Helmut Schmidt im Frühjahr 1940 als Leutnant der Luftwaffe
Abgehängtes Bild von Helmut Schmidt: tyrannische „Verdammnis des Andenkens“ / picture alliance

Bundeswehr - Von der Leyen und die Geister der Vergangenheit

Der Fall Franco A. hat ein unschönes Licht auf die Bundeswehr geworfen. Doch anstatt jegliche Traditionen zu bekämpfen und zu verleugnen, sollte die Verteidigungsministerin die Truppe endlich zukunftsfähig machen

Autoreninfo

Rudolf Adam war von 2001 bis 2004 Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes. Von 2004 bis 2008 leitete er als Präsident die Bundesakademie für Sicherheitspolitik. Er ist Senior Advisor bei Berlin Global Advisors. Foto: Bundesakademie für Sicherheitspolitik

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Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat der Bundeswehr in einem offenen Brief Haltungsprobleme, Führungsschwäche und falsch verstandenen Korpsgeist vorgeworfen. Auslöser war der Fall Franco A. und seiner Komplizen – ungeheuerlich, jenseits jeglicher Vorstellungskraft. Die Ministerin wollte resolut erscheinen. Sie sprach distanziert, wie eine unbeteiligte Ärztin, die eine Diagnose stellt. Dass sie selbst seit mehr als drei Jahren oberste Führungsverantwortung trägt und jede Führungsschwäche auf sie selbst zurückfällt, wollte sie offenbar ausblenden. Sie sprach von notwendigen „Säuberungs- und Reinigungsprozessen“ – und erweckte damit eigenartige sprachliche Assoziationen. 

Am nächsten Tag ruderte die Ministerin zurück, betonte aber: „Zu groß ist die Zahl der Vorfälle, zu gravierend die zutage getretenen Fehlentscheidungen.“ Damit spielte sie auf Vorfälle in Pfullendorf, Bad Reichenhall und Sondershausen an, die allerdings nicht rechtslastig waren. Zuvor schon hatte sie den Kriminologen Christian Pfeiffer beauftragt, die Bundeswehr auf Fehlleistungen zu durchleuchten. Pfeiffer äußerte die Erwartung, dass diese Untersuchung weiteren Schmutz zutage fördern werde – nicht die beste Empfehlung für eine unvoreingenommene Untersuchung. 

Zeitgleich wurde Generalmajor Walter Spindler als Kommandeur des Ausbildungskommandos des Heeres abgesetzt. Die Absetzung ist umso schmachvoller, als seine reguläre Dienstzeit ohnehin in drei Monaten geendet hätte. Hier wurde ein verdienter General ohne Not zum Sündenbock gemacht. Die Entscheidung erinnert an die Entlassung von Generalinspekteur Schneiderhan, dem der damalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg 2009 Fehlinformationen in der Kundus-Affäre zur Last legte. 

Von der Leyen setzt falsche Prioritäten

Die Bundeswehr steckt in einer tiefen Krise. Von der Leyen muss sich fragen lassen, ob sie richtige Prioritäten gesetzt hat. Mit Kitas und Familienfreundlichkeit, mit Pflichtkursen über sexuelle Vielfalt in der Truppe lassen sich Struktur- und Motivationsprobleme nicht bewältigen. Die Bundeswehr muss nicht nur unvorbereitet die Umstellung auf eine Berufsarmee schultern, sie steht vor ernsthaften Ausrüstungsproblemen: Transportflugzeuge taugen nicht für Kampfeinsätze, Hubschrauber fliegen nicht, Gewehre treffen nicht, Nachtsichtgeräte sind nur auf dem Papier vorhanden. Panzer und gepanzerte Fahrzeuge fehlen, Tropentauglichkeit bleibt mehr als ein Jahrzehnt nach dem ersten Afrikaeinsatz ein Problem. Katrin Suder wurde 2014 von McKinsey als Staatssekretärin ins Verteidigungsministerium geholt, um die Rüstungsplanung zu professionalisieren. Inzwischen muss sie mit dem Spitznamen „Miss Management“ kämpfen. Seit Jahren wird eine Lückenwirtschaft betrieben. Die Bundeswehr galt einst als gefährlicher Gegner. Heute ähnelt sie eher einer Spielzeugtruppe – mehr mit internen Problemen beschäftigt als mit militärischer Leistungsfähigkeit. 

Am 2. Mai betonte Ursula von der Leyen: „Die Wehrmacht ist in keiner Form traditionsstiftend für die Bundeswehr. Einzige Ausnahme sind einige herausragende Einzeltaten im Widerstand, aber sonst hat die Wehrmacht nichts mit der Bundeswehr gemein." Stimmt das?

Werhrmachtsoffiziere als Gründerväter

Die Konzeption der Bundeswehr beruht auf der Denkschrift, die 1950 im Kloster Himmerod von 15 Wehrmachtsoffizieren erarbeitet wurde. Acht von ihnen stiegen später in höchste Positionen der Bundeswehr auf: 1959 hatten drei Viertel aller Offiziere und Unteroffiziere der Bundeswehr noch in der Wehrmacht gedient, 300 sogar in der Waffen-SS. Der zweite Generalinspekteur, Friedrich Foertsch, war zuvor General der Wehrmacht. Ulrich de Maizière, vierter Generalinspekteur, hat die Bundeswehr wie kaum ein anderer Soldat geprägt. Er hat den gesamten Zweiten Weltkrieg vom Polenfeldzug bis zum Rückzug aus Russland mitgemacht; 1945 leitete er die Operationsabteilung im Generalstab. Der Vater des Begriffs der Inneren Führung, Wolf Graf Baudissin, diente im Generalstab bei Erwin Rommel in Afrika. General Wolfgang Altenburg (1983-1986) war der letzte Soldat an der Spitze der Bundeswehr, der noch in der Wehrmacht gedient hatte. Die Bundeswehr ist tief in der Wehrmacht verwurzelt, ohne die Wehrmacht hätte es die Bundeswehr niemals gegeben. Ihr wurde allerdings gerade von ehemaligen Wehrmachtoffizieren ein demokratischer, staatsbürgerlicher Geist verordnet.

Die Offiziere des militärischen Widerstands unter Graf Stauffenberg kamen aus der Wehrmacht und haben mit ihrer Treueidverpflichtung, ihrem Patriotismus und ihrem inneren moralischen Imperativ gerungen. Einige waren bei der Niederlage Frankreichs 1940 noch begeistert von Hitler und ihre Vorstellungen für ein Deutschland ohne Hitler hätten schwerlich den befreienden Neuanfang ermöglicht, der sich erst 1949 mit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland eröffnete. 

Die Bundeswehr hat ein Traditionsproblem

Geradezu absurd ist, dass an der Bundeswehruniversität ein Bild von Helmut Schmidt abgehängt wurde – Helmut Schmidt, dessen Verdienste als Verteidigungsminister und Bundeskanzler unbestritten sind, den dieser Staat mit einem Staatsakt geehrt hat. Weshalb? Er war in Wehrmachtsuniform abgebildet. Tyrannen verordnen eine „Verdammnis des Andenkens“ (damnatio memoriae). Josef Stalin verfuhr so mit Leo Trotzki. Wollen wir jetzt mit unserer eigenen Geschichte auch so verfahren? Die historischen Fakten ändern sich nicht, wenn sie ignoriert werden. Im Gegenteil: Verordnete Blindheit macht nur anfällig. Jede Generation sollte in offener diskursiver Auseinandersetzung Leistung und Belastung der Wehrmacht begreifen lernen.

