Demonstranten in Berlin, 15.01.2024 / dpa

Bauernproteste - „Es stimmt alles nicht mehr“

Die demonstrierenden Bauern zeigen sich vom Auftritt von Finanzminister Christian Lindner wenig beeindruckt. Teilnehmer erklären, warum sie noch lange weitermachen wollen, wenn die Regierung ihren Forderungen nicht nachgibt.

Autoreninfo

Jakob Ranke ist Volontär der Wochenzeitung Die Tagespost und lebt in Würzburg. Derzeit absolviert er eine Redaktions-Hospitanz bei Cicero.

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„Ich heiße Jens Kecker, komme aus Leipzig, aus dem wunderschönen Sachsen, und ich erhoffe mir, dass die Regierung noch einlenkt oder im besten Fall geschlossen zurücktritt.“ Kecker, der an diesem Montag der letzte bleiben soll, der spontan mit vollen Namen zu seiner Meinung stehen will, ist gar kein Landwirt, sondern angestellter Baumaschinenführer. Trotzdem verbringt er nun bereits den fünften Tag auf der Bauerndemonstration in Berlin. 

„Die Mauterhöhung und die CO2-Bepreisung trifft uns ja auch.“ Und: „Was der Chef an Geld für Steuern zahlt, kann er mir nicht mehr als Lohn zahlen.“ Den CO2-Preis sähe Kecker gern komplett abgeschafft. „Die Sache mit dem menschengemachten Klimawandel“ sieht er „ein bisschen anders“, meint der Sachse augenzwinkernd.

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Brigitte Miller | Mo., 15. Januar 2024 - 18:27

Neutrale Beobachter bekommen auch mal eine frische Knackwurst geschenkt. Versehen mit dem Spruch: „So sind wir Rechtsradikalen halt.“
Oder das Plakat: "Es sind nicht nur die Landwirte! Wir anderen haben nur keinen Traktor."

Gerhard Lenz | Mo., 15. Januar 2024 - 18:46

wo haben Sie denn die 30.000 Teilnehmer gesehen? Seltsamerweise kursiert diese Zahl nur in jenen Medien, die in der Bauern-Demo schon wieder den Beginn eines Volksaufstandes gegen die Demokratie sehen wollen. Die Tagesschau spricht dagegen von 10.000 Teilnehmern.
Aber egal: Die Beispiele sprechen Bände. Ein Baumschinenführer, der (offensichtlich) den menschengemachten Klimawandel leugnet. Eine Impfgegnerin, nebst Begleitung, die - oh Wunder - keine Rechtsextremisten gesehen haben will - im Gegensatz zu vielen anwesenden Journalisten. Eine Rentnerin und ein Handwerker. Wie viele NIcht-Landwirte wohl unter den Demonstranten waren?

Lindner versucht sich einzuschleimen, nutzt die Situation, um mal wieder gegen die Regierungskollegen auszuteilen. Mit mässigem Erfolg. "Wir-sind-das-Volk-Rufe", man kann sich denken, von wem. Auf den rechten Rand ist Verlaß...Bauern, Klima, Ukraine, Corona? Man ist zur Stelle. Hofft auf Krawall.

Ach ja, nebenbei gab es wohl auch Bauern, die demonstriert haben.

Es ist ja nichts Neues, dass die Tagesschau alle regierungskritischen Demonstrationen kleinrechnet. Das ist schon häufiger aufgefallen.
Und warum sollten Nicht-Landwirte nicht auch mit demonstrieren? Schließlich sind wir alle betroffen von erhöhten CO2-Abgaben und der Ausweitung der Maut. Dadurch wird schließlich für jeden alles teurer.
Und den versprochenen Ausgleich für die CO2-Abgaben gibt es in absehbarer Zeit auch nicht. Lieber verteilt die Regierung die deutschen Steuergelder in alle Welt, als sie für die Deutschen, z.B. die Bauern auszugeben, die für unser aller Ernährung sorgen. Das ist genug Grund zum Demonstrieren.
Glauben Sie tatsächlich, dass es ein Zeichen für Rechtsextremismus ist, wenn man sich nicht jede frisch auf den Markt geworfene Plörre injizieren lässt?
Wenn Sie Extremisten sehen wollen, sollten Sie besser in die linke Ecke schauen. Von dort gab es nämlich erst kürzlich wieder Krawalle bei einer Demo (wie so oft), wobei etliche Polizisten verletzt wurden.

dann kamen die Pappschildechen von "Heimat (Ex-NPD), AfD, Dritter Weg usw. also aus der linken Ecke?

