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() Margot Honecker freut sich über den 60. Geburtstag der DDR
„Wir haben Spuren hinterlassen“

Ganz Deutschland feiert zwanzig Jahre Mauerfall. Ganz Deutschland? Nein.Im fernen Chile verweigerte sich eine Gruppe Unbeugsamer den Realitäten und gedachte am 7.Oktober der Gründung der DDR vor sechzig Jahren. Die Rede hielt Margot Honecker. Es ist das Dokument einer Ewiggestrigen. Cicero zitiert einige Passagen:

„Ich weiß, dass heute sehr viele Genossen sich in Deutschland zusammengefunden haben – Wissenschaftler, Lehrer, Arbeiter –, überall haben Sie sich getroffen, um an die DDR zu denken. Es gibt zurzeit in Deutschland einen großen Feldzug gegen die DDR, gegen die sozialistische DDR. Es gibt keine Talkshow, es gibt keinen Film, es gibt keine Nachrichten, in denen man nicht die DDR in Misskredit bringt, aber es ist ihnen nicht gelungen. Fünfzig Prozent der Ostdeutschen sagen, wir leben schlechter im Kapitalismus, wir haben eine schöne Zeit gelebt in unserer DDR, und sie können machen, was sie wollen, sie ist nicht totzukriegen, sondern mehr und mehr und mehr besinnen sich die Menschen darauf, was sie gehabt haben in der Deutschen Demokratischen Republik. Gut, wir haben es nicht geschafft. 40 Jahre immerhin waren wir da, und diese 40 Jahre haben Spuren hinterlassen. (…) Und alles das, was wir geschafft haben in 40 Jahren, das ist nicht wegzuleugnen. Viele fragen, wie war das in der DDR. Gut, wir haben nicht so viele Möglichkeiten, Antworten zu geben, die Presse ist in den Händen derer, die die Macht haben. Aber es gibt linke Zeitungen, es gibt neben der Kommunistischen Partei Deutschlands eine linke Partei, die immerhin jetzt bei den Wahlen geschafft hat, fast zwölf Prozent der Stimmen zu kriegen. Das sind zwei Millionen Stimmen mehr als bei der letzten Wahl. Und diese Linkspartei ist eine antikapitalistische Partei. (…) Die Kämpfe werden härter in Deutschland, aber immerhin, linke Kräfte sind da, die bewegen sich, die bekommen mehr Stimmen, mehr Zulauf. Die sozialdemokratische Partei hat ihre Quittung gekriegt für ihre antisoziale Politik, hat ein Drittel aller Stimmen verloren. Die christdemokratische Partei, die Partei der Bourgeoisie hat Stimmen verloren. Jetzt sind sie in einer Koalition mit der Partei der Unternehmer, mit den Freien Demokraten, und man kann damit rechnen, dass es in Deutschland weiter bergab geht, nicht mit der Industrie, sondern mit der Arbeiterklasse. Es werden mehr Arbeitslose sein, es werden mehr Abstriche an den sozialen Leistungen gemacht. Aber alles das wird man nicht mehr so hinnehmen, die Zeichen stehen jedenfalls gut. Ich bin jedenfalls optimistisch. Ich war es immer, und ich bleibe es immer.“ Margot Honecker war von 1963 bis 1989 Ministerin für Volks­bildung der DDR. Die Witwe von Erich Honecker lebt seit 1990 im chilenischen Exil Margot Honecker am 7. Oktober 2009 in Chile, übertragen von Youtube

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