Die Bundeswehr hat ein Traditionsproblem. Der letzte Traditionserlass datiert von 1982 – damals war Hans Apel (SPD) Verteidigungsminister. Darin ist von Wehrpflichtarmee, von Landesverteidigung, vom Staatsbürger in Uniform die Rede. Heute gibt es keine Wehrpflicht mehr, die Bundeswehr ist mehrfach im Einsatz, aber nirgends zur Landesverteidigung. Die Bundeswehr ist in gemischten Einheiten mit Soldaten europäischer Partnernationen verbunden. Es wird darüber nachgedacht, die Rekrutierung von Soldaten nicht mehr an die deutsche Staatsangehörigkeit zu knüpfen. Heute dienen Doppelstaatler in den deutschen Streitkräften. Wie weit entspricht das noch der Vorstellung vom Staatsbürger in Uniform?

Ein Soldat muss bereit sein, sein Leben zu opfern

Soldat-Sein lässt sich nicht mit anderen Berufsbildern vergleichen. Ein Soldat darf nicht primär durch Sold motiviert sein, sonst wird er zum Söldner. Er muss bereit sein, das eigene Leben zu opfern und den, den seine politische Führung als Gegner bezeichnet, zu töten. Er braucht unbedingte Loyalität, Kampf- und Kameradschaftsgeist, Härte, Todesmut und die Bereitschaft, strikte Disziplin und Strapazen zu ertragen. Er muss bereit sein, jederzeit weltweit in den Einsatz zu ziehen. Er ist gefordert, sich in unbekanntem Umfeld zu orientieren, anzupassen, fremde Verhaltensmuster richtig zu deuten und sich entsprechend zu verhalten. Soldaten brauchen einen starken Halt, um diese Leistungen zu erbringen. Sie müssen motiviert sein, sie müssen Stolz auf ihre Leistung verspüren. Sie müssen fühlen, dass das, was sie für ihr Gemeinwesen, für ihre Nation, für Freiheit und Demokratie erbringen, geschätzt und geachtet wird. Aber kaum eine Nation geht so respektlos mit seinen Streitkräften um wie Deutschland. Soldaten dürfen hierzulande ungestraft Mörder geschimpft werden. In manchen Städten bedeutet Uniform zu tragen einen Spießrutenlauf. Vereidigungen oder Zapfenstreiche werden lautstark gestört. 

Das Grundgesetz sei die Leitschnur für die Bundeswehr, heißt es. Die ersten Artikel des Grundgesetzes sind 20 eherne Gebote von Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit. Für die meisten Soldaten aber bleibt es ein abstrakter Text, aus dem sie wenig Verbindliches für konkretes Verhalten schöpfen können. Welcher Soldat trägt das Grundgesetz mit ins Gefecht? Mit dabei ist aber immer der Tod. Mit dieser ständigen Präsenz des Todes fertig zu werden in einer Gesellschaft, die den Tod tabuisiert, ist eine einzigartige Herausforderung. Weshalb verbietet eine politisch überkorrekte Führung Soldaten im Einsatz den Spruch „Treue um Treue“ zur Ehrung ihrer Gefallenen? Erinnert er zu stark an die SS-Parole „Unsere Ehre heißt Treue“? Eheleute versprechen sich Treue bis in den Tod – und halten sie selten. Für Soldaten sind diese Worte keine Phrase, sondern gelebte – oder gestorbene – Wirklichkeit. 

Die Wehrmacht war trotz aller Verstrickungen ein von den Alliierten geachteter und respektierter Feind. Dass die Truppe für politische Zwecke missbraucht wurde, dass viele ihrer Generäle schwach, opportunistisch waren, ohne Einsicht und Mut zu entschiedenem, rechtzeitigen Widerstand, macht die Wehrmacht nicht insgesamt zu einer „verbrecherischen Organisation“. Zu behaupten, „das lange Gedächtnis deutscher Streitkräfte ist ein Gedächtnis der Verbrechen“ (Jakob Augstein) zeigt wenig historisches Differenzierungsvermögen, das bei einem hochsensiblen Thema geboten wäre. 

Wechsel zur Berufsarmee erfordert andere Motivation

Nach zwei verlorenen Weltkriegen, nach den Torheiten und Verbrechen der politischen und der militärischen Führung, ist Traditionspflege in der Bundeswehr eine Gratwanderung. Sie sollte allerdings nicht allein von der Zivilgesellschaft vorgegeben werden, sondern fragen, was eine kampfbereite und kampfwillige Truppe für ihre Motivation benötigt. Soldat zu sein heißt eben nicht, Teil der Zivilgesellschaft zu sein. Der Wechsel von der Wehrpflicht zur Berufsarmee hat die Motivationsebene verschoben. Die Bundeswehr ist nicht mehr gezwungen, sich mit Rekruten auseinanderzusetzen, die nicht freiwillig dienen und keine Scheu haben, ihre Kritik frei zu äußern.

Die Bundeswehr blickt auf 61 Jahre eigener Nachkriegstradition zurück. Die Reichswehr der Weimarer Republik bestand 14, die Wehrmacht 10 Jahre. Das Reichsheer der Kaiserzeit war nach 47 Jahren am Ende. Die Bundeswehr besteht also fast so lange wie sämtliche deutsche Streitkräfte zusammen. Weshalb lässt sich aus diesen sechs Jahrzehnten nicht eigenes Traditionsmaterial zusammentragen? Was ist von einer Tradition zu halten, die Bilder aus der Zeit zwischen 1939 und 1945 abnehmen, solche von Politikern nach 1945, denen Korruption und Falschaussage nachgewiesen ist, aber hängen lässt? Seit 20 Jahren steht die Bundeswehr in unterschiedlichsten Einsätzen. Mehr als 100 Soldaten haben in diesen Einsätzen ihr Leben gelassen. Es hat spektakuläre Erfolge, Rettungseinsätze, mutige Operationen gegeben. Weshalb wird trotzdem nur auf Vorbilder aus weit zurückliegenden Epochen zurückgegriffen?

Neues Auftragsprofil

Die Krise der Bundeswehr geht aber noch tiefer. Sie ist ohne politisch-konzeptionelle Vorgaben in ein völlig neues Auftragsprofil hineingestolpert. Hier liegt das eigentliche Führungsproblem. Landesverteidigung ist passé. Eine neue Bedrohung aus dem Osten oder Süden Europas erfordert eine Verteidigung an den Bündnisaußengrenzen. Unsere Kriseneinsätze folgen keinen erkennbaren Kriterien. Deutschland wirkt an Sicherheitsstrategien der Nato und der EU mit, hat aber keine eigene nationale Strategie. Regierung und Parlament bleiben uns die Antwort schuldig, für welche Werte, für welche Interessen sie notfalls auf staatliche Gewaltmittel zurückgreifen wollen.

Strategische Studien, Grundlage jeder Sicherheitsplanung, gelten in Deutschland als anrüchig. Es gibt weder eine systematische Beschreibung künftiger Bedrohungen noch eine saubere Herleitung strategischer und sicherheitspolitischer Optionen. Das Weißbuch von 2016 strotzt von Allgemeinplätzen: „Deutschland ist bereit, sich früh, entschieden und substanziell als Impulsgeber in die internationale Debatte einzubringen, Verantwortung zu leben und Führung zu übernehmen.“ Da ist von gemeinsamen Werten, Menschenrechten, Völkerrecht die Rede – nicht aber davon, was zu tun ist, wenn diese Werte bedroht sind oder wenn sie in Konflikt miteinander geraten. Sicherheitspolitik beschreibt keine Ideale, sondern hat zwischen Übeln das geringere zu wählen. Militärische Einsätze sollen nicht den Weg ins Paradies freischießen, sondern die Hölle auf Erden abwenden.

Deutschland ist in den vergangenen Jahrzehnten in eine Führungsrolle hineingewachsen, wider eigenen Willen durch Verschiebungen im strategischen Umfeld. Das Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der EU und die anhaltende Schwäche Frankreichs verstärken diese faktische Hegemonialstellung. Wir können uns nicht mehr unter dem Schirm der Nato wegducken in der bequemen Rolle eines wirtschaftlichen und finanziellen Riesen ohne machtpolitische Muskeln. Die politische Führung schuldet der Öffentlichkeit, unseren Nachbarn, vor allem aber ihren Soldaten einen klaren Orientierungsrahmen. Eine nationale Sicherheitsstrategie, grobe Umrisse nationaler Interessen und Prioritäten, ein strategisches Konzept sind überfällig. Natürlich können solche Dokumente keine dogmatischen Katechismen sein. Sie sind nur als lebende Dokumente vorstellbar, die in ständiger Diskussion und regelmäßiger Revision fortgeschrieben werden. 