Danke für die Aufklärung.

Eifriede Puhvogel | Di., 16. Januar 2024 - 20:58

Antwort auf von Gerhard Lenz

Sie haben es richtig erkannt. Das sind linke Provokateure die Versammlungen aufrichtiger, fleißiger Menschen benutzen, um die Versammlungen zu diskreditieren. (Sender Gleiwitz-Aktion)
Wird alles aus dem Steuersäckel "Kampf gegen Rechts" bezahlt.

Ich war auf der Demo und habe dort keinen Rechten gesehen. Da ich mit
vielen Teilnehmern gesprochen habe, kann ich Ihnen der Sie wahrscheinlich nicht dort waren sagen, es waren bestimmt mehr als 10000 friedliche Teilnehmer
die dort waren. Sie als Schreibtäter wissen es natürlich wieder besser.

41 Milliarden 850 Millionen qm gross, rundabout ! Die Menschheit mit ca. 9 Milliarden könnte man also, wenn jeder auf einem qm steht in unter einem viertel der Fläche Hollands zusammenstellen. Über Umweltverschmutzung können wir gerne reden, aber von menschengemachtem Klimawandel zu reden erscheint auch mir nach wie vor zu abstrus.

Urban Will | Mo., 15. Januar 2024 - 19:00

den Zustand dieses Landes am besten beschreibt, war es schlicht egal, was der Lindner da gesagt hat. Zum einen wäre jeder mit dem Klammerbeutel gepudert, der diesem Menschen noch ein Wort glaubt und zum anderen hat Lindner eh keine Macht mehr, solange er nicht riskieren möchte, diese vermaledeite Ampel zu beenden. Und letzteres will er nun mal nicht, da gefällt er sich zu sehr auf seinem Posten. Und dass er diesen in zwei Jahren wird räumen müssen, ist so klar wie Kloßbrühe.
Also macht er jetzt einen auf Helden und lässt sich auspfeifen, um danach im nächsten 5Sterne – Laden sein Schicksal zu bejammern.
Lächerlich, dass er mit weniger Bürokratie um die Ecke kommt. Mit ideologisch hirnverseuchten Grünen in der Regierung... die jedem Huhn am liebsten noch vorschreiben wollen, was es zu essen, wann es zu legen und wann zu gackern hat.
Mit ungelernten, ahnungslosen Trotteln, die das Wort Arbeit nur aus dem Geschichtsunterricht kennen. Und sich anmaßen, die Welt zu bevormunden.

....werter Herr Will. Insbesondere der Begriff "ungelernte ahnungslose Trottel" beschreibt das Politische Prekariat auf Beste.
Bei Figuren wie Callboy Kevin oder unsere intelligenzbefreite grüne Lang überkommt einen jedesmal der Brechreiz.
Die Ampel ist nur noch zum Kotzen.

Bernd Windisch | Mo., 15. Januar 2024 - 19:34

Es handelt sich um eine Steuererleichterung!

„Es stimmt alles nicht mehr“ Wir haben die höchsten Steuereinnahmen ever. Das Geld wird mit beiden Händen aus dem Fenster geworfen.

Stichworte: Für die Migration über das dysfunktionale Asylrecht bezahlt allein der Bund 27.000.000.000 € per anno, als kleines Land leisten wir uns das zweitgrößte Parlament der Welt, der öffentliche Dienst ist rückständig und personell aufgebläht, eine überbordende Bürokratie etc. In allen Fällen ist das Geld bei den Bürgern besser aufgehoben.

Wie sagt doch der Cicero so schön:

"Es ist so etwas wie ein Aufstand der Frühaufsteher – eine Revolte jener, die durch ihre tägliche Arbeit alles das erarbeiten, was die Regierung an anderer Stelle raushaut."

Nicht nur die Bauern haben die Schnauze gestrichen voll!

...der Bauer erhält von den Steuern, die er für seinen Agrardiesel bereits gezahlt hat, einen Teil zurück. Warum auch nicht? Immerhin brackert er ja nicht aus Jux und Dollerei mit seinem Trecker über den Acker sondern weil er eine sinnvolle gesamtgesellschaftliche Aufgabe damit erfüllt: die Ernährung unserer Bevölkerung sicherzustellen.
Da sehe ich schon einen Unterschied zu demjenigen, der mit dem Auto zum Einkaufen fährt oder am Sonntag mit Familie eine Ausflugsfahrt macht.

