Ausschreitungen in der Silvesternacht - Zwischenfälle in Berlin, Leipzig und Köln

Schon im Vorfeld hat Berlins Bürgermeister Kai Wegner eine „Nacht der Repression“ angekündigt. Doch nicht nur in Berlin ist es in der Silvesternacht zu Ausschreitungen gekommen.

So war die Silvesternacht / dpa
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In der vergangenen Nacht feierte in Deutschland Millionen weitgehend friedlich und ausgelassen. Doch schon am Silvesterabend kam es auch zu schweren Zwischenfällen. Besonders in Berlin musste die Polizei wieder einmal zu zahlreichen Einsätzen ausrücken, die Einsatzkräfte hatten dem Jahreswechsel besonders angespannt entgegengeblickt.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner kündigte bereits am Sonntagabend ein hartes Vorgehen bei Randale an. Heute ist die Nacht, wenn's denn notwendig ist, die Nacht der Repression, wo der Rechtsstaat sich versuchen wird, durchzusetzen", sagte der CDU-Politiker beim Besuch einer Polizeiwache in Berlin-Neukölln. In der Silvesternacht vor einem Jahr hatte es bundesweit Ausschreitungen und Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte gegeben, besonders betroffen war Berlin.

Festnahmen in Berlin

Schon gegen 1.00 Uhr meldete die Berliner Polizei mehr als 200 Festnahmen, oft ging es um gefährliche Böllerei mit gefährlichem Feuerwerk. Diverse Angriffe mit Pyro, Schreckschuss & Flaschen auf Einsatz- und Rettungskräfte würden gemeldet, hieß es.

Am Sonntagabend kam es zu einem Zwischenfall in der Nähe des Alexanderplatzes in Berlin-Mitte mit Hunderten Beteiligten. Nach Angaben der Polizei wurden aus einer Gruppe von rund 500 Menschen Böller geworfen. Die Polizei habe die Gruppe am Neptunbrunnen auseinandergetrieben und auf Feuerwerk kontrolliert, teilte die Polizei auf der Onlineplattform X mit. Aus einer ca. 200-köpfigen Gruppe, die sich an den Rathauspassagen aufhielt, wurden unsere Einsatzkräfte mit Pyro beschossen", hieß es weiter.

In Neukölln wurden gegen Mitternacht Autos mit Feuerwerkskörpern beschossen, auch Polizei- und Rettungsfahrzeuge, wie die Polizei mitteilte. Außerdem hätten Personen in der Hermannstraße in Neukölln mit Raketen auf Polizisten geschossen.

Mehr Verdächtige in Gewahrsam nach Kölner Terroralarm

Nach einem Terroralarm ist der Jahreswechsel am Kölner Dom unter hohen Sicherheitsmaßnahmen gefeiert worden. Dabei lief vorerst alles weitgehend ruhig ab. Ein paar Böllerwerfer, einige Ingewahrsamnahmen, nichts Ungewöhnliches", sagte ein Polizeisprecher gegen 1.30 Uhr. Auf der Domplatte und dem Bahnhofsvorplatz sei es weitgehend friedlich zugegangen. Groß war die Sorge vor einem Zwischenfall. Ein Anschlag habe mit einem Auto verübt werden sollen, sagte der Kölner Polizeipräsident Johannes Hermanns. Es habe sich herausgestellt, dass der schon an Heiligabend in Gewahrsam genommene Tadschike Teil eines größeren Netzwerkes sei, das sich auch auf andere Bundesländer und andere europäische Staaten erstrecke.

Unter massivem Polizeischutz zelebrierte Kardinal Rainer Maria Woelki dann am Abend die gut besuchte Silvester-Messe. Rund um die Kathedrale blieb es nach Polizeiangaben am Abend zunächst ruhig. Ich danke unseren Sicherheitskräften, die schon in den Tagen vor Weihnachten damit begonnen haben, diese Kathedrale zu schützen und auch uns zu schützen, damit wir Gottesdienst feiern können und das Grundrecht der freien Religionsausübung auch in unserem Land weiter gewährleistet bleibt", sagte Woelki zu Beginn der Messe.

Polizei rückt in Leipzig mit Wasserwerfer an - um zu löschen

Im linksalternativ geprägten Leipziger Stadtteil Connewitz seien Gegenstände auf eine Polizeiwache geworfen worden, sagte ein Polizeisprecher am Montagmorgen. Menschen seien dabei nicht verletzt worden. Etwa 3000 Menschen versammelten sich gegen Mitternacht auf einer Kreuzung, den Angaben nach entzündeten sie aus Pyrotechnik, Müll und Baustellabsperrungen vier Feuer. Die Polizei rückte mit Wasserwerfern an, um zu löschen. Der Polizeisprecher sprach von einer silvestertypischen Nacht".

dpa

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