Taiwan - Weltkrieg um Halbleiter?

Emmanuel Macron überraschte jüngst mit seiner Äußerung, die EU solle sich im Konflikt zwischen China und Taiwan nicht auf die Seite der USA schlagen. Felix Lill analysiert die Hintergründe des Konflikts: Es geht darin unter anderem um Taiwans Chipindustrie, die weltweit konkurrenzlos ist.

Zeichen der Entschlossenheit: Ein taiwanischer Militärhubschrauber fliegt mit der Landesflagge über Taipeh/ Daniel Ceng Shou-Yi
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Felix Lill ist als Journalist und Autor spezialisiert auf Ostasien.

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Taipeh ist übersät von Soldaten. Sie marschieren, strecken an Stöcken gehisste Flaggen gen Himmel. Stumm und ernst blicken sie in die Weite, als hätten sie gerade den Krieg gewonnen. Der ausladende Platz vor der Nationalen Gedächtnishalle, die den heute eher ungeliebten Staatsgründer und einstigen Militärdiktator Chiang Kai-shek würdigen soll, wird zu einem seltenen Schauplatz von Nationalstolz. In einem Land, das sich längst nur noch als friedlicher Außenseiter versteht, breitet sich so etwas wie militante Siegesgewissheit aus.

Einen knappen Kilometer weiter westlich wird der Eindruck noch stärker. „Es sollte absolut keine Illusionen geben, dass sich Taiwan dem Druck beugen wird“, ruft Tsai Ing-wen, die Präsidentin, von ihrem Amtssitz raus ins Zentrum der Hauptstadt. Per Liveübertragung führt die Rede in die Wohnzimmer ganz Taiwans. An den Fernsehern sehen Millionen, wie vier unterschiedliche im Land hergestellte Raketentypen auf schweren Fahrzeugen über die Straße vorm Präsidentenpalast rollen. Regentin Tsai verkündet: Taiwan befinde sich in „der komplexesten Situation“ seiner gut 70-jährigen Geschichte.

Konfrontation mit China

Diese eindrücklichen Bilder, die zuletzt auch international zu sehen waren, kann nur verstehen, wer ihr Datum kennt. Der 10. Oktober ist der Nationalfeiertag Taiwans, dem demokratischen Inselstaat vor der Südostküste von Festlandchina. Es ist der Tag, an dem sich die sonst zerstrittenen Lager des Landes – diejenigen auf Konfrontationskurs zu Peking gegen diejenigen mit dem Wunsch nach mehr Nähe oder gar einer gesamtchinesischen Wiedervereinigung – die nationale Situation vor Augen halten und fragen: Wie steht es um die Existenz Taiwans? Und wie wahrscheinlich ist es, dass man auch in Zukunft die faktische Unabhängigkeit dieses Staates feiern wird?

Das besondere Aufgebot an Soldaten, Raketen und Kampfrhetorik, das am Nationalfeiertag 2021 die taiwanische Hauptstadt dominiert, steht nur vordergründig für Zuversicht. Die öffentliche Meinung über Festlandchina ist so negativ wie lange nicht. Eine Mehrheit würde laut Umfragen wohl auch gegen China kämpfen, wenn es zu einem Krieg käme. Zugleich ist es bemerkenswert, dass so eine Frage in Erhebungen überhaupt gestellt wird.

Denn dass Taiwan seine faktische Unabhängigkeit für immer wird behaupten können, scheinen immer weniger im Land zu glauben. Kurz vorm Nationalfeiertag flogen einmal mehr Dutzende Kampfflugzeuge durch Taiwans Luftraum – sie kamen nicht aus Taipeh, sondern vom chinesischen Festland. Es waren unfreundliche Grüße, die man in letzter Zeit immer häufiger registriert, denn sie werden lauter, bedrückender, bedrohlicher.