Gunther Freiherr von Künsberg | Mo., 15. Januar 2024 - 19:45

sehe ich darin, dass eine Ampel an ihren Ministerposten klebt obwohl sie aufgrund ihrer großenteils ideologisch bedingten Misswirtschaft jegliche Unterstützung und jegliches Verständnis in der Bevölkerung verloren hat. Lindners Versuche den Bauern eine Erklärung für das Regierungsverhalten zu übermitteln sind kläglich gescheitert. Selbst den ÖRR-linksfreundlichen Medien ist es nicht gelungen in der Bevölkerung Verständnis für die Ampel zu erzeugen. Es sind die Bauern, die mit ihrem Protest deutlich machen, was in dieser Republik falsch läuft. Selbst die ÖRR-Medien kommen nicht umhin über den Bauernprotest,, bei welchem es bisher keine verletzten Polizisten gab, zu berichten. Dass bei dem Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht 15 Polizisten verletzt wurden wird als Randnotiz im ÖRR berichtet. Dafür nahm aber die Berichterstattung über ein paar Spinner, die über Remigration diskutierten breiten Raum ein. Wen wundert es dann, dass Randparteien (rechts wie links) Zulauf erhalten.

Jürgen Rachow | Di., 16. Januar 2024 - 01:24

Die Berliner Zeitung hat nachgerechnet:
der Versammlungsplatz, auf dem die Demonstranten dicht gedrängt standen, mißt 7.500 qm. Als Faustformel gilt (so die BZ) "4 Dicke pro qm". Macht für jeden, der rechnen kann 30.000 Teilnehmer.

Es sind wohl nicht nur Bauern, die von dieser Dilettantentruppe, die sich Bundesregierung nennt, einen dicken Hals haben.

Ulrich Wurzbacher | Di., 16. Januar 2024 - 08:04

Mir ging's ähnlich. Ich, ich, ich, wollte, könnte, hätte - neben Herrn Özdemir versucht Herr Lindner offenbar SEINE Haut zu retten. Hinter der von ihm und seiner Partei eingegangenen Koalition scheint er nicht zu stehen. Bereitet er sich schon auf eine Zeit nach der Ampel vor? Ein einziger konkreter Vorschlag (z. Bsp. die Abschaffung der 4% Brachenregelung) wäre für uns Landwirte durchaus ein Lichtblick gewesen. Nichts. Den Ausbau des Finanzministeriums hat er gestoppt. Bravo! Wär' ja auch noch schöner ....

R. Schacht | Di., 16. Januar 2024 - 10:36

........knallt schon seit längerer Zeit mit der Ausgabenseite schmerzhaft auf den Boden. Für viele ist das Leben in Deutschland unbezahlbar geworden, für viele lohnt sich gar das Arbeiten nicht mehr im Vergleich zum Bürgergeld.
Es ist nicht nur der klitzekleine Geldunterschied, der Arbeitnehmer mit Mindestlohn vom Bürgergeld-Empfänger trennt. Es sind außerdem der tägliche Stress, oft Ärger mit Chefs, Kosten für tägliche Fahrten, fehlende Zeit für Familie, weil der zumutbare Arbeitsweg immer länger wird und die fehlenden Extras, die dem Bürgergeld-Empfänger zustehen. Das alles fangen 100, 200 Euro Unterschied keinesfalls auf. Und es betrifft bereits die Mittelschicht, die nur noch für Miete, Energiekosten, Benzin, Versicherungen und all die Aufschläge, mit denen der Staat uns schröpft, arbeiten gehen.
Es ist eine so einfache wie primitive Schlussfolgerung vieler Politiker und ein, zwei Foristen hier:
"Wird der Bürger unbequem, ist er plötzlich rechtsextrem".

Reinhold Schramm | Di., 16. Januar 2024 - 12:04

Fragen an das Parlament, die deutsche Justiz und die Bundesregierung!

►Deren Klärung würde die Finanzierung dauerhaft ermöglichen und zugleich die Sanierung der Infrastruktur und die Misere im sozialen Wohnungsbau und miserablen Bildungssystem zunehmend beenden!

1. Frage: Warum finden die Vermögen der persönlich leistungslosen Erben und deren Erbschaften in jährlicher Höhe zwischen 400. und 500. Milliarden Euro keine Berücksichtigung?

2. Frage: Warum werden die Haupt- und Großaktionäre der Waffenproduzenten und Rüstungsindustrien jährlich mit Milliarden an Dividenden gesponsert?

