Selbstbestimmungsgesetz - Schöpfungen aus dem Nichts

Der Bundestag beschäftigt sich am Mittwoch in erster Lesung mit dem Selbstbestimmungsgesetz. Durch das Gesetzesvorhaben werden biologische Realitäten geleugnet und fundamentale Errungenschaften der Frauenbewegung bedroht.

Adam und Eva als Glasmalerei in Notre Dame / dpa
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Autoreninfo

Sara Rukaj lebt in Frankfurt am Main und beschäftigt sich als freie Autorin mit Antisemitismus, Ideologiekritik und Literatur.

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In ihrem Kultfilm „Das Leben des Brian“ witzelte die britische Komikergruppe Monty Python über das Wunschdenken antiimperialistischer Grüppchen, ohne wahrscheinlich wirklich an die Möglichkeit ihrer prospektiven Meinungshoheit geglaubt zu haben. 

So nimmt eine Szene des Films den Opfer- und Uterusneid eines Aktivisten aufs Korn, der beim üblichen Politgruppen-Treff auf die Frage seines Genossen, woher sein Frauenfimmel eigentlich rühre, im weinerlichen Gestus antwortet, dass er gerne eine Babies gebärende Frau wäre, dies sein Recht als Mann sei und er fortan mit Loretta angesprochen werden möchte. Vorweggenommen wird in jener Sequenz nicht nur der notorisch gewordene Hinweis auf persönliche Vulnerabilitäten, sondern auch die Heraufkunft eines neuen männlichen Sozialcharakters: des narzisstisch gekränkten Sensibelchens.

Der Dialog firmierte 1979 noch als Persiflage auf die Symbolfixierung sich emanzipatorisch gerierender Bündnisse, bringt heute aber eine Wirklichkeitsflucht auf den Punkt, die es vom Judith-Butler-Lesekreis bis in die Gesetzesvorhaben von Grünen und FDP gebracht hat. Demselben Geiste verhaftet wurde auf dem SPD-Parteitag im Sommer 2021 ein Antrag für Papierkörbe auf Männertoiletten gestellt, um der Diskriminierung von „nicht-binären Personen“ und Männern bei der Entsorgung ihrer Tampons ein Ende zu setzen. Im Antragstext hieß es: 

„Menstruierende Männer und menstruierende nicht-binäre Personen sind auf öffentlichen Männertoiletten bei der Entsorgung von Hygieneprodukten eingeschränkt, da anders als bei Frauentoiletten keine Entsorgungsmöglichkeit für diese innerhalb der Toilettenkabinen vorhanden ist.“ 

Eine kontinuierliche Lüge

Der pseudo-revolutionäre Impetus der SPD, der zwischen Welt und Hinterwelt nicht mehr vermitteln kann, weil er praktisch negieren muss, wofür er theoretisch einsteht, setzt so kontinuierlich die Lüge fort, die in der bekämpften Realität bereits angelegt ist. Nun gibt es aber ein evidenzbasiertes Faktum rein biologischer Natur, das unser aller Entwicklung über alle Zeiten, Kulturen und sozialen Klassen hinweg prägte, nämlich die Tatsache, dass alle Menschen in den Bäuchen von Frauen wachsen und nur diese allmonatlich bluten. Die Verflüchtigung der ersten Natur in symbolische Konstruktionen führt hingegen zur Renaturalisierung der Worte, und so werden in sprachmagischer Geste „Menstruierende Männer“ hervorgezaubert, ohne in die konkrete Wirklichkeit zurückzufinden. 

Diese Verdopplung der gratismutigen Wohltätigkeit ist gerade deshalb so unschlagbar, weil sich die dauerbekrittelte Hegemonialkultur des Westens schon seit Jahrzehnten auf rechtliche Gleichstellung, Toleranz und, schlimmer noch, Indifferenz eingestellt hat. In dieser Indifferenz liegt zugleich ihre Humanität begründet: Frauen und Männer werden im formaljuristischen Sinn nicht darauf verpflichtet, sich weiblich oder männlich zu „fühlen“ oder in einer ominösen „heterosexuellen Matrix“ aufzugehen. Dem Staat genügte bisher, dass ihre Geschlechtsorgane als männlich oder weiblich durchgehen, der Rest ist Privatangelegenheit jedes Einzelnen. Das soll sich mit den neuen Entwürfen zum Selbstbestimmungsgesetz künftig ändern.

