Nordkorea - Der Kriegsgewinnler

Nordkorea war über die vergangenen Jahre stärker isoliert als wohl jeder andere Staat. Der Ukrainekonflikt hat das verändert. Die Regierung aus Pjöngjang knüpft nun so viele Kontakte wie lange nicht – besonders mit Russland.

Der „Oberste Führer“ Nordkoreas Kim Jong-un / dpa
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Felix Lill ist als Journalist und Autor spezialisiert auf Ostasien.

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Die Grußbotschaften aus dem Norden kommen dieser Tage mit auffallender Häufigkeit. „Nordkorea feuert eine ballistische Rakete ins Ostmeer“, titelte eine Eilmeldung der führenden südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap an einem Mittwoch Anfang November. Nicht, dass die Notiz etwas Besonderes wäre: Praktisch jeden Tag erreichen ähnliche Push-Nachrichten die Smartphones des Landes. So auch diese Botschaft aus derselben Woche: „Nordkorea droht ‚überwältigende militärische Schritte‘ gegen Südkorea und die USA zu unternehmen.“

Würden sich diese Entwicklungen anderswo auf der Welt zutragen, bräche in der betroffenen Gesellschaft vermutlich Panik aus. In Südkorea aber reagieren die meisten Menschen mit Achselzucken. „Das ist Nordkoreas Art zu kommunizieren“, erzählt man sich dieser Tage auf den Straßen von Seoul, der südkoreanischen Hauptstadt. Immer, wenn der Norden mit etwas unzufrieden sei, feuere er eine Rakete los. Häufig als Reaktion auf Militärmanöver, die der Süden mit seinem Alliierten USA durchführt – wie auch im November wieder. Alles beim Alten also?

Bisher Schrei nach Aufmerksamkeit

Die Statistiken zeigen etwas anderes: Allein Mitte November schoss Nordkorea binnen einer Woche mehr als 80 Projektile ab, ein historischer Rekord an Drohgebärden. Darunter befanden sich die neuesten Kurzstreckengeschosse aus Pjöngjang, aber auch Interkontinentalraketen mit Tausenden Kilometern Reichweite. Mal überflogen sie in den vergangenen Wochen japanisches Territorium, mal näherten sie sich auf empfindliche Weise Südkorea. Bei den Vereinten Nationen wird schon offen über die Befürchtung gesprochen, dass bald ein Atomwaffentest folgt.

Bis vor kurzem schienen solche Geschehnisse kaum bedrohlich. Nordkoreas Raketensignale galten als eine Art Schrei nach Liebe, mit dem der „Oberste Führer“ Kim Jong-un die verfeindeten USA und Südkorea an den Verhandlungstisch zerren wollte. Schließlich ist über die vergangenen Jahre kein Staat diplomatisch derart isoliert gewesen wie Nordkorea: Nicht einmal China, lange Zeit der einzige wichtige Partner, bekannte sich offen zu Nordkoreas internationalem Auftreten. Waffentests aus Pjöngjang galten daher immer auch als Zeichen der Schwäche.

Zumal die Schwächen des zwischen China und Südkorea gelegenen Staates mit seinen 26 Millionen Einwohnern offensichtlich sind. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass schon kurz vor der Pandemie rund 40 Prozent der Bevölkerung unterernährt waren – ein Anteil, der seither zugenommen haben dürfte. Im Land gibt es nicht nur kein allgemein zugängliches Internet, sondern auch keine freie Presse, geschweige denn freie Wahlen. Weil der diktatorisch regierte Staat schon lange mit Raketen zündelt, beschlossen die Vereinten Nationen im Jahr 2017 noch härtere Sanktionen als zuvor schon. 