3. Frage: Warum verfolgt die deutsche Bundesregierung und deren Parteien, die Liberalen, die Olivbraun-grünen und Spezialdemokraten, keine Friedens-Diplomatie im Krieg zwischen Russland und der Kiewer-Ukraine?

Nachtrag, Fragen 4., 5. und 6.:

Reinhold Schramm | Di., 16. Januar 2024 - 12:08

{...}
4. Frage: Wann wird die Finanzierung der ukrainischen Flüchtlinge, aktuell in Jahreshöhe von 50. Milliarden Euro, beendet und deren friedliche Remigration eingeleitet; damit sie sich auch am Wiederaufbau der Ukraine persönlich vor Ort beteiligen dürfen?

5. Frage: Warum gestattet man den Schlachtruf „Asyl“ für eine ungeregelte Aufnahme und Familienzusammenführung, zugleich auch für Millionen eine lebenslange soziale Vollversorgung, in Deutschland?

6. Frage: Warum verzichtet die Parlamentsmehrheit und Bundesregierung auf eine angemessene Steuer und Abgabe, derzeit in Höhe von 92. Milliarden Euro, für große Vermögen und Einkünfte?

Eine Antwort der Lobbyisten im Parlament und der Wirtschafts-Regierung dürfte es auch weiterhin nicht geben!

Tomas Poth | Di., 16. Januar 2024 - 12:31

Es geht nicht nur um unsere Bauernschaft und ihren Interessen, es geht generell um alle und alles.
Diese Regierung taugt nicht, sie macht eine Politik die unseren Land nur Schaden zufügt!
Wir brauchen einen Politikwechsel, zu dem diese Regierung nicht in der Lage ist.
Deshalb muß die Ampel abgeschaltet, zerlegt und auf den Schrotthaufen zum Einschmelzen gebracht werden..

Dietmar Philipp | Di., 16. Januar 2024 - 17:43

Auch unsere Deutsche Gesellschaft lebt von Veränderungen. 1953 demonstrierten Berliner Bauarbeiter für höhere Löhne und jetzt demonstrierten die Bauern gemeinsam mit Transportunternehmern für mehr Geld und Änderungen der Verhältnisse. Leider ist die Regierung zu unfähig, auf diese Forderungen einzugehen und den Frust der Volksmassen zu beseitigen. Zwischenzeitlich hat sich der Zustand in Deutschland so verschlechtert, dass die Bevölkerung den Regierungsrücktritt diskutiert. Die vorhandene Inkompetenz der Ampelregierung verursacht ständig weitreichende Fehler, was nicht mehr hinnehmbar ist! So rasch wie möglich ist eine Übergangslösung mit neuen kompetenten Persönlichkeiten für Deutschland erforderlich.

Gunther Freiherr von Künsberg | Di., 16. Januar 2024 - 18:11

ist die vom Landwirtschaftsminister/der Ampel angedachte Tierwohlabgabe.
Tierwohl-Steuer würde gegen das Versprechen verstoßen keine Steuererhöhungen durchzuführen. Da klingt der Begriff Abgabe harmloser, ändert aber an der Belastung nichts. Die Tierwohlabgabe verteuert Lebensmittel. Das beste was der Ampel passieren kann wäre ein Aufstand der Verbraucher gegen die Verteuerung der Lebensmittel und damit gegen die Bauern. Man schlägt damit 2 Fliegen mit einer Klappe.
Zugegebenermaßen sind die Bauern/Landwirte doppelt bürokratiebelastet. Zum einen sitzen Landwirtschaftstheoretiker in Brüssel, deren Bürokratievorschriften noch von den Theoretikern in Berlin getopt werden. Da ist anzusetzen, weil hier Sparpotenzial für die Bauern sowohl in personeller wie auch in materieller Hinsicht vorhanden ist.

Ingofrank | Di., 16. Januar 2024 - 20:59

Wie jüngst im TV gesehen wurde die Einführung der Mineralölsteuer in Deutschland damit begründet das eingenommene Geld für Straßen & Brückenbau zu verwenden.und das war 1930
Da aber die Landwirte sich mit ihren Dieselgetriebenen Geräten sehr wenig am öffentlichen Verkehr beteiligen, wurde ihnen der verbilligte Steuersatz zuerkannt.
Das dieses Geld lange nicht zweckgebunden mehr eingesetzt wird wie z. B. die Sektsteuer die der letzte deutsche Kaiser zu Finanzierung der Marine erhob …. Sondern im mehr als löchrigem Staassack verschwindet, ist auch klar
Mit freundlichen Gruß aus der Erfurter Republik