Blick nach vorn, statt zurück

Letztlich erfordert die Ausrichtung auf das 21. Jahrhundert eine Revision des Grundgesetzes. Seine Bestimmungen über den Spannungs- und Verteidigungsfall gehen auf das Jahr 1968 zurück. Der frühere Artikel von 1956 bestimmt kategorisch und lapidar: „Der Bund stellt Streitkräfte zur Verteidigung auf.“ Streng genommen ist dies keine legitimatorische Basis für die heutigen Einsätze der Bundeswehr. Diese Bestimmungen reflektieren die Bedrohung des Kalten Krieges, eines massiven Angriffs auf das Territorium der Bundesrepublik Deutschland. Es war das einzige damals vorstellbare Einsatzszenario der Bundeswehr. Diese Vorstellungen und die auf ihnen basierenden Vorschriften sind überholt. Ihre Fortgeltung zwingt uns zu verrenktem, uneigentlichem Sprachgebrauch. Wo die Bundeswehr kämpft, darf nicht von Krieg die Rede sein. Wir sprechen von „robusten Friedensoperationen“, „Stabilisierungsmissionen“ oder „Assistenzmissionen“. Wir vermeiden es, gefallenen Soldaten die in anderen Ländern üblichen öffentlichen letzten Ehren zu erweisen. Die Gedenkstätte für die Gefallenen der Bundeswehr steht am Bendlerblock in Berlin hinter Zaun und Wachen, für die Öffentlichkeit unzugänglich. 

Es ist an der Zeit, den Blick von der Vergangenheit zu lösen und nach vorn zu lenken. Die Aufstellung des Kommandos Cyber- und Informationsraum war ein erster, längst überfälliger Schritt in die richtige Richtung. Drohnen, Roboter, Informationskriege, verdeckte Operationen haben Panzer- und Luftschlachten längst abgelöst. Die rückwärtsgewandte Tradition von Wehrmacht oder Reichswehr liefert Bilder von Krieg, von Sieg und Niederlage, die immer weniger mit den Konfliktformen zu tun haben, auf die wir vorbereitet sein müssen. Die Kampfformen des Zweiten Weltkriegs wirken im 21. Jahrhundert wie Kavallerieattacken im Zeitalter von Maschinengewehren.  

Wäre es nicht sinnvoller, statt die Gespenster der Vergangenheit immer wieder neu zu beschwören, sich verstärkt Gedanken über Aufgaben und Auftrag der Bundeswehr in der Zukunft zu machen? Wen alte, belastete Leitbilder und Traditionen stören, der sollte neue, unbelastete schaffen.

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Karl Kuhn | Do., 18. Mai 2017 - 16:41

Da hat sich mal jemand den Ärger von der Seele geschrieben ... aber sehr gut!

Und der Autor weist einen gangbaren Weg aus dem Traditionsdilemma. Lasst die Wehrmachtstradition sterben und ersetzt sie Zug um Zug durch Gedenken an vorbildliche Leistungen der in Jahren schon viel älteren Bundeswehr. Aber verzichtet auf stalinistische Säuberungen.

Jürgen Möller | Do., 18. Mai 2017 - 20:33

Antwort auf von Karl Kuhn

Und bitte verfallt beim Umtaufen der Kasernen nicht ins andere Extrem wie Köbis und Co.

Wolfgang Henning | Fr., 19. Mai 2017 - 09:56

Antwort auf von Karl Kuhn

Kriege sind in der Regel nicht von Offizieren und Soldaten zu verantworten sondern von den Politikern. Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit sollten in jeder Armee der Welt geahndet werden. Wer erinnert heute noch an die Verbrechen der „ruhmhaften Roten Armee“? Es gibt in jeder Armee vorbildhafte Soldaten, die Anerkennung auch beim militärischen Gegner genießen. Ihr Andenken sollte bewahrt bleiben, ohne dass dadurch die politischen Systeme glorifiziert werden.
Als Hitler 1938 die Pläne zur Zerschlagung der Tschechoslowakei äußerte, fand er den gefährlichsten Widerstand für diesen Schritt in der Wehrmacht.
Nach dem Putschversuch vom 20. Juli 1944 wurden wegen der vorschnellen Offenlegung des Widerstandskreises hunderte von Personen getötet. Zu den Offizieren der Wehrmacht im Widerstand gehörten Ludwig Beck, Hans Oster, Graf von der Schulenburg, Eugen Gerstenmaier, Wilhelm Canaris, von Kluge, Erwin Rommel, Henning von Tresckow und Graf von Stauffenberg.

Jürgen E Möller | Fr., 19. Mai 2017 - 14:15

Antwort auf von Wolfgang Henning

von Kluge gehörte doch zu den Nutznießern des Regimes und war sich nicht zu schade, Gratifikationen anzunehmen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 18. Mai 2017 - 16:58

Von der Leyen sollte sich überlegen, ob sie dem gewachsen sein will.
Ich schätze sie, weil sie als Politikerin dem Parlament verpflichtet ist.
Berufsarmee hin oder her, darauf muss die Bundeswehr ebenfalls vereidigt werden und nicht "auf eine Merkel", die m.E. überall Neuland und Gefahren sieht wo m.E. keine sind, ansonsten aber m.E. vor allem Gefahren heraufbeschwört.
Was sollte das heissen, Deutschlands Grenzen sind nicht zu verteidigen? Dieser m.E. Dilettantismus hat mich umgehauen.
Darüber schweigt sich der Artikel aus.

wird der Autor in m.E. Merkels Neuland, ehemals Deutschland, nicht weit kommen.
Deutschland wird nicht mehr lange existieren, wenn man mich fragt.
Zur Zeit arbeiten m.E. Strategen an einer Neuaufstellung dieses Landes im Sinne hehrer Werte, die evtl. vor allem von nationalen US-amerikanischen Interessen geleitet werden, nicht einmal europäischen.
Für diese m.E. speziellen Interessen dürfen dann die neuländischen Soldaten sterben?
Good Luck.
Merke, die USA dürfen sich als große Nation bezeichnen. Deutschland darf sich ihnen einordnen?
Was evtl. mit Deutschland derzeit geschieht, blüht auch allen anderen Nationen/Staaten dieser Welt, die von sich selbst absehen.
Ich habe noch nichts darüber gelesen, auch nicht in diesem Artikel, inwiefern sich "Deutschland" in bezug auf eine Bundeswehr souverän verhalten darf.
`Führungsrolle als Adjutant ihrer Großherrlichkeit, der einzigen legitimen Nation der Welt, USA, müssen wir das diskutieren oder dürfen wir es nachvollziehen?´
Satire off

Nicolas Wolf | Do., 18. Mai 2017 - 17:16

Okay mal abgesehen davon, dass das G36 laut Gerichtsurteil die gestellten Anforderungen voll erfüllt, kann man vielem in Artikel nur zustimmen. Frau von der Leyen ist allerdings mehr ein Symptom. Der ganze Aufwand weil sie EINEN Rechtsextremen 2 Unterstützer und ein paar Hakenkreuze gefunden hat. Nur mal zu Info, letztes Jahr sprach der MAD von 20 Islamisten + 60 weitere Verdachtsfälle in der Bundeswehr. Bei dem Geschrei wegen dem falschen Syrer hätte man Frau von der Leyen schon letztes Jahr hochkant rausschmeißen müssen! Dennoch glaube ich, dass das eigentliche Problem tiefer geht, es ist, Überraschung, die deutsche Bevölkerung. Ein Volk ich was allen ernstes so tut als sei Friedfertigkeit und Wehrlosigkeit das gleiche. So dämlich können auch nur die Deutschen sein.

