Christian Drosten - Langsame Heimkehr

Für viele ist Christian Drosten in der Corona-Krise zum Emblem moderner Medizin geworden. Doch hinter dieser Lichtgestalt verbirgt sich ein Mensch mit Schattenseiten. Cicero erzählt die Geschichte, wie Christian Drosten zu dem wurde, was er war. Und warum das immer auch ihm selbst genutzt hat.

Christian Drosten als junger Forscher zusammen mit Stephan Günther am Bernhard-Nocht-Institut / laif:Andreas Herzau
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Autoreninfo

Ralf Hanselle ist stellvertretender Chefredakteur von Cicero. Im Verlag zu Klampen erschien von ihm zuletzt das Buch „Homo digitalis. Obdachlose im Cyberspace“.

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Ein Mann geht. Stück für Stück verschwindet er: „Ich schaffe es nicht mehr“, sagt er. Und: „Ich brauche Zeit für die Forschung.“ Klare Worte. Und doch geht dieser Mann nicht unmittelbar. Eher schon ist es ein Zeremoniell. Eine langsame Heimkehr. Gespickt mit Abstufungen und Zwischenschritten. Angekündigt hat er seinen Abgang bereits am 23. März: „Ich habe ein Institut zu leiten“, sagte er damals; ehrlich und öffentlich, in einem langen Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit. Die Finanzierung dieses Instituts koste ihn gerade sehr viel Arbeitskraft. Und dann sei da auch noch all der Hass; die vielen Versuche, seinen Ruf zu schädigen … Immer wieder, erzählt er, habe er sich dagegen zur Wehr gesetzt. Jetzt aber ist Schluss. Nach über zwei Jahren im Rampenlicht. 

Christian Drosten, Leiter des Instituts für Virologie an der Berliner Charité und in dieser Funktion Deutschlands bekanntester Covid-Aufklärer, verabschiedet sich von der großen Bühne. Allein mit seinem Podcast Coronavirus-Update hat er in den ersten Pandemiemonaten gut 41 Millionen Menschen erreicht. Im März dieses Jahres erklärt der oberste Corona-­Berater der Regierung das Aus für das populäre Talk-Format. Später wirft er auch noch seinen Posten im Sachverständigenrat zur Evaluierung des Infektionsschutzgesetzes hin. Journalisten scheinen sich einig zu sein: Hier geht ein Genius. Einer, der auf Du und Du ist mit dem neuen Coronavirus. Der es besser kennt als jeder andere. Als dann am 11. Mai auch noch bekannt wird, dass die Bundesregierung den im Dezember eingerichteten Corona-Krisenstab auflösen wird – auch hier wurde Drosten oft als Primus inter Pares wahrgenommen –, ist seine Zeremonie des Abschieds endgültig abgeschlossen. 

Mit einem Weinabend zum Kanzlerberater

Für viele ist es, als ginge mit dem dunklen Wuschelkopf, dem man nur selten einmal ein Lächeln entlocken konnte, ein alter Bekannter. Damals, im Frühjahr 2020, als die Welt aufgrund der hereinbrechenden Pandemie in Panik verfiel, schien er sich in den Herzen und Köpfen der Menschen festgesetzt zu haben. 17 Jahre zuvor, Drosten war noch ein junger, etwas schlaksig wirkender Wissenschaftler am Hamburger Bernhard-­Nocht-Institut, konnte er diese große Rolle bereits vorprobieren. Damals hatte er zeitgleich mit Forscherkollegen aus Atlanta und Hongkong das Sars-Coronavirus entschlüsselt. Es folgten erste Medienauftritte. Schon da war er um große Worte nicht verlegen: Es sei das zweitwichtigste Thema des Jahres, direkt hinter dem Irakkrieg, diktierte er stolz einem Reporter des NDR ins Mikro. Für ihn selbst jedenfalls war es das Ticket nach ganz oben. Jahre später wird es ihn bis ins Kanzleramt bringen. 

