Installation des Zentrum für Politische Schönheit vor dem Bundeskanzleramt
Installation des Zentrum für Politische Schönheit vor dem Bundeskanzleramt / dpa

Kunst und die Krise der Ampel - Umzingelt von Wirklichkeit

Vom Zentrum für Politische Schönheit bis zum Berliner Ensemble: Die aktivistische Kunst hat ein Problem. Die Wirklichkeit ist zurück. Doch just mit dieser Wirklichkeit kommt die Kunstszene nicht zurecht.

Ralf Hanselle / Antje Berghäuser

Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

So erreichen Sie Ralf Hanselle:

Dieser semiotische Zeichensalat steht bereits seit einigen Wochen zur Verkostung bereit: Am 27.11. des vergangenen Jahres, die Adventszeit war gerade angebrochen, stellte das Zentrum für Politische Schönheit (ZPS), ein deutschlandweit bekanntes Künstlerkollektiv rund um den Autor und Selbstdarsteller Phillipp Ruch, eine Ankunft der ganz besonderen Art in Aussicht. Manch einer hierzulande erhoffte sich von ihr wohl tatsächlich mehr Erlösung als von der erwarteten Niederkunft der Gottesmutter: Der Bundeskanzler, so hieß es damals auf einer für diesen Zweck vom ZPS freigeschalteten Internetseite (www.afd-verbot.de), werde am 2. Juni 2024, dem fünften Todestag des von Nazis ermordeten Kassler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, ein Verbot der AfD beantragen.

Als Quelle für die frohe Botschaft hatte man extra ein Video auf der Seite hochgeladen: Olaf Scholz höchstselbst richtete sich in diesem an die „lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger“. Ein wichtiger Appell, zumal unser Land laut Kanzlerwort „einer schweren Bedrohung ausgesetzt“ sei. Einer Bedrohung, die sich Alternative für Deutschland nenne. Es folgten Überblendungen vom Konterfei Björn Höckes zur Fratze Adolf Hitlers sowie Bilder von der Erstürmung des Reichstags 2020, gegengeschnitten zu historischen Filmsequenzen von der Pogromnacht 1938. Bilder mithin mit gewiss deutlichen Sprache: Die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte schienen sich in neue Inkarnationen „hineingemorpht“ zu haben. Er, Scholz, werde sich das nicht länger bieten lassen: „Meine Regierung wird am 2. Juni 2024 ein Verbot der Partei Alternative für Deutschland beim Bundesverfassungsgericht beantragen.“

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Dr.Andreas Oltmann | Sa., 20. Januar 2024 - 16:09

Anmaßend, belehrend, übergriffig - es verschlägt mir die Sprache, wie wir behandelt werden! Wir können wir uns selber sprechen und brauchen keine Anweisungen, was wir zu denken und zu sagen haben. Die Gutmenschen schlagen um sich… und zerstören die Demokratie und unser Recht, unsere Meinung frei und unzensiert zu sagen. Und jetzt auch noch die Deutsche Bahn und die Berliner Stadtreinigung. Unfassbar! In welchem Film bin ich gelandet?! Diese Leute, die weitgehend vom Steuerzahler finanziert werden, sollten ihre Arbeit machen und nicht demonstrieren!

Albert Schultheis | Sa., 20. Januar 2024 - 16:41

Tatsächlich, "Die Wirklichkeit an sich ist ja schon schlimm genug." - Und sie ist das Werk dieser LinksGrünen Dillett-Tanten und -Onkels, die meinen, einfach mal die Roten Khmer spielen zu können. Nach der Relotius- vulgo Lügenpresse haben wir jetzt also das "Correctiv-Theater" bzw Lügen-Theater! Aber Theater war schon immer eine elende Hure, die sich zu jedwedem ins Lotterbett gelegt hat. Was am meisten erschüttert, ist die Wirkmächtigkeit dieser Lügen, Narrative und Intrigen. Wie die Hämmel laufen die zu Tausenden den linken Rattenfängern hinterher und wähnen sich auf der Seite des Guten, des Richtigen. Während auf genau diesen Demos Parteiverbot und Aberkennung der bürgerlichen Rechte für Vertreter der konservativen Opposition gefordert wird. Skandalös!
Es braucht schon eine geballte Masse an Infantilisierung und Verblödung, um blind zu werden dafür, dass genau das der Weg ist in die Zerstörung des Rechtsstaats und der Demokratie - des Absturzes in den Totalitarismus von Links!

so rasant Fortschritte gemacht, lieber Herr Schultheis, daß man sich um die
Fortsetzung dieses Vorgangs wirklich keine Sorgen machen muß.

