Meyers Blick auf... - ...ein Grundeinkommen

Der Schweizer Journalist, Medienberater und Cicero-Kolumnist Frank A. Meyer spricht mit Cicero-Redakteur Alexander Kissler über die Idee eines Grundeinkommens

„Das begeistert mich gar nicht“, sagt Frank A. Meyer.

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Bryan Hayes | Fr., 21. Dezember 2018 - 16:53

Die Rechtsordnung verbietet ja bereits Arbeitsverbote. Jede/r kann also arbeiten, Handel treiben etc. Niemand stoppt einen, mit wenigen Ausnahmen bzgl. Befähigungsnachweisen.
Was genau will Herr Meyer also? Irgendein sozialistisches Arbeitskamp?
Und zum Thema Grundrente, das ist ja auch nur wieder so eine Diebstahlsidee. Jede/r hat ein Leben lang Zeit, für das Alter vorzusorgen. Dies ist einer der elementaren Bürgerpflichten. Was haben bitteschön andere Personen damit zu schaffen, warum sollen sie nochmals bestohlen werden?

Reinhold Schramm | Fr., 21. Dezember 2018 - 17:23

Die notwendige Arbeit ist die persönliche Existenzgrundlage und zugleich die historische Grundlage für die Entwicklung des Menschen. Ohne Arbeit keine Zukunft. Richtig ist, wer arbeitet, der hat auch im Alter einen berechtigten Anspruch auf eine menschenwürdige und auskömmliche finanzielle Sicherung und materielle Versorgung. Dies wird zur Zeit immer noch Millionen alten Menschen in Deutschland vorenthalten, trotz deren lebenslangen Erwerbsarbeit. // Auch der sog. gesetzliche (Mini-) Mindestlohn beinhaltet keine eigenständige Altersrente. Damit liegt man deutlich unterhalb der ''Sozialhilfe'' im Alter, selbst bei lebenslanger Arbeit. Bereits schon heute müsste der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland bei 14,60 Euro-Std. brutto liegen, damit man eine selbst verdiente Altersrente über dem geringen Niveau der gesetzlichen Grundsicherung [analog Hartz-IV] bekommt. - Aber auch diese Wahrheit geht der Selbstbedienungspolitik aller Parlamentsparteien am Popo vorbei. MfG.

Dr. Roland Mock | Fr., 21. Dezember 2018 - 21:49

Antwort auf von Reinhold Schramm

Lieber Herr Schramm, ich höre immer „ Ansprüche“. Kein Mensch hat naturgegebenen Anspruch auf das Geld anderer Leute. Und das Geld anderer Leute, Steuern genannt, ist es, welches Sie zur Aufstockung der selbst erarbeiteten Rente fordern. Wenn ich weiß, daß ich mit meiner gesetzlichen Rente nicht auskomme, muß ich rechtzeitig vorsorgen und sparen. Und man erzähle mir jetzt bitte nicht, daß man bei den in Deutschland üblichen Löhnen nicht in der Lage dazu sei. Daß jemand, der in seinem Leben eher unqualifizierte Arbeit geleistet hat, gut beraten ist, sich nicht an den Ansprüchen eines qualifizierten Normal- oder Vielverdieners zu messen, versteht sich.

Karl Müller | So., 23. Dezember 2018 - 18:05

Antwort auf von Reinhold Schramm

hat sich ja bereits ein leistungsloses Grundeinkommen gesichert.
Der Bürger, besser das Stimmvieh, selbst ist denen ziemlich gleichgültig.

Dimtri Gales | Fr., 21. Dezember 2018 - 20:29

Meyer. Auch ich habe eine protestantische Erziehung genossen und weiss, wie Pflichtbewusstsein und Arbeitssinn die Persönlichkeit beeinflussen, das hat mich für ganze Leben geprägt. Fakt ist aber auch etwas anderes; ein Beispiel: Die französische Verfassung inkludiert das Recht auf Arbeit - und was ist das Resultat? Ich kenne viele neugegründete Unternehmen; die arbeiten mit einer überschaubaren Zahl von (hoch)qualifizierten Leuten. Reinigungspersonal braucht man auch, aber eben nicht in Massen. Das stellt die Regierungen vor unlösbaren, aber dauerhaft ätzenden Problemen, spielt auch bei der Integration von Migranten eine entscheidende Rolle. Und sieht man sich die Welt mit ihren immensen Massen von jungen Leuten an, die entweder arbeitslos sind oder prekär überleben.....dann erschient ihr Diskurs, so vernünftig er auch sein mag, etwas zu theoretisch.
Es müsste eben ein Umdenken stattfinden, aber dann bewegen wir uns im Reich der Utopien, die nicht in den ultraliberalen Kurs passen.

Alexander Mazurek | Fr., 21. Dezember 2018 - 21:03

… gibt's den Streit zwischen den Epikureern und den Stoikern, den Genussmenschen und den Vernunftmenschen. Die Vernunftmenschen sind mir näher. Und heutzutage durchaus selten.

Yvonne Walden | Sa., 22. Dezember 2018 - 09:48

Gesetzt den Fall, uns geht die Arbeit aus. Durch den anstehenden Umbruch in der Fertigung von Automobilen werden bekanntlich solche Schreckensszenarien an die Wand gemalt. In diesem Fall kann es nur eine Konsequenz geben: wir alle sollten weniger arbeiten, und wenn wir Mehrarbeit leisten möchten, dann nur ehrenamtlich.
Dennoch ist der Gedanke eines Bedingungslosen Grundeinkommens - gerade auch für ehrenamtlich Tätige - richtig und bedenkenswert. Wenn wir alle durch ein solches Grundeinkommen unsere finanziellen Grundbedürfnisse befriedigen können, bleibt viel Raum für nicht-kommerzielles Tun. Vor allem müssen dann Menschen, die heute als "Leiharbeiter" mit menschenunwürdigen Tätigkeiten betraut werden (Beispiel Schlachthöfe), eben nicht mehr dort unter Elendsbedingungen arbeiten.
Stattdessen sollten dort diejenigen, die tierquälende Einrichtungen betreiben und mit weißem Hemd und Krawatte auftreten, selbst dort zur "Zwangsarbeit" verpflichtet werden. Es gäbe also noch Vieles zu tun...

Fritz Gessler | Sa., 22. Dezember 2018 - 12:22

DAS war ein linker, der genosse lenin. der hat sicher diese parole in seinem exil in zürich gelernt :))
was die angeblichen 'linken' heute unter der forderung 'arbeitsloses grundeinkommen' propagieren, ist eigentlich das spätfeudale leben adliger müssiggänger: unverschämtes schmarotzertum auf kosten andrer.