Profiteur des Ukraine-Kriegs

Handel mit Nordkorea ist seither in kaum einem Wirtschaftsbereich erlaubt. Und als Kim Jong-un zur Pandemiebekämpfung ab Anfang 2020 die Landesgrenzen zu China und Russland schließen ließ, kam auch noch der letzte bestehende Warenaustausch zum Erliegen. Wie prekär die Lage im Land ist, wurde auch im Oktober 2020 offenbar, als Kim bei einer Ansprache ans Volk in Tränen ausbrach: „Meine ehrlichen Bemühungen sind nicht genug gewesen, um die Menschen um ihre Schwierigkeiten zu erleichtern“, schluchzte der „Oberste Führer“.

Und dennoch: Die bis vor kurzem vorherrschende Interpretation, in Pjöngjang ordne man die Raketentests aus einer Position der Schwäche an, überzeugt nicht mehr. „Nordkorea ist einer der großen Gewinner des Ukrainekriegs“, sagt Choi Eun-ju in einem geräumigen Besprechungszimmer, an dessen Wand eine große südkoreanische Flagge aufgestellt ist. Choi, eine jüngere Frau mit einem freundlichen Lächeln, arbeitet für das Sejong-Institut, der älteste unabhängige Thinktank Südkoreas, und ist Expertin für nordkoreanische Wirtschaft. Ihre Doktorarbeit schrieb Choi über die Effekte der harten UN-Sanktionen, die insbesondere Nordkoreas Austausch mit China, dem einst wichtigsten Handelspartner, dezimiert hatten. Nun sieht Choi das Land vor einem neuen Aufblühen: „Die Pandemiejahre sind für Nordkorea besonders hart gewesen. Teile der Bevölkerung wurden aus anderen Sektoren abgezogen, um in der Landwirtschaft zu arbeiten, damit die Nahrungsmittelversorgung nicht zusammenbricht.“ Nun aber könnten die Deviseneinnahmen für Nordkorea wieder zunehmen.

Nachdem die russische Regierung im Februar die Ukraine überfallen hat, ist kaum ein Staatschef so sehr durch Sympathiebekundungen gegenüber Wladimir Putin aufgefallen wie Kim Jong-un. Als die UN im April darüber abstimmten, ob Russland aus dem Menschenrechtsrat ausgeschlossen werde, gehörte Nordkorea zu nur 24 Staaten, die dagegen votierten. Kim gehörte auch zur in diesem Jahr vermutlich geringen Zahl von Gratulanten, die sich Anfang Oktober zu Putins 70. Geburtstag meldeten. Der 38-Jährige drückte zugleich seine Freude über die Freundschaft zu Russland aus.

Geächtete arbeiten zusammen

Tatsächlich hat man in Pjöngjang den Ausbruch des Ukrainekriegs als große Chance verstanden. Denn Staaten wie Russland, die nun von weiten Teilen der internationalen Gemeinschaft für ihre Aggression geächtet werden, können sich seitdem ungeniert mit einem Pariastaat wie Nordkorea vernetzen. Auf ähnliche Weise hat Nordkorea schon seinen Kontakt nach Syrien ausgebaut, wo seit mehr als zehn Jahren ein Bürgerkrieg wütet. „Der Handel soll in Zukunft wiederaufgenommen und ausgeweitet werden“, so Choi Eun-ju. Aus Russland etwa könnten bald Industriemaschinen kommen.

Auch das vermeintliche Entstehen neuer Staaten durch den Ukrainekrieg wird ausgenutzt: Im Juli zählte Nordkorea zu den ersten Staaten, die die von Russland unterstützten Separatistengebiete Donezk und Luhansk offiziell anerkannten. Dass daraufhin die ukrainische Regierung die Beziehungen zu Nordkorea abbrach, dürfte einkalkuliert gewesen sein. Kim Jong-un hat sogar schon angedeutet, künftig nordkoreanische Arbeiter in die Separatistengebiete zu schicken, um durch den Krieg beschädigte Gegenden eines Tages wiederaufzubauen.