Wenn demnächst auch die 16jährigen (ungebildet u. hirngewaschen von der Dauerpropaganda der "Aktivisten!" wie Greta oder FfF) schon wählen dürfen, werden die Ergebnisse entsprechend ausfallen. Hinzu kommen ja noch die vielen kurzfristig Eingebürgerten, die natürlich mit ihren Stimmen ebenfalls dazu beitragen, jene zu stärken, die jetzt bereits den Boden der Demokratie und des Rechtsstaates verlassen haben - nämlich a l l e Altparteien.

Es gibt leider kein Entrinnen aus dem "Irrenhaus Deutschland" - es sei denn:
Man zieht weg in ein anderes Land.

„Die schlimmsten Dinge in der Geschichte sind passiert, wenn Menschen aufhören für sich selbst zu denken, besonders wenn sie es zulassen, von negativen Leuten beeinflusst zu werden. Das ist was Diktatoren heraufbeschwört.
Vermeidet das um jeden Preis. Stoppt es zuerst auf persönlicher Ebene und ihr werdet zur geistigen Weltgesundheit genauso beigetragen haben, wie zu eurer eigenen.“
– Donald J. Trump, 45. Präsident der Vereinigten Staaten

für Ihren hervorragenden Kommentar. Wenn Sie mir erlauben werde ich diesen plagiatieren und den Kirchen in deren Klingelbeut oder unter ihrer Kutte, die viel Schmutz versteckt.

In die schwarzen Kassen der gefährlich verlogenen und denunzierenden menschenverachtenden Politiker. Muster Correctiv-Recherchen für die Gesellschaft "Gemeinnützigkeit GmbH.

Da rennen nun Hunderttausende auf die Straßen und demonstrieren gegen etwas, das ihre Vordenker und Taktgeber selbst herbei phantasiert haben.
Das nach wie vor allmächtige links – grüne Establishment steuert seine Lakaien nach Belieben. Und die rennen und zelebrieren sich selbst und ihr „Gutsein“.
Wie Sie so schön schreiben: Im zelebrierten „Kampf für die Demokratie“ demonstriert man für deren Abschaffung.

Die alten SED – Bonzen, sie liegen in ihren Gräbern und halten sich die Bäuche vor Lachen.

Aber es gilt auf diesem Narrenschiff wohl das, was Theodor Fontane einst sagte:

„Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf.“

Wir werden uns an diese Zustände erst mal gewöhnen müssen.

Heidemarie Heim | Sa., 20. Januar 2024 - 17:49

Ich kann mir nicht helfen werter Herr Hanselle, aber passt dieser doch in recht schlicht gehaltener Architektur errichtete Pranger vor die Waschmaschine? Oder hat man sich vom Abraum der Kanzleramts-Großanbaustelle aus Nachhaltigkeitsgründen mit Materialien eingedeckt? Semiotik, semiotisch?🙄 Müssen Sie immer solche Fremdwörter benutzen? Sagen Sie doch gleich, dass die Hoodies ein Symbol dafür sind, dass die Insassen unter die Rapper gegangen sind! Und was steht denn da links auf dem kleinen Schild? "Füttern verboten!"
Oder bezugnehmend auf das aus dem Bild trippelnde Hündchen "Wir müssen draußen bleiben"?
Ich hab`s schon mal gesagt, ich habe keine Ahnung von Kunst😜!
LG

Heidrun Schuppan | Sa., 20. Januar 2024 - 18:54

gesellschaftlichen Klima wirklich Angst davor, irgendwann vor beschmierten, beschrifteten oder besprühten Türen, Fenstern, Schaufenstern oder Autos zu stehen. Und es kommt dann wohl auf die Aussagen an, ob Strafanzeigen aufgenommen werden oder nicht. Sieht dann so eine demokratische Gesellschaft aus? Wieso wird nicht debattiert? Eine Meinung hat sich meist entwickelt, weil bestimmte Erfahrungen durchgemacht wurden – das können leider Gottes auch Erfahrungen sein, die einen für die aktuelle Politik nicht mehr Verständnis aufbringen lässt, die man sogar mehr als kritisieren möchte. Nur: Wo kann jemand seine Kritik dann noch loswerden? Darf man seine Regierung überhaupt noch kritisieren?

Karla Vetter | Sa., 20. Januar 2024 - 19:32

das Zentrum politischer Dummheit!