Birgit Jacob | Do., 18. Mai 2017 - 17:22

„Von der Leyen muss sich fragen lassen, ob sie richtige Prioritäten gesetzt hat“. Da muss man doch eher die Frage stellen, ist sie überhaupt in der Lage die richtigen Prioritäten zu setzen. Ihre Grundqualifikation für dieses Amt ist gleich null. Darüber hinaus hat sie in ihren bisherigen Ämtern bereits bewiesen, dass sie ohne Mc Kinsey und andere Unternehmensberatungen kaum überlebensfähig ist. Das sind nicht gerade die besten Voraussetzungen, um ein solch schwieriges Amt auszufüllen und man darf getrost feststellen, dass dieses Amt für sie einige Nummern zu groß ist. Allein es fehlt bei ihr die Einsicht sich dies einzugestehen. Ein Rücktritt wäre in dieser Lage die einzig richtige Entscheidung und würde ihre Partei auch vor weiterem Schaden bewahren.

Harro Meyer | Do., 18. Mai 2017 - 17:32

Ich habe noch erlebt, dass jedermann vom Krieg die Schnauze voll hatte. Nur der Adenauer sah in den militärischen Wünschen der USA eine Chance für die weitere Existenz Deutschlands und wurde von dem Führer der SPD lauthals "Kanzler der Alliierten" beschimpft. Recht hatte der Mann. Fast jeder Wehrmachtsangehörige wurde freundlich begrüßt und die Bundeswehr war ein Garant für das Weiterbestehen Deutschlands. Das sollte man ihr danken und nicht den spätgeborenen Voyeuren das Feld überlassen.

Axel Kreissl | Do., 18. Mai 2017 - 18:11

Jede Generation steht auf dem Boden ihrer Vorfahren und die Bundeswehr sicher auf dem Boden der Wehrmacht. Sieht man einmal vom Auftraggeber ab, so verfügten deren Generäle und Soldaten, unsere Väter, doch über Fähigkeiten, die man nicht verdrängen muss und darf. Tut man das wegen der Fehler, so sind auch die Fähigkeiten weg. Was herauskommt, ist der aus Patchwork-Ideologien zusammengesetzte Blödsinn, den wiir uns täglich in den Nachrichten anhören müssen. Also, liebe Klassenkameraden der 60er Jahre: es ist Zeit zur Umkehr und etwas mehr Demut bitte! Und, verehrte Frau von der Leyen: die Bundeswehr ist wirklich keine Kinderkrippe. Davon habe ich mich 1975 überzeugen können.

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 18. Mai 2017 - 18:36

dass die Politiker der ausserparlamentarischen Intelligenz nicht gewachsen sind.
Es gibt eher noch bei einem Großteil der Wähler die Hoffnung, dass es sie auch im Parlament gäbe?
Früher gab es sie, soviel weiss ich.
Daraus mag die Idee resultieren, Regierungen nur noch aus Experten zu bilden.
So langsam fällt mir nichts mehr dagegen ein, zumal ich keine eigene politische Qualität mehr erkennen kann.
"Jetzt sind sie halt da" als Expertise einer Kanzlerin, nachdem sie die Türen geöffnet hat und jeder "niederkartätscht" wurde, der dazu befragt sein wollte.
Kein politischer Wille der Regierenden zur Demokratie...?
Stattdessen Durchhalten/Durchregieren, bis sich "niemand mehr rührt"?
Politische Intelligenz, dieses zu erkennen, traue ich allerdings am wenigsten Experten zu.
Und könnte mich irren...
Armeen, so etwas bespricht man nicht beim Kaffeeklatsch.
Krieg ist auch nicht mal eben so da.
Ich hatte mich über Merkel beruhigt.
Die Diskrepanz lässt mich wieder schaudern

„Und könnte mich irren...“, das kann ich verstehen.
z.B.:
Viele Handwerksberufe können nur ausgeübt werden, wenn Sie die Meisterprüfung in diesem Handwerk abgelegt haben.
Also, Steinmetzen und Steinbildhauer können nie als Elektrotechniker, Zahntechniker oder Informationstechniker sein Beruf ausüben und andersrum auch nicht.
Das politische alles können überall in jedem Bereich ohne spezifischen wissen wundert mich so-wie-so schon lange.
Ministerin für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit bei niedersächsischen Landesregierung, dann als: Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend , Familienministerin , Bundesministers für Arbeit und Soziales, und endlich das Amt der Verteidigungsministerin.
Passt doch alles!.
Und viel Spaß?? mit den „dritten“ wenn die (dritten!) ein Bäcker gefertigt hat.
Dann könnten man sich wirklich die Zähne ausbeißen.
„Wir verfügen über zuwenig Zahnärzte? Unsinn, über zuviel Zähne.“
© Sigmar Schollak
Traurig aber war.

wie Recht Sie haben. Warum nur wird in D. das Militär, das anscheinend ja notwendig ist, so miserabel behandelt? Als dessen Chefs fungieren die unpassendsten Politiker -( "D. wird am Hindukusch verteidigt" sagte der Radfahrer), da braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Bevölkerung den Verein nicht Ernst nimmt. Sollte sie aber, also gehört an die Spitze jemand mit Fachwissen und Führungsqualitäten, aber solche Leute haben AM und ihr Vorgänger ja im Laufe ihrer Herrschaft vergrault. Was übrig blieb ist ein Bundesheer ohne echte Ausrüstung und klar definierte Aufgabe.

Robert Müller | Do., 18. Mai 2017 - 18:40

Ich habe nachgesehen, wer der Autor ist: Laut Wikipedia ein echter Experte und kein sogenannter "Experte". Ich kann zwar nicht alles was der Autor benannt hat beurteilen, mir scheint trotzdem, dass er wichtige Probleme benennt. So scheint sehr vieles bei der Bundeswehr liegen geblieben zu sein. Als unter anderem Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik hat er sich offenbar auch grundsätzliche Fragen gestellt und Antworten gefunden. Für mich bleibt unklar, ob man im Verteidigungsministerium Interesse an Texten wie diesem hat.

Holger Tonn | Do., 18. Mai 2017 - 18:46

Dieser Text sollte eigentlich Unterrichtsmaterial an den Schulen sein. Der Gedanke erscheint allerdings reichlich absurd, nicht nur weil man dort inzwischen gänzlich andere Sorgen hat, sondern weil selbst unserer politischen Führung (von der Opposition ganz zu schweigen) diese völlig zutreffenden Gedanken so gänzlich fremd zu sein scheinen. Ist es mir gestattet, in diesen Fragen sowohl Regierung, Opposition als auch großen Teilen der Medien völlige Inkompetenz zu bescheinigen? Dem Autor, so engagiert er erscheint, kann ich meinen tiefen Pessimismus bezüglich der Zukunft der Bundeswehr nicht ersparen. Über die militärische Führung/Generalität kann ich mir kein wirkliches Urteil erlauben, aber auch da überwiegt bei mir die Skepsis, ob da nicht "Traditionen" der (u.a.) Wehrmacht allzu willfährig übernommen werden, was Kritikfähigkeit und auch Willen/Fähigkeit zum Widerspruch anbelangt.

