet erklärt. Der PCR-Test ist lt. WHO nicht in der Lage eine Pandemie zu begründen. Nach welchen Kriterien wurde sie hier implementiert? Laschet sagt im Interview der WELT erstmals laut, was die vielen Corona Kritiker schon lange sagen. Die Festlegung der Inzidenzwerte sind wissenschaftlich nicht begründet. Sie wurden willkürlich festgelegt. Wenn das so ist, warum noch immer dieser Lockdown. Ein Whistleblower aus einem Berliner Altenheim schildert anonym, aus Angst vor Repressalien, was im Altenheim dort nach den Impfungen tatsächlich passiert und wie rüstige, wenn auch demente alte Menschen, nach der zweiten Impfung wegsterben, wie die Fliegen. Kritische Mediziner schweigen, aus Angst vor Ächtung. Pfleger sind erschüttert und suchen Hilfe. https://www.journalistenwatch.com/2021/02/15/whistleblower-das-sterben/…
Vielleicht hat am Ende manches organisatorische Versagen eher Leben gerettet.

Hans Jürgen Wienroth | Di., 16. Februar 2021 - 17:18

Zitat: „… dass es … „Planungssicherheit“ nicht … geben kann.“ Die Planung lag mit dem Bericht Modi SARS im Jahr 2013 vor. Waren uns die Vorschläge zu teuer? Das wenige vorh. Schutzmaterial wurde an China verschenkt, als das Risiko für uns bereits absehbar war. In der Wirtschaft gibt es eine systematische Risikoanalyse, welche die Auswirkungen versch. Maßnahmen durch div. Experten prognostiziert. Damit wäre die „Alternativlosigkeit“ unserer Kanzlerin überflüssig, da wären ggfs. auch andere Aspekte in die Entscheidungen einbezogen worden.
Eine Verwaltung ist i. d. R. nicht Experte für Beschaffung und Logistik. Deshalb hätte man Impfstoffbeschaffung und Verteilung Experten überlassen sollen. Leider kümmert sich unsere Regierung lieber um Details als um die Rahmenbedingungen. Das gilt nicht nur für das Gesundheitswesen, sondern auch für Handelsfragen. Da wird nationales Recht verschärft und international alle Türen geöffnet. So schadet man seiner Wirtschaft maximal.

Dr.med.Ott | Di., 16. Februar 2021 - 17:25

Jahrelang wurden Steuern und Abgaben abgeschöpft mit dem unverschämten Spruch von den starken Schultern, die nun einmal in der Lage wären, auch mehr zu tragen. Aber wehe, wenn sie einmal selbst erkrankten. Jetzt knicken diese starken Schultern ein und wer hilft ihnen? Kein Schwein.

Bald kommen unzählige Sozialhilfe-Bezieher (besonders jene, die aus Afrika und Vorder-Asien stammen u. bei uns großzügig Sozialleistungen für sich, ihre Frauen und unzähligen Kinder erhalten) und greifen allen unter die Arme, die sich in existenzieller Not befinden. Sie arbeiten stundenweise kostenlos für sie und ersparen ihnen dadurch einen Großteil ihrer Nebenkosten.
Die Zugewanderten warten nur darauf, ihren tiefempfundenen Dank, den sie den deutschen Steuerzahlern schulden, endlich abstatten zu können, indem sie z. B. notleidenden Geschäftsleuten und arbeitslosen Künstlern zur Seite stehen,
z. B. ihr delikates Essen kostenlos an sie austeilen.

Außerdem erwarte ich in Kürze, daß alle Beamten und Festangestellten sowie
die Rentner 10 - 20% ihres Monatseinkommens regelmäßig an ihre Mitbürger abtreten, die durch Corona existenziell gefährdet sind.

Lassen Sie sich von der Solidarität der multikulturellen deutschen Gesellschaft überraschen! Sie ist die beste, die wir je hatten!

Karl-Heinz Weiß | Di., 16. Februar 2021 - 17:38

Der Autor verweist sehr treffend auf die bisherige Stärke von Deutschland-den Mittelstand. Nicht nur als Innovationsfaktor, sondern auch als Bindeglied zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Leider sind sowohl der Bundeswirtschaftsminister als auch 16 Landeswirtschaftsministerien ihrer Aufgabe in keiner Weise gerecht geworden. Und keiner kann sich darauf zurückziehen, dass dieses Versäumnis der Pandemie geschuldet ist. Nein, es ist organisierte Verantwortungslosigkeit bei der Auszahlung von Beihilfen. Und bei der Beschaffung von Impfstoffen war es EU-Verantwortungslosigkeit. Und das ist der Unterschied zu GB, in dem sich jeder in Verantwortung nehmen lässt-im Interesse der eigenen Bevölkerung.