Henri Lassalle | Sa., 20. Januar 2024 - 20:01

der deutschen Wähler, die unter A. Merkel vorangetrieben wurde. Auf die Strasse zu gehen und gegen die AfD zu blöken ist kein politisches Handeln. Das Hirnlose dieser Spektakel zeigt sich auch darin, dass nicht inhaltlich diskutiert wird, weshalb die AfD so stark ist und möglicherweise noch stärker wird. Ich behaupte, es geht gar nicht um die AfD, sondern um den Drang, sich mit einem Heiligenschein zu garnieren, den gutdenkenden- und handelden Moralisierer herauszukehren. Das, mit Verlaub, ist etwas typisch deutsches.
Ausserdem geht es um Wählerstimmen: Die AfD nimmt den anderen Wählerstimmen weg - dagegen muss natürlich etwas getan werden.

Jens Böhme | So., 21. Januar 2024 - 08:37

Robert Habecks Grünen sind von ca. 85 Prozent deutscher Wirklichkeit umzingelt. Die weltweite Umzingelung der Grünen ist noch ein paar Prozentpunkte höher. Da täte politische Demut gut.

Heidemarie Heim | So., 21. Januar 2024 - 11:44

Antwort auf von Jens Böhme

Wieder so ein Fremdwort geehrter Herr Böhme! Vielleicht hätten Sie die Güte uns das näher zu erläutern und wie hoch die Chancen einzuschätzen sind, dass diese Nachricht/Übersetzung die Umzingelten erreicht;-)! Schon mal Danke im voraus! MfG

Dorothee Sehrt-Irrek | So., 21. Januar 2024 - 11:54

in meinen Augen nur schwer ästhetisch zu ertragen und trotzdem irren Sie, Herr Hanselle.
Die Wirklichkeit ist nicht zurück, sie geht gerade verloren durch Vielerlei.
Habe jetzt keine Zeit, nur den Rat an den Cicero, nicht eingleisig zu denken.
Das eine tun, das andere nicht lassen, komplex wahrnehmen und berichten.
Schützen Sie bitte Politische Kultur, wo auch immer sie sich zeigt und wehren Sie bitte jeglicher Radikalisierung.

Ernst-Günther Konrad | So., 21. Januar 2024 - 12:21

sagt der Volksmund. Warum sollte die Politik allein sein bei der Feststellung, dass sie sukzessive von der Wirklichkeit eingeholt wird und wurde, ihre Blase geplatzt ist. Eine grüne Rundfunkrätin hat dafür gesorgt, dass mehr über die Proteste gegen "rechts" in den ÖRR berichtet wird. Die Bauernproteste finden faktisch medial im Moment nicht mehr statt. Ein Theater führt eine Schmierenkomödie auf und wird aber nur ihre Klientel erreichen. Und würde die AFD verboten werden, was macht man dann mit deren Wählern? Deportieren, Zwangseinweisen, in Lager stecken, sozial ausgrenzen, stigmatisieren und kriminalisieren? Ach ja, erstmal auf alle Fälle als "Rechts" oder besser "Nazi" gesichert einstufen habe ich noch vergessen. 10000 demonstrieren angeblich gegen rechts. Demonstrieren gegen rechtsradikal und rechtsextrem oder einfach gegen rechts=konservativ? Wer ist da der Antidemokrat? Die Kunst hat ihre Chance vertan und hat sich politisch instrumentalisieren und damit selbstzensieren lassen.

Christoph Kuhlmann | So., 21. Januar 2024 - 16:41

Entweder man legt die Priorität auf die Kunst oder auf die Politik. Im ersten Falle ist es Kunst im zweiten Politik. Dasselbe gilt für den Kommerz und die Kunst. Insofern ist die Kunstförderung zu weiten Teilen eine getarnte Finanzierung politischer Propaganda durch den Staat.

Ronald Lehmann | So., 21. Januar 2024 - 16:59

solange man mit Kunst auch Geld & ZEITGEIST machen/gestalten/manifestieren kann

& diese nicht nur für die UNTERHALTUNG, zum gesegneten Leben dient

Wenn man aber auf Spenden oder Gelder anderer angewiesen ist, dann ist man nur noch eine Marionette & nicht der Puppenspieler selbst

Deswegen war schon im Mittelalter die allermeiste Kunst in kirchlichen Tempeln zu Hause & selbst aber auch im Gesang zu finden

Heutzutage ist die Kunst hauptsächlich in den
STAATLICHEN Galerien, Musen oder Kultur-Stätten zu finden, die staatlich zum ERHALT IHER MANIFESTATION subventioniert werden

JA >>> wes Brot ich eß, des Lied ich sing

Sabine Lehmann | So., 21. Januar 2024 - 17:11

Ja, die Wirklichkeit ist oft hart. Für unsere vielen Chefideologen aus der links-grünen Blase muss sie schier unerträglich geworden sein, getreu dem Motto "Passt die Ideologie nicht zur Realität, muss die Realität falsch sein". In diesem Sinne lebt es sich in der aktuellen Bundesrepublik derzeit wie in einer Realsatire.