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Urlaubsparadies in der Ostsee: Wird Bornholm Ziel einer russischen Besetzung? /dpa

Bornholm - Sprungbrett oder Achillesferse der Nato?

Plant Russlands Präsident Wladimir Putin einen Angriff auf Bornholm, um den Ostseeraum unter Kontrolle zu bekommen? Weil nicht eindeutig geklärt ist, ob die dänische Insel zur Nato gehört, könnte sie zu seiner Zielscheibe werden. Dabei ist sie strategisch für den Westen überaus wichtig.

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Jens Mattern (Foto Ralph Weber) berichtet als freier Journalist für deutsche Medien aus Polen.

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„Wenn Dänemark einen solchen Schritt zulässt – wenn ausländische Truppen auf Bornholm ankommen sollten, wird Russland gezwungen sein zu prüfen, welche Auswirkungen dies auf das Verhältnis zwischen Russland und Dänemark haben wird.“ Diese Ansage des russische Botschafters in Kopenhagen, Vladimir V. Barbin, sorgte vor zehn Tagen in Dänemark für Verärgerung – und für Gegenwind.

„Ich will mich hier deutlich ausdrücken: Es ist allein Dänemark, das entscheidet, was auf dänischem Boden passiert“, entgegnete der dänische Außenminister Jeppe Kofod. Und auch die politische Linke keilt zurück. Doch wie kommt der Vertreter Russlands auf einen Anspruch auf die Ostsee-Ferieninsel? Direkter Anlass für die Drohung sind die Verhandlung Kopenhagens mit Washington über eine baldige Stationierung von US-Truppen in Dänemark. Gegen dieses Vorhaben meint der Kreml einen Trumpf zu haben – es gibt eine Art Abkommen zwischen der Sowjetunion und Dänemark aus dem Jahr 1946, das die Neutralität des 588 Quadratkilometer großen Eilands verlangt.

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Tomas Poth | Mi., 2. März 2022 - 15:03

So ein Schmarr´n! Sjaelland, nicht Bornholm. ;-))

Ernst-Günther Konrad | Mi., 2. März 2022 - 17:40

Ja, inzwischen ist vieles denkbar und auch möglich. Davon, dass Bornholm neutral sein muss und dies vertraglich festgelegt wurde, wusste ich bislang nichts. Warum man das nach 1946 nicht irgendwie angegangen ist und im Sinne der NATO mit Russland gemeinsam geregelt hat erschließt sich mir nicht. Spätestens 1990 unter Gorbatschow wäre doch sicher eine gute Gelegenheit gewesen.
Aber gut, es sollte ja auch keine Osterweiterung nach 1990 geben und heute habe ich gehört, ein entsprechendes Dokument sei in GB im Archiv gefunden worden. Inzwischen werden da Probleme erörtert, die ich nicht bewerten. Man mag Putin ja vieles zutrauen, aber ob er das tun und damit am Ende einen Weltkrieg auslösen könnte, weil die NATO dann ungeachtet des bestehenden Neutralitätsvertrages den Bündnisfall annehmen könnte, lässt mich ratlos zurück. Wobei, UvdL verspricht der Ukraine Kampfjets, was ja eigentlich Sache der NATO wäre und spätestens damit wären die EU-Staaten Kriegsparteien und Teilnehmer.