Heidemarie Heim | Di., 16. Februar 2021 - 17:47

Tja geehrter Herr Rogowski, da leiden Sie wahrscheinlich an der gleichen Begriffsstutzigkeit wie ich und viele unserer lieben Mitbürger und Unternehmen! Was macht übrigens Ihre Impfung? Hat das wenigstens mit der 2. Dosis geklappt bevor man wie in meinem Bundesland auf dem Trockenen saß? Aber sind ja jetzt nur noch 14 Tage bis Nachschub kommt. So jedenfalls der Plan;) Laut unseren grandiosen ministerialen Cheflogistikern in Berlin sollen ja auch die kostenlosen Selbsttestkits Anfang März 2021 oder 2022? zu unserer Verfügung bereitgestellt werden. Die Mutanten werden bis dahin sicher die Zeit und den Vorsprung nutzen ihrerseits die Tarnung und Angriffstaktik zu verbessern. Innovation ist halt alles;) Zu Ihrer Eingangsfrage: Nein, nicht mehr! Gewöhnen wir uns also besser an das Mittelmaß! Alles Gute! MfG

Sehr geehrte Frau Heim, vielen Dank für Ihre guten Wünsche, die ich herzlich erwidere.
Der erst T hat geklappt, der zweite steht in 8 Tagen an. Es ist aber immer noch ziemlich mühsam, Termine zu buchen. Für eine 93 Jahre alte, Gott sein Dank top fitte Frau, haben wir Wochen gebraucht...Die Selbsttests wären wirklich wichtig, aber da scheint
ja das nächste Ungemach bevorzustehen. Bleiben wir trotzdem optimistisch und Sie
bitte gesund!
Viele Grüße, Michael Rogowski

Klaus Damert | Di., 16. Februar 2021 - 17:51

Das greift zu kurz. Ehe man über Planung redet, sollte man erst einmal über das Ziel reden. Bisher geht es immer um positiv Getestete. Das ist nichts als Blödsinn! Es gibt eine Vielzahl von Zielen, die man gleichzeitig zu verfolgen hat. Neben der Infektion sind vor allem die Nebenwirkungen der Maßnahmen zu beachten. Das ist ein typisches Problem der Polyoptimierung: mehrere Ziele, die sich aber nicht gleichzeitig erreichen lassen. Also muss man Kompromisse machen. Wenn man aber die unterschiedlichen Ziele nicht einmal benennt, kann keine sinnvolle Politik herauskommen. Nur ein Beispiel: die Bildung, besonders in den unteren Schulklasse, speziell der Klassen mit fast 100% Nichtdeutschen. Welche Konsequenz hat langfristig deren Abgehängtsein? Das lässt sich sicher sogar in Geld abschätzen. So gibt es viele Aspekte wie auch die Kultur. Erst im Zusammenhang kann man eine Strategie festlegen. Klar ist jedoch: lockdown wird da nicht das Resultat sein, weil die Nebenwirkungen zu groß sind.

Klemens Siebenbrock | Di., 16. Februar 2021 - 17:58

1. Wir müssen mit dem Virus leben.
Kampf gegen ...ist eine
überzogene Rhetorik und wird den Verbreitungsmöglichkeiten von Viren nicht gerecht.
2. Die gefährdeten Gruppen müssen besonders geschützt werden und sich selber schützen. Testen, testen ...AHA plus L Regeln sind unabdingbar.
Luftreiniger und Entkeimer sind verfügbar und könnten zumindestens in Schulen und Altenheimen in großem Maßstab eingesetzt werden....werden aber nicht. Impfen , impfen , sobald als möglich .
3.Gleiches gilt auch für Einzelhandelsgeschäfte,Restaurants usw.
Es ist im unerträglich zu sehen, dass Discounter und Supermärkte in großem Masstab
die Sortimente der Einzelhändler verkaufen ,während diese der Insolvenz entgegensehen ..weder
vernünftig noch gerecht.
4. Es ist beschämend zu sehen, dass Politiker und Verwaltung in D. so wirklichkeitsfremd , verkalkt und ignorant sind und nach mehr als einem Jahr einen derart dilettantischen Eindruck hinterlassen.
Wir werden leider schlecht regiert.