Die Avancen zeigen erste Wirkungen. Denis Puschilin, der Führer der Separatistenbewegung in Donezk, äußerte rasch den Wunsch auf eine enge Zusammenarbeit mit Nordkorea auf ökonomischer Ebene. Ähnlich soll der Kontakt nach Luhansk florieren. Und dies freut wiederum den russischen Präsidenten Wladimir Putin, der dringend internationale Fürsprecher braucht. Entsprechend sprang zuletzt neben China, das nun auch offener zu Nordkorea steht, Russland Nordkorea zur Seite: Für die ständigen Raketentests Pjöngjangs seien nur die Aggressionen der USA verantwortlich, hieß es. 

Hoffnung der vergangenen Jahre

Es sind diplomatische Erfolge, die Nordkorea seit Jahrzehnten nicht erlebt hat – und die mittelfristig zu einem grundsätzlichen Umdenken in dessen Politik gegenüber Südkorea führen könnten. Seit dem Ausbruch des Koreakriegs im Jahr 1950, der zum ersten gewaltsamen Stellvertreterkonflikt im Kalten Krieg zwischen den USA und der Sowjetunion wurde, Millionen Todesopfer forderte und 1953 nur mit einem Waffenstillstand endete, verharren Nord und Süd formal im Kriegszustand. Und bisher war es offizielles Ziel beider Koreas, einen Friedensvertrag zu erreichen. Das mittlerweile deutlich wohlhabendere Südkorea hat hierfür über die zurückliegenden Jahre immer wieder mit Wirtschaftshilfen geworben, die Nordkorea auch fraglos gut hätte gebrauchen können. Nur scheiterten die Verhandlungen jedes Mal an Grundbedingungen. Während die mit Südkorea gemeinsam auftretenden USA fordern, dass Nordkorea zuerst sein nukleares Waffenarsenal verschrotte, verlangt Nordkorea den Abzug des US-Militärs aus Südkorea.

Zuletzt verhandelte Kim Jong-un im Februar 2019 mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump. Die Erwartungen waren groß. Ein Jahr zuvor hatten Nord und Süd bei den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang teilweise gemeinsame Teams ins Rennen gebracht, waren unter einer hellblauen Wiedervereinigungsflagge aufgelaufen, die die gesamte koreanische Halbinsel zeigte. Südkoreas damals regierender liberaler Präsident Moon Jae-in hatte verkündet, er wolle der Präsident der Wiedervereinigung werden. Moon und Kim trafen sich, schüttelten Hände.

Moon unterstützte auch ausdrücklich die Zusammentreffen zwischen Donald Trump und Kim Jong-un. Doch was anfangs von beiden Seiten wie die Männerliebe zweier Machos inszeniert worden war, endete bald in Enttäuschung. Ein Gipfel im vietnamesischen Hanoi brachte keine Ergebnisse. „Manchmal muss man weiterziehen“, kommentierte Trump am Ende des Treffens, von dem auch er sich erhofft hatte, globale Anerkennung als Dealmaker zu erlangen. „Dies war eines dieser Male.“ Noch im Oktober dieses Jahres betonte der längst abgewählte Donald Trump, weiterhin mit Kim in Kontakt zu sein, der seinerseits die Beziehung zu Trump als „besonders“ bezeichnet hatte. Aber die Hoffnungen auf einen Deal zwischen den zerstrittenen Parteien, der derzeit auch als Grundlage für eine Lockerung der UN-Sanktionen gegen Nordkorea gilt, waren nach dem gescheiterten Hanoi-Gipfel verflogen. Kurz darauf kappte Nordkorea auch diverse noch bestehende Verbindungen zu Südkorea.