Biologische Tatsachen

Im Januar 2022 wies die Zeitschrift Emma auf die Initiative „Geschlecht zählt“ hin. Die Initiative sieht in Frauen mehr als nur ein Phantasiegebilde und darüber hinaus elementare Errungenschaften der Frauenbewegung bedroht, da Mann sich nun durch einen simplen Sprechakt zur Frau verwandeln und sich auf diesem Wege Zugang zu Frauenhäusern, Frauengefängnissen und andere Einrichtungen verschaffen kann, die dezidiert dem Schutz von Frauen dienen. Die Frauenförderung würde dadurch ebenso ausgehöhlt wie Maßnahmen zur präventiven Abfederung von männlicher Gewalt. Abgewehrt werden solche Initiativen mit dem inzwischen inflationären Vorwurf der Transphobie, der meist in der Behauptung gipfelt, dass das bloße Aussprechen biologischer Tatsachen Transmenschen „töte“. 

Allein, wie möchte man künftig männliche und weibliche Rollen untersuchen, wenn Geschlecht nicht anatomisches Schicksal, sondern ein simpler Sprechakt ist? Sollten nicht gerade genderbeflissene Geisteswissenschaftler einen Begriff davon haben, welches Verhältnis zwischen Geschlechtsnatur und Gesellschaft in den jeweiligen Milieus und Kulturen besteht? Ein Begriff, um den man sich bringt, wenn man wie der Queerfeminismus die Geschlechtlichkeit der Menschen als Begriffsfiktion abtut? 

Was nützen Jahrzehnte des Kampfes um Gleichberechtigung, wenn eine Ampel-Regierung beschließen sollte, dass jeder biologische Mann nach Vollendung des vierzehnten Lebensjahres einfach zum Standesamt spazieren und sich flugs in den Personalausweis schreiben lassen kann, dass er eine Frau ist? Diesen Fragen geht die Ampel-Koalition bislang vorsätzlich aus dem Weg. Da möglichst schnell Tatsachen geschaffen werden sollen, wird jeder Zweifel kategorisch unterbunden oder gleich als „menschenverachtend“ verunglimpft. Man tut dies offenbar in dem Bewusstsein, dass das künftige Recht ein besseres, sprich: inklusives sein wird. Geschlecht wird aber gerade dort essentialisiert, wo man es durch operative Eingriffe, Selbstbezeichnungen oder als reinen Gesinnungsmarker wieder groß machen will. 

Schein und Schauspiel

Früher waren es Transvestitismus, Schein und Schauspiel, die die Rollen verflüssigten statt sie in einem geschlechterpolitischen Identitätenbaukasten als angeblich naturwüchsig zu verfestigen. Was bei Transvestiten eben noch freie Imagination und Geschlechterveralberung war, soll durch die Reform des Personenstandrechts als sozialer Geltungsanspruch festgezurrt werden. Das Gesetz schreibt vor, dass die restliche Gesellschaft die Selbstwahrnehmung des Einzelnen teilen muss, andernfalls könnte dies nach Vorstellung der Grünen mit Geldbußen in Höhe von bis zu 2.500 Euro belegt werden. 

Die eigene Sozialität wird schon dadurch negiert, dass die Anderen darauf beschränkt werden sollen, zuzustimmen. Entgegen dem progressiven Selbstverständnis richtet sich die reine Selbstsetzung des Ichs, also die auf dem subjektiven Gefühl beruhende Identität, nicht gegen diese Gesellschaft, sondern ist, wie die Philosophin Isolde Charim in ihrem Buch „Die Qualen des Narzissmus“ (2022) schreibt, vielmehr deren radikalisierter Ausdruck.