Markus Michaelis | Di., 16. Februar 2021 - 18:03

Ja, bei Covid ging nicht alles ganz so gut. Auch der hohe Grundsatz sich an die Wissenschaft zu halten, die Wissenschaft aber nur dann klare Aussagen für die großen Entscheidungen macht, wenn man das politische genügend steuert und filtert, war teilweise verwirrend.

Zum Glück ist Covid eine Ausnahme und bei allen anderen großen Themen wie Euro, Europa, Finanzstabilität (mit Seitenthemen Rente, Vermögen etc.), Energiewende, Migration scheint die Bundesregierung recht gute Pläne zu haben ...

Bernd Muhlack | Di., 16. Februar 2021 - 19:05

Antwort auf von Markus Michaelis

Ja, ich mal wieder!

"Zum Glück ist Covid eine Ausnahme und bei allen anderen großen Themen wie Euro, Europa, Finanzstabilität (mit Seitenthemen Rente, Vermögen etc.), Energiewende, Migration scheint die Bundesregierung recht gute Pläne zu haben ..."

Da Sie das Ende "..." offen lassen, gehe ich von Ironie aus - oder etwa nicht?

"mit Seitenthemen Rente, Vermögen" ist ein Highlight! ---LOL!
=> "Haste mal nen Euro?"

Wer auf die gesetzliche Rente angewiesen ist, der ist zu bedauern.
Zumindest wenn er in diesem unseren Lande lebt.

Herr Michaelis, Sie haben "unsere" exorbitante Einkommensbesteuerung sowie den Abgaben-Moloch vergessen!

"Schon gezahlt?" - "Alles läuft wie geplant!"

"Deutschland ist ein reiches, starkes Land!" - Kanzlerin Dr. Merkel

Dominik Roth | Di., 16. Februar 2021 - 19:51

Antwort auf von Markus Michaelis

Sie vergessen aber die äußerst wirksamen und natürlich finanzierbaren Pläne in Sachen Bildung unserer Jüngsten im 21. Jhd., die aufeinander abgestimmten Verkehrs-Infrastruktur-Pläne sowie die bürgernahe Ausrichtung aller Behörden im Zeitalter der Digitalisierung. Das läuft alles super, weil wir zum Glück Politiker mit Überzeugungen haben, denen Machterhalt und Ideologie nicht wichtiger ist als alles andere...

Hermann Kolb | Mi., 17. Februar 2021 - 10:08

Antwort auf von Markus Michaelis

Ja, bei Covid ging nicht alles ganz so gut. Auch der hohe Grundsatz, sich an die Wissenschaft zu halten, das Prinzip Wissenschaft dabei aber nicht im Ansatz verstanden zu haben, hat zu den bekannten Resultaten geführt.

Leider ist Covid die Regel, bei allen anderen großen Themen wie Euro, Europa, Finanzstabilität (mit Seitenthemen Rente, Vermögen etc.), Energiewende, Migration scheint der Bundesregierung sowohl der Kompass als auch Problemorientierung und Lösungskompetenz völlig abhanden gekommen zu sein.

Norbert Heyer | Di., 16. Februar 2021 - 18:05

Man sollte unserer politischen Elite nicht bewusst katastrophales Handeln unterstellen. Schlicht gesagt: Sie können es nicht besser. Wer Milliarden für Lockdowns verschleudert, fängt beim Aushandeln der Impfmengen mit dem Feilschen an. Bis unwirksame Masken durch sichere ersetzt werden, vergehen Monate. Wir wollten direkt nach Weihnachten unsere älteren Mitbürger impfen, jetzt - 6 Wochen später läuft es langsam an. Die Anmeldung läuft über eine Nummer, die heillos überlastet ist. Den erforderlichen Fahrdienst organisieren Nachbarn oder Freunde, alte Menschen stehen in der Kälte vor den Impfzentren. Allen - wirklich allen - Akteuren haben keinerlei Ahnung von der notwendigen Organisation einer solchen Aufgabe. Woher auch? Wer nach dem Abitur in der Regel ohne Abschluss studierte und dann in die Politik einsteigt, lernt eben nie das wahre, ungeschminkte Leben kennen. Er lebt in einer Parallel-Welt, in der es bunt zugeht, nur der Bezug zum Bürger und seinen Sorgen - das geht verloren.

