
- Über Frauen wird geredet – und am Ende ein Mann gewählt
Frank-Walter Steinmeier möchte als Bundespräsident wiedergewählt werden - und hat auch gute Chancen, denn dass sich die Parteien auf eine gemeinsame Gegenkandidatin einigen, um eine Frau in das Amt zu hieven, ist äußerst unwahrscheinlich.
Bei 15 Bundespräsidentenwahlen seit 1949 standen nur acht Frauen auf dem Stimmzettel. Gewählt wurde keine von ihnen. Aus einem einfachen Grund: CDU/CSU, SPD und FDP, die bisher alle zwölf Präsidenten stellten, nominierten nur dann eine Frau, wenn diese allenfalls eine Außenseiterchance hatte. Bei sicheren Mehrheiten vertraute man das protokollarisch höchste Amt im Staat lieber einem Mann an.
Bei der nächsten Präsidentenwahl am 13. Februar 2022 spricht ebenfalls alles für „the same procedure as every five years“. Frank-Walter Steinmeier, 2017 von der SPD, den Grünen und der FDP gerne und der Union eher widerwillig gewählt, möchte im Amt bestätigt werden. Falls die Ampel-Parteien es wollen, darf er im Schloss Bellevue bleiben. SPD, Grüne und FDP stellen nämlich 778 der insgesamt 1472 Mitglieder der Bundesversammlung. Das sind 37 mehr, als zur absoluten Mehrheit von 737 Stimmen notwendig sind – ein beruhigendes Polster.