Dackelzucht in Gefahr? - „Wenn der Dackel verboten wird, tun wir uns unverzüglich radikalisieren“

Ein Gesetzesentwurf des grünen Landwirtschaftsministers Cem Özdemir zur Neufassung des Tierschutzrechts könnte zu einem Dackelzucht-Verbot führen. Wir haben darüber mit Hausmeister Krause gesprochen.

Der Schauspieler und Komiker Tom Gerhardt alias Hausmeister Krause / dpa
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Autoreninfo

Clemens Traub ist Buchautor und Cicero-Volontär. Zuletzt erschien sein Buch „Future for Fridays?“ im Quadriga-Verlag.

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Dieter Krause ist seriöser Familienvater, halbtags Hausmeister der Wohnanlage Kalker Weg 5 in Köln-Kalk und Mitglied des Kölner Dackelclubs Kalk 1881. Das Gespräch hat uns der Schauspieler und Komiker Tom Gerhardt vermittelt. Vielen Dank. 

Hausmeister Krause, ein Gesetzentwurf des grünen Landwirtschaftsministers Cem Özdemir zur Neufassung des Tierschutzrechts könnte zu einem ein Dackelzucht-Verbot führen. Was haben Sie gedacht, als Sie davon erfahren haben?

Eine hundsgemeine Attacke! Ich hab de Anjelegenheit sofort mit de Kameraden vom Kölner Dackelclub Kalk 1881 zum Thema gemacht. Und eines ist sicher: Wenn der Dackel verboten wird, dann tun wir uns unverzüglich radikalisieren und gehen mitten in de Untergrund. Gegen uns werden de Reichsbürger ein Kindergarten sein. 

Konnten Sie schon mit Ihrer Frau Lisbeth darüber sprechen? Teilt Sie Ihre Empörung?

Meine Frau will wieder alles beschwichtigen - von wegen, de Suppe wird nie so heiß gegessen wie gekocht. Aber man muss den Anfängen wehren: „Nie wieder Staats-Terror, dat is jetzt!“ 

Sie sagten, dass Sie mit Ihren Dackelkameraden in den Untergrund gehen werden. Haben Sie schon konkrete Pläne?

Wenn dat Verbot tatsächlich kommen sollte,  ist Ungehorsam Bürgerpflicht. Dann werden de Dackel eben im Untergrund gekreuzt und unter Erde geboren. Und  jeder einzelne Teckel kriegt ne Kampfhund-Ausbildung vom Feinsten. In einem ausgeklügelten Höhlen- und Tunnelsystem. Und dann kommt der Tag der Abrechnung. Wir werden auftauchen wie aus dem Nichts. Wir stoßen blitzartig hervor. Keiner wird mit uns rechnen. Und wenn man uns jesehen hat, dann iset schon zu spät.

Das hört sich nach einer asymmetrischen Kriegsführung an. Haben Sie nicht Angst davor, dass der Verfassungsschutz Sie nach diesem Interview auf dem Radar haben wird? Bundesinnenministerin Nancy Faeser plant ohnehin eine stärkere Verfolgung von Staatsbürgern, die Taten unterhalb der Strafbarkeitsschwelle begehen … 

Vor dem Verfassungsschutz-Jebäude weht heutzutage nur de Regenbogen-Flagge. Wie soll`n DIE mit uns fertig werden? Wir sind mehr und sind entschlossen. Und de Frau Faeser kann sich nit auf uns konzentrieren: Die bastelt schon ganz aufgeregt an de neue Binde da für de Europameisterschaft...  und an de Jesetz-Entwurf: Wer de Binde nit tragen will, is ab jetzt Feind der Demokratie.  

Sie möchten also Ihr bisheriges bürgerliches Leben im Kampf für den Dackel komplett hinter sich lassen. Ein kompromissloser Schritt. Woher kommt diese bedingungslose Liebe für den Dackel? Was ist das Wesen des Dackels?

So klein er ist, so groß sein Herz: Tapfer, eigenwillig, unbequem. Ein unbeugsames Tier.

Soll der Dackel auch deswegen verboten werden, weil man mit dem Dackelzucht-Verbot ein Exempel statuieren möchte? Aufmüpfigkeit ist grünen Politikern ein Dorn im Auge …

Dat wird sicher hinter der Attacke stecken. Aber wir wissen uns zu wehren. Wartet nur, bis unsere Dackelstaffel Eure Schweißspur aufnimmt. 

Die Grünen gelten als Verbotspartei. Welches Verbot kommt als nächstes?

Die wollen unserem Club tatsächlich diese dämliche Gendersprache aufzwingen: Wir müssten de Rüden und de Weibchen jetzt gesondert ansprechen. Sone behämmerte Gleichstellungs-Funktionär hat uns angeschrieben: Wenn wir mit de Hunden auf de Jagd gehen, dann dürften wir ab jetzt nur noch rufen: „Los, los, Ihr Dackel:Innen! Ab in den Dachs:Innen-Bau!“ So ein Blödsinn! Der Dachsbau, der war doch schon immer innen!

Was halten Sie grundsätzlich von linker Identitätspolitik?

Zum Teufel damit! Dat hat in einem Dackelclub nichts zu suchen! Aber leider zu spät: De Iditäts-Aktiviste waren schon da unn ham unsere Hunde negativ beeinflusst. Mein Dackel Bodo meint seitdem, er hätte Idität Pitbull. Da rennt er sone Dobermann hinterher und beißt dem einfach in de Hintern rein. Dat is nit jut ausgegangen. Weil de Dobermann hat de neue Idität von meinem Dackel nit wirklich respektiert. Drei Wochen ging mein Hund auf Krücken!

 

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Jute Frage ... fällt mir keine ein ... welchem Tier sollte er am ehesten ähneln? ... Moment, ich hab`s: Von meinem Nachbar der kastrierte Kater, der guckt auch immer so beleidigt.

Ich höre einen großen Unmut über die Politik der Ampelkoalition heraus. Hausmeister Krause, Hand aufs Herz: Könnten Sie die Arbeit als Bundeskanzler besser verrichten als Olaf Scholz?

Aber sicher doch! Und zwar mit der ersten deutschen Hundepartei. Unser Motto: „Alles für den Dackel, alles für das Land.“ Wir werden Euch Beine machen! Und ich will da kein Gekreische hören von wegen: „De nächste Brandmauer muss her!“  

Können Sie uns schon eine erste Forderung verraten, mit der Sie ins Rennen gehen werden?

Oh ja!: Der Dackel muss auf die deutsche Flagge. Gleichberechtigt neben dem Bundesadler. Ja: Ich rede hier vom deutschen Bundesdackel.

Wird Deutschland ohne den Dackel noch lebenswert sein?

Deutschland ohne Dackel ist wie der Seppl ohne Lederhose, ist wie der Wald ohne Bäume und wie die Bockwurst ohne Senf. Wer will den sowas???

Das Gespräch führte Clemens Traub.

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