Verharrte Positionen

„Im Norden hat man Südkorea die Schuld dafür gegeben, dass es bei den Verhandlungen zwischen Trump und Kim kein Ergebnis gab“, berichtet Koh Yu-hwan. „Dort ist man der Meinung, in Südkorea hätte man auf die USA einreden müssen, damit die westliche Verhandlungsposition aufgelockert werde.“ Koh Yu-hwan ist Vorsitzender des Koreanischen Instituts für Nationale Vereinigung, einem staatlich finanzierten Thinktank, der in diversen Fragen zu Nordkorea die Regierung berät. Kaum jemand gilt als so umfassender Kenner des Nordens wie dieser reservierte ältere Herr, der an der angesehenen Dongguk-Universität in Seoul einst einen Nordkorea-­Studiengang ins Leben rief und stets versucht hat, Missverständnisse zwischen den zwei Staaten aufzulösen. Koh ist allerdings nicht der Meinung, dass sein Heimatland bei den Verhandlungen einen Fehler gemacht hätte. „Südkorea hat versucht zu vermitteln.“ In der Verantwortung stehe der Norden: „Pjöngjang hat uns eine eigene Stimme abgesprochen.“ Der Basis für weiteren Austausch habe das nicht gerade gutgetan.

Im Gespräch mit Koh Yu-hwan wird schnell klar, dass er, der seine ganze Karriere über für Austausch geworben hat, diese Strategie bis auf Weiteres für gescheitert hält. Denn es sieht nicht mehr bloß so aus, als habe der Norden seine Hoffnung auf Frieden mit Südkorea und den USA aufgegeben, wenngleich der dann mögliche ökonomische Austausch zweifellos auch für Nordkorea attraktiv wäre. Doch der Preis dafür wäre aus Sicht Pjöngjangs zu hoch.

Die vom Westen kompromisslos vertretene Forderung, Nordkorea müsse zuerst sein Atomprogramm stoppen und sein Arsenal verschrotten, ehe es Frieden geben könne, gilt in Nordkoreas Regierungskreisen schlicht als inakzeptabel. Erstens dient das Atomprogramm Nordkorea als Abschreckung nach außen gegenüber anderen Staaten. Zweitens wirkt es als Signal nach innen für einen schon lange verharrenden Ausnahmezustand aufgrund ausländischer Bedrohungen, der auch als Erklärung für das Ausbleiben von Wohlstand im Land dient.

Investoren werden vorsichtig

Was eine Wiederaufnahme der Gespräche zwischen Nord- und Südkorea jetzt umso schwieriger macht, ist aber eben nicht nur Resignation in Pjöngjang. Seit dem Ukrainekrieg hat es Nordkorea auch weniger nötig als zuvor, sich noch an den internationalen Bedingungen für eine Lockerung der UN-Sanktionen zu orientieren. Die neuen Freunde in Russland, Donezk und Luhansk versprechen schließlich Austausch, ohne auf ein Ende des Atomprogramms zu pochen – wahrscheinlicher ist, dass Nordkorea zu seiner Aufrüstung noch ermutigt wird. 

So behauptete die US-Regierung Anfang November, deutliche Hinweise darauf zu haben, dass Nordkorea Rüstungsgüter an Russland verkauft, mit denen der Krieg gegen die Ukraine unterstützt werde. Nordkorea dementiert dies. Diesen Monat fand das südkoreanische Verteidigungsministerium dann ein Trümmerteil einer vor die Ostküste gefeuerten Rakete des Typs SA-5 aus der Ära der Sowjetunion. Ähnliche Raketen habe Russland in der Ukraine eingesetzt. Es könnte ein Hinweis auf militärischen Austausch zwischen Moskau und Pjöngjang sein.

Auch wenn die südkoreanische Bevölkerung das Ganze überwiegend mit Gelassenheit nimmt: Politik und Wirtschaft im Süden sehen immer weniger Chancen, immer mehr Gefahren. Das zeigte etwa die Invest Korea Week Anfang November, eine von der Regierung organisierte Konferenz, die ausländische Investoren vom modernen und unbürokratischen Wirtschaftsstandort Südkorea überzeugen soll. Über Jahre wurde hier stets auch offen über ökonomische Potenziale einer Verständigung mit Nordkorea gesprochen. In diesem Jahr wurde das Thema umschifft.