Heinrich Niklaus | Do., 18. Mai 2017 - 18:50

„“Soldat sein heute – Leitgedanken zur Neuausrichtung der Bundeswehr““, so lautet der Titel einer Weisung, die der Generalinspekteur der Bundeswehr, Volker Wieker, im Jahr 2012, herausgegeben hat. Es heißt dort u.a.:

„Der derzeit gültige Traditionserlass ist vor dem Hintergrund der deutschen Teilung, des Ost-West-Konfliktes und der bisherigen Notwendigkeit einer allgemeinen Wehrpflicht entstanden. Die jüngere
Geschichte der Bundeswehr wird darin nicht ausreichend reflektiert. Wir sollten ihn fortentwickeln.“ https://www.hsu-hh.de/images/caRVcKieJIEN2E8B.pdf

Nun stellt sich die Frage, warum der Generalinspekteur seinen eigenen Vorgaben nicht gefolgt ist. Wenn der aktuell gültige Traditionserlass von 1982 tatsächlich so „viel Spielraum“ bietet, dass er nun dringend noch vor der Bundestagswahl überarbeitet werden muss, kann man dem Generalinspekteur nicht den Vorwurf ersparen, dass er die Bundeswehr mit einem untauglichen Erlass 5 Jahre lang alleine gelassen hat.

Heidemarie Heim | Do., 18. Mai 2017 - 19:51

Wieder eine vortreffliche Abhandlung zu einem heissen Eisen wie man es hier erwarten darf.Herr Adams Ausführungen ist nichts hinzuzufügen,außer das diese einer noch weit breiteren Öffentlichkeit als dem CICERO Publikum zugänglich gemacht werden sollte.Primäradressat unsere Soldaten und deren Angehörige,die momentan einer moralischen Säuberungsaktion
anheimfallen,mit Bauernopfern wie Generalmajor Spindler und allem was man sonst noch auffährt um vom eigenen Unvermögen abzulenken.Ich finde
sowieso,das es in der Politik die größte Unsitte ist,das Jeder jedes Amt besetzen kann per Berufung,ohne Nachweis der Qualifikationen wie es im normalen Leben essentiell ist.Auch in anderen Verantwortungsbereichen kann man mit schöner Regelmäßigkeit die Folge daraus beobachten.Dazu die heutige (Un-)Sitte egal wie,
sich der Verantwortlichkeit zu entziehen und mit
Pattex festgeklebt seinen Sitz zu verteidigen,zeigt man seinen Untergebenen und dem Wahlschaf wie
fern man vom Plebiszit agiert! MfG

Stefan Schlegel | Do., 18. Mai 2017 - 19:54

Bei der Bundeswehr stehen aktuell ca. 180.000 Menschen in Lohn und Brot. Die Bundeswehr lässt sich nicht mit irgendeinem anderen Unternehmen vergleichen, mit einer 35 Stundenwoche, 40 Jahre gleicher Schreibtisch/Standort/Stadt usw. Soldaten leben auch gefährlich, allein in Afghanistan wurden bereits über 50 getötet! Das wird in DE alles als selbstverständlich angesehen und zum Dank wird unsere Bundeswehr von Teilen des eigenen Volkes auch noch beschimpft und beleidigt. Wie überall gibt es auch bei der Bundeswehr Arbeitnehmer (Soldaten) die sich daneben benehmen, dass muss man eben entsprechend ahnden. Für mich sieht es eher so aus, dass unsere Ministerin Ursula von der Leyen kläglich gescheitert ist und nun einen Nebenkriegsschauplatz aufmacht um von ihrer eigenen Unfähigkeit abzulenken. Und was macht die direkte Chefin von unserer Verteidigungsministerin? Auch nichts, sie MERKELT einfach weiter, obwohl sie jederzeit eingreifen könnte. Wieso wird A. Merkel nicht kritisiert?

Alexander Dummuy | Do., 18. Mai 2017 - 22:07

Was zur Tradition der Bundeswehr gehört und was nicht, ist ein Diskurs zwischen Militär und Parlament. Es ist nicht der einsame Beschluss einer Ministerin. Ich sehe hier eine zunehmende selbstgefällige, fast diktatorische herablassende Art unserer Staatsführung, die mit Volksvertretung nichts am Hut hat.
Und ich auch habe ein intellektuelles Problem damit, zwischen Franco A. und der Wehrmacht einen Zusammenhang zu sehen.
Aber schön, dass hier zumindest mal der politische Aktivismus mal in Frage gestellt wird!

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 23. Mai 2017 - 16:11

Antwort auf von Alexander Dummuy

Kohl ist trotz seiner evtl. "Nähe" zu Merkel bzgl. der USA weg vom Fenster, Schmidt wurde abgehängt, who`s next? Schröder?
Getippt, es bleibt hängen Merkel.
Was ist das auch schon, eine Top-Position in vlt. wirklich einem Feind Westdeutschlands, der Honecker-DDR?
Merkel wird gepixelt, Schmidt abgehängt, die neue "schöne Welt"?
Denn mit Russland hat Merkel evtl. nie etwas zutun gehabt? So schnell und zielsicher, wie sie die Farben wechselte.
Wenn aber Russland fällt in die Hände "der" US-Wirtschaft, dann ist Europa vorher gefallen, ohne es zu spüren.
Deshalb unterstütze ich die Anti-TTIP-Bewegung.
Europa sollte sich über Handelsverträge nicht politisch einkaufen lassen.
Das hat es nicht nötig und die Welt braucht das politisch verantwortungsvolle und avancierte Europa, das einzige Gebiet dieser Welt, das sich m.E. so nennen kann, eingeschränkt Russland und China.
Die USA werden immer unberechenbarer, teils auch durch Trump, besonders aber evtl. pol. Private u. priv. Politiker.

christiane bohm | Do., 18. Mai 2017 - 22:48

Das ganze Theater ist einfach unerträglich. Wer heute keine Anerkennung bekommt, schwärmt eben vom Gestern. Hat jemals jemand Frankreich Vorwürfe gemacht , weil drei Kaiser sich übelst über Europa und Russland hergemacht haben? Alles vergessen, aber die große Revolution wird beschworen. Und Voltaire...
Die deutsche Wehrmacht war bekanntlich keine Freiwilligenarmee. Wer versuchte sich zu entziehen, wurde erschossen. Wer nicht dabei war, kann sich leicht entrüsten.

Robert braumann | Do., 18. Mai 2017 - 23:15

Ich kann die überschwängliche begrüßung dieses artikels leider gar nicht teilen. Überall wo in den letzten jahren militärisch interveniert wurde, hinterließ man instabile staaten, die nicht mehr frieden sondern mehr gewalt hervorbrachten. Stabiliserungseinsätze nennt das text. Dass ich nicht lache. Und der grund warum die bundeswehr immer noch existiert ist nicht die im text verhießene tradition sondern nur, dass es zum glück noch keinen (von deutschland) ausgehenden (welt)krieg gab. Weshalb deutschland wiedrr zum machtpolitischen player werden sollte, ist mir ebenso unklar. In jedem fall nicht um eine heroische Identität für unsere soldaten zu schaffen, die ja so schmerzlich im srtikel vermisdt. Sind wir ehrlich: primäre motivation soldat zu werden ist das geld und nicht, sein land zu beschützen (vor wem und wie denn überhaupt) und das nicht selten gepaart mit dem hang zu militarismus und patriotie, die (wie wir sehen ) nicht selten ins rechtsextreme geht.

Georg Egger | Fr., 19. Mai 2017 - 04:43

Deutschland mach endlich Schluss mit einer Schnupperpraktikantin als Verteidigungsminister. Ja ist denn dieses wichtige Ministerium wirklich zum Tummelplatz für inkompetente Dampfplauderer geworden? Die längst überfällige Modernisierung und Erneuerung der Bundeswehr beginnt im Ministerium für Verteidigung. Dort braucht es künftig eine Person mit Kompetenz, Hausverstand und Führungsqualitäten.

Karsten Paulsen | Fr., 19. Mai 2017 - 06:16

Guter Artikel, der Zerfall der Kampfkraft westlicher Armeen, auch der der Bundeswehr, wird von Martin van Creveld in dem Buch "Wir Weicheier: Warum wir uns nicht mehr wehren können und was dagegen zu tun ist" treffend beschrieben.

Im Felde war die deutsche Wehrmacht die kampfstärkste Armee im 2. Weltkrieg. Die israelische Armee wurde auf dem Vorbild der Wehrmacht aufgebaut.