Bernhard Jasper | Di., 16. Februar 2021 - 18:44

Antwort auf von Norbert Heyer

Die Pandemie hat eine zerstörerische Kraft. Eine völlig neue Situation, die in der Neuzeit keine Parallelen hat. Routinen werden dabei in Frage gestellt.
Rechtzeitig erkannt, muss gegengesteuert werden. Das geschieht mit Verboten, Geboten und Vorschriften um Leben zu erhalten.

Das künstliche Instrument der Planung jedoch, man kann es in der gegenwärtigen Situation auch Krisenmanagement nennen, ist desaströs (milde ausgedrückt). Diese Trägheit der Institutionen.

In einer funktional ausdifferenzierten Gesellschaft muss man auch die Frage stellen, für welches Problem ist die Digitalisierung eine Lösung? Daten beziehen sich immer nur auf Daten. Eine zweite eigene Datenwelt entsteht. Die Welt soll datenmäßig erfasst werden, damit Kalkulationen gemacht werden können. Die Digitalisierung kann ein gutes Werkzeug sein, ist jedoch in dieser Situation kein Allheilmittel, denn die Pandemie spielt sich im Raum und in der Zeit ab.

... Sie haben Recht, Herr Heyer. Man könnte denken, die Politologen zerstören die Demokratie ...

Aber: Haben wir "Normalos" ihnen nicht zu schnell in den Parteien die Macht überlassen, weil wir zu faul und zu bequem sind, unsere Freizeit für die Politik zu opfern?

Die bequemen Bürger zerstören die Demokratie?

Wer weiß ...

Claudia Bender-Jakobi | Mi., 17. Februar 2021 - 08:58

Antwort auf von Norbert Heyer

So ist es. Man könnte diese Parallelwelt auch als Ponyhof bezeichnen. Migranten sind alle gut und hilfsbedürftig, die Südländer der EU schuldlos in der Schuldenfalle, und das Geld regnet pünktlich zum Monatsersten wie Manna vom Himmel. Da braucht man keine Verschwörungstheorien, die Inkompetenz aufgrund mangelnder Lebenserfahrung ist offensichtlich. Übrigens eine interessante Parallele zu den Herrschaftsschichten alter Feudalsysteme. Sie scheiterten letztlich an demselben Problem.

Wahrscheinlich ist ein wesentlicher Grund der vielen Fehler, dass man nicht vorher diskutiert, sondern erst nachdem etwas gegen die Wand gefahren wurde. Eine Diskussuon mit Experten gibt es real nicht, da diese nur als ja-Sager gewollt sind. Eine Diskussion im Parlament ist auch nicht gewollt, jüngst wurden nur auf Druck der Gerichte den Regierungen Vollmachten erteilt, wie bisher weiterzumachen. Früher gab es noch eine kritische Presse. Heute eher nicht mehr oder sie lässt sich viel Zeit. Seit dem die Presse nach fast einem Jahr sich ernsthaft mit dem Wirken der Regierung befasst, platzen so einige Politikerträume. So ist es bsw mit Söder als Kanzler wohl vorbei. Hat mich schon die ganze Zeit gewundert warum er so beliebt ist, wo doch Bayern bei Corona nur Durchschnitt ist. Die wirklich erfolgreichen Politiker findet man hingegen auf lokaler Ebene, weshalb sie von Merkel und dem Corona-Kabinett natürlich nicht zu Rate gezogen werden. Man bleibt lieber unter sich in der Berliner Blase.

... Sie haben Recht, Herr Heyer. Keine Frage, viel zu wenig Politiker*innen verfügen über die notwendige Qualifikation für ein öffentliches Amt. Über das eifrig gepflegte "Networking" (früher "Vitamin B") und durch geschicktes Selbst-Marketing in den Medien sichern sie sich die Posten in den Parteien und dann im Staat.
Sie verwechseln daher die Welt der zahllosen Netzwerke, die vielgerühmte "Zivilgesellschaft", mit der echten Gesellschaft der im Lande wirkliche lebenden Menschen.

Amüsant finde ich, dass die eifrigsten Netzwerker*innen und Karrierist*innen sich am lautesten über "Verschwörungs-Theoretiker*innen" mokieren.

Tja, warum sieht die Bevölkerung diesem Spiel so geduldig zu? Ich fürchte, weil nur sehr wenige Leute Lust haben, ihre Freizeit für die Arbeit in politische Parteien zu verbringen.
Die Gefahr für die Demokratie kommt also nicht nur von den (mehr oder weniger abgebrochen) Politolog*innen, sondern auch vom faul gewordenen Volk selbst.