Sicher, es hätte auch andere Regierungsberater gegeben: den Marburger Virologen Stephan Becker oder dessen Gießener Kollegen John Ziebuhr. Beides Koryphäen auf dem eng abgesteckten Feld der Corona-Grundlagenforschung. Doch das Los fiel auf Drosten. Dessen räumliche Nähe zur Regierung und die ausgesprochene Medientauglichkeit des damals 47-Jährigen mögen die Wahl begünstigt haben. Insider reden noch heute von einem Weinabend mit der Kanzlerin, an dem das Eis zwischen ihm und Merkel gebrochen sei. Spätestens von da an also war er da. So plötzlich, wie auch das Virus da war. Auf einem Tiermarkt, irgendwo in der chinesischen Metropole Wuhan, sei es vom Tier auf den Menschen übergesprungen. 

Die Ursprünge des Virus

So jedenfalls hat Christian Drosten die Geschichte immer wieder erzählt. Das erste Mal am 13. Januar 2020. Gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) gab er zu Protokoll, dass der neuartige Erreger, dem man bald den Namen Sars-CoV-2 geben würde, Potenzial für eine globale Pandemie haben dürfte. Eine Woche später bereits war er mit dieser düsteren Aussicht in einer Schalte der ARD-Tagesschau. In dieser wurde endgültig festgezurrt, was man neudeutsch wohl das Narrativ nennen würde: „Wir können uns vorstellen, dass das Virus aus Wildtieren, die gehandelt wurden, auf den Menschen übergesprungen ist.“ Eine Hypothese, die sich in den nächsten Wochen erweisen werde. Seine chinesischen Kollegen, so Drosten damals, seien schon auf der Spur.

Erwiesen indes hat sich nichts. Bis heute nicht. Der Ursprung des neuen Coronavirus liegt auch über zwei Jahre nach seinem vermutlich erstmaligen Auftreten weiter im Dunkeln. Denn was Drosten damals verschwieg: In der Wissenschaft wurde auch heftig über eine andere Ursprungstheorie gestritten. Nach der soll das Virus aus einem Forschungslabor in Wuhan stammen. Einem Labor, zu dem Drosten und die recht überschaubare Gemeinde der weltweiten Corona-Forscher beste wissenschaftliche Kontakte pflegten. Doch wie schon gesagt: Drosten erwähnte diese zweite Hypothese mit keinem Wort. Schon damals nicht. Erst viel später, im Winter 2022, sollen geleakte E-Mails des amerikanischen Regierungsberaters Anthony Fauci nachweisen, wie ernsthaft man diese Alternativgeschichte des Corona-Ursprungs auch in Fachkreisen diskutiert hat. 

Noch aber sind wir im Januar 2020. Der erste Fernsehauftritt von Christian Drosten. Noch etwas anderes ist an dem interessant. Ein Satz, der an diesem Tag wie beiläufig fällt: „Die medizinische Diagnostik, die vom Anschauen des Patienten lebt, führt uns bei diesem Virus nicht allzu weit. Wir müssen eine Probe im Labor untersuchen.“ Banale Worte. Doch mit ihnen umreißt der Corona-Experte das Schlachtfeld, auf dem „der Krieg gegen das Virus“ von nun an geführt werden wird. Es ist eine abschüssige Topografie. Auf ihr straucheln Politik wie Öffentlichkeit noch heute.

Sieg der Labormedizin

Für Matthias Schrappe etwa, emeritierter Gesundheitsökonom der Universität zu Köln, liegt in diesem Statement die Ursünde des deutschen Pandemiemanagements begraben: „Es gibt in der Wissenschaft seit langem einen Streit darüber, was man genau unter Krankheit verstehen kann“, sagt Schrappe, der einst Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen war. Für die einen sei Krankheit ein biologisches Phänomen, für die anderen ein eher soziales. In jedem Land gebe es da einen Punkt, an dem beide Anschauungen ins Gleichgewicht kämen. In Deutschland aber läge dieser traditionell zu nahe am Labor.