Friedrich Schacht | Fr., 19. Mai 2017 - 08:47

Ich bin der Meinung, wer das Amt des Bundesverteidigungsministers bekleidet, sollte auch zuvor in der Bundeswehr gedient haben, was eine Frau ja auch grundsätzlich nicht mehr ausschließt. Nur als Soldat bekommt man den nötigen Einblick in die "Truppe". Der Kommentar von Herrn Adam ist ausgezeichnet!

martin falter | Fr., 19. Mai 2017 - 09:00

die Bundeswehr stolpert in ihre Einsätze.
Das trifft es ganz gut. Ich glaube kein Mensch kann Deutschland "Geschichtsvergessenheit" vorwerfen.
Im Gegenteil wir sind immer noch zu tief mit unserer Vergangenheit beschäftigt. Dabei verschlafen wir die Zukunft. Von der Leyen ist eine Karrieristin und ich unterstelle ihr mal, sie hat kein wirkliches Interesse an der BW. Leider merkt man das an allen Ecken und Enden. Eine klare Strategie und vor allem ein Gesellschaftlicher Konsens was die BW erreichen soll sind unabdingbar und müssten das erste Ziel eines Verteidigungsministers sein.

Wolfgang Henning | Fr., 19. Mai 2017 - 10:02

Kriege sind in der Regel nicht von Offizieren und Soldaten zu verantworten sondern von den Politikern. Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit sollten in jeder Armee der Welt geahndet werden. Wer erinnert heute noch an die Verbrechen der „ruhmhaften Roten Armee“? Es gibt in jeder Armee vorbildhafte Soldaten, die Anerkennung auch beim militärischen Gegner genießen. Ihr Andenken sollte bewahrt bleiben, ohne dass dadurch die politischen Systeme glorifiziert werden. Müssen wir das Andenken an die Widerstandskämpfer jetzt auch aufgeben, weil sie ebenfalls mit der Wehrmacht in Verbindung gebracht werden? Unsere Väter und Großväter waren als gezogene Soldaten ebenfalls Wehrmachtsangehörige. Müssen wir uns ihrer schämen, weil sie für das Vaterland gekämpft und ggfs. gefallen sind? Welche Geschichtsvergessenheit soll uns jetzt wieder aufgedrückt werden?
Da wundert es nicht, wenn andere Länder nur verächtlich auf Deutschland blicken.

Albert Schultheis | Fr., 19. Mai 2017 - 10:21

Was wir erleben ist eine Art zweiter Kulturrevolution in Deutschland: Alles, was auch nur einen Anflug von deutscher Geschichte hat, von deutscher Kultur, von deutscher Tradition, ja von Deutsch überhaupt, wird ausgemerzt. Was Kulturrevolutionen tatsächlich ins Werk setzen, das kann man in China betrachten. Zurück bleibt dabei ein Volk, das irgendwann verzweifelt nach seinen Vorfahren, nach seinen Wurzeln sucht, aber nur noch Scherben, Asche, Fotos mit ausradierten Köpfen und Menschen vorfindet, die man aus dem aktiven Leben aussortiert hat. Und mittlerweile werden sich längst ganz andere in das entstandene Vakuum eingenistet haben.

Diese Frage stelle ich mir auch, Herr Schultheis. Heutzutage ist alles was irgendwie deutsch riecht nicht erwünscht und verdammenswert. Was sind das für Menschen, die ihr Land und diejenigen, die es verteidigen sollen verachten? Der Schlachtruf 'Deutschland verrecke' ist salonfähig geworden und unfähige Politiker wie Frau von der Leyen sorgen dafür, dass das auch ohne Zutun der Antifa geschieht. Ich finde das irgendwie traurig. Ja, wir Deutschen haben eine schwierige u. schreckliche Geschichte (andere Länder übrigens auch!) Und wir müssen damit leben und uns damit auseinander setzen, aber bitte ohne wie auch immer geartete Ideologien von Links oder Rechts.

Albert Schultheis | Di., 23. Mai 2017 - 13:48

Antwort auf von Sybille Weisser

Danke für Ihren Kommentar. Ja, wir haben eine schreckliche Geschichte. Und bisher glaubte auch ich immer, dass es stimmt, was uns unsere Geschichts- und Deutschlehrer eingetrichtert haben: Wir Deutschen waren schon immer irgendwie rassistisch, sexistisch, antisemitisch, nationalistisch ... und das bereits seit dem frühesten Mittelalter. Haben wir nicht bereits die scheinbar unschuldigsten "Volks-"lieder nach deren verborgener nationalistischer Bedeutung hinterfragt? "Am Brunnen vor dem Tore, ...". Seit ich das Buch des australischen Historikers Christopher Clark, "Die Schlafwandler" gelesen haben, hat sich mein Verständnis der deutschen Geschichte grundlegend gewandelt. Der erste Weltkrieg, die Urkatastrophe, war insbesondere auch ein Krieg, den man Deutschland aufgezwungen hat. Und zwar besonders von Seiten Frankreichs, Russlands und Englands. Ein deutscher Historiker hätte dieses Buch niemals schreiben können - er wäre von Links bis Schwarz nur noch niedergemacht worden.

Otto Fragender | Fr., 19. Mai 2017 - 10:23

Guter Artikel, dem ich im Allgemeinen zustimme. Eine kleine Berichtigung mag willkommen sein: Es gab kein "Reichsheer der Kaiserzeit", sondern nur eine preußische, bayerische usw. Armee. Der Deutsche Kaiser war formeller Oberbefehlshaber. Die erste einheitliche deutsche Armee war die nach 1919 entstandene Reichswehr (das sogenannte "100.000-Mann-Heer"). Beste Grüße, O. Fragender

Hanna Lang | Fr., 19. Mai 2017 - 10:34

Es gibt genug Kräfte in der Bundesrepublik, die versuchen die Zukunft zu gestalten, indem sie nur noch auf die Verbrechen der Vergangenheit starren. In diesem Zurückstarren gerinnt alles zur Monströsität. Das Nichtverzeihenkönnen und der fehlende Maßstab einer demütigen Selbsteinschätzung verunmöglichen eine adäquate Gestaltung der gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen. Diese Haltung macht Deutschland in der Welt so unsymphatisch.

Ralf Müller | Fr., 19. Mai 2017 - 10:36

Von der Leiden ist die Zumutung, nicht Zustände in der Bundeswehr. Diese Politkarriere ist zu beenden. Hiermit könnte Merkel ihre letzte gute Pioniertat tun. Wer solche Minister hat, braucht keine Feinde. Mich wundert es, dass es in der Bundeswehr keinen Aufstand gibt. Diese Hexenjagd gegen alles Deutsche, ist der Skandal. Eine deutsche Armee wird doch wohl noch deutsch sein dürfen? Nein, sie muss es sogar.

Christop Kuhlmann | Fr., 19. Mai 2017 - 12:40

des Soldatentums kritisch zu hinterfragen und auf Missbrauch hinzuweisen, auch der Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von Angehörigen der Bundeswehr ist unnachsichtig zu ahnden. Sozialpsychologisch gesehen, stehen die Grundrechte eines Menschen notwendigerweise in krassem Widerspruch zu unreflektierten, latenten Kollektivzwängen, für die autoritäre, hierarchische Strukturen besonders anfällig sind. Die Art und Weise, wie Frau von der Leyen dabei öffentlichkeitswirksam vorgeht, schadet jedoch der Bundeswehr enorm. Gerade auch wenn es um die Rekrutierung aufgeklärter Menschen geht, die zur Aufrechterhaltung demokratischer Werte und Normen unerlässlich sind.

Uwe Dippel | Fr., 19. Mai 2017 - 13:51

Sehr empfehlenswert, und auch zum Weiterverteilen.

