Armin Laschet im Gespräch mit Alexander Marguier - Cicero Podcast Politik: „Ausstieg aus der Kernenergie war ein Fehler“

Der frühere Kanzlerkandidat und ehemalige CDU-Vorsitzende Armin Laschet spricht im Cicero Podcast Politik über die Lehren aus dem gescheiterten Wahlkampf, über den Machtverlust – und über die Gefahr einer Deindustrialisierung Deutschlands wegen der exorbitant gestiegenen Energiekosten.

Armin Laschet und Alexander Marguier
Anzeige

Autoreninfo

Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

So erreichen Sie Alexander Marguier:

Anzeige

Nach seiner gescheiterten Kanzlerkandidatur ist der frühere CDU-Vorsitzende und Ex-Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen jetzt wieder „einfacher“ Abgeordneter im Bundestag – und kümmert sich dort vor allem um außenpolitische Themen. In dieser Folge des Cicero Politik Podcasts spricht Cicero-Chefredakteur Alexander Marguier mit Armin Laschet über die Lehren aus dem verkorksten Wahlkampf im vergangenen Jahr und darüber, wie hart ihn der Machtverlust getroffen hat. Aber natürlich geht es auch um die aktuelle Energiekrise und um den Ukrainekrieg.

Ist Laschet vielleicht sogar ganz froh, in Zeiten wie diesen nicht Bundeskanzler sein zu müssen? Natürlich sei es eine „extreme Herausforderung“, angesichts der aktuellen Umstände Chef einer Bundesregierung zu sein, räumt er ein. Aber: „Hätten wir die Wahl gewonnen, weiß man auch nicht, wie die SPD sich dann als Oppositionspartei aufgestellt hätte.“ Wahrscheinlich würden die Sozialdemokraten in der Opposition jetzt gegen Rüstung mobilisieren und die soziale Frage in den Vordergrund rücken. „Manchmal ist es geschichtlich ja so, dass die andere Seite des Spektrums Entscheidungen fällen muss, die eigentlich konträr zu ihrer politischen Überzeugung sind.“

Den Ausstieg aus der Kernenergie, der auf Betreiben der CDU-Kanzlerin Merkel nach dem Reaktorunglück von Fukushima im Jahr 2011 betrieben wurde, bezeichnet Laschet im Rückblick als einen „politischen Fehler, ohne jeden Zweifel“. Er fürchtet, dass wegen der aktuell exorbitant gestiegenen Energiepreise vermehrt Unternehmen ins Ausland abwandern könnten und mahnt, man müsse jetzt alles dafür tun, dass es in Deutschland nicht zur Deindustrialisierung kommt. Diese Gefahr sei „immens“, und wenn ein Unternehmen der Bundesrepublik erst einmal den Rücken gekehrt habe, dann „kommt es nicht zurück“.

Mit Blick auf die Wirtschaftssanktionen gegen Russland zeigt sich Armin Laschet eher skeptisch, was deren Wirksamkeit betrifft: Man müsse sie zumindest immer wieder neu überprüfen und nachschärfen, um zu sehen, ob sie überhaupt zum Erfolg führen: „Wir spüren, dass die Sanktionen natürlich vor allem uns selbst im Moment treffen und weniger Putin.“

Das Gespräch wurde am 21. September 2022 aufgezeichnet.

 

Sie können den Podcast jetzt hier – klicken Sie dazu „Inhalte aktivieren“ – hören, oder auch auf allen Podcast-Portalen.

 

 

Sie sind interessiert an weiteren Themen und noch kein Abonnent von Cicero Plus? Testen Sie uns, gratis für 30 Tage.

 

Mehr Podcast-Episoden:

Anzeige