Dorn im Auge Pekings

Gut 1700 Kilometer nördlich von Taipeh, wo auf der anderen Seite des Meeresufers die chinesische Hauptstadt Peking liegt, gehört eine gewisse Aggression gegenüber Taiwan zur Staatsräson. Nach Auffassung der dort regierenden Kommunistischen Partei (CCP) darf es den eigenständigen Staat gar nicht geben. Schließlich wurde der von den Nationalisten um Chiang Kai-shek ausgerufen, die zu Ende des chinesischen Bürgerkriegs gegen die verfeindeten Kommunisten unterlegen waren. Seit seiner Gründung 1949 schreibt Taiwan eine eigene Geschichte, hat sich im Gegensatz zu China längst demokratisiert und ist ein hoch entwickelter Industriestaat. 

Doch einem autonomen Weg Taiwans, so pocht man in Peking seit Jahrzehnten, fehle die Legitimation. Chinas Staatspräsident Xi Jinping hat in den letzten Jahren immer wieder zu verstehen gegeben, dass ein politischer Anschluss an Festlandchina zu seinen wichtigsten persönlichen Zielen gehört. Mitte Oktober, am 110. Gründungstag der von ihm angeführten CCP, erklärte Xi mit neuer Deutlichkeit: „Die Unabhängigkeit Taiwans ist das größte Hindernis für die Wiedervereinigung des Mutterlands und eine ernsthafte versteckte Gefahr.“

Aber wo ist eigentlich das Problem? Taiwan breitet sich bloß über 36.000 Quadratkilometer aus, ist damit deutlich kleiner als Niedersachsen und flächenmäßig ein 265stel von Festlandchina. Die 23,5 Millionen Einwohner Taiwans machen ein 60stel der Bevölkerung auf dem chinesischen Festland aus. Selbst die pro Kopf noch stärkere Volkswirtschaft Taiwans ist in absoluten Zahlen nur ein 22stel jener von China. Die verschwindend kleine Insel könnte die CCP in Peking auf den ersten Blick getrost ignorieren.

Ein-China-Politik

Nur tut sie seit Jahren das Gegenteil. Immer mehr Anstrengungen werden in einen Anschluss Taiwans investiert, von denen feindlich grüßende Flugzeuge nur ein Beispiel sind. Mehrmals hat Xi schon angedroht, dass man die Kampfjets und weitere militärische Ausrüstung auch anders gegenüber Taiwan nutzen könne. Die Empörung der internationalen Gemeinschaft über solche Drohungen nimmt Pekings Regierung in Kauf, um der kleinen Nachbarinsel einen dauerhaften Schrecken einzujagen – bis sie sich irgendwann womöglich kampflos ergibt.

Ein wichtiger Grund, warum es Xi und seine CCP so ernst meinen mit der Übernahme, ist die Maxime der Ein-China-­Politik. Diese nationalistische Facette des chinesischen Kommunismus gibt vor, dass ganz China nur von einer einzigen Regierung vertreten werden dürfe. So erwartet Peking auch von allen Staaten, die diplomatische Beziehungen zu China führen, nicht gleichzeitig Botschaften in Taiwan zu unterhalten. Deutschland etwa hat in Taipeh zwar eine Vertretung, allerdings keine offizielle Botschaft. Und weil es fast alle anderen Staaten ähnlich halten, ist Taiwan heutzutage auch kein Mitglied der Vereinten Nationen.

Heimatland der Mikro-Chips

Dass Chinas Aggressionen in letzter Zeit noch deutlich zugenommen haben, hat aber einen weiteren, aktuelleren Grund. Und paradoxerweise ist es einer, der aus taiwanischer Sicht zunächst eher erfreulich ist. Im Zuge der weltweiten Engpässe von Halbleitern hat sich der diplomatisch isolierte Staat nämlich über das zurückliegende Jahr als Herzstück der modernen Weltwirtschaft offenbart. Nirgends auf dem Planeten werden annähernd so viele hochwertige Chips hergestellt wie hier. Entwickler aus Taiwan halten einen globalen Marktanteil von weit mehr als 50 Prozent. Der hierbei führende Konzern TSMC wurde durch steigende Aktienpreise zuletzt zum wertvollsten Unternehmen Asiens. Marktkapitalisierung: rund eine halbe Billion US-Dollar.

