Florian Streibl ist Krisengewinnler der Causa Aiwanger / Max Kratzer

Bayerns Freie-Wähler-Fraktionsvorsitzender Florian Streibl - „Leben und leben lassen“

Florian Streibl ist ganz anders als Hubert Aiwanger. Dennoch profitiert der Fraktionschef der Freien Wähler in Bayern derzeit von der Affäre seines Vorsitzenden.

Autoreninfo

Ben Krischke ist Leiter Digitales bei Cicero, Mit-Herausgeber des Buches „Die Wokeness-Illusion“ und Mit-Autor des Buches „Der Selbstbetrug“ (Verlag Herder). Er lebt in München. 

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Florian Streibl ist Krisengewinnler. Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler (FW) im bayerischen Landtag wäre unter normalen Umständen nicht bei Anne Will in der Sonntagabend-Talkshow gelandet. Doch vor kurzem saß er dort und verteidigte seinen Vorsitzenden Hubert Aiwanger. Der Gegensatz ist offensichtlich: der ruhige Erklärer und Vermittler Streibl und der Lautsprecher Aiwanger, der in die Kritik geraten ist.

Der bayerische Landtagswahlkampf wurde vier Wochen vor dem Urnengang noch mal ordentlich durcheinandergewirbelt. Die Süddeutsche Zeitung hatte über ein vielleicht antisemitisches, aber zweifellos geschmackloses Flugblatt berichtet, das Aiwanger als Schüler am Gymnasium in Umlauf gebracht haben soll. Darin werden die „größten Vaterlandsverräter“ gesucht. Bewerber, heißt es in dem offenbar satirisch gemeinten Pamphlet, hätten „sich im Konzentrationslager Dachau zu einem Vorstellungsgespräch“ einzufinden. 

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Ernst-Günther Konrad | Mo., 2. Oktober 2023 - 18:59

Wo die FW in Bayern einzuordnen sind mögen die Bayern selbst beurteilen. Da die vor allem nicht in einer stringenten Partei Hierarchie gebunden sind, dürfte in jedem Fall kommunal mehr auszurichten sein als dies vielleicht landespolitisch bisher der Fall war. Auch die Verortung links der Mitte halte ich für gewagt. Immerhin bestehen die FW hauptsächlich aus ehem. enttäuschten CSUlern und die war bis dato eher rechts der Mitte. Aber nun gut, Herr Streibl scheint der emotionale Ausgleich zu Aiwanger zu sein und wenn die beiden miteinander können, umso besser. Nur in einem Punkt Herr Krischke irren Sie oder ich verstehe Sie falsch. Sie schreiben, die anderen Parteien rutschen ab. Also die AFD hat 2018 10,2% und jetzt lt. letzter Umfrage 14% und das trotz der FW in Bayern. Das nenne ich mal nicht abrutschen. Abgerutscht ist die SPD auf glatt 9% vorher 9,7 und die FDP 5,1% in 2018 und jetzt 4%. Ich wage mal zu behaupten, gäbe die FW in BY nicht, wäre die AFD mindestens bei 20%.