Zuckerbrot und Peitsche

Nach neuerlichen Waffentests in Nordkorea wurde auch eine Exkursion ins hochmilitarisierte Grenzgebiet kurzerhand abgesagt. Wie groß die Nervosität ist, lässt sich aber auch aus den teils erratischen Ansprachen von Yoon Suk-yeol ablesen. Der seit Mai regierende rechtspopulistische Präsident hatte im Wahlkampf mit einer harten Hand gegenüber Nordkorea geworben; dem mehr als zwei Jahrzehnte jüngeren Kim Jong-un werde der 61-jährige Yoon „Manieren beibringen“.

Schon in Yoons Antrittsrede klang es dann anders. Er biete dem Norden großzügige Wirtschaftshilfen, wenn sich dieser endlich denuklearisiere. Als Nordkorea im Mai dann offiziell seinen ersten Corona-Ausbruch erlebte, offerierte auch der sich bis dahin als Hardliner inszenierende Yoon als Helfer. Man könne unbürokratisch und in großen Mengen Impfstoff liefern. Pjöngjang ignorierte das Angebot. Und in Seoul baten Regierungsvertreter öffentlich, der Norden möge doch bitte reagieren.

Mittlerweile hat offenbar auch Yoon Suk-yeol seine Hilfsbereitschaft wieder zu den Akten gelegt. Nicht nur hat ebenso im Süden die Zahl von Militärmanövern zugenommen, an denen zuletzt sogar Japan teilnahm (mit dem Südkorea wegen der Kriegs- und Kolonialhistorie eigentlich seine eigenen Schwierigkeiten hat). In Bezug auf die weitere Strategie verkündete Yoon im Oktober zudem: „Wir studieren diverse Möglichkeiten.“ Dazu gehört laut inländischen Medienberichten auch die Stationierung US-amerikanischer Atomwaffen auf südkoreanischem Boden.

Zurück in den Kalten Krieg

„Da ist eine höchst komplizierte Dynamik in Gang gekommen“, sagt Koh Yu-hwan vom Koreanischen Institut für Nationale Vereinigung und atmet tief aus. Einen langen Moment blickt er aus dem Fenster auf einen herbstbunt bewaldeten Berg, der an die ebenfalls bergige Gegend an der Grenze zum Norden erinnert. Mit offensichtlichem Bedauern sagt er: „Die jetzt auch häufigeren Militärmanöver sind für Südkorea wichtig.“ Schließlich verfüge Südkorea im Gegensatz zum Norden über keine eigenen Atomwaffen. „Außerdem haben die USA mit den gemeinsamen Übungen auch die gesamte Region im Blick, die insgesamt deutlich instabiler geworden ist.“ Da sei der Konflikt um Taiwan, in dem Peking wiederholt angekündigt hat, sich die demokratisch regierte Insel vor der chinesischen Südküste notfalls einzuverleiben, sofern diese weiterhin auf ihrer Unabhängigkeit bestehe. Hinzu kommen Gebietskonflikte, die China mit diversen Staaten im Südpazifik führt.

Doch so notwendig die Militärmanöver aus Sicht Südkoreas und der USA auch seien, gesteht Koh Yu-hwan ohne zu zögern ein: „Natürlich fühlt Nordkorea sich dadurch bedroht.“ Die in Ausmaß und Häufigkeit zunehmenden Raketentests seien also kein Wunder. Nur scheinen sie – anders als in der Zeit, als noch beide Koreas auf mehr Austausch zusteuerten – kaum noch ein Zeichen der Verzweiflung. Eher stehen sie für neues nordkoreanisches Selbstbewusstsein mit neuen Verbündeten. 

Es wirkt fast so, als wäre die koreanische Halbinsel zurück in der Logik des Kalten Krieges, in der an Verhandlungen nicht zu denken ist. Anfang September erließ Nordkorea ein Gesetz, durch das der Staat sich selbst zur Atommacht erklärt hat. Und mit ihm ging auch gleich die Verkündung einher, dieser Status sei „irreversibel“.

 

Dieser Text stammt aus der Dezember-Ausgabe des Cicero, die Sie jetzt am Kiosk oder direkt bei uns kaufen können.

 

 

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