Ron DeSantis, Gouverneur von Florida / dpa

US-Präsidentschaftswahlen - DeSantis‘ Ende mit Schrecken

Ron DeSantis galt als aufstrebender republikanischer Star. Doch eine Reihe von Fehltritten und eine schlechte Wahlkampfstrategie haben ihn zuerst Unterstützung und schließlich seine Präsidentschaftskandidatur gekostet. Nun unterstützt er Donald Trump.

Autoreninfo

Lisa Davidson ist Journalistin, freie Autorin und Podcast-Host. Sie lebt in Virginia, USA. 

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Ron DeSantis hat sein Rennen im republikanischen Präsidentschaftswahlkampf auf die gleiche Weise beendet, wie er es einst begonnen hatte: mit einer etwas ungelenk wirkenden Botschaft auf X. In einem Video erklärte er, er könne seine Unterstützer nicht darum bitten, ihre Zeit zu opfern und Geld zu spenden, ohne dass er, DeSantis, einen klaren Weg zum Sieg sehen würde. 

Seine einst so vielversprechende Kandidatur fand damit ein jähes und für viele Beobachter, auch aus der eigenen Partei, dennoch überraschend unschönes Ende. DeSantis entschied sich getreu dem Motto „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“ dafür, wenigstens noch mit etwas Würde die präsidiale Bühne zu verlassen. In seinem Video sagte er, für ihn sei nun klar, dass die Mehrheit der republikanischen Vorwahlwähler Donald Trump eine weitere Chance geben wolle – und dass er Trump dabei unterstützen werde. Denn eine Rückkehr zur alten republikanischen Garde, die aktuell noch von Nikki Haley als einzig übrige Konkurrenz für Trump repräsentiert wird, sei für ihn keine Option.

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Karl-Heinz Weiß | Di., 30. Januar 2024 - 16:54

God‘s own country: bei diesem Bewerberfeld kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Die US-Innovationskraft und dann solche Politiker. In der Tat: zum Fremdschämen. Bisher hielt ich Boris Johnson für unerreichbar. Hoffentlich liegt es bei Trump (wie bei Boris Johnson) nicht an den deutschen Wurzeln. Sonst haben wir in Deutschland in spätestens in fünf Jahren die gleichen Zustände.

Gerhard Lenz | Di., 30. Januar 2024 - 17:32

sind selbst für die USA zuviel. De Santis wirkt im Vergleich zum pöbelnden Trump wie ein gepflegter Politprediger. Inhaltlich mögen sich die beiden gar nicht so sehr unterscheiden, aber Trump ist definitiv der bessere Verkäufer. Der Mann ist zwar - vorgeblich - mehrfacher Millionär und treibt sich am liebsten auf seinem Golfplatz herum, dennoch nehmen ihm offensichtlich besonders rechte Extremisten, Natonalisten aber auch Bildungsferne seine Rolle als Volkstribun und Bekämpfer der Eliten - denen er ja paradoxerweise gerne angehören will und auch tut. - durchaus ab. Politik ist primär ein emotionales Geschäft, und da wirkt De Santis eher wie ein wandelner, dauergrinsender Kühlschrank - während Trump mit seinen Wutausbrüchen die Anfälligen begeistert.

Wäre die US-Wahl eine rationale, vernunftgesteuerte Angelegenheit, bräuchte Trump gar nicht erst anzutreten, De Santis schon gar nicht.

Karla Vetter | Di., 30. Januar 2024 - 19:40

Wie schon seit Jahren, meine Favoritin ist Nikki Halley. Sie hat als UN-Botschafterin Tacheles geredet mit dem Konklave der Terrorunterstützer dort. Ich hoffe sie gewinnt und die alten Männer (diesmal stimmt der Terminus tatsächlich) geben auf.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 31. Januar 2024 - 11:45

Mal ein neues unverbrauchtes junges Gesicht täte der USA sicher gut. Nikki Halley könnte so eines sein, dürfte aber noch an der Trump Mauer abprallen. Die REPS sind noch so auf Trump eingefahren, dass er es wahrscheinlich wieder schaffen wird. Ich habe hier schon oft geschrieben. Ich kann es nicht nachvollziehen, das in einem Land mit 326 Millionen Einwohnern für das Präsidentenamt nur zwei alte greise Männer übrig bleiben.
Mal sehen, ob bei 83 Millionen Schadensersatz, die Trump zu zahlen hat, jetzt seine Wahlkampffinanzierung in Gefahr ist?
Jedenfalls werden wir bis zur Wahl noch viel, viel schmutzige Details von beiden Kandidaten hören. Langweilig wird es nicht.