 

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Der Staat ist von einem Produzenten konservativer Geschlechterideologie, wie sie noch in den sechziger Jahren vorherrschte, zum größten Befürworter fortschrittlich bemäntelter Herrschaftsprinzipien avanciert. Nur so ließe sich erklären, wie im Windschatten öffentlicher Aufmerksamkeit im Bundestag 2021 zwei Gesetzentwürfe zur Reform des Transsexuellengesetzes eingebracht wurden, die in letzter Konsequenz auch nicht davor zurückschrecken, Kinder und Jugendliche zum Experimentierfeld der Pharmaindustrie und ideologischer Interessen zu machen, an deren Folgen sie möglicherweise ein Leben lang leiden werden. 

Denn synchron zur sprunghaft wachsenden Zahl von geschlechtstransitionierten Jugendlichen wächst auch das Phänomen der Detransitionierten, also Menschen, die im Nachgang unglücklich sind mit der Entscheidung, sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen zu haben. Darauf müsste das Eingeständnis folgen, dass sich sexuelle Widersprüche auch durch einen operativen Wechsel des Geschlechts nicht auflösen.

Verlust der Gebärfähigkeit

Der 1997 von der Psychoanalytikerin Sophinette Becker herausgegebene „Leitfaden zur Behandlung und Begutachtung von Transsexuellen der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung“ forciert die Wichtigkeit objektivierbarer Diagnosekriterien jenseits des subjektiven Erlebens mit dem prospektiven Schutz vor irreversiblen Fehlentscheidungen, die im Falle einer operativen Geschlechtsangleichung mit dem Verlust der Libido, Amputationen, lebenslanger Hormoneinnahme, Nachfolgeoperationen sowie für Frauen mit dem Verlust der Gebärfähigkeiten einhergehen können. 

In den neuen Leitlinien des angestrebten Selbstbestimmungsgesetzes wird hingegen „ein selbstbestimmter, informierter und freier Zugang zu trans-spezifischen Gesundheitsdienstleistungen ohne Indikationsstellung aus dem psychiatrisch-psychotherapeutischen Fachgebiet“ propagiert, der die Notwendigkeit einer therapeutischen Behandlung nicht nur in Frage stellt, sondern gleichsam verwirft. 

Die diagnostische Feststellung einer innerpsychischen Krankheit gehe mit der Abwertung und Diskriminierung der Betroffenen einher, so die einzige Begründung. Nur leiden Menschen, bei denen statt einer fixen Identitätsschrulle eine klinische Geschlechtsdysphorie vorliegt, tatsächlich an einem Unbehagen am fremd oder falsch wahrgenommenen Körper und haben überdies oft mit anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Essstörungen oder neurologischen Entwicklungsstörungen zu kämpfen. 

Klinische Skepsis als übergriffige Praxis

So folgerichtig es ist, die Begriffe „Krankheit“ und „pathologisch“ gerade mit Blick auf die Geschichte der Psychiatrien, der sogenannten „Rassenhygiene“ oder der Pathologisierung homosexuellen Begehrens zu problematisieren, so falsch ist die Setzung, den Leidendruck von Transpersonen nicht länger als konfliktreichen Prozess  zu begreifen, sondern sie umgekehrt als aufmüpfige Identitäten zu sakralisieren. 

Sollte man Transsexuelle mit ihrem Leiden allein lassen, weil klinische Skepsis von validierungstüchtigen Queeraktivisten als übergriffige Praxis verstanden wird? Wer kommt für die (Hormon)Therapie und geschlechtsangleichenden Operationen auf, wenn Geschlechterdysphorie nicht mehr, wie vorgesehen, im Klassifikationsinstrument ICD-11 geführt wird? Interessieren sich die vorgeblichen Fürsprecher von Trans- und Intersexuellen in Wahrheit gar nicht für deren Belange, sondern nur  für das gleichgültige Nebeneinander immer kleinteiligerer „Identitäten“? 

