
- In der CDU ist der „Vater der Marktwirtschaft“ fast vergessen
Als Wirtschaftsminister und Kanzler stand Ludwig Erhard (CDU) wie kein anderer für das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft. Bei den zahlreichen Sündenfällen seiner Partei gegen dieses Prinzip während Merkels Kanzlerschaft musste er sich wohl im Grabe umdrehen. Ob ihn die Wahl von Friedrich Merz zum neuen Vorsitzenden wieder versöhnen würde?
Heute vor 125 Jahren wurde Ludwig Erhard geboren, der Vater des Wirtschaftswunders. In seiner fast vergessenen kurzen Zeit als Kanzler (1963 bis 1966) agierte „der Dicke mit der Zigarre“ nicht sehr erfolgreich. Dagegen sind seine Verdienste bei der Einführung der sozialen Marktwirtschaft unvergessen – jedenfalls bei denen, die nicht dem Irrglauben unterliegen, eine reglementierende und regulierende Ministerialbürokratie könnte eher für Wohlstand sorgen als eine Wirtschaftsordnung mit Privateigentum und Wettbewerb.
Die großen Wahlerfolge der CDU in den 1950er- und 1960er-Jahren waren nicht allein mit dem Namen Konrad Adenauer verbunden. Der erste Bundeskanzler hätte das zerstörte Land nicht so schnell in den Kreis der freien Völker zurückführen können, wenn Erhard mit seiner Wirtschaftspolitik nicht gleichzeitig so erfolgreich das Ziel „Wohlstand für alle“ verfolgt hätte. Auch wenn „der Alte“ und „der Dicke“ sich persönlich nicht zugetan waren, bildeten sie ein politisches Erfolgsduo.