Rainer Mrochen | Di., 16. Februar 2021 - 18:11

Jedenfalls nicht mit diesem Politpersonal. Hier können sie mit "Engelszungen" in aufrichtigster und vernünftigster Art und Weise argumentieren. Es gilt das politische Diktum der angeordneten Massnahmen. Das die Kollateralschäden ungleich größer sind, als der Schaden durch den Anlass, wird dabei entweder billigend in Kauf genommen oder ist im schlimmsten Fall beabsichtigt. Wer sich intensiv mit der Corona/ Covid19 Problematik beschäftigt, unvoreingenommen alle Fakten betrachtet, muss zwangsläufig zu dem Schluss kommen, daß hier im großen Stil, zweckgerichtet, gegen die Gesellschaft gearbeitet wird. Wie anders lässt es sich erklären, daß jedwede sachliche und Vernunft bezogene Gegenposition restlos diskreditiert wird. Dieses Politpersonal kann es nicht nur nicht besser, selbst wenn sie es wollten und könnten, sondern es drängt sich der Eindruck auf, daß es gar nicht anders sein soll, weil die Idee eine andere ist. So verspielt man Vertrauen und spaltet die Gesellschaft.

Wolfgang Borchardt | Di., 16. Februar 2021 - 20:27

.. irgendeine Gefahr abzubilden, geschweige denn einen "Lockdown" auszulösen. Denn infiziert zu sein, bedeutet nicht, tatsächlich zu erkranken oder gar zu sterben. Quarantäne für die Betroffenen sollte reichen. Die Pandemie hat nicht nur die Schwächen des Systems offengelegt. Unbrgreiflich die zur Schau getragene Angst gerade junger Menschen, die ihren Verstand abgegeben haben (oder war da nichts abzugeben?) und - über die Regeln hinaus - mit FFP2-Maske durch Parks und menschenleere Straßen laufen. Noch soviel schlimme Vergangenheit, aber der (gern) gehirngewaschene Bürger stirbt nicht aus.

Walter Müller | Di., 16. Februar 2021 - 21:38

Die Planung beschreibt die menschliche Fähigkeit oder Tätigkeit zur gedanklichen Vorwegnahme von Handlungsschritten, die zur Erreichung eines Zieles notwendig scheinen. Dabei entsteht ein Plan, gemeinhin als eine zeitlich geordnete Menge von Daten. Soweit die Definition. Planung als Fertigkeit kann man grundsätzlich lernen, die Resultate des Planenden werden in aller Regel und mit passender Begabung zur gedanklichen Vorwegnahme mit wachsender Erfahrung immer besser. Planmäßiges Vorgehen zählt in der Psychologie zu den Kriterien für Rationalität und Intelligenz. Leider scheinen aber unsere Spitzenpolitiker just in dieser Management-Disziplin eine kollektive Fehlbegabung zu besitzen: ein Desaster. Um die Frage des Autor zu beantworten: Deutschland sollte es besser können, allerdings nur mit adäquatem Spitzenpersonal.

Tobias Schmitt | Mi., 17. Februar 2021 - 02:57

Die App an sich, also die Idee, ist schon gut. Aber eben nur, wenn alle mitmachen. Da gibt es zwei Probleme. Nicht jeder hat ein Handy bzw. hat es ständig dabei. Und dann eben das Ding mit der Freiwilligkeit - freiwiliig installieren, freiwillig anschalten, freiwillig Infektionen an die App melden.
Im Endeffekt spiegelt diese App die Schwäche einer Demokratie und einer liberalen Gesellschaft wider. Und das soll jetzt nicht heißen, dass ich einen App-Zwang gut fände. Aber man muss sich ehrlich eingestehen, dass viele Dinge einfach nicht funktionieren (können) in einem Land, in dem jeder macht, worauf er Lust hat.

H. Stellbruch | Mi., 17. Februar 2021 - 08:33

So lange alle politischen Entscheidungen alternativlos sind, so lange "das Virus entscheidet", wird es keine besseren Lösungen geben.
Nun ist die postulierte Alternativlosigkeit, die quasi mechanische Auslösung nicht hinterfragbarer politischer Entscheidungen wie bei den "Inzidenzwerten", schlicht und einfach der Unwille, Alternativen überhaupt zu bedenken. Mit Frau Merkel, der aus nicht wirklich ersichtigen Gründen Wissenschaftlichkeit unterstellt wird, wird es keine Alternativen geben, selbst wenn sie besser sind.

