Nordkoreas „Oberster Führer“: Kim Jong-un / picture alliance

Kim Jong-un reist nach Wladiwostok - Neue Achse Russland-China-Nordkorea?

Kim Jong-un soll dieser Tage mit Wladimir Putin einen Waffendeal aushandeln: Zwischen Nordkorea und Russland bahnt sich eine neue Allianz an. Offenbar soll sogar China eingebunden werden.

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Felix Lill ist als Journalist und Autor spezialisiert auf Ostasien.

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Sofern die Gerüchte wahr sind, die seit Montagabend von mehreren Seiten kommen, lässt Kim Jong-un gerade seine Koffer packen. Dem „Obersten Führer“ Nordkoreas steht offenbar eine Reise nach Norden bevor, ins ostrussische Wladiwostok, wo ab Sonntag über vier Tage die Investitionskonferenz „Eastern Economic Forum“ stattfindet. Kim Jong-un, so haben es die amerikanischen Zeitungen New York Times und Washington Post sowie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf US-Quellen angedeutet, wäre dort eine Art Stargast.

Denn Kim soll mit Russlands Regierungschef Wladimir Putin einen Waffendeal aushandeln. Für beide Seiten wäre ein entsprechendes Abkommen ein Coup: Russland plagt sich seit Beginn des Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 mit einem enormen Waffen- und Soldatenverschleiß. Nordkorea dagegen befindet sich inmitten harter UN-Sanktionen und den Folgen der Pandemie in einer prekären wirtschaftlichen Lage, verfügt aber über Rüstungsgüter. So könnten die beiden Staaten, die durch ihre Ablehnung westlicher Demokratien verbunden sind, einander nützlich sein.

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Gerhard Lenz | Do., 7. September 2023 - 10:40

die Rocky-Horror-Picture-Show der Politik. Der nordkoreanische Family-Kommunist, der chinesische Business-Kommunist, der Kriegsverbrecher und faschistoide Welt-Russifizierer aus Moskau. Fehlt nur noch der Ayatollah-Boss aus dem Iran, der dem russischen Aggressor bekanntlich bereits Drohnen geliefert hat.
Da kommt zusammen, was zusammen passt. Nordkorea wäre ohne russische und chinesische Unterstützung längst von der Karte verschwunden - man schätzt es besonders in Beijing wegen seiner Drohgebärden gegenüber dem westlich orientierten Südkorea.
Nur, was außer gegenseitiger Waffenhilfe und Unterstützung auf internationaler politischer Ebene soll jetzt diese "Zusammenrottung" bringen? Nicht mal ein "Prestigeerfolg" für Putin, den "genialen Strategen", der erfolgreich die NATO-Erweiterung eingeleitet hat, ist drin. Und die Chinesen machen sowieso, was sie wollen.
Schon ein mal ein dezenter Hinweis, wer Deutschlands politische Verbündete wären, würde die AfD die Macht übernehmen...

Armin Latell | Do., 7. September 2023 - 12:24

von Russland und Nordkorea, möglicherweise auch noch offiziell mit China: das ist doch ein toller strategischer Erfolg der vsa. Irgendwann geht es auch diesem selbsternannten "Weltpolizist" direkt ans Leder, und wisst ihr was? Ich freu mich drauf. Wenn endlich einmal einer bekommt, was er sich verdient hat. Und das, obwohl ich diesen Kim Jong-Un für einen großen Verbrecher und auch das chinesische System für furchtbar halte. Aber vielleicht ist das ja auch nur der westlichen Propaganda geschuldet?

Jochen Rollwagen | Do., 7. September 2023 - 13:12

Rußland liefert einem komplett durchgeknallten Diktator mit Langstrecken-Raketen Nukleartechnik.

Reaktion des Westens, des Nachbarn China, der UNO, des Rests der Welt:

Null.

Und die Ukraine wartet immer noch auf Kampfjets. Nach 550 Tagen Krieg.

Irre.

Henri Lassalle | Do., 7. September 2023 - 15:21

dann finden sich Komplizen in so manchen Staaten. Das Drama besteht darin, dass es den kriegerischen Konflikt in der Ukraine, Putins gnadenlosen Abnutzungskrieg, verlängern wird.

wird auch durch die Waffenlieferungen und Geldzuwendungen an die Ukraine ziemlich verlängert. Denn ohne die Waffen und das Geld wäre die Ukraine schon lange blank.

Keppelen Juliana | Do., 7. September 2023 - 15:47

ist es vernünftig Nordkorea in Wirtschaftsbeziehungen einzubinden. Es ist gut, dass die Pariapolitik der USA ins wanken gerät und die Sanktionskeule immer schwächer wird denn viele Probleme die man hämisch diesen Ländern anlastet sind auch auf die Sanktionen zurückzuführen. Man muss die Länder nicht mögen aber diese Ausgrenzungspolitik hat bis jetzt nichts gebracht und wird weltweit immer mehr als Arroganz, Überheblichkeit und als Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Länder betrachtet. Die Welt hat sich weitergedreht aber offensichtlich haben wir, also der Westen, es immer noch nicht begriffen. Das ist natülich sehr schwer wenn man sich für einmalig, genial und für die einzig Guten hält.