Denn ohne die Chips, die in der Peripherie von Taipeh und weiter südlich auf der Insel in mehreren Fertigungsstätten entstehen, würde kein modernes Auto fahren, sich kein Staubsaugerroboter im Zimmer orientieren, kein Smartphone funktionieren und kein Kühlschrank beim Öffnen das Licht einschalten. Durch die Digitalisierung und Automatisierung werden die Chips zudem immer wichtiger. 

Aber durch eine Kombination mehrerer unglücklicher Faktoren – von Unwetter über Lieferkettenstörungen bis zu einem abrupten Nachfrageschub nach den weltweiten Corona-Lockdowns – mangelt es seit Monaten an diesen Hightechkomponenten. Lieferbänder stehen still, Betriebe können ihre Produkte nicht fertigstellen. Laut einer Analyse der Großbank Goldman Sachs sind weltweit 169 Länder von den Engpässen betroffen. 

Diplomatischer Jackpot

Seit Monaten blickt die Welt derart nervös Richtung Ostasien, dass diverse hohe Staatsvertreter die Ein-China-­Politik Pekings vergessen und plötzlich freundschaftlichen Kontakt zu Taiwan suchen. Anfang des Jahres bat Deutschlands scheidender Wirtschaftsminister Peter Altmaier in einem höflichen Brief an die Regierung in Taipeh, dass doch ein paar Chips schnell und exklusiv für die deutsche Autoindustrie hergestellt würden. Die Europäische Union hat mit üppigen Steuererleichterungen darum geworben, dass gleich eine Fertigungsfabrik in Europa errichtet wird. 

Die USA, die unter der Devise der „strategischen Ambivalenz“ neben ihren diplomatischen Beziehungen zu China auch regelmäßig Rüstungsgüter von Raketen bis Schiffen nach Taiwan verkaufen, haben ihre Lieferungen zuletzt erhöht. Nun soll in den Vereinigten Staaten eine Produktionshalle für Chips gebaut werden. Auch in Japan, das offiziell nur Beziehungen zu China unterhält, bemühte man sich zuletzt verstärkt um gute Kontakte nach Taiwan. 

Für den kleinen, existenzbedrohten Staat könnte die weltweite Chipkrise also nicht nur ökonomisch der Jackpot sein, sondern auch diplomatisch. Und die Regierung in Taipeh hat das verstanden. Auf die Anfrage von Cicero, welche politische Bedeutung man der inländischen Halbleiterindustrie einräumt, betont ein Offizieller des Ministeriums für Festlandbeziehungen: „Taiwan hat eine strategische Position an mehreren Stellen der globalen Wertschöpfungskette. Um diese zu schützen, werden wir weiterhin relevante Gesetze erlassen.“ Hiervon ausgehend forderte zuletzt die Wirtschaftsministerin Wang Mei-hua: „Die globale Gemeinschaft sollte Taiwans Sicherheit ernster nehmen, damit Taiwan weiterhin stabile Lieferungen sicherstellen und ein guter Partner sein kann.“

Chinesische Autarkie ist unrealistisch

Wer nicht zur Regierung in Taipeh halte, schade sich also selbst, gibt man zu verstehen. Nur ist die Sache nicht ganz so einfach. Denn in Peking hat die Chipkrise alte Begehrlichkeiten noch dringender gemacht. Xi Jinping hat schon vor Jahren den Plan ausgegeben, dass die derzeit zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt schnellstmöglich in allen Schlüssel­industrien von Importen unabhängig werden müsse. Eine eigene potente Halbleiterindustrie wäre bei dem Vorhaben unverzichtbar. Und zumindest mittelfristig scheint China diese nur durch den Anschluss Taiwans zu kriegen.