Nicht explizit steht da allerdings, was die Logik und die Vernunft gebieten: Die Verteidigungsministerin hätte schon nach dem ersten Auftauchen des BuWe-Soldaten als Asylant den Hut vom Haken nehmen müssen.

Leider hat sie seitdem einen halbgaren Schlingerkurs gefahren, um jeden Preis ihre politische Karriere zu retten.
Und ist dabei an noch mehr Porzellan gestossen, das dabei kaputt ging.
Hoffentlich werden wir, und wird sie, bald aus dieser Klemme erlöst!

Ulrike Grams-Wieler | Fr., 19. Mai 2017 - 15:10

Danke für diesen Artikel. In ihm sind die meisten Punkte genannt, die schon seit etlichen Jahren so unangenehm berühren und nicht geeignet sind, zu einem positiven, offenen Verhältnis von Armeeangehörigen und Zivilgesellschaft beizutragen.

Ruth Müller | Fr., 19. Mai 2017 - 23:08

Im erinnern an Betrachtungen des grünen Milieus jüngster Geschichte stand der Spruch : die Sieger schreiben die Geschichte. Schändlich war damals Ihr Urteil.
Und jetzt hat Ihre ideologische Offensive es geschafft das konservative Politiker die aus patriotischen Familien kommen diesen Spruch mit Leben erfüllen. Der Widerspruch ist, dass diese Frau keine Grüne ist.
Die Frage ist jetzt : ist sie eine Opportunistin oder ist sie einfach eine Karrieristin die der meinungsbildenden Zeitelite gefallen will?

Darf so eine Frau Menschen führen - die ihr Leben für uns opfern würden?
Darf so eine Frau sich überhaupt ein Urteil bilden über diese Menschen - die Sie vielleicht morgen in den Krieg schicken wird?

Wann zieht wieder intellektuelles Denken in die deutsche Politik ein?

...

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 20. Mai 2017 - 15:04

hier wäre mein Großvater abgebildet.
Aber von Weitem und gegen die Sonne geschaut und in Unkenntnis der Grade sahen wohl viele in Uniform ähnlich aus.
Nochmals Danke für den Artikel an den Autor.

Wurian Reinhold | Sa., 20. Mai 2017 - 18:46

Die Ministerin, Fehlbesetzung ist da wohl noch eine freundliche Bezeichnung, muesste vieles ' sollen'. Um jedoch in Sachen Bundeswehr ( deren derzeitiger Zustand mit nicht einsatzbereit noch sehr wohlwollend beschrieben ist) auch nur irgendetwas weiterzubringen, muss sie ihren Tisch raeumen. Eine unehrenhafte Entlassung waere in einer Gesellschaft, in der 'Werte' etwas bedeuten, gerade recht.

Thomas Potthoff | Sa., 20. Mai 2017 - 23:56

So wie die Bundeswehr derzeit abgewirtschaftet und nur bedingt einsatzbereit ist, klinkt es fast wie Hohn sich auf eine militärisch erfolgreichen Streitmacht, wie die Wehrmacht zu berufen.

Albert Schultheis | So., 21. Mai 2017 - 13:24

Können wir endlich einmal erfahren, was man konkret und belastbar dem Bundeswehroffizier Franco A. vorwirft? Seit Wochen liest man von "... könnte ... hätte ... irgendwann ... womöglich ...". Was hat er getan, wofür man ihn bestrafen müsste?
Offenbar hat er es geschafft, als syrischer Flüchtling anerkennen zu lassen. - Hat er uns damit nicht einen unschätzbaren Dienst erwiesen, indem er uns endlich das wahre Wesen dieser unsäglich lächerlichen Organisation vor Augen geführt hat. Staatsversagen total. Einen Günter Walraff hätte man dafür belobigt. Frank A. unterstellt man Terrorismus - gibt es dafür Beweise? Die ganze Hexenjagd gegen angeblich verschwörerische Bundeswehrangehörige und sog. "Identitäre" erinnert stark an die unselige Gesinnungsverfolgung von linken Lehrern in den 70er Jahren. Nur sind es heute gerade Linke, die die Techniken der damaligen Gewissensschnüffelei zu neuen Höchstleistungen bringen. Dabei ist mir im Leben noch nicht ein einziger "Identitärer" begegnet.

Albert Schultheis | So., 21. Mai 2017 - 13:35

Die Kulturrevolution der schwarzen Witwe von der Leyen ist im vollen Gange. Zurück bleibt eine Armee ohne Geschichte, ohne Charakter, ohne Werte, ohne Bezug zum Land und seinen Bürgern. Umso besser: Sie ist immer und überall einsetzbar - egal wofür - solange es die Kanzlerin befiehlt, marschieren sie los. Das ist nicht mehr die Armee der Bürger, für die Bürger. Aber auch die sind ja längst abgeschafft: Sie sind nur noch die, die (zufällig) schon etwas länger hier wohnen. Zuerst wurden wir ein Land ohne Grenzen, dann ein Land ohne Polizei und ohne Richter - und nun sind wir ein Land ohne Wehr. Wehrlos. Nach Außen wie nach Innen.

Torsten Knecht | So., 21. Mai 2017 - 20:09

... sind nicht das eigentliche Problem der BW. Mein Problem mit der BW fängt dort an, indem mir ein Politiker sagt, dass wir am Hindukusch "unsere" Freiheit verteidigen müssen. Warum u. wieso wird nicht erklärt?

Von der Leyen - als geübte Amtsinhaberin verschiedener Ministerien - scheint per se nichts mehr "unter ihrem" bisherigen Ministerposten machen zu wollen, ähnlich wie Steinmeier u. Gabriel werden einfach die Plätze getauscht, unabhängig der professionellen u. persönlichen Eignung. So gesehen sollte die Fehlerursachenforschung-beseitigung ganz oben anfangen.

Andreas Kunz | So., 21. Mai 2017 - 20:20

"Eine neue Bedrohung aus dem Osten oder Süden Europas erfordert eine Verteidigung an den Bündnisaußengrenzen."

Von welcher neuen Bedrohung wird denn hier gesprochen?

Karin Zeitz | Mo., 22. Mai 2017 - 03:27

des Willy Wimmer an Dr. van der Leyen (http://www.epochtimes.de/politik/deutschland/offener-brief-an-frau-bund…) hat mich sehr bewegt. Anstatt wirkliche Lehren aus der deutschen Vergangenheit zu ziehen und die Bundeswehr aus den völkerrechtswidrigen Einsätzen der NATO herauszuhalten, werden Traditionen in Frage gestellt, Bilder von Soldaten in Wehrmachtsuniformen abgehängt und das Ausstellen historischer Ausrüstungsgegenstände verteufelt. Damit wird von den wirklichen Problemen abgelenkt. Wenn Wimmer mit seinem Vorwurf an v.d.L. Recht haben sollte, dass sich die zuständigen deutschen Behörden weigern, bei der Identifizierung von bei Bauarbeiten auf der Krim gefundenen gefallenen deutschen Soldaten mitzuwirken, damit diese auf dem dortigen Soldatenfriedhof nicht namenlos beigesetzt werden müssen, dann ist eine solche Haltung an Schäbigkeit nicht zu überbieten.

Ralf Müller | Mo., 22. Mai 2017 - 12:15

Die BRD-Demokratie leidet an einem strukturellen problem, nämlich der Negativauslese in politische Leitungsämtern. Nicht die besten Köpfe werden Minister, sondern oft miese Köpfe. Die Panzerursel ist so ein Fall. In meiner Firma würde die keine Anstellung erhalten. Nicht weil sie CDU ist, weil sie nichts kann. Diese Frau ist machtgeil, überehrgeizig aber unfähig. Berufserfahrung als Ärztin hat sie keine. Gedient hat sie in keiner Armee. Wieso wird so jemand Verteidigungsminister? Heute muss jeder Pförtner eine berufsspezifische Qualifikation vorweisen. Nur Minister müssen nichts belegen. Außer einer langen Parteimitgliedschaft.