Hanno Woitek | Mi., 17. Februar 2021 - 09:34

ja, Herr Rogowski,
aber in meiner mehr als 40 jährigen Erfahrung als Berater, Verzeihung Consultant, habe ich auch nie erlebt, dass 5 oder 10 jährige, sogar einjährige, Pläne in Unternehmen nicht spätestens nach jeweils 3 Monaten wieder korrigiert werden mussten und wurden. Aber das lief in Ihren Unternehmen sicher viel....besser :-), die Sie geführt haben. Und auch privat überdenkt man doch dauernd. Aber Besserwissereiist eben schick. Wie sagte noch Bert Brecht:Ja, mach nur einen Plan, sei auch ein großes Licht, und mach dann noch 'nen 2. Plan, gehen tun sie Beide nicht. Einmal zum nachdenken für Alle.

Hans Meiser | Mi., 17. Februar 2021 - 12:45

"Wie kann man einigermaßen sinnvoll nach vorne blicken, wenn so wenige Erfahrungswerte aus der Vergangenheit existieren? Wenn es kaum etwas gibt, auf das man sich beziehen kann und woraus man hoffentlich gelernt hat?"
Das ist aus einer Reihe von Gründen nicht zutreffend: zunächst ist dieses Corona-Virus zwar neu - aber das ist jedes neugeborene Kind auch. Trotzdem haben wir unendlich viel Erfahrungen mit Kindern - genauso wie wir genügend Erfahrungen mit Viren haben. Nichts an Corona ist außergewöhnlich oder nie dagewesen- außer dem stümperhaften und auf Ausnutzung der Situation beschränkten Umgang damit.
Und selbst wenn anfangs alles so "neu und unbekannt" war - mittlerweile ist mehr als genug Zeit vergangen und wurde mehr als genug Geld investiert um damit vernünftig umgehen zu können.
Nein, das obige Zitat taugt nicht mal als Ausrede 3er Klasse.

Manfred Hoppe | Mi., 17. Februar 2021 - 13:18

"Es ist beschämend zu erleben, wie unser Staat im 21. Jahrhundert mit seinen Bürgerinnen und Bürgern umgeht." Das ist die sehr höflich formulierte Schlussfolgerung aus Ihrer Kritik, Herr Rogowski. Und die greift weit über das Management der Pandemie hinaus. Der Stand der Digitalisierung beispielsweise war ja schon vor Corona unerträglich. Man sollte präzisieren: "Es ist beschämend zu erleben, wie das Führungspersonal in Politik und Verwaltung im 21. Jahrhundert mit den Bürgerinnen und Bürgern umgeht." Die Frage nach der Kompetenz und Motivation der Angesprochenen stellt sich umso mehr und dringender als es ja darunter auch Leute gibt, die mit unermüdlichem Einsatz, Pragmatismus, gesundem Menschenverstand und ohne lange nach Vorschriften zu fragen ihren Job gut machen. Es geht also. Leider schämen sich in diesem Land die Falschen.

Hans Page | Mi., 17. Februar 2021 - 13:49

Sicherlich ist es sehr schwierig zu planen wenn die Katastrophe schon eingetroffen ist. Normal wäre vorausschauende Planung spätestens im Jan/Feb 2020 gewesen; dann gibt es gar keine Katastrophe. Schon vor einem Jahr wusste man was zu tun gewesen wäre. Man hatte zwei Monate Zeit zu beobachten was in China und Italien ablief. Stattdessen irre Beruhigungsbotschaften vom Gesundheitsminister: Schutzmasken nutzen nichts; Deutschland ist gut aufgestellt etc.. Diese Regierung kann nur reagieren wenn der volle Schaden eingetroffen ist. Genauso war es 2015. Deutsche Politik kennzeichnet sich darin dass man hofft dass man besser nichts macht nur um keine Fehler zu machen. Man hofft dass die Probleme verschwinden wenn man sie nur einfach ignoriert und man lange genug wartet. Und dann noch diese irre Sucht Entscheidungen auf die supranationale Ebene (EU/UN/Nato) abzuschieben; als ob man dort wüsste wie man es richtig macht. Wo sind Leute wie Schmidt, Kohl oder Schröder?