Das ist jedenfalls die Einschätzung von Thomas Andrae. Als Managing-­Partner des Risikokapitalfonds Linden Capital ist Andrae ein Experte für die Herausforderungen bei Digitalisierungstechnologien, hat zudem in China gelebt und dort immer wieder Geschäfte gemacht. Dass das Land rasch seine eigene Industrie aufbauen könnte, hält er für unrealistisch. „Bis zum Handelsembargo durch die Trump-Administration hatten die Chinesen direkten Zugang zu den Systemen des niederländischen Konzerns ASML, die weite Schritte der Halbleiterherstellung automatisieren. Und trotzdem hat man es in China nicht geschafft, Halbleiter von unter 20 Nanometern selbst herzustellen.“

Chinesische Abhängigkeit

Schließlich ist in diesem extrem komplexen Bereich schon die exakte Bedienung der Maschinen eine hoch spezialisierte Tätigkeit, die nur wenige Arbeitskräfte auf der Welt ausführen können. Zudem sind die Fertigungsschritte derart fein adjustiert, dass schon vermeintliche Kleinigkeiten wie die Qualität des im Prozess verwendeten Wassers mitentscheidend über das Endprodukt sind. So halten diverse Vertreter aus der Privatwirtschaft auch die Vorhaben aus der EU und den USA, durch die Errichtungen von Chipfabriken schon bald weniger abhängig von Lieferketten zu sein, für naiv. An Taiwan, und dort insbesondere am Primus TSMC, führt zunächst kein Weg vorbei.

Zumal für China. „Die Bemühung um guten Zugang zur Halbleiterherstellung ist nicht nur Industriepolitik, sondern auch Sicherheitspolitik“, so Thomas Andrae. „Viele Waffensysteme basieren darauf. Raketenabwehrsysteme müssen innerhalb von Millisekunden lokalisieren können, wo sich die Bedrohung befindet. Und bisher sind die amerikanischen Systeme hierbei deutlich besser als die chinesischen.“ Auf Anfrage von Cicero zur politischen Bedeutung der Halbleiter­industrie für China haben sich Sicherheitsexperten von der regierungsnahen Tsinghua-Universität in Peking nicht geäußert.

Auf Krieg vorbereitet

Dabei ist offensichtlich, dass Taiwans Schlüsselindustrie, die 30 Prozent der Exporte und 14 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung ausmacht, einen zentralen Platz in den Pekinger Expansionsplänen einnimmt. Und dies wiederum macht auch den größten Rivalen nervös. Regierungsvertreter aus den USA, die spätestens seit der Trump-Administration auf Konfrontationskurs mit China sind, sollen der Pekinger Seite schon zu verstehen gegeben haben, dass ein Angriff auf Taiwan zum Dritten Weltkrieg führen würde. 

Und auf so ein Szenario bereitet man sich in Taiwan nicht nur rhetorisch mit Militärparaden vor. „Die Fabriken von TSMC sind nach Unternehmensmaßstäben hochgesicherte Anlagen“, sagt John Lee vom renommierten China-Think­tank Merics. „Es ist auch gut vorstellbar, dass Taiwans Regierung für den Fall eines bewaffneten Konflikts zusätzliche Ressourcen für deren Sicherung bereitlegt.“ Allerdings erwartet der Experte für Geopolitik derzeit nicht, dass es seitens Pekings wirklich zu einer Invasion kommen wird. „Damit würde China riskieren, diese Anlagen zu beschädigen“, so Lee. Das wäre zu gefährlich.

Von Spannungen betroffen

Denn auch diverse Konzerne aus China sind längst Kunden von TSMC und weiteren taiwanischen Chipherstellern. Zudem liegt der größte chinesische Chiphersteller, der Konzern SMIC aus Schanghai, mit der Entwicklung seiner leistungsfähigsten Halbleiter rund ein halbes Jahrzehnt hinter jenen aus Taiwan. Bei vielen Anwendungen bleibt man in China also auf die Lieferungen von der kleinen Insel angewiesen. Für den Branchenführer TSMC wiederum kommt der größte Kunde von der anderen Seite des Pazifiks: Der US-amerikanische Konzern Apple verbaut die Chips in seinen Laptops, Smartphones und Tablets.

