Meyers Blick auf ... - ... das Zeitalter des Friedens

Der Schweizer Journalist, Medienberater und Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer erläutert im Gespräch mit Ralf Hanselle die derzeitige „Sehnsucht nach Frieden“ und welcher Irrglaube damit produziert wird. In Bezug auf Russland „haben Deutschland, England, Italien, Frankreich, Schweiz sich geirrt“, während er China als „grausame Diktatur“ und „viel gefährlicher als Russland“ einstuft und als „nächste Falle des Westens“ identifiziert. Außerdem: Francis Fukuyamas neue Veröffentlichung.

Frank A. Meyer

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Ronald Lehmann | Fr., 1. April 2022 - 15:20

Ich hatte mich bereits in den 90-iger Jahren über die Naivität bis hin zur Glorifizierung & verschwiegen wie vertuschen von den Taten der ehemaligen SED-Bonzen durch die Eliten aus Wirtschaft & Politik aus der alten BRD.
Aber auch zu allen internationalen Machern der ehemaligen Führungselementen der "Sozialistischen Art", vor allem aber über die Art & Weise mit deren Umgang bis hin zum verstehen, beschwichtigen & als ungefährlich deklarieren & vor allem deren Verständnis zur geistigen Politik, ihrer Ziele & dies nochmal speziell auf die zukünftige chn. Politik gesehen.

Es wurde & wird geschwatzt ;-!

Hätte der Westen das gleiche Verständnis zu Putin gereicht, eventuell(!) wäre uns da die heutige Katastrophe in dieser Art erspart geblieben. Eventuell, denn Diktaturen geben sich meist mit einem Finger NICHT zufrieden. Nicht einmal die Hand, sondern den Geist - um alles unter KONTROLLE zu haben.

Dies ist der Flaschengeist Kommunismus - KONTROLLE über ALLES bis in den kleinsten Winkel!

Ernst-Günther Konrad | Fr., 1. April 2022 - 16:18

Ich kann Ihren Ausführungen diesmal vollumfänglich zustimmen Herr Meyer.
Und so wie wir uns fast alle von Putin haben blenden lassen, laufen wir bei China genau in eine noch viel größere Falle, die der digitalen Diktatur. Das hat aber die Politik europaweit nicht verstanden. Es hatte seinen Grund, warum Trump den Handelskrieg mit China anfing und die als größte Gefahr des Globus ausmachte. Ich bekam gestern gerade zu dem Thema einen Gesprächsausschnitt zwischen Precht und Habeck via WhatsApp zugesandt. Und im Interview Precht- Habeck, skizzierte dieser die chinesische Politik einer digitalen Diktatur trefflich, um wie selbstverständlich und unumwunden festzustellen, dass er genau dahin will, weshalb es einer radikalen Änderung der Politik bedürfe. Noch Fragen Kienzle?

Romuald Veselic | Fr., 1. April 2022 - 16:37

zuerst ein Nebenkriegsschauplatz, der Chinas nominelle Konkurrenten (Westen) richtig bis zum Wasser- & Blutschwitzen "beschäftigt", da sie müssen mit mehreren Bällen in der Luft jonglieren, damit diese Bälle nicht auf den Boden fallen. Falls der "Westen" dies meistern wird, wird China merken, dass ihre Entscheidung, f. Putin Partei zu ergreifen, falsch war, obwohl Schwächung des "Westens", eigentlich f. China selbst, der Schuss nach hinten wäre.
1 Beispiel: In RUS wird Flugzeug MS21; ein Narrow-Body-Plane, für 150 bis 230 Pax, der Klasse A320/B737; EU/US Produkte die s. 35 resp. 55 Jahren zu 1000-en kommerziell fliegen; s. 2006-07 entwickelt, indem bis heute - 2(!) Prototypen in die Luft gebracht wurden. Ein technologisches Fiasko. Mit dem CHN Pendant - C919, ist es nicht besser.
Damit wird klar, auch für CHN, wo Innovation erfunden wurde. Nur die EU-Bürokratie, ist selbst zu deren Totengräber geworden. Der Krieg in der UA, ist für EU sowas, wie Darm-Magen-Spiegelung.

Heidemarie Heim | Fr., 1. April 2022 - 17:13

Herr Meyers Blick auf das Zeitalter des Friedens und den ins Kitschige gehende Umgang damit, die immerwährend pathetisch unterfütterten Gedenkrituale wo es auch mal durch fehlende Rechtschreibfähigkeiten zu "Schleifendesastern" oder zu Gratulationen zum großen Tag der Revolution von einer Diktatur in eine noch schlimmere kam, ist wie so oft wohltuend unverblümt und abgeklärt. Man muss sich dazu doch nur mal in Erinnerung rufen, während wir hier in Europa in unserer Friedentrunkenheitsordnung und Weltrettungsfantasien schwelgten, wieviel gewalttätige Auseinandersetzungen, Stellvertreterkriege und Bürgerkriege mithilfe von uns verkauftem Waffenarsenal und Kriegsgerät seither stattfanden und auch aktuell außerhalb Europas Elend über die Menschheit bringen. Uns geht die Düse wegen fehlendem Sonnenblumenöl im Edeka-Regal, Gas und Corona, während wir, wie Herr Meyer ganz richtig anmerkt, in die nächste selbst verursachte Abhängigkeitsfalle tapsen. Aber Hauptsache gemütliche Nabelschau. MfG

Christa Wallau | Sa., 2. April 2022 - 12:58

"China ist viel gefährlicher als Rußland!"
Das sehe ich genau so, und ich habe das hier auch immer wieder geschrieben. Umso
dümmer ist es, Rußland in eine größere Abhängigkeit von China zu treiben, wie dies jetzt geschieht. Xi Jinping freut sich!
Es ist so, als wolle man den Teufel Putin endgültig demütigen / vernichten, indem man ihn in Beelzebubs Arme treibt.

Es wird nie eine dauerhaft friedliche Welt geben - das ist die bittere Wahrheit, die viele immer wieder leugnen.
Wenn man selbst das Glück hat, in einem freien Land leben zu dürfen, dann muß man tägl. Sorge tragen, daß die eigene Regierung die imperialistischen Plände der Großmächte im Auge behält und sich so geschickt positioniert, daß sie nicht zum Spielball dieser - allesamt aggressiven - Mächte gerät.
Mit Kindergarten-Mentalität u. Identitätspolitik bis zum Erbrechen ist da n i c h t s auszurichten!
Es braucht Realitätssinn, Klugheit, Wehrhaftigkeit und Vaterlandsliebe. Alle vier Tugenden sind in D sehr rar geworden.