Moritz Gathmann in der Ukraine - „Von der Seeseite ist Odessa abgeschnitten“

Seit einer Woche ist Cicero-Chefreporter Moritz Gathmann wieder in der Ukraine unterwegs. Gestern ist er in der südukrainischen Hafenstadt Odessa angekommen, die vom Schwarzen Meer aus durch russische Kriegsschiffe belagert wird. In Odessa selbst verläuft das Leben zwar weitgehend normal – doch nur auf den ersten Blick. Denn wegen der abgesperrten Seewege können die in der Ukraine produzierten Lebensmittel nicht verschifft werden. Das führt zu Knappheit etwa von Sonnenblumenöl auch in Deutschland. Aber das ist nur das kleinste Problem.

Moritz Gathmann in Odessa /screenshot
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Die Schwarzmeer-Metropole Odessa ist von enormer Bedeutung für die Ukraine – sowohl wirtschaftlich als auch kulturell. Aber natürlich verbinden auch die meisten Russen sehr konkrete Vorstellungen mit der Millionenstadt, die als Schauplatz des Films „Panzerkreuzer Potemkin“ ins kollektive Gedächtnis eingegangen ist. Der Hafen von Odessa ist heute extrem wichtig für den Export von in der Ukraine hergestellten Lebensmitteln wie Getreide oder Sonnenblumenkernen, und Moritz Gathmann hat sich direkt vor Ort umgehört.

Im Gespräch geht er auch auf die aktuellen Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ein, macht allerdings wenig Hoffnung auf eine baldige Lösung. Tatsächlich nämlich, so der Cicero-Chefreporter, würden solche Verhandlungen „am Boden“ entschieden – also entsprechend der militärischen Lage. Und mit Blick auf die Kampfhandlungen sei noch lange kein Ende in Sicht, auch wenn die russischen Truppen inzwischen aus der Kiewer Region wieder abzurücken beginnen.

Das Gespräch wurde am Donnerstag um 17 Uhr aufgezeichnet.

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