Kleine Wölkchen über den sozialen Normen

Auch sonst geht es unter dem Regenbogen nicht immer harmonisch zu. Trans- und Queeraktivisten werfen Schwulen und Lesben vor, an die Geschlechtergrenzen zu erinnern, die man doch überwinden wolle. Schwule und Lesben fühlen sich gedrängt, ihr gleichgeschlechtliches Begehren aufzugeben und lieber das Geschlecht zu wechseln, um die alte, restaurative Ordnung unter queeren Vorzeichen zu erneuern. Intersexuelle werden von Transpersonen für eigene politische Anliegen instrumentalisiert. Und auch Transgenderpersonen und Transsexuelle sind einander bisweilen gram. 

Dann gibt es noch die „Non-Binären“, die wie kleine Wölkchen über den sozialen Normen schweben und als besonders interessant gelten, weil niemand so recht weiß, was er sich darunter vorstellen soll. Doch woher rührt eigentlich der Eifer, mit dem ausgerechnet einer gesellschaftlichen Randerscheinung mehr „Sichtbarkeit“ verliehen werden soll? 

Sinkende Bedeutung des Körpers

Erklären ließe sich dieser Umstand eigentlich nur mit dem Hinweis, dass Butlers Ansatz der dekonstruktivistischen Verwirrung letztlich die der spätkapitalistischen Gesellschaft eigentümliche Tendenz spiegelt, gesellschaftliche Widersprüche überhaupt als erlernte „Kultur“ oder reine Performität erscheinen zu lassen. Dabei interessieren sich weder die herrschende Politik noch die Queerfamilie für die realen Probleme von Trans- oder Intersexuellen, die oft mit einem großen Leidensdruck einhergehen. 

Als Projektionsfläche taugt ihnen Nonbinarität, Inter- oder Transsexualität vielmehr als Vorschein dessen, was ohnehin auf der spätkapitalistischen Tagesordnung steht: zum einen die sinkende Bedeutung des Körpers in der technischen Zivilisation, zum anderen werden die Imperative einer neuen, flexibilisierten Arbeitswelt von der queeraktivistischen Szene spielerisch vereinnahmt. So empfiehlt selbst das Bundesamt für Arbeit die Bereitschaft zur Neuerfindung in Dauerschleife. 

Gebrauchsanweisung zum Dildosex

Wirklich emanzipatorisch wäre dagegen die Fähigkeit, von sich selbst abzusehen, sprich den Blick vom Spiegelbild ab- und den äußeren Objekten des Begehrens zuzuwenden, weshalb die Schwulenbewegung auch deutlich subversiver war als es Teile der Queer-Community heute sind. Denn wohin der asexuelle Tunnelblick auf den eigenen Körper führt, lässt sich eindrucksvoll am „Kontrasexuellen Manifest“ des derzeit gefeierten transsexuellen Theoretikers Paul (vormals Beatriz) Preciado studieren. 

Für den Absolventen der Päpstlichen Universität von Comillas ist das Ziel der Geschlechteremanzipation die technische Überwindung des leiblichen Überbaus. Das Lustempfinden spiele sich nicht in lebendigen Organen ab, sondern in deren technischen Prothesen. Hinter dieser eigentümlichen Umdeutung steht der gekränkte und verachtungsvolle Blick auf den eigenen Körper, der bei Preciado ein einziger Haufen von Exkrementen ist und deshalb dringend erlöst werden muss. 

Dem Manifest beigefügt ist eine ausführliche Gebrauchsanweisung zum Dildosex, die so trostlos anmutet, dass sich der Gedanke nach einem sexbefreiten Leben geradezu aufdrängt. Folglich geht es im Transkult auch nicht um körperliche Erfüllung, sei sie hetero- oder homosexuell, sondern um die Abschaffung des Körpers, der nach Erfüllung, nach Befriedigung verlangt und jeder Omnipotenz trotzt, der gehuldigt wird.

Eine simple voluntaristische Selbstidentifikation

Dass indessen auch auf wissenschaftlichem Niveau wild herumfabuliert werden kann, wundert vermutlich nur jene, die sich Theorien gegenüber eine verschämte Zurückhaltung bewahrt haben oder gescheitelten Professoren und Expertengremien mehr Autorität zuschreiben als ihrer Fähigkeit zum eigenständigen Denken.