Matthias Schrappe, der einst längere Zeit in Iowa geforscht hat, weiß, dass das eine merkwürdige nationale Besonderheit ist. In kaum einem anderen Land wird den Grundlagenwissenschaften derart viel Raum gegeben wie in Deutschland. Früh sei Corona daher auch zu einem Ringen um medizinische Weltanschauungen geworden – und somit immer auch um Fördergelder. Der Sieger in diesem Kampf steht nicht nur für Schrappe längst fest: „Corona ist ein Kantersieg für die Laborwissenschaften. Die ganze angewandte Medizin ist hinten runtergefallen. Geld fließt fast nur noch in Grundlagenforschung.“

Und genau für diese Forschung steht ein Name: Christian Heinrich Maria Drosten. Ein Mediziner, der von sich selbst einmal gesagt haben soll, ihn habe die Arbeit im Labor stets mehr gereizt als die am Patienten. Für viele ist der gebürtige Emsländer, der mit zwei Geschwistern auf einem Bauernhof im Dörfchen Groß Hesepe an der Ems aufwuchs, zum Emblem moderner Medizin geworden. Einer, für den jede Malaise einer genauen Mathematik folgt. Der Zahlen und Daten aus dem Effeff kennt, aber nur selten den Puls eines Patienten. 

Der Superstar der Virologie

Der Spezialist für molekularbiologische Diagnosemethoden, der schon seine Dissertation der „Etablierung von Hochdurchsatz PCR-Testsystemen für HIV-1 und HBV zur Blutspenderleistung“ gewidmet hat, passt da wie die Faust aufs Auge zu einem Pandemiemanagement, das sich in den folgenden Monaten weniger in der Klinik als vielmehr am kalten Dashboard entscheiden wird.

Es ist die Leidenschaft für die Abstraktion, für den „harten Kern der Kultur der Neuzeit“, wie der Philosoph Carl Friedrich von Weizsäcker diese letztlich doch einseitige Weltbetrachtung einst genannt hat. Sie hat Drostens Karriere befeuert. Nach Stationen am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin sowie am Institut für Virologie der Universität Bonn bringt sie ihn auf den Lehrstuhl am Berliner Institut für Gesundheitsforschung.

Einstige Weggefährten nennen den umtriebigen Wissenschaftler „einen Pfauen“, andere Kollegen unterstreichen seine Eitelkeit, ja seine Herrschsucht. Ein Strippenzieher sei dieser Christian Drosten, einer, der es perfekt verstehe, Menschen aus seinem Dunstkreis in den öffentlichen Diskurs einzuweben. In der Ökonomie der Aufmerksamkeit bringt ihn das voran. Allein sein im Januar 2020 in der von ihm selbst mitherausgegebenen Zeitschrift Eurosurveillance erschienener Aufsatz zur Corona-PCR ist mehr als 6000-mal in internationalen Journals zitiert worden. Insgesamt hat sich die Wahrnehmung des Virologen in den letzten zwei Jahren, gemessen an der Zitation in Fachzeitschriften, mehr als verzehnfacht.

Der Steuergeldeintreiber

Doch bei allen Papers und Studien: Drosten ist kein Papiertiger. Seinem Arbeitgeber, der Berliner Charité, ist seine Forschung und seine Vernetzung bares Geld wert. Er ist ein Joker im Kampf um Drittmittel und Exzellenz. Und genau darum geht es. Wer glaubt, es gäbe auf dem Gelände der Wissenschaften einen Elfenbeinturm, von wo aus man losgelöst von externen Zwängen und finanziellen Abhängigkeiten forschen könne, ist naiv, erzählt ein Kollege des Charité-Virologen offen und durchaus desillusioniert. Wer kein Geld heranschafft, kann einpacken. Keiner weiß das so gut wie Drosten: „Eine spektakuläre Krankheit bringt Gelder für die Forschung, in die sonst vielleicht kein Geld fließen würde“, sagt er bereits vor Jahren gegenüber der Financial Times Deutschland. Daran hat sich nichts geändert. 