Udo Dreisörner | Mo., 22. Mai 2017 - 15:36

Schaut der interessierte Leser mal bei Wikipedia unter "Wachbataillon" findet er doch etwas sehr erstaunliches in der Rubrik "Ausrüstung":
Zitat:Die Bewaffnung des Wachbataillons entspricht der eines Sicherungsbataillons der Bundeswehr und verfügt damit über keine schweren Waffen. Anders als Repräsentationseinheiten vieler anderer Staaten verwendet das Wachbataillon für zeremonielle Anlässe nicht das jeweils eingeführte Sturmgewehr, sondern noch den K98k (Karabiner 98 kurz) der Wehrmacht. Diese sind nicht mehr schussfähig. Bei Schauauftritten so genannter Drillteams kann jedoch noch mit Platzpatronen geschossen werden. Erst 1995 wurden von den aus der Zeit vor 1945 stammenden Karabinern das teilweise noch vorhandene Beschusszeichen mit Hakenkreuz entfernt, nachdem dies im Bundestag seitens der SPD kritisiert worden war"

Wird / wurde das K98k mittlerweile ausgetauscht?

Glaube ich kaum, eher umbenannt. Wie das MG 3. MG 42 umbenannt in MG 3. Da könnte man noch viel mehr beschreiben, was nahtlos von der Wehrmacht übernommen wurde. Warum auch nicht, wenn es technisch okay war.

Das sehe ich auch so, Herr Weise. Gerade die Geschichte des Wachbataillons ist in Bezug auf Historie ala Wehrmacht dann auch zu überdenken.

JULIA WILLE | Mo., 22. Mai 2017 - 21:57

Ein sehr interessanter Artikel, der auf eine lange überfällige Diskussion hinweist.
Interessant ist, dass der Autor, einerseits das "Abhängen" einer Vergangenheit kritisiert, anderseits aber nicht mit einem Wort die Armee der DDR erwähnt. Als ob diese dadurch nie existierte...
Oder ist diese Armee nun im Nachhinein als viel schlimmer als die Wehrmacht eingestuft, oder war sie nicht respektiert genug..(Markus Wolf Abteilung der Aussenaufklärung war respektiert...fügt sich das dann ein in die deutsche "Aufklärungstradition" oder doch lieber nur Herr Gehlens Organisation...) und warum konnten Wegmachst- und sogar SS-offiziere weiterdenken, nicht so aber viele NVA und Stasi-offiziere?

Welche Armee wollen wir? Eine Europäische oder eine Deutsche und wofür und wogegen soll sie kämpfen - und wieviel Geld wollen wir dafür ausgeben...
Notwendig um das herauszubekommen ist vielleicht eine tiefere Diskussion über Identität jenseits von "Deutschland verrecke" oder "Deutschland über alles".

Friedrich Vesterling | Di., 23. Mai 2017 - 13:27

Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass ein Verteidigungsminister, der keinen Wehrdienst geleistet hat, für dieses Amt ungeeignet ist,weil er keine Ahnung hat, wie die Truppe tickt(Struck, Jung , v,d.Leyen). Es genügt eben nicht, Offiziere als Berater um sich zu scharen, die sich mehr oder weniger loyal über die militärische Unkenntnis ihres Ministers insgeheim amüsieren bzw. aus Sorge um ihre eigene Karriere allen Unsinn "abnicken".Wie komisch muss sich ein gestandener Offizier fühlen, wenn er einer breit lächelnd vor ihm stehenden zierlichen Ministerin,die von militärischen Belangen keine Ahnung hat und auch nicht haben kann, Meldung machen muss?
Das Theater um das G 36 war ein Beispiel dafür, als sich Frau von der Leyen über die angebliche Untauglichkeit der Waffe äußerte, was ihr wohl irgendjemand eingeredet hat.
Es ist zu hoffen, dass es nach den kommenden Wahlen im Interesse der Bundeswehr einen überfälligen Wechsel in diesem Amt geben wird.

Friedrich Vesterling

Friedrich Vesterling | Mi., 24. Mai 2017 - 00:04

Wie aus Kreisen der Bundeswehr mehr und mehr verlautet, werden für das Berufsheer ohne Rücksicht auf Herkunft und religiöser Gesinnung angeblich auch Bewerber mit doppelter Staatsangehörigkeit eingestellt. Das liegt primär am Mangel an Nachwuchs und ist bei der von Frau v.d.Leyen angeordneten Säuberung der Bundeswehr von Andenken an die Wehrmacht
ein probates Mittel, eine Multikultiarmee aufzubauen, in der jedweder Traditionsgedanke erstickt wird.

Ein Bundeswehroffizier erzählt z.B. , dass in seinem Umfeld vermehrt russisch oder sonst fremdländisch gesprochen wird.
Die Bundeswehr wird sich, sollte dieser Entwicklung nicht energisch entgegengewirkt werden, über kurz oder lang zu einem "Söldnerhaufen " ohne Tradition und Bindung zu unserem Staat entwickeln, wofür In erster Linie die derzeit amtierende Ministerin verantwortlich ist.

als Mitdenkerin - Vordenkerin kommt mir bei dieser Kanzlerin einfach nicht über die Tastatur - Merkel und überhaupt als politisch verantwortlichste Person.
Moralisch steht allerdings Steinmeier über Merkel und von dem hätte ich jetzt gerne etwas dazu gehört/gelesen.

Wolfgang Bartels | Do., 25. Mai 2017 - 05:39

Die Bundeswehr von heute ist keine Landesverteidigung mehr. Unsere Bundeswehr wurde komplett umgebaut zu einem US Putz und Unterstützungskommando mit sehr geringer Kampfkraft. Welche Kampfeinheiten haben wir noch ? Marine ? Von zwei Geschwadern Schnellbote blieben zwei Boote übrig. Klasse 143A aus den 70er Jahren. Dies ist nun unsere Küstenverteidigung. Von zwei U-Boot Geschwadern haben wir noch 5 U-Boote. Aber dafür haben wir eine grosse Flotte von Versorgungsschiffen und Lazarettschiffen die in Ländern eingesetzt sind die vorher von den USA ``demokratisiert`` wurden. Dort sind auch unsere Soldaten eingesetzt. Was ist der Auftrag der Bundeswehr und der Fahneneid ? Ginge man danach wäre jeder Soldat ein Krimineller da er Auftrag und Eid verletzt. Ich war über 9 Jahre in einer Spec. Ops. Truppe aus Eckernförde. Mein Sohn ist derzeit Offizier einer Truppe aus Calw im Einsatz irgendwo. Schon damals wurden wir Soldaten beschimpft, es hat sich nichts geändert.

Friedrich Vesterling | Do., 25. Mai 2017 - 19:51

Absolut richtig, sehr geehrte Frau Sehrt-Irrek!
Die Ministerin handelt natürlich mit Billigung bzw. auf Weisung ihrer Regierungschefin Merkel, die sich bei diesem Thema bisher merkwürdig zurückhält.
Beide sitzen das Problem wohl eher in Manier von Exkanzler Kohl bis zur Wahl einfach aus. Ob dies ein Verhalten im Sinne des geleisteten Amtseides (Schaden vom deutschen Volke wenden) ist, sei dahin gestellt und wirft ein Bild auf die Fragwürdigkeit dieses "Eides".
Exgeneral der Bundeswehr Kujat hat festgestellt, dass die Ministerin vom Militär keine Ahnung hat.
Er wird es ja wohl einschätzen können.
Die Frage ist, ob Frau v.d.Leyen trotzdem bis zur Wahl bzw. nach der Wahl im September weiter "Bundewehrministerin" bleiben darf oder ob Ihre Gönnerin AM eine andere, sinnvollere Aufgabe für sie findet und eine kompetente Person für das Verteidigungsministerium aus dem Hut zaubert, sofern sie wieder Kanzlerin ist.