Noch immer scheinen Frauen als moralisches Geschlecht nicht dazu imstande, für sich selbst zu sprechen, ohne über kurz oder lang die Welt zu retten; selbst wenn das die sonst so verfemten Männer nun zu „beeindruckenden“ Rekorden in Frauensportarten führt oder der Trans-Frau Karen White dadurch möglich wurde, im Frauengefängnis von New Hall in der Grafschaft West Yorkshire sexuelle Übergriffe gegen zwei Insassinnen zu verüben, weil das bereits durchgefochtene britische Pendant zum Selbstbestimmungsgesetz, der „Gender Recognition Act“, White durch eine simple voluntaristische Selbstidentifikation ins Frauengefängnis befördert hatte. 

Aus der Verleugnung dieses Zusammenhangs ergeben sich mit Blick auf den neuerlichen Transkult gleich zwei weitreichende Konsequenzen für reale Frauen. Weltweit ist die Anzahl der Jugendlichen mit einer Geschlechtsdysphorie exponentiell gestiegen, nur betrifft diese Entwicklung zu achtzig Prozent junge Frauen. Waren es vormals homosexuelle Männer, die aufgrund des stärkeren gesellschaftlichen Stigmas ihr Begehren nicht anerkennen konnten und die heterosexuelle Norm wieder herstellten, indem sie zur Frau wurden, sind es heute vor allem Mädchen in den Wirren ihrer Pubertät, die das Geschlecht wechseln. 

Bestätigt werden sie in ihrem Tun von bemüht-progressiven Eltern, Medien und Medizinern, die bei den kleinsten Abweichungen von stereotyp-weiblichen Verhaltensweisen wittern, dass es sich bei diesen etwas zu burschikos geratenen Geschöpfen eigentlich um Jungen handeln müsste. 

Ein gestörtes Körperbild

Vermutlich hat sich jedes pubertierende Mädchen einmal gewünscht, aus seinem Körper auszubrechen. Und die hormonell-chirurgische Machbarkeit beflügelt vermutlich auch den Wunsch nach immer radikaleren Versuchen, der eigenen Scham zu trotzen. Geschlecht ist etwas vor-individuelles, etwas vor-gegebenes, das im hyperindividualisierten Zeitalter wie ein ständiger Affront wirken muss. 

Viele Mädchen entwickeln Essstörungen, weil sie damit u.a. das Wachstum der Brüste und die Menstruation bremsen können. Auch hier liegt fast immer ein sexueller Konflikt und ein gestörtes Körperbild zugrunde, nur käme niemand auf die Idee, Appetitzügler so lax wie Pubertätsblocker zu verschreiben. Aber statt junge Frauen in ihrem Selbstbewusstsein zu stärken, wird ihnen suggeriert, das Geschlecht zu wechseln. 

Der gute Wille wird’s schon richten

Beispielhaft für diese Entwicklung ist Keira Bell, die mit nur vierzehn Jahren an den „Gender Identity Service“ der britischen Tavistock-Klinik verwiesen wurde, weil sie nicht in den für Frauen vorgesehenen weiblichen Geschlechterrollen aufging. Dort versorgte man sie prompt mit Pubertätsblockern und Testosteron. Mit 20 Jahren entschied sich Bell schließlich für eine operativen Transition und bereute diesen Beschluss nur ein Jahr später, auch erkannte sie ihre unterdrückte lesbische Sexualität, die ihr einfach wegoperiert werden sollte. 

Neben Bells Klage folgten nicht weniger als Tausende gegen die Tavistock-Klinik für die Entscheidung, Jugendliche ohne ausreichende psychologische Betreuung einer operativen Transition unterzogen zu haben. Inzwischen wurde die Tavistock-Klinik durch den britischen Gesundheitsdienst geschlossen. Während in Großbritannien der „Gender Recognition Act“ wieder gekippt werden soll, möchte die Bundesrepublik Deutschland offenbar alle potenziellen Konsequenzen noch einmal durchlaufen. Der gute Wille wird’s schon richten. 
 

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