Im Gegenteil: Als im April 2020 die damalige Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) ein Programm auflegt, das 150 Millionen Euro in die medizinische Forschung zu Corona spülen soll, sind Drosten und die Charité als Initiatoren wie Nutznießer schnell tonangebend. Es geht um gigantische Summen: 20 Prozent der insgesamt 750 Millionen Euro, die normalerweise pro Jahr von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an die medizinische Forschung in Deutschland vergeben werden. Unter dem Titel „Netzwerk Universitätsmedizin“ geht dieser Sonderetat diesmal jedoch an allen Gremien der DFG vorbei. Es sind Steuergelder, die am grünen Tisch verteilt werden. Kein aufwendiges Vergabeverfahren, keine externe Evaluierung. Laut eines Artikels im Manager Magazin vom Juni 2020 wird das Netzwerk direkt von der Charité koordiniert. Deren Vorstandsvorsitzender Heyo Kroemer sitzt zudem im Steuerungsgremium. 

Schon damals schalten sich Kritiker ein. Darunter der Frankfurter Pharmakologe Josef Pfeilschifter: Es könne nicht sein, so Pfeilschifter 2020, dass sich die Charité aufschwinge, einen Geldtopf mit Bundesmitteln aufzumachen – und am Ende sogar selbst die meisten Mittel für die eigenen Projekte erhielte. Und dennoch: Das Programm wird später noch einmal aufgestockt. Bis 2024 sollen nun weitere 240 Millionen Euro in das Netzwerk fließen. Und das, obwohl es noch heute unter zahlreichen Medizinern für Kopfschütteln sorgt. 

Hat Drosten finanziell von Corona profitiert?

Einer, der namentlich nicht genannt werden möchte, berichtet von blinden Flecken, die auf diese Weise in der Corona-­Forschung entstanden seien. Es seien zwar immense Summen in die Beantwortung der Frage geflossen, welche Rezeptoren Sars-CoV-2 nutze, dafür aber wisse man über die Auswirkungen von Schulschließungen relativ wenig. Die Politik hat vor allem Drostens Steckenpferde geritten. Doch: „In diesem engen Kreis einer bestimmten Forschung mit der Politik lauert eine Gefahr für die unabhängige Wissenschaft. Das ist eine unübersichtliche Gemengelage von eigenen wie von politischen Interessen.“ Ob Drosten diese Situation gezielt forciert habe? Festlegen will sich da niemand. Mit dem Berliner Virologen, heißt es, sei es wie in einem Gedicht von ­Goethe: „Halb zog sie ihn, halb sank er hin.“

Manch einer hat sogar früh darüber spekuliert, ob es nicht direkte finanzielle Interessen Drostens gegeben habe. Interessen, die die deutsche Corona-­Politik in eine ganz bestimmte Richtung gedrängt hätten. Nachweisen konnte man ihm das nie. Weder bei seiner seit Jahren auffälligen Kooperation mit Olfert Landt und dessen Diagnostik-Firma TIB Molbiol noch bei seiner Tätigkeit bei Labor Berlin, dem 2011 ausgegründeten Diagnostikinstitut der Charité und der Vivantes GmbH. Hier ist Drosten „Direktor Virologie“ und mit der Analyse der PCR-Tests an vorderster Front gegen das neue Virus aktiv. Ein Einsatz, der sich lohnt. Zumindest für Labor Berlin, das größte Diagnostiklabor Europas. Laut Nina Beikert, CEO des Unternehmens, habe man durch Drostens PCR-Tests die Umsätze immens steigern können: „Kamen vor Corona pro Woche etwa 1500 Virenproben zur Untersuchung in das Labor, so waren es schnell genauso viele pro Tag“, berichtet Beikert im Juli 2020 in einem offenen Gespräch mit der Berliner Morgenpost.