So gerät TSMC zwischen die Fronten. Nachdem mit Blick auf den chinesischen Großkonzern Huawei etwa der Verdacht aufkam, dieser sei in Spionageaktivitäten der chinesischen Regierung involviert, musste der Taiwaner Hersteller einem lukrativen Abnehmer die Lieferungsverträge aufkündigen. Wobei Mark Liu, der Vorsitzende von TSMC, daraus keine Regel machen will. „Die USA und China müssen verstehen, dass sie vielleicht keine Freunde sind, aber auch keine Feinde“, sagte er zuletzt gegenüber dem Time Magazine. „Wir brauchen gemeinsame Regeln, damit wir uns Erwartungen bilden können, wie wir miteinander Geschäfte machen.“

TSMC ist längst zu mächtig

Was aber, wenn sich wie bisher niemand auf solche gemeinsamen Regeln einigen kann und die Luft immer dünner wird? Dass sich die für Taiwan existenziell wichtige Halbleiterindustrie dann hinter die Wünsche der Regierung stellen würde, zeichnet sich nicht ab. Gerade TSMC, dessen Umsätze allein rund 5 Prozent der taiwanischen Volkswirtschaft ausmachen, ist dafür längst zu mächtig. In Taipeh munkelt man, dass sich die Regierung, ehe sie sich zur Halbleiterindustrie äußert, zuerst mit dem größten Konzern im Land abspricht. 

Aber da dieser in erster Linie Geschäfte macht und keine Politik, ist ungewiss, wie treu er wirklich zur demokratisch gewählten Regierung des Landes halten würde, sobald es unbequem wird. „Ich glaube schon, dass mehrere Unternehmen aus Taiwan besser expandieren könnten, wenn die Sicherheitslage eine andere wäre“, sagt der Investor Thomas Andrae zur Frage, ob die existenzielle Bedrohung Taiwans auch Betriebe ungeduldig macht. „Bei TSMC wissen sie natürlich, wie wichtig die politische Seite ist. Und die diplomatische Ambivalenz sitzt dem Unternehmen im Nacken. Insofern überlegt man sich natürlich, ob man große Summen nicht eher im Ausland investiert.“ Zwar wäre eine abrupte Verlagerung der Geschäfte wegen der hohen Komplexität kaum machbar. Aber langfristig könnte es eine rentable Option sein.

Subtile Vereinnahmung

John Lee von Merics betont zudem, dass Peking auf seine eigene Weise um das Wohlwollen der taiwanischen Halbleiterhersteller wirbt. „Nach meinem Wissen hat die chinesische Regierung keine Maßnahmen ergriffen, die auf irgendeine Weise gegen die direkten Interessen der Firma gehen.“ Allgemein zwingt Peking in China tätige Unternehmen aus dem Ausland häufig zur Bereitstellung ihres Technologie-Know-hows. Bei TSMC scheint man sich kulanter zu verhalten.

Denn die Übernahme Taiwans durch China ist eher ein langfristiges Projekt, und am reibungsärmsten würde es mit Kooperation funktionieren. Daran arbeitet die Regierung aus Peking schon länger sehr gezielt. Mit der United Front, einer jährlich mit einem Milliardenbudget ausgestatteten Organisation zur Imagepflege und Interessenvertretung der CCP, baut Peking seit Jahren ein Netzwerk einfluss­reicher Personen in Taiwan auf, die dem Pekinger Begehr wohlgesonnen sind. Sie fördert Journalisten, die gegen die pekingkritische Präsidentin Tsai berichten, und bemüht sich um ein günstiges politisches und ökonomisches Umfeld.

Es ist eine Frage der Zeit, so schätzen viele Beobachter, bis die Bosse von TSMC und weiteren Halbleiterkonzernen in engeren Kontakt mit Vertretern der United Front treten. Sofern sie es nicht längst sind. 

 

Dieser Text stammt aus der November-Ausgabe des Cicero, die Sie jetzt am Kiosk oder direkt bei uns kaufen können.

 

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