Hat Drosten möglicherweise für diesen unerwarteten Geldsegen Provisionen erhalten? Ungewöhnlich wäre das nicht. Die sogenannten Privatliquidationen – Diagnosen, die man als Virologe eigenständig mit Privatpatienten abrechnen kann – seien ein wichtiges Standbein in der Hochschulmedizin. Das behaupten zumindest unabhängig voneinander Wissenschaftler aus Drostens Kollegenkreis. In früheren Verträgen habe es oft prozentuale Beteiligungen gegeben. Neuere Verträge indes sähen eher Pauschalvergütungen vor. Wie es sich genau bei Christian Drosten verhält? Bei Labor Berlin hält man sich in dieser Hinsicht bedeckt. Auf eine Anfrage von Cicero teilt man mit, dass man keine Auskunft über den Vertrag erteilen werde. Die Charité lässt die Anfrage bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

Kritik an Deutschlands Corona-Kurs

So muss man die Leistung von Christian Drosten wohl zunächst und vor allem am Ergebnis beurteilen. Und das ist mindestens stark umstritten. So geht mittlerweile nicht nur eine im Januar veröffentlichte Metaanalyse des Johns Hopkins Institute for Applied Economics mit einer restriktiven Corona-Politik, wie sie besonders in Deutschland unter der Chef-Beratung von Christian Drosten praktiziert worden ist, hart ins Gericht. Auch die WHO hat Deutschland jüngst ein miserables Zeugnis bei der Pandemiebekämpfung ausgestellt. 

Drosten wird das verschmerzen können. Beraten, so hat er einmal gesagt, hieße lediglich mitzuteilen, was ist. Dass er sich darüber hinaus auch des Öfteren nicht mit Ratschlägen zurückgehalten hat, lässt er unerwähnt. Vielleicht ist das besser. Denn es gibt immer öfter auch Kritik an seiner eigenen Arbeit: Ein jüngst im Hessischen Ärzteblatt erschienener Artikel von Ursel Heudorf, ehemalige Stellvertretende Leiterin des Frankfurter Gesundheitsamts, geht mit einer seiner Stellungnahmen zur Rolle von Kindern in der Pandemie hart ins Gericht. Heudorf wirft Drosten methodische Fehler und eine unzulängliche Berücksichtigung des Forschungsstands vor. Mal würden Kausalität und Korrelation miteinander verwechselt, mal komme es zu nachweislich unzutreffenden Schlussfolgerungen. 

Abgang mit Beigeschmack

Eine Einzelmeinung? Keineswegs. Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene unterstützt Heudorf ausdrücklich. In einer öffentlichen Stellungnahme spricht sie von „substanziellen Fehlern“, die Drosten unterlaufen seien. 

Und wie verhält sich der derart Beschuldigte selbst? Er kanzelt jegliche Kritik vorerst ab. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk etwa spricht Christian Drosten von „einzelnen Personen“, die mit „Privatmeinungen“ auffielen. Eine bekannte Taktik. Denn wann immer in der Vergangenheit Kritik an der Arbeit des Regierungsberaters laut wurde, flüchtete sich der in Herabsetzung und Beleidigung. Mal rückte er prominente Kollegen wie den Bonner Virologen Hendrik Streeck in die Querdenker-Ecke, mal bezeichnete er Kritiker wie den Hamburger Physiker Roland Wiesendanger als „Extremcharakter“. Geistes- wie Sozialwissenschaftlern attestierte er gleich eine desinformierende Wissenschaftskommunikation.

Bei seinen über eine Million Twitter-Followern kommt das gut an. Noch. Sollte es indes, wie geplant, zu einer Evaluation der deutschen Corona-Politik durch einen wirklich unabhängigen Sachverständigenrat kommen, werden Stolz und Vorurteil nicht mehr reichen. Ein Mann geht. Er wird wissen, warum.

 

Dieser Text stammt aus der Juni-Ausgabe des Cicero, die Sie jetzt am Kiosk oder direkt